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Moored
Montag, 30 August 2021 10:29

... und ists nicht gut, dann ists nicht am Ende (Part 1)

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Montag

Tag der Erwartung. Heute ist der benannte Motoren-Spezialist wieder aus dem Urlaub zurück. Die Yachtwerft ruft 08:00 dort an, erklärt den Garantierfall, die Aufgaben und vereinbart den nächstmöglichen Termin. Wir werden da sein ! So zumindest lautet der vereinarte Plan !

Realität:

  • 08:00 Yachtwerft ruft dort an, keiner geht ran.
  • 10:00 gleicher Zustand wie 08:00
  • 19:00 Telefonat mit der fast schon verzweifelten Yachtwerft zum Thema "Masterplan: Wie gehts weiter"

Dieser Verlauf war einer der Gründe, warum wir die BELUGA in 2016 nach Glückstadt überführten. Die LMAA Mentalität mancher Franzosen ging uns auf den Wecker. Aber warum schon wieder / oder immmer noch ? Und warum scheinen die Franzosen auch im Norden nicht wesentlich besser unterwegs zu sein als die Franzosen im Süden ? Woran liegts ? Könnte ich diese Frage beantworten fände ich möglicherweise ein "Gaspedal" für unsere Aufgaben. Hätte hätte Fahrradkette ...

Übrigens heute ist der erste Tag mit echtem Sch.. Wetter. Himmel hüllt sich in dunkelgrau und scheint von Zeit zu Zeit für einige Minuten inkontinent zu sein. Zumindest die Temperaturen bleiben (bislang) über 20°C. Dann gehts ja nochmal. Während Sabine und Ralph ihre Hausmeisterarbeiten mit gewohnter "Hektik" erledigen klopfts gegen 16:00 an der BELUGA Bordwand! Whow der Monteur wird doch nicht da sein ?

Aber nein es ist Oliver von der TURICENSIS ! Er war monatelang in Glückstadt neben uns gelegen. Ein sehr freundlicher Eidgenosse. Zuletzt waren wir auf Helgoland im Päckchen gelegen. Er musste noch nach UK um einige Dinge zu erledigen ... und heute steht er vor der BELUGA ! Was für eine angenehme Überraschung ! Dank AIS bleibt kein Standort verborgen und so fand er uns wieder. Nach einem Käffchen verbringen wir gemeinsam den Rest des Tages. Am Abend in der "Zigarrenlounge" der TURICENSIS mit grossem Genuss: Eine seeeehr gute Zigarre mit einem seeeehr guten Whiskey dazu. Kann das Leben hart sein :-) aber da muss man eben durch.

Dienstag

Den ganzen Morgen warten auf den Monteur. Anscheinend geht das sowohl YANMAR als auch in Folge den YANMAR Stützpunkten hier am A.. pardon verlängerten Steissbein vorbei.

Um 13:00 dann Rückmeldung der Yachtwerft: Sie haben beim genannten Monteur mehrfach angerufen, der scheint aber keine Lust zu haben die gestellten Aufgaben zu übernehmen. Wir vereinbaren daher dass Sabine und ich nochmals zu DB Moteur gehen und versuchen diese zu beauftragen die Befundung zu machen. Sollten auch die keinen Bock auf Arbeit haben, dann rollt ein neues Getriebe aus Glückstadt an, so zumindest der vorgeschlagene Plan. Die Yachtwerft lässt in unserem Fall nichts unversucht, uns zu helfen. Hut ab und Danke dafür !

In unserer aktuellen Gemütslage kann ich YANMAR und deren "Nicht-Organisation" nicht wirklich weiterempfehlen. "Hast Du ein Problem, dann hast Du ein Problem" jedenfalls scheint das YANMAR nicht zu interessieren was bei uns los ist. Die Firma MARX als Generalvertreter in DE zeichnet sich durch "wir bearbeiten das ..." seit 2 Wochen aus. Raus kommt allerdings gar nichts. Ich denke alle Mitarbeiter dieses Konzerns sollten mal drüber nachdenken, wer den monatlichen Scheck so finanziert ?

Um den Frust nicht festfressen zu lassen beschliessen wir mit dem Bus in einen Baumarkt zu fahren. Also rein in Linie C4, nach 25min warten am Bahnhof in die Linie 18 und weitere 30 Minuten später aussteigen beim Baumarkt. Theoretisch ! In Frankreich ist es üblich, dass die Mitfahrer eines Busses einen roten Knopf drücken um den Halt anzufordern. Kein Knopf - Kein Halt. Genau das passierte uns. Vor unserer Haltestelle drücken wir das Knöpfchen. Wie wir später feststellen war dieser Knopf allerdings kaputt. Also Bus hält nicht. Wir sehen den Baumarkt am Horizont verschwinden und fahren mit dem Bus ca. 20 Minuten durch Frankreichs schöne Landschaft. Schliesslich stranden wir in einem Gewerbegebiet. 30 Minuten warten, bis uns der Bus zurück zum Baumarkt bringt. Wenns läuft, dann läufts halt ...

Um 17:00 schaffen wirs dann kurz vor Feierabend bei DB Moteur aufzuschlagen. Nach intesiver Diskussion in Holperfranzösisch und Stolperenglisch sagt uns DB Moteur einen Spezialisten für Mittwoch morgen zu. Sogar mit Uhrzeit ! Was ist denn jetzt los ? Zwischen 08:00 und 08:30 will der Monteur kommen. Endlich kommt Bewegung in die Sache ... der Lichtblick des Tages. Anscheinend hat sich doch jemand überlegt wo der Scheck herkommt :-) Misstrauisch warten den Mittwoch ab.

Einen kleinen Umtrunk mit TURICENSIS schliesst den Tag doch noch versöhnlich ab. Oliver versucht verzweifelt in der EU einzuklarieren. Schiff und Mannschaft sind ja Schweizer und kamen aus UK - Aliens in der EU :-) Anscheinend weiss der französische Zoll aber hier nicht wie damit umgehen und verweist auf Agenten. Die Agenten rühren sich jedoch überhaupt nicht ... nicht nur Getriebe auch andere Dinge brauchen in Frankreich eben Zeit :-)

Fortsetzung folgt ...

Gelesen 4075 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 02 September 2021 12:03