Wie bereits vorgestern, so zog heute (6.8.22) im Laufe des Tages der Nebel seine Ringe immer dichter um uns rum. War der Tag über der Marina noch sonnig, war zeitweise von unserer Umwelt nichts mehr zu sehen. Gegen Abend kommt der Nebel näher und hüllt auch uns ein. Es wird merklich kühler. Die Temperaturen fielen im Laufe des Tages um mehr als 10°C. Die VOYAGE, die PAULA, unser Besuch und wir, sitzen mit Jacken und Pullover bei 22°C im Cockpit um unsere leckeren Spareribs und Salate zu vernichten. Offensichtlich scheinen alle bereits im Sommerbetrieb. In der Normandie wären wir bei denselben Temperaturen wahrscheinlich noch mit kurzer Hose und T-Shirt gesessen.
Im Gespräch mit einem Mitsegler erfuhren wir, dass dieser Nebel voraussichtlich noch eine Woche anhalten solle. Laut unserem hiesigen Meteo geht die Nebelwand an der gesamten Küste von Lissabon fast bis A Coruna entlang. In durchaus nennenswerter Dichte und ansehnlich weit auf den Atlantik hinaus. Sichtweiten von unter 100mtr sind keine Seltenheit.
Trotz der nebulösen Aussichten finden in Vigo Wettbewerbe weniger verbreiteter Sportarten statt. Parcours, Trial, Schwimmen, StandUp Paddling, etc. Wir beschliessen uns diesem Treiben anzuschließen … zumindest soweit der nötige Abstand gewahrt bleibt. Gibt es doch neben Putin auch noch COVID. Apropos: Die Spanier gehen mit diesem Thema noch immer vorsichtig um. Viele Menschen tragen freiwillig Masken. In Taxis und in Öffis sind diese sogar Pflicht. Die aktuelle Inzidenz von 85 gibt den Spaniern eher recht. Uns scheinen den Spaniern Intelligenz und Menschenverstand wichtiger als wütender Querdenker zu sein ?
Am Nachmittag beschlossen wir einen Stadtbummel zu machen, an dessen Ende wir noch ein gemeinsames Bierchen mit unserem Besuch aus Hamburg genossen haben. Am Abend dürfen wir einer Prozession beiwohnen. Pfaffen mit Fahnen und sehr viele Menschen gehen in einer grossen Prozession durch die Straßen von Vigo. Vorneweg die Polizei, danach eine grosse Sänfte mit Statue eines Heiligen (m/w/d) umrahmt von Kerzen in „Weißbiergläsern“ - zumindest sehen die Gläser genau so aus. Die Kleriker werden gefolgt von zivilen wie auch militärischen Musikkapellen. Bis zum Dudelsack war alles an Instrumenten dabei, was man von Prozessionen eben so kennt. Die zahlreiche Nachhut an Bürgern trägt ca. 1,5mtr Stangen mit ebenso langen Kerzen. Am oberen Ende entzündet und mit einem Windschutz aus Glas. Dicht gedrängt wälzt sich die Menschenmenge durch die abgesperrten Straßen. Spätestens hier scheinen jedoch weltliche Dinge wie Mund-Nasenschutz, Mindestabstand oder andere Maßnahmen außer Kraft gesetzt. Der hier verehrte Heilige wird’s hoffentlich richten ?
Sabine und Ich wollten uns nicht ausschliesslich auf den Heiligen verlassen. Daher entscheiden wir uns in Anbetracht der Menge Menschen für einen Sicherheitsabstand und die entfernte Beobachtung. Leider konnten wir deshalb keine Fotos machen.
Anbei noch ein paar Eindrücke der Stadt Vigo an einem solch offiziellen Feiertag: