... und zweitens als man denkt.
Die Verschiebungen unserer Reparaturtermine werden eher zur Regel als zur Ausnahme. Von Anfang März auf Mitte März auf Anfang April auf Ende April .... und derzeit können wir noch gar keinen Reparaturtermin erkennen. Wie ihr diesem Satz entnehmen könnt: Es ist ein weiteres mal nix passiert. Die Yachtwerft hat sich als Verantwortlicher erklärt, stehen derzeit allerdings fassungslos und auch ideenlos vor dem Problem. Es fehlen noch immer Teile um das neue Getriebe an die bestehende Maschine anzudocken. Es scheint der Yachtwerft in Glückstadt bislang nicht gelungen zu sein alles beisammen zu haben.
Zwischenzeitlich haben wir den Glauben an Teile der Menschheit aufgegeben. Wir versuchen das Leben in Frankreich zu geniessen. Wir erkunden die Umgebung um Cherbourg. Die Normandie, so nennt sich dieser Teil Frankreichs , hat einiges zu bieten. Museen über Museen ! Die meisten drehen sich um die Engländer. Die Franzosen und die Engländer haben sich wechselseitig erobert und so ist nicht nur an der englischen Südküste, sondern auch an der französischen Nordküste viel zu diesem Thema zu finden. Kriegsgerät, aber auch sehr ähnliche Baustile und Worte. Glücklicherweise jedoch nicht die englische Küche.
Ralph ist hier nicht besonders an Geschichte interessiert, vorallem dann nicht, wenn die Geschichte mit Kämpfen und Toten zu tun hat. Leider haben die meisten Museen (nicht nur in Frakreich) das zum Thema. Von Wikingerspeeren bis zu Bombenfunden: Alles da ! Dennoch finden sich auch für Ralph zahlreiche interessante Details in den Museen. Mehr begeistert Ralph allerdings die Landschaft der Normandie: Viel Grün, viel Natur und sehr gastfreundliche Menschen. Auch als Ausländer ist der Unterschied zwischen Normandie und Cote d'Azur sehr deutlich. Natürlich das Wetter, aber vorallem die Menschen. Mir begegneten die Südfranzosen höflich, aber ein wenig von den Touristen genervt. In der Normandie begegnen uns die Franzosen mit sehr viel Herzlichkeit. Natürlich nicht immer: An den Plätzen an welchen sich viele Kreuzfahrerbusse am einemTag begegnen ... ist aber auch nicht verwunderlich.
Beim Durchgang der Museen stellt Ralph schmunzelnd fest, dass sich vor gar nicht sooooo langer Zeit die Deutschen unter Leitung eines bekannten Österreichers versucht haben ein wenig Abwechslung in die, mit der Zeit langweilig werdenden, englisch-französischen Streitereien zu bringen. Das war genauso unsinnig wie jeder andere Eroberungskrieg dieser Welt. Wie in den meisten Fällen eint ein gemeinsamer Feind die ehemaligen Kontahenten. So konnten wir sehen, mit welchen Erfindungsgeist und Genialität die Franzosen den Engländern halfen vor einem Angriff unserer unrühmlich deutschen Truppe zu fliehen. Zurück auf die Insel "Continent isolated" :-) Oder war das nur die ergriffene Chance die Nachbarn wieder los zu kriegen ?
Zugegeben eine etwas andere Sicht mit Geschichte umzugehen. Aber diese Sichtweise ist weniger Trist und fokusiert manches mal die eigentlichen Gründe für Auseinandersetzung, Kriege oder Christianisierungen sowie Spezialoperationen aller Arten. Macht Einzelner und Gier Aller ! Dies als Grundlage einer Ausstellung bzw. eines Museums öffentlich darzustellen findet Ralph eben nicht sehr hübsch ... um das sehr freundlich zu formulieren. Andererseits stammen sehr viele Erfindungen aus kriegerischen Konflikten und da blüht Ralph wieder auf. Mit welchen einfachen Mitteln und handwerklicher Meisterleistung die Wikinger ihre Boote bauten um damit Paris zu erobern ist beeindruckend. Allerdings die Verwendung der Schiffe dann eher weniger.
Nebenher haben wir nun die beiden Bäder der BELUGA renoviert, vieles ein weiters mal gestrichen, .... was man nicht alles tut um Wartezeiten tot zu schlagen. Aktuell haben wir nach über 9 Monaten des Wartens auf einen funktionierenden Antrieb jegliches Vertrauen in handelnde Personn verloren. Glauben gehört in die Kirche, es zählen nur noch Tatsachen und da gibts leider keine. Weder seitens YANMAR, noch seitens der Yachtwerft in Glückstadt. Anfang März spotteten wir noch, ob wir den Weihnachtsmarkt nochmals sehen werden. Wir wollen diese Eintrittswahrscheinlichkeit auch mit Eigeninitiative versuchen zu senken.