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Moored
Freitag, 04 März 2022 17:51

Zurück in der Kuhzunft ...

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Am 28.2 reisen wir nach Cherbourg um die Beluga wieder hochzufahren. Nach knapp 10 Wochen in der Ferienwohnung der Familie Brendle genossen wir den natURLAUB auf dem Bauernhof. Pferde, Ziegen und Hühner waren unsere Begleitung. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Familie Brendle bedanken. Schnell entschlossen konnten wir die Wohnung buchen. Kurz vor Weihnachten wurden wir sehr freundlich aufgenommen und haben am 17.12.2021 Sonntag nachmittag an der Argen (Bodensee)Die Ferienwohnung in natürlicher Idylle bezogen. In superfreundlicher Athmospähre durften wir die knapp 10 Wochen verbringen. Daher fällt es uns einersteits nicht leicht die FeWo zu verlassen, andererseits ist die BELUGA zwischenzeitlich zu unserer Heimat geworden. Wir freuen uns daher sehr wieder auf "unsere" BELUGA zurückfahren zu dürfen. Einige Tage vor Abreise maile ich die Yachtwerft an. Ich wollte den Termin auf Anfang März (7.3.) bestätigten. Ab 7.3.2022 sollte nach über 8 Wochen die Reparatur unseres Getriebes stattfinden. Wir sind der Meinung, dass 8 Wochen ausreichen sollten, um eines der Getriebe welche vor Weihnachten lt. YANMAR noch in Frankreich verfügbar waren, anliefern zu lassen. Im August / September hatte YANMAR ja bewiesen, dass sie's nicht schneller können. Jeder eben seinen Fähigkeiten entsprechend.

Chaos in der FeWo vor der AbreiseDie Woche vor Abreise geht das grosse Packen los. Die FeWo sieht aus wie hulle ! Ein gewaltiges Durcheinander eben, mit zahlreichen lustigen Diskussionen WAS nun per Post oder per Rucksack nach Cherbourg geht. Nachdem die Hinreise mir einen "super-heavy" Rucksack bescherte (geschätzte 50-60kg; gefühlt: über eine Tonne), will ich auf dem Hinweg nun nicht mehr ganz so schwer tragen.

Am 28.2.20222 um 20 vor 8 geht unser Zug ab Meckenbeuren. Zunächst 2h bis Stuttgart, dann 3h bis Paris, gefolgt von 3,5h bis Cherbourg. Schnell stellen wir fest, dass DB fahren einen grossen Unterhaltungswert hat: Kaum eingestiegen kam die Fahrscheinkontrolle. Kein Problem, alles dabei und in Ordnung. Auf meine Frage ob die Umsteigezeit von 6 Minuten in Ulm angesichts der notorischen Verspätungen der Südbahn zu knapp wäre, kam folgende Antwort: Der Zug in welchen wir in Meckenbeuren eingestiegen sind, kommt nur 6 Minuten vor dem gebuchten ICE an. Wir erleben dann die volle Härte der DB Beamten: Wir erfahren, dass nur eine Verspätung von 20 Minuten einen Zugwechsel möglich machen könnte. Wir hätten ein "Sparticket" (gebucht haben wir ein offizielles Ticket bei der französischen Bahn=SNCF) und hätten eine sog. Zugbindung. Das bedeutet: Wir müssten also wechseln !

Während des Gesprächs fragen die DB-Schaffner den Fahrplan ab. Ergebnis: Unser ICE ab Ulm ist kaputt und kommt gar nicht in Ulm an. Gut dass wir gefragt haben! Daher können wir sitzen bleiben. In Stuttgart haben wir über eine Stunde Zeit umzusteigen. Da machen die paar Minuten nichts aus. So kam die menschliche Seite der Bahnschaffner durch: Wenns nach ihnen ginge, dann könnten wir sitzen bleiben um unseren Zug zu erreichen. Wenige Minuten später kamen die Schaffner nochmals vorbei. Die neue Botschaft: Es gibt einen Ersatzzug. Dieser bedeutet 15 Minuten Umsteigezeit. In Ulm sei ebenfalls Schichtwechsel der Schaffner. Der neue Kollege könnte dann eine Aufpreis von 60€/Person kassieren. In Anbetracht der Tatsache dass die gesamte Reise ein wenig mehr als 120€ kostet, eine stolze Summe. Wir beschliessen dann den Zug in Ulm zu wechseln, da wir einen Aufpreis von 50% für die Strecke Ulm => Stuttgart (1h) nicht bezahlen wollen. Anekdote am Rande: Bei unserem "Sparpaket" würden die Tickets auch dann hinfällig, wenn wir aufgrund einer möglichen DB Verspätung den Anschlusszug nicht erreichen würden. Die Umbuchung geht nur 24h vor Abreise ! Uns kommt der Song von Stefan Raab in den Kopf: "Sänk you for travelling with deutsche Bahn ..."

Wir steigen um. Den Ersatzzug ab Ulm haben wir erreicht. Dieser ist jedoch proppevoll und unsere Sitzplatzreservierungen obsolet. Dennoch haben wir einen netten Platz bekommen. Wir werden Augezeuge eines grandiosen Aufstands im Zug: Viele Menschen haben Aufpreise für Sitzplatzreservierungen bezahlt (leider bei DB gebucht) und können diese nicht wahrnehmen. Reaktion der DB: Es gibt kleine Schokolade Häppchen ... Sänk for travelling with deutsche Bahn !

Ab Stuttgart sitzen wir im ICE, obwohl wir eigentlich einen TGV gebucht hatten. Sitze sind jedoch frei, wie gebucht. Also "keep cool", es geht wieder zurück nach Hause. Ab Paris geht dann alles wie geplant. SNCF hats wohl besser im Griff. In Paris ist mollig warm. Unsere Jacken, welche in good old Germany noch notwendig waren, sind hier eher zu viel. Sonne, Wärme und nette Menschen stimmen uns freundlich: Wir freunen uns bald wieder auf der BELUGA zu sein.

Gegen 18:30 kommen wir ins Cherbourg an. Leichter Regen, aber warm. Ab zum Schiff und .. wieder zu Hause ! Juhu ! Die BELUGA kam sehr gut über de Winter. Keine Probleme. Strom an, Landstrom einstecken, Heizung an. Taschen aufs Schiff und die wichtiste Sachen einräumen. Kurz: ca. eine Stunde nach Ankunft sitzen wir beide im Cockpit und freuen uns, zu Hause zu sein. Wenige Minuten später stelle ich fest, dass ich den Thermostat prüfen sollte: Die BELUGA hat Sauna-Temperatur im Inneren.

 

 

Welcome to Gallien !Welcome to France ... welcome to Gallien !

In einem kleinen gallischen Dorf namens Cherbourg. Normandie können wir zwischenzeitlich sehr empfehlen. Nette Menschen sehr viel schöne Landschaft und leckeres Essen.

Leider haben wir aktuell weder Asterix noch Obelix kennen gelernt, aber ...

 

 

 

Gelesen 2247 mal Letzte Änderung am Freitag, 04 März 2022 21:03