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Montag, 18 März 2024 09:09

navegamos hacia el mediterráneo (5)

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Unseren geplanten Start am 12.3. mussten wir sehr kurzfristig (beim Frühstück) verschieben. Der Grund: Flaute zwischen Lanzarote und Madeira. Der windstillste Tag seit Monaten … oder wie der Segler gerne sagt „Starkwind von oben. Alle Flaggen wehen extrem nach unten aus“ :-)

Unser Starttermin wurde aufgrund des Wetterberichtes auf Donnerstag, 14.3. verschoben. Zu diesem Termin sollte es dann auch klappen und wir starten in der Marina Arrecife gegen 10:30 bei sehr wenig Wind. Daher war ein wenig Motorhilfe notwendig bis kurz nach der Marina Rubicon im Süden Lanzarotes. Ab hier dann Nordkurs. Erst sehr hoch am Wind, mit jeder Meile raumte der Wind ein wenig, bis wir schließlich für die nächsten 30 Stunden einen Halbwindkurs hatten. Zunächst mit sehr schönen 11kn Wind, auffrischend auf 14kn. Perfektes Segeln zum Abschied von den Kanaren. Im Laufe des Freitags flaute der Wind leider wieder deutlich auf unter 10kn ab. Unser Diesel musste ein wenig helfen. Mit leicht erhöhtem Standgas und dem bisschen Wind konnten wir bis zu diesem Zeitpunkt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,8kn halten. In der vergangenen Nacht erreichten wir eine Spitzengeschwindigkeit von 9,5kn. Von uns aus hätte das so bleiben können … wollte es aber nicht. Im Laufe der Nacht von Freitag auf Samstag flaute der Wind soweit ab, dass wir die letzten 30NM mit geborgenen Segeln vollständig unter Maschine hinter uns bringen mussten. Leider, aber bei 2-3kn Wind segelt die BELUGA gar nicht. Scheint ihr zu langweilig :-))

Am Samstag (16.3.2024) gegen 12:30 kamen wir nach einem 50stündigen Segeltörn auf Madeira an. Wir hatten bereits seit einigen Tagen einen Platz in der Marina Quinta do Lorde gebucht. Dort wurden wir sehr herzlich per Dinghy vor dem Hafen empfangen. Wir haben einen sehr schönen und ruhigen Liegeplatz erhalten. Die Marineros sind ausgesprochen hilfsbereit und unterstützen uns beim Festmachen.

Zuerst Schiff festmachen, dann aufklaren. Eine warme bis heiße Dusche lies uns die zwischenzeitlich als sehr kalt empfundenen Nächte vergessen. Die Nachttemperaturen von feuchten 16°-18°C klingen nicht besonders kalt. Vor allem nicht im Vergleich zum deutschen Winter. Jedoch wenn man durchgehend im Wind sitzt, setzt einem die Nässe und Kälte durchaus zu. Jeden Morgen erfreuten wir uns an den ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Tagsüber dann wieder Gefahr eines Sonnenbrandes und in der nächsten Nacht wieder kalt. Schlafen konnten wir nicht recht viel länger als 1h am Stück. Sabine und ich waren ziemlich müde und uns sehr einig, dass dieser Samstag ein sehr frühes Ende finden wird :-) Ralph schläft gegen 18:00 auf der schmalen Sitzfläche im Cockpit ein und erwacht, als er gegen 21:00 beim Umdrehen von selbiger Bank fällt um auf dem harten Cockpitboden zu landen. Über sich selbst lachend setzt sich Ralph dann auf den Weg ins Bett. Wir beiden (Sabine und Ralph) konnten dann einer Bewusstlosigkeit ähnlich bis zum nächsten morgen um 09:00 schlafen. Unser Buddy, Ruud auf der PAULA lief eine Stunde vor uns in Arrecife aus und kam mit heißer und alarmieren Maschine am Sonntag (17.3.2024) morgen gegen 05:00 ebenfalls in Quinta do Lorde an.

Heute Sonntag haben wir (PAULA und BELUGA) unser zwischenzeitlich fast rituelles Sonntagmorgen Frühstück (11:00) eingenommen: Spiegeleier á la Ralph. Mit Zwiebel, Schinken, Gürkchen, Tomaten und 3 Spiegeleier. Nach diesem Frühstück waren alle Strapazen wieder vergessen.

Leider erscheint uns die nächsten Tage noch kein Wetterfenster, welches für den 600NM „Sprung“ über 4-5 Tage nach Gibraltar geeignet wäre. Aber wie schnell sich Wetter ändern kann hatten wir ja am Dienstag selbst erlebt. In den aktuellen KanarenNews wird erneut vor Calima gewarnt. Den Kanaren stehen offensichtlich neue Hitzerekorde bevor. Aus dem Klimabereich sind wir raus und begeben uns auf den Weg ins Mittelmeer. So schnell wie möglich und sinnvoll eben. Griechenland läuft uns sicherlich nicht weg.

Auf Madeira, speziell Quinta do Lorde, schließt sich ein Kreis für uns. Im Oktober 2022 starteten wir von hier auf die Kanaren. Dieser Weg dauerte ganze 8h weniger lang. NE-Wind Zone eben. Die Capitania hier in Quinta do Lorde hatte unsere gesamten Unterlagen noch vorliegen und erinnerte sich noch an uns. Sie war sehr interessiert an unserer Route der letzten eineinhalb Jahre und wollte unbedingt einige Tipps wo man auf den Kanaren gut bleiben kann. Ganz vorne bei den Tipps rangierte natürlich Gomera und La Palma. Nach Austausch diverser Kneipen Adressen und Sehenswürdigkeiten konnten wir dann ganz problemlos einchecken. Portugiesische Formalitäten erledigt Sie für uns freundlicherweise. Danke hierfür. Vieles von der einsamen Lage der Marina wird durch die Freundlichkeit des Marina-Personals wieder gut gemacht. Außerdem hat Quinta do Lorde eine Tankstelle mit gutem Sprit. Guter Sprit ist nicht unbedingt selbstverständlich auf den Kanaren. In San Miquel hatten wir mehrfach getankt, ohne Spritprobleme. Allerdings beim letzten Mal bekamen wir wohl ordentlich Wasser im Diesel eingefüllt. Damit kämpfen wir heute noch von Zeit zu Zeit.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph









Gelesen 135 mal Letzte Änderung am Montag, 18 März 2024 09:39