Im Wonnemonat Mai waren wir in Deutschland. Danach gings für Sabine und mich wieder zurück nach Hause – auf die BELUGA. Beide sind wir ein wenig angeschlagen. Starker Husten und ein wenig Temperatur. Naja, wir scheinen Deutschland nicht mehr gewohnt zu sein.
Wir hatten die Tickets hier auf den Kanaren gebucht. Teneriffa-Süd nach Zürich und zurück. Unsere Wahl fiel auf Zürich, weil Deutschland in Sachen Streik derzeit als unberechenbar gilt. Da Zürich Stuttgart und München ungefähr gleich weit entfernt sind, ist die Wahl einfach. Neben Streiks kann man sich derzeit auf die Bahn verlassen: Dank Stuttgart21 gibt es keinen pünktlichen Zug mehr. Um mit Öffis von Stuttgart an den Bodensee zu kommen muss man zunächst vom Flughafen zum Hauptbahnhof gelangen. Dann vom Hbf bis Ulm um dann mit der Bummelbahn bis an den See zu fahren. Zumindest die Strecke zwischen Flughafen und Ulm ist derzeit sehr stark von Stuttgart21 betroffen und schied daher aus. Wir fürchten, dass die Strecke von einem der deutschen Flughäfen bis an den Bodensee länger dauern wird als die kanarische Anreise plus Flugzeit. So steigen wir in Zürich vom Flieger direkt in den Zug bis Romanshorn. Von dort geht’s dann mit dem Schiff bis Friedrichshafen. Die Schweizer Züge der SBB sind sehr empfehlenswert, da immer sauber und immer pünktlich.
Auf dem Rückweg ging unser Flieger am Mittwoch, 31.5.2023 um 06:20 ab Zürich, daher: Kurz nach Mitternacht starten wir per Auto. Sabines Bruder ist so freundlich uns persönlich dort abzuliefern. Will es sicher gehen, dass wir weg sind ? :-)) Doch so schnell geht’s auch in der Schweiz nicht: Um 04:00 müssen wir erst bei einem mit 1 Person besetzen Notschalter einen Aufkleber für das Reisegepäck besorgen … gute 30 Minuten. Danach gehen wir mangels Alternativen direkt zum Gate. Die Überraschung: Es gibt nur eine Sicherheits-Schleuse für die zahlreich abgehenden Flugzeuge an diesem Morgen: Wartezeit 60 Minuten. Aus unseren sehr üppigen 2h Vorlauf wurde daher schnell „grade noch rechtzeitig am Gate“.
Zurück auf der BELUGA finden wir alles so vor, wie wir Sie verlassen hatten. Alles Bestens. Kühlschränke haben durchgehalten, wir haben kalte Cola und kaltes Bier ! Herrlich ! Wetter wie gewohnt, Palmen satt und ein Gefühl von zu Hause. Allerdings waren wir bei sehr müde, hatte unser Tag bereits kurz nach Mitternacht begonnen. Also geht’s heute „vor den Hühnern“ ins Bett. Am nächsten Morgen – nach 10-12 Stunden Schlaf – gings uns beiden wieder gut.
Donnerstag bekommen wir bekommen Besuch von Rüd. Eine Buddy den wir ebenfalls seit Cherbourg kennen, der jedoch den Winter in Vigo verbrachte und zwischenzeitlich auf den Kanaren eintraf. Aufgrund regen Austausches und unserer Empfehlung war seine Wahl auf Radazul gefallen. Bei einem Käffchen werden die Details zu den Geschichten der letzten Monate ausgetauscht. Obwohl Rüd selbst nicht betroffen, hatte er sehr viel mit Orcas Kontakt. Diese scheinen recht aktiv zu sein. Alleine im Mai hatten die Tiere bereits mit 50 Schiffen Berührung. Ein neuer und meiner Ansicht nach zweifelhafter Rekord.
Eine Yacht der ALBORAN Charter (die seit Monate neben uns in Radazul lag) wurde auf ihrem Weg nach Mallorca Ende April durch eine Orca Attacke versenkt. Zwischenzeitlich hörten wir, dass die Yacht geborgen werden musste, da sie in einer Hafen-Zufahrt noch Ihren Mast aus dem Wasser streckte. Kosten: knapp 50 T€. Da bleibt abzuwarten, bis der Erste mit radikaleren Mitteln den Orcas auf den Pelz rückt. Ich höre in diversen Gesprächen immer häufiger das Wort „Sprengstoff“. Hoffentlich nicht ! Aber für ganz unwahrscheinlich halte ich das aber auch nicht, dass ein Yacht aus einer Sicht „der Sache ein Ende macht“. Je länger die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler benötigen um eine verträgliche Lösung herbeizuführen, um so wahrscheinlicher scheint meine Befürchtung.
Die Pläne der nächsten Tage: Am Sonntag (5.6.2023) geht in die Werft (Varadero Anaga). Diese liegt am Nordende von Santa Cruz. Eine ca. 2 stündige Fahrt bei Flaute und flachem Wasser. Diesmal kommt kein „April, April“ zum Wertbesuch. Diesmal findet es statt !
Sabine, Rüd und ich wollen die grosse Überfahrt gemeinsam machen. Ist die BELUGA dann am Ziel fest, geht’s zum lecker Abendessen beim Inder. Wir müssen doch Rüd die guten Spots in Santa Cruz weiter geben … von Schiff zu Schiff.
Am Montag, dem 5.6. geht die BELUGA an Land und bekommt einen neuen Unterwasseranstrich. Wir rechnen hierfür eine Zeit von 3-4 Tagen ein. Muss der Anstrich gründlich und in 2 Schichten erfolgen. Trocknungszeiten inbegriffen, sind 3-4 Tage gerne realistisch. Wir wollen wenn irgend geht am Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser sein. Rüd macht die gleichen Arbeiten hier in Radazul während des gleichen Zeitraums.
Danach geht’s ein paar Tage nach Santa Cruz in die Marina. Beim nächsten passenden Wetterfenster wollen wir dann La Palma übersetzen. Rüd, mit seiner PAULA und wir mit der BELUGA. Zwischenzeitlich sind wir auf der BELUGA zu Hause und am Bodensee bei der Familie zu Besuch. So war der Plan und so sollte es sein !
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph