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Freitag, 18 Februar 2022 06:26

YLENIA und ZEYNAP besuchen uns am See ...

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Das neue Jahr beginnt, wie das alte Jahr endete: Die Tiefs geben sich die Klinke in die Hand. Was allerdings am Bodensee als Sturm ankam, war im Norden des Landes zum Orkan geworden. Die beiden Tiefs, welche zwischen 16.2. und 20.2. über Deutschland zogen, wurden mit YLENIA und ZEYNAP bezeichnet. Die Landratten unter uns können sich bei dieser Erfahrung vielleicht vorstellen, was Orkan bedeutet. Viel Wind und noch mehr Wasser. 

Die Segler unter uns wissen, was dies bedeutet: Lebensgefahr auf See. Nicht nur der Wind, sondern vielmehr die Wassermassen in den Wellen werden zum Problem. Ich habe an der Südwest Spitze Irlands die prognostizierte sog. signifikante Wellenhöhe eingeblendet. Am 18.2.2022 wurde diese mit 11,8 mtr also knapp 12 mtr angegeben.

Kleiner Exkurs: Was ist eine Angabe "signifikante Wellenöhe"

Die signifikante Wellenhöhe wird in der Meereskunde und Meteorologie verwendet und beschreibt statistisch eine Wellenhöhe als arithmetisches Mittel aus dem höchsten Drittel der Wellen.

Eine Beobachtung erfolgt hierbei für ein bestimmtes Seegebiet und eine bestimmte Beobachtungszeit, zum Beispiel über 20 Minuten. Die Beobachtungen erfolgen üblicherweise mit Messbojen. Als Formelzeichen ist H1/3 gebräuchlich. Bei Annahme eines Rayleigh-verteilten Seegangs wird diese Wellenhöhe von 13,5 % aller Wellen überschritten. Deshalb spricht der Segler davon, dass jede 7te Welle (~14%) höher ist. Die ursprüngliche Definition wurde von Walter Munk im Jahr 1944 aufgestellt und legte jene Wellenhöhe zugrunde, die ein „geübter Beobachter“ als maßgebende Wellenhöhe schätzen würde. In unserem Beispiel bei YLENIA und ZEYNEP wurde am SW-Ende Irlands der H1/3 Wert mit 11,8 mtr angegeben. Einzelne dieser Wellen sind nicht nur höher, sondern  können bis mehr als dem Doppeltem des H1/3 Wertes anwachsen, in diesem Fall somit auch mal über 20mtr werden. Diese Wellen gerne auch werden als Feakwave bezeichnet. Um Dir einen Vergleich zu geben: Der Aussichts- oder Moleturm des Hafens in Friedrichshafen ist 20mtr hoch. Sicherlich kannst Du Dr vorstellen, was passieren würde, wenn der Bodensee in der Lage wäre solche Wellen zu produzieren. Mit orkanartigen Winden wäre dies am Bodensee prinzipiell möglich. Aufgrund der Topologie und der Grösse des Bodensees ist allerdings die Wirkdauer des Windes zu kurz um solch enorme Wellen zu produzieren ... zumindest aktuell :-)

Braucht kein Mensch ... wir hoffen dass die Yachtwerft Glückstadt die Firma YANMAR überreden kann, die notwendigen Reparaturen bald abgeschlossen zu haben. Alle Beteiligten stehen bereit. Lediglich YANMAR bekommt (noch) kein Getriebe her. Ist ja auch erst seit 6 Monaten bekannt, dass ein solches Getriebe notwendig wird. Vielleicht liegt ja noch ein passendes Exemplar beim YANMAR Partner in Dünkirchen. 

Nach 7 Wochen in Dünkirchen erleben wir bis heute 6 MONATE Liegezeit in Cherbourg !

Wir lieben es, mit Profis zu arbeiten ! - Wer solche Profis kennt, kann sich gerne bei uns melden.


Quellennachweis:

Inhalt Quelle
Titelbild https://www.design4disaster.org/disasters-2/natural-disasters/freak-waves/
Wetterbilder https://www.windy.com/

 

 

Gelesen 2450 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 24 Februar 2022 10:38