… und das nicht nur einen !
Gestern segelten wir von San Sebastian nach San Miquel um am Freitag den lang ersehnten Besuch von Tochter und Schwiegersohn empfangen zu können. Sabine und ich freuen uns schon sehr lange auf diesen Besuch, zumal dieser bereits im August 2022 stattfinden sollte und dann auf Weihnachten 2022 verschoben wurde und dort ebenfalls nicht stattfinden konnte. Schade auch … nun scheints endlich zu klappen !
Unterwegs sahen wir Wale und Delfine und in San Miquel angekommen sehen wir zahlreiche Nachbarn auf den Felsen der Hafenmauer sitzen: Krebse ! Sie lassen sich von der Sonne verwöhnen, wie wir das auch gerne tun und bis gestern morgen auch taten.
Jede Überfahrt auf der Strecke Teneriffa-Gomera ähnelt sich; gleich wie die anderen sind sie jedoch alle nicht. Wir benötigen üblicherweise für die 35NM Überfahrt ca. 6 Stunden, was einem Schnitt von knapp 6kn entspricht. Normale Reisegeschwindigkeit mit Fahrtenyachten, so auch mit der BELUGA.
Normalerweise ist an der S-Küste Teneriffas kaum Wind, da der Teide mit seinen 3800 Metern Windschatten nach S und SW erzeugt. Ab dem SW Leuchtturm Teneriffas sind es dann noch ca. 20NM bis San Sebastian. Üblicherweise die ersten 10NM mit Dieselwind, die zweiten 10NM mit wenig Segelwind, dieser nimmt dann zunehmend Fahrt auf bis San Sebastian. Wenns dann richtig Spaß macht, sind wir in der Bucht von San Sebastian. Dort wird’s dann schlagartig Windstill, weil viele hohen Berge die Stadt San Sebastian einrahmen.
Gestern wurde unser Rückweg von San Sebastian nach Teneriffa zur windigen Bestätigung ! Auf der ersten Meile hatten wir nahezu keinen Wind, konnten aber an der Wasserfläche sehen, dass dieser noch kommt. Dann gings mit ca.15kn Wind los. Da wir die „Düse von Gomera“ bereits kennen, geben wir uns mit einem „Handtuch“ als Vorsegel zufrieden. Bedeutet: Genua=Vorsegel nur ein wenig=max. 1/4 ausrollen.
Kaum getan, gibt der Wind ordentlich Gas. In der nächsten Stunde sollten wir Rausche-fahrt mit weit über 9kn Geschwindigkeit bei 25-30kn raumem Wind machen. In Böen sahen wir auch schon mal 38kn Wind auf der Anzeige. Das sind 6Bft konstant und in Böen gute 8Bft. Das Ganze auch noch gepaart mit eine „gediegenen“ 2mtr Welle genau von der Seite. „Waschmaschine“ konnte ich des Öfteren von meiner Sabine hören.
Wir machten in dieser Stunde weit über 9NM Strecke, dann flaute der Wind auf 15-20kn ab. Ab dem Leuchtturm Teneriffa SW war der Wind weg. Die letzten Meilen also mit Maschine. Nach 4h 30min waren wir bereits am Ziel. Das kommt auf knapp 8kn Durchschnittsgeschwindigkeit. Die hatten wir zuletzt auf dem Weg nach Madeira. Dort jedoch über mehrere hundert Meilen ! Ein echtes Highlight für einen Segler !
In diesem Sinne Grüße von den krebsigen Seglern und ihrer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph