Irgendwie scheint 2024 für uns unter keinem guten Stern zu stehen. Verloren wir auf der Überfahrt von den Kanaren ins Mittelmeer unser Ruderblatt, was uns einen langen und teuren Aufenthalt in Barbate bescherte. Danach schafft es Ralph seinen Lieblingsnotebook kaputt zu machen. Zu guter Letzt macht uns auf der Fajrt von Messolongi nach Kastos die gute alte Maxwell Ankerwinch Probleme. Was heißt Probleme: Sie hatte Zahnverlust im Getriebe ! Und wir das Vergnügen 120mtr Ankerkette von Hand hochzuholen. Glücklicherweise waren die Azzurro und die Frechdachs auch in Kastos. In einer gemeinsam Aktion, inmitten der Hafeneinfahrt, schafften wir es mit 6 Personen den Anker binnen 90 Minuten zu bergen ! Lästig waren eher die Helferlein, die mit ihren Dinghys andüsten und – ohne Wissen was unser Problem ist – uns lautstark mitteilten, wie wir das Problem lösen müssten.
In Nydri gabs dann eine neue Ankerwinch und eine Lieferung des „Ersatznotebooks“. Die Welt sollte wieder in Ordnung sein :-)) Ist sie für uns auch !
Wir haben das Jahr 2024 bislang sehr genossen. Nach sehr schönen 4 Wochen in Messolongi, einer Ankerbucht gegenüber Patras, lagen wir mit der Azzurro und der Frechdachs gemeinsam. Im Ort gabs zu allem Luxus auch noch einen Lidl – leider ohne Fleischsalat :-(( aber mit einem SUP im Sonderangebot. Das letzte Exemplar haben wir uns dann auch gleich eingekauft. Sabine fuhr viel mit diesem SUP. Sie knieht und steht zwischenzeitlich recht sicher auf den Board.
Mitte August waren unsere Enkel für 3 Wochen an Board. Wir habn unsere Freunde auf der Azzurro und der Frechdachs für einige Tage zurückgelassen. Von Messolongi über Nafpaktos, Trizonia (wir nennen die Insel zwischenzeitlich „Tiziano“) nach Galaxidi. Wir haben wunderschöne und sehr warme Tage erlebt. Als wir nach 3 Wochen wieder zurück in Messolongi waren stellten alle fest „Das war viel zu wenig Zeit“. Die Enkel am Flughafen von Patras abgeliefert legten wir am nächsten Tag in Richtung Kastos ab. Dort lagen bereits die Azzurro und die Frechdachs … und dort verlor unsere Ankerwinch dann ihre Zähne. Ruhe in Frieden !
Gemeinsam segeln wir dann am Tag danach nach Nydri auf der Insel Lefkas, Dort fanden wir alles, was das Seglerherz begehrt: Marinashops für Zubehör, einen Schlosser, nette Kneipen uns sehr gutes Essen. Last but not Least: Conny ! Der Hafenmeister an den Nidry Stegen. Er machte alles möglich, dass wir eine Platz bekamen, ohne den Anker benutzen zu müssen. Er kennt dort Gott und die Welt und kann zu nahezu jedem Wunsch sagen, wo dieser in Erfüllung gehen könnte. Ohne ihn wäre Nydri maximal halb so schön !
Nach 5 Wochen stressfreier Reparatur und Ankerersatz verlassen wir Nydri und segeln in Richtung Poros. Ein wunderschönes Fleckchen Erde auf der „Athen Seite“. Wir sind dort ab dem 24.9. mit Jochem (ehem. VOYAGE) und Sabines Bruder (mit WoMo) verabredet. Da Aiolos (Gott des Windes) uns nicht hold zu sein schien, gehen wir durch den Corinthen-Golf und den Corinth-Canal. Ein nicht ganz günstiges Vergnügen. Die Griechen verlangen ca. €100 pro Meile. Wir vermuten, dass dieser Kanal auf die Meile gesehen teurer ist als Panama.
Durch den Corinth-Canal muss man eine Mindestgeschwindigkeit von 6-7kn halten. Das ist für Sportboote durchaus eine Herausforderung. Wir hatten dann das Vergnügen bei der Durchfahrt gegen 2kn Strom anzufahren … 4NM lang. Naja, eine halbe Stunde Vollgas soll laut Yanmar dem Motor sehr gut tun. Das bekam er hier. Volle Möhre :-)) Danach gings mit einem Zwischenstop in Korfos nach Poros, wo wir am 23.9. liegen konnten … und genossen dies.
Anfang Oktober segelten wir wieder nordwärts nach Athen um unseren Freund Chris abzuholen. Mit ihm konnten wir dann eine kleine Pelepones Rund drehen. Von Athen über Poros und Hydra bis Nafplio. Dort durften wir die "1000 Stufen von Nafplio" erklimmen. Eine schöne Stadt, eine sehr schöne Gegend aber ein nur mäßig organisierter Hafenbereich. Außer dass am Abend jemand zum kassieren vorbei kommt, ist kein Official zu sehen. Dennoch eine zentral gelegene Pier direkt an der Kneipenmeile von Nafplio. Nafplio selbst ist eher als Postkarten-Griechenland Stadt zu beschreiben: Eben so, wie Touristen sich vorstellen dass Griechenland aussehen sollte. Inklusive vieler italienischer Eisdielen ??!? und sehr viel Fleisch-Küche. Wir erleben Griechenland jedoch eher als Gemüse-Küche, einfache aber sehr pragmatisch vorgehende Griechen, die uns immer seeeehr freundlich begegneten.
Wie bereits erwähnt haben wir das Jahr 2024 trotz allen Unbillen sehr genossen, Wir lassen uns die Stimmung einfach nicht verderben und freuen uns auf die kommenden Wochen und Monate. Über Weihnacht werden wir Familie und Freunde besuchen und wir haben sicher weitere sehr viele schöne Tage. Take it easy: Shit happens.
In diesem Sinne !!
EINE SCHÖNE WEIHNACHT und einen guten Rutsch
in ein erfolgreiches 2025 !
Bleibt uns gewogen ..
Sabine & Ralph