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Moored
Montag, 04 Juli 2022 06:59

Unser erster Tag in Camaret sur Mer

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Heute erstmal "Wunden lecken" ...

Am Samstag wurde es bereits Sonntag, als wir in die Koje kamen. So müssen wir heute am Sonntag ein wenig länger schlafen. War wir auch getan haben. Zumindest wir finden, dass wir uns das redlich verdient haben. Danach einen Kaffee und eine Zigarette … apropos Zigarette: Ralph konstatiert, dass er in Camaret am Abend noch eine letzte Zigarre raucht und dann die „Smoker Karriere“ nach gut einem Jahr erfolgreich beendet. Wir werden sehen …

Am frühen Nachmittag schlagen wir beim Hafenkapitän auf und melden uns offiziell. Die inoffizielle Variante hatten wir bereits am Vormittag am Dinghy des „Aufschreibers“ getan. Dieser meinte wir brauchen keine Eile haben. Das muss man uns nicht zweimal sagen. Die Anmeldung geht problemlos und unkompliziert, aber sehr überraschend: Ich gebe meine gelbe Meldekarte ab, welche ich am Vormittag erhalten hatte. Die Hafenkapitänin überfliegt den Zettel schaut mich an und sagt „Ach sie sind Deutsch !“ in bester deutscher Sprache. Sie kommt wohl ursprünglich aus Berlin lebt aber schon sehr lange in Frankreich.

Wie wir bereits in Dünkirchen erfahren durften, erleben wir aktuell, dass die Liegeplatzpreise mit zunehmendem West immer teurer werden. Hier im Camaret liegen wir mit 55€/Nacht auf dem bislang teuersten Liegeplatz Frankreichs. Ist für 3 Nächte nicht das grosse Thema, wir hatten aber mal kurzfristig unsere Getriebearie vor unseren Augen. Auf 10 Monate hochgerechnet gäbe das ein imposantes Sümmchen.

Expedition „Down Town“

Wie in jedem Städtchen so auch hier: Wir machen unsere „Expedition ins Städtchen“. Auf der Suche nach den wichtigsten Dingen: ein schönes Caffee mit guter Aussicht und feinem Kaffee Creme, einen Supermarkt mit guter Gemüseabteilung und einen Fischhändler.

Ersteres haben wir noch nicht gefunden, jedoch die anderen beiden Dinge schon. Da heute jedoch Sonntag ist, müssen wir die inhaltliche Bewertung auf morgen verschieben. So gehen wir eben gleich ins Caffee. Ausblick: Jede Menge ! Ein sehr schönes Hafenbild. Mit trocken fallenden Booten mit schwimmenden Fischern(boote), unsere Marina und alles umrahmt von schöner hügeliger Landschaft. Ein echter Traumblick.

Ja Donnerwetter …

Wir holen uns nochmals einen Wetterbericht. Unser Plan ist es, mit einem passenden Wetterfenster, die Biskaya zu queren. Idealerweise bis A Coruna. Obwohl wir sehr viele Tipps und Empfehlungen erhielten, wie schön doch die Bretagne sei, betrachten wir die bretonische Küste eher als 2te Option, sollten wir kein Wetterfenster finden. Diese Option ermöglicht uns in kleineren Etappen weiter zu kommen – eine Alternative, nicht ohne Vorteile ! Dennoch ist die erste Wahl „Ab in den Süden“

Am Donnerstag könnte sich ein solches Wetterfenster auftun. Wie stabil und mit welchen Winden wir zu rechnen haben ist derzeit noch ein wenig volatil. Der Eine sagt so und der Andere eben ein wenig anders. Alle sind sich einig: Vorherrschende Windrichtung: N bis NE. Bei der Windstärke streiten sich die Geister: zwischen 12kn und 30kn ist ein sehr großer Unterschied. Erfahrungsgemäss nähern sich die Werte jedoch die nächsten Tage an. Unwetter sind keine angesagt. Es könnte bewölkt sein, wenn wir in A Coruna einlaufen. Niederschlag: 0 = Null. Temperatur soll von 17°C auf 20°C steigen. Hoffentlich. Wir finden es sch** kalt hier, schließlich ist doch Juli oder nicht ??

Laut heutigem Stand wollen wir Camaret sur Mer am Donnerstag gegen 19:00 verlassen um dann am Sonntag vormittags in A Coruna einzulaufen. Könnte noch zum Mittagessen reichen :-))



Es dämmert uns langsam …

Gegen Abend lichtet sich der leicht bewölkte Himmel. Ein strahlender Sonnenuntergang gibt sein Bestes um uns zu imponieren. Mit Erfolg. Ein paar Eindrücke konnte ich in Bildern einfangen. Wenige davon packe ich diesem Blog bei. Den Rest findet ihr im Juli-Verklicker Ende des Monats. Bei diesem Ambiente schmeckt das Abendessen mindestens doppelt so gut.

Seenotretter im Einsatz: Hebel on the TableNachdem Sabine noch ein wenig Schlafdefizit hat, beschliessen wir, zeitig in die Koje zu gehen.
DOCH HALT ! Ralph erinnert sich an sein Versprechen ! Zigarrenpackung auf und raus mit dem Ding. So sitzt Ralph kurz nach der goldenen Stunde im Cockpit und raucht seine Letzte ! Na hoffentlich klappts dann auch. Er hat ja demnächst 3 Tage ohne Einkaufsmöglichkeit auf der Biskaya Zeit, seinen Entzug zu bewältigen. Nachdem Ralph diesen Entzug als gewohnter „ON/OFF Raucher“ bereits mehrfach hinter sich brachte ist Sabine sehr zuversichtlich bald wieder die Zigarettenhoheit für sich beanspruchen zu können :-))



 

Gelesen 823 mal Letzte Änderung am Dienstag, 05 Juli 2022 07:45