BELUGA auf Malle … in Portopetro
Dienstag, 18.6.2024
Die BELUGA verabschiedet sich mit einem Kaffee von Lars, seiner Familie und Lady Ann. Gegen 12:30 laufen wir aus in Richtung Formentera (Ibiza). Die Überfahrt dauert 24h und ist von sehr viel Verkehr „gesegnet“. Viele Fischer, welche, den Fischen folgend, unberechenbare Manöver fabrizieren und unglücklicherweise auch noch Vorfahrt haben.
Auch wollte der Wind die angesagte Raumwind Richtung nicht halten. Wir hatten Wind „direkt auf den Arsch“. An Wecknicken war nicht zu denken. Mehrfach Halsen, weil der Wind beschlossen hatte doch nicht von Steuerbord achtern, sondern von Backbord achtern zu blasen. Kurz vor Formentera hat er dann beschlossen lieber gar nicht mehr zu blasen. Maschine an. Mit moderater Fahrt halten wir die letzten Meilen das SE Kap von Formentera an. In den frühen Morgenstunden haben wir das Cap dann endlich erreicht. Einmal rum ums Cap und Anker legen. Darauf freuen sich Sabine und Ralph sehr. Beide sind sehr müde. Doch Achtung ! Fischernetze noch und nöcher. Ein solcher „Netzwerk-Slalom“ erfordert nochmals unsere volle Aufmerksamkeit.
Mittwoch, 19.6.2024
Bei zwischenzeitlich auffrischendem Wind mit 15kn ablandig setzen wir den Anker hinter einem Feld vieler Musikliebhaber. Utz, Utz, Utz. Allerdings sind wir so müde, dass uns das eher nicht belästigt. Wenige Stunden später spüren wir die ersten Tropfen. Das bedeutet Kuchenbude aufbauen um trocken zu bleiben. Schließlich haben wir ein Segelboot, weil wir wasserscheu sind. Hätten wir nass werden wollen, wären wir Taucher geworden !
Es regnete recht intensiv, aber juckt uns eher nicht. Gegen 19:00 liegen wir in der Falle. Eine Zeit, die wir normal nur unseren Kindern verordneten, als sie noch klein waren. Der Kreislauf scheint sich zu schließen :-))
Am nächsten morgen trifft uns schier der Schlag: Die BELUGA ist von oben bis unten voll mit Sahara-Sand. Bestimmt 2mm hoch liegt dieser mehr Staub als Sand auf Deck. Mit dem Schlauch war der Sache nicht Herr zu werden. Daher musste unser Kärcher ran. Alles mit dem Hochdruckreiniger abspritzen … wollte Ralph schon immer lieber als schlafen :-(
Donnerstag, 20.6.2024
Am Donnerstag , den 20.6.2024 gegen 14:30 gehen wir Anker auf und segeln nach Malle. Das Ziel ist Portopetro. Dort haben wir dann mit unserem Freund Rolf Verstärkung angesagt. Distanz: 88NM, also nochmal eine Nacht. Kaum abgelegt, scheint der Wind bei uns was wiedergutmachen zu wollen. Zwischen 15 und 20kn von achtern. Die BELUGA läuft sehr gut.
Beim auspacken der Segel stellen wir jedoch Streifenmuster in der Genua fest. Der Sahara Sand hat sich so gut auf die Außenseite des Segels gelegt, dass er deutlich zu sehen ist. Ist aber nur Kosmetik und tut der Segelwirkung keinen Abbruch. Ein sehr neuer Sachverhalt bei dieser Überfahrt: Wir müssen trödeln um nicht zu früh anzukommen. So belassen wir es bei der Genua. Das Großsegeln bleibt im Mast. Ansonsten wären wir zwischen Mitternacht und 04:00 in Portopetro … also zu früh.
Die Strategie sollte sich auszahlen: Gegen 22:00 zieht eine rötlich dunkle Wolkenformation am östlichen Himmel auf. Von Süden kommt eine deutlich erkennbare Luftmassengrenze. Wie ein Strich sind die Wolken südlich abgeschnitten. Zwischen Mitternacht und 04:00 sehen wir über Malle Wetterleuchten und Gewitter. Zum Glück sind wir noch nicht in Portopetro. Sonst würden wir die volle Breitseite eines mächtigen Gewitters geniessen dürfen. So jagen wir das Gewitter einfach vor uns her …
Freitag, 21.6.2024
Um 05:00 haben wir dann Cabrera nördlich gerundet und fahren die Passage zwischen Malle und Cabrera durch. Um 08:30 liegen wir dann an der Boje in Portopetro fest. Hier bleiben wir erst mal liegen bis voraussichtlich Sonntag? oder Montag?. Dann geht’s nach Sardinien. Hängt natürlich - wie immer - vom Wetter ab. Die Meteorologen sind halt auch nicht mehr das was sie früher mal waren :-)) nicht mal gutes Wetter kriegen sie hin :-(( Aber wer von Malle aus klagt, der klagt - im Vergleich zu Deutschland - auf sehr hohem Niveau. Wir werden berichten ... übrigens, die Sonne scheint „in voller Wucht“.
Danke an Meteorologen und das Wetter für die gut vorhergesagte, genaue und sichere Überfahrt ... und diesen Empfang auf Malle !
Kaum landfest beginnen die 3 wichtigsten Aufgaben: 1) Frühstück, 2) Dusche und 3) Schlafen. Ach ja, diesen Blog habe ich zwischen 1) und 2) gemacht. Schreib- und andere Fehler inbegriffen :-)) Schreibt es meinem Schlafmangel zu ...
Bleibt uns gewogen ..
Sabine & Ralph