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Moored
Samstag, 02 Juli 2016 16:35

Logbucheintrag - 08.Mai 2016

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Muttertag – oder Tag der Befreiung, - für diejenigen, die sich noch daran erinnern, wer- wem – wann genau - von was, befreite.

 

Die Frühwache ist dran, auch sie findet die immer noch am Heck klebenden zähen Nebelschwaden seltsam. Dann kommt den Jungs die Erkenntnis, 6.09 Uhr queren wir den Nullmeridian, womit wir auf der Länge von Greenwich liegen. Klarer Fall – die Inselbewohner des britischen Königreichs schicken auf dieser Länge ihre berüchtigten Londoner Nebel in die Welt!

 

Am Vormittag wird der Ölstand kontrolliert,der Ölmessstab, der sich bei dieser Gelegenheit vom Griff trennt aus der Bilge wieder ans Tageslicht befördert und repariert ,und an der Windechs ein falsch angeklemmtes Kabel so gepolt, das man die Messwerte nicht mehr spiegelgleich umdenken muss. Am Himmel kommt ein bisschen Sonne raus, bei uns die kurzen Hosen. Ein wenig stören die permanenten Maschinengeräusche, aber an segeln ist nicht zu denken. Nur just in dem Moment als wir uns am Nachmittag mit frisch gebackenen Käsekuchen zur gemütlichen Kaffeerunde zusammen setzten brist es auf. Genua raus → Genua bringt einen zusätzlichen Knoten speed. Mit dem Tuch am Mast, bietet das Schiff doch gleich einen viel netteren Anblick. Leider nur eine knappe Stunde, dann alles retour, Windfeld zu Ende.

 

10:30 Maschine Stop

Nachdem der „verlorene“ Ölstab – bereits gestern – geborgen wurde und ein neuer Griff mittels Lüsterklemme montiert wurde, haben wir auch gleich die Maschine gechecked.

2,5 ltr Öl nachgefüllt

Bei einem Maschine laufzeit von 38h macht das eine Ölverbrauch von 0,06 ltr/h. Geht eigentlich.

Ralph's Erkenntnis:

→ mglw ist der Anschlag=Griff des Ölstabs zu weit oben. Somit werden immer zu niedrige (zu wenig) Öl gemessen. Das würde erklären, warum Timo bei 15 ltr neuem Öl bereits voll feststellen konnte. In den Aufzeichnungen des Vorbesitzers waren jedoch 18,5 ltr pro Füllung vermerkt.

Wir wollen heute Nacht >(nach 12h Laufzeit) nochmals Öl kontrollieren, auf gleichen Level nachfüllen und dann den Verbrauch erneut berechnen.

 

Bis zum Abend gibt es in unserem „Mare TV Live Programm“ 23 Frachter, 4 große Fähren, 2 Kreuzfahrtschiffe, 4 Segler und einen kleineren Fischkutter, die an uns vorbeiziehen. Als wir die Wetterdaten kontrollieren entdecken wir, dass sich direkt auf unserer Kurslinie ein kleines knackiges Tief formatiert. 23 Uhr stecken wir mittendrin, Regen und 30kn Wind. Zweiundfünfzig Fuß Länge hüpfen über die Wellen wie ein Gaul beim Zureiten. Der Wind steht gegenan und raubt uns bei gleicher Motorleistung 3kn Geschwindigkeit, dafür schenkt er uns „Höhenmeter“ - und zwar 5-6 zwischen jedem Wellenberg und jedem nachfolgenden Tal. Die Nauticat ist ein stabiles Schiff, trotzdem gestehen wir uns gegenseitig dass jeder kurzzeitig darüber nachgedacht hat, ob es wohl diese harten Schläge aushält oder nicht doch auseinanderbrechen kann.

 

Tja- solche Gedanken können einem schon mal in den Kopf kommen, wenn man in der Bugkabine liegt und samt Kojenmaratze Achterbahn fährt die in ihrer Sinuskurve 6m Unterschied hat.

Ach ja, während des wilden Ritts streichen wir um 24.00 Uhr Almeria als 6. Wegpunkt in Gedanken ab, der Karteneintrag muss aus „wettertechnischen Gründen“ noch warten.

Gelesen 1409 mal Letzte Änderung am Samstag, 02 Juli 2016 17:43