Am Dienstag, den 21.6. machten wir gegen 16:30 in Cherbourg die Leinen los. Nochmals nachtanken, beim Hafenbüro abrechnen und los geht das. Zunächst unter Maschine den Hafen verlassen. Vor Alderney hatte wir achterlichen Wind und konnten unsere Segel ausrollen. War ein ganz ungewohntes Gefühl nach sovielen Monaten Entwöhnung. Fühlte sich jedch schnell wieder gut an. Apropos "Schnell": Die ersten 80 der ca. 150 Meilen haben wir uns Rauschefahrt erlebt. Neben der guten Segelperformance unserer BELUGA hat natürlich auch die Strömung mitgewirkt. Für alle Segelscheinbeseitzer: "Alderney Race" kan ausgesprochen hilfreich sein. Mit weit über 10kn über Grund rauschten wir an Alderney vorbei.
Gegen Mitternacht hatte wir dann Guernsey achteraus. Wunderbaren Wind von raumschots (= schräg von hnten) rauschte die BELUGA ohne Hilfe der Strömung mit über 8kn über Grund. Da lacht das Seglerherz. Gegen 5 Uhr morgens dann Strömung gegenan. Ihr könnt dem Foto entnehmen, dass auch unsere BELUGA Spass zu haben scheint. Sie rannte was das Zeug hält. Bis zu 8,6kn bei knapp 4 Knoten Stömung von schräge vorne. Hat uns beeindruckt. Wir hatten das Gefühl, dass sich unsere BELUGA ebenfalls freut wieder unterwegs zu sein. Machne Racer unter den Segler wird bei diesen Geschwindigkeitsangaben schmunzeln. Aber ich schmunzle, wenn ich in einem warmen Bott meinen frisch gekochten Kaffee schlürfe bevor ich mich auf meine 20cm dicke Matraze lege. Ein 22Tonnen "Wohmobil mit Stützsegeln" bei Gegenstrom mit übr 8 Knoten durch die Nacht segeln zu sehen bereitet uns jedenfalls sehr viel Freude. Jedem eben das seine.
Kurz vor Mittag liefen wir in der Marina von Roscoff ein. Ein echt erbaulicher Ritt. Knapp 130NM in ca. 14h. Wenn das nicht mal ne Nummer ist. Gut gemacht BELUGA ... übrigends ... wir hatten "leider" nur Zeit für 5 Motorstunden auf der gesamten Strecke. Die meisten davon im Hafen von Cherbourg ... und alle bislang ohne Probleme. Die Kiste scheint zu rennen ... aber, wir haben bislang soviel Pferde vor die Apotheke ko**en sehen, dass wir uns erst freuen wollen, wenn wir uns sicherer sind ... und das wollen wir frühestens nach 40 Betriebsstunden sein. Zumindest waren bislang 40 Betriebsstunden die erlebte Lebendauer der von YANMAR verkauften Antriebseinheiten. Spricht für erprobte Qualität. Zwischenzeitlich haben wir vor wenigen Tagen von der Yachtwerft ein stärkeres Getriebe als Ersatz bekommen und hoffen, dass unser Alptraum nun vorbei ist.
Wir wollten eigentlich hier in Roscoff nur eine Nacht bleiben, haben uns jedoch bei unserem Ausgang ein wenig in den Flair des Dorfes verliebt. Da auch das Wetter die nächsten Tage würde und viel Wind auf die Nase bescheren, mit Regen und "wenigen Graden über 0" zumindest gefühlt :-)) Daher haben wir kurzfristig beschlossen, ein paar Tage länger hier zu bleiben. Britische Architekur und französischer Charme ergeben eine sehr spezielle Mischung. Fotos der Ortschaft und Umgebung folgen die nächsten Tage ..