Am Mittwoch gegen Mittag kamen wir in Roscoff voller Freude über die wieder funktionsfähige BELUGA an. Zunächst erste Erkundungen im naheliegenden Roscoff. Ist über einen ca. 15 Minuten Fussmarsch erreichbar. Auffallend war die Beschriftung der Wegweiser. Alles in französisch, teilweise in englisch aber immer auf bretonisch. So manches mal fühle ich mich an Schottland erinnert. Dort war es in englisch und gälisch. Die Worte kommen wir hier sehr ähnlich vor. Gibts da Zusammenhänge ??
Durch winderschöne Wohnviertel mit traditionellen Natursteinhäusern. Sehr schöne Gärten und Pflanzen, welche in Deutschland eher seeeehr selten zu finden sind: Grosse Palmen riesige Looberbäume und Fikus Hecken. Eine sehr gelungene Mischung aus Karbikflair und französischem Charme. Der Ort war dann der Hammer !
Eigentlich ein typisches Dorf für Sommerfrischler. Sehr natürlich und teilweise auch bunt. Der alte Hafen fällt bei Ebbe komlpette trocken. Selbst Ruderboote liegen auf dem Trockenen. Aber auch grosser Fischerboot wurden an die Spuntwand angelehnt. Ein Segler hat seine Yacht ebenfalls an der Spuntwand stehen. Ein neuer Unterwasseranstrich geht so recht einfach. Nur schnell genug soltte man sein :-)) Sonst wird nicht nur das Antifouling nass, sondern auch der Maler :-)
In guter Tradition geht die Suche nach einem Kaffee los. War eher keine grosse Auswahl. Die meisten Kneipen machen erst gegen 19:00 auf. Da wollten wir aber bereits am Schiff zurück sein. Weiter suchen ... Ahhh eine Pizzeria ! Da gibts sichereich auch nen Kaffee. Nach einem Blick auf die Speisekarte am Tisch entschlossen wir uns aber das Pizza-Angebot wahr zu nehmen - noch vor 19:00 ! Hat sich echt gelohnt. Eine Spitzenpizza. Hauchdünner Boden, sehr guter Belag. Echt gute Italiener hier in Frankreich :-)
Ich möchte Euch ein paar Eindrücke im Bildformat hier lassen. Falls ich ein Segler oder Wohmobilist Gedanen über das nächste Urlaubsziel machen sollte, ... die Bretagne können wir sehr empfehlen. Pitureske Orte und sehr freundliche Menschen ... zumindest solange keine lärmenden und besoffenen Briten in der Nähe snd. Aber das ist eher selten der Fall.
Die Marina ist echt empfehlenswert. Ihr liegt hier sehr ruhig, das Personal ist superfreundlich und hilfsbereit. Allein das WiFi holpert hier noch ein wenig. Eingebucht aber dennoch keine Internet. Das sei normal meinte der Hafenkapitän, zumindest solange die France Telecom noch hierfür verantwortlich wäre. Ich fühle mich diesbezüglich fast wir in Deutschland. Die komplette Marina scheint noch eher neu zu sein. Neue breite Stege und Toiletten wie auch Duschen am Ponton. Auch die Liegegebühr ist nicht übertrieben. Vor dem Einlaufen "Roscoff Marina" auf Kanal 09 anrufen und nach Liegeplatz fragen. Kurz vor dem Hafen nochmals einen Anruf und ein Dingy kommt Dir entegegen und führt Dich zum Platz. Auch für Querstrahl-Einsätze sind die Dighys Standby. Sehr aufmerksam.
Derzeit warten wir auf ein passendes Wetterfenster um in Richtung Brest weiterzukommen. Entweder Dienstag oder Donnerstag zeichnen sich derzeit ab. Aber wie das mit dem Wetter halt so ist. Manchmal kommt so oder auch nicht. Jede Schiffsbewegung ist in diesem Revier starkt von den Gezieten abhängig. Wir werden daher mit dem Hochwasser auslaufen und uns mit dem Gezeitenstrom aus dem Kanal tribern lassen. "Floss mit Besegelung" :-))
Bei Strömungsgeschwinigkeiten von bis zu 12kn sollte man sich dran halten. Wenn nicht merkt man den Fahler sehr schnell: Volle Segel und Rückwärtsfahrt.
Die nächste Etappe soll und nach Camaret sur Mer in der Bucht von Brest führen. Eine Sprintetappe. Hat "nur" ein bisschen mehr als 80 nautischen Meilen. Ist halt nur ne Nacht. Unser Plan: Gegen 20:00 mit Hochwasser oder kurz danach auslaufen und dann Richtung Westen bis zur Insel vor Brest. Danach U-Turn und ESE Kurs auf Camaret sur Mer. Sind ja nur 12 Stunden. Für die Bodensee-Segler: Entspricht ungefähr der Strecke von Bregnez nach Ludwigshafen und zurück.