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Ralph Baumann

Ralph Baumann

Freitag, 17 Februar 2023 11:32

Verklicker des Monats Dezember 2023

Impressionen im Dezember 2023

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Freitag, 17 Februar 2023 11:31

Verklicker des Monats November 2023

Impressionen im November 2023

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Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)

Sonntag, 01 Januar 2023 00:00

Ein wunderschönes 2023 !

Wir wünschen allen unseren Followern / Lesern ein wunderschönes 2023 !

 

Für 2023 viel Erfolg und Gesundheit !

 

Lange Wintermonate auf den kanarischen Inseln … sehr kalt, windig und entbehrungsreich :-) ….

Über Weihnacht verbrachten wir die Feiertage im Süden Teneriffas. Danach gings weiter nach La Gomara. Wir haben dieses Eiland zu unserer Trauminsel erklärt. Dort haben wir Silvester erlebt und auch einige Tage danach. La Gomera ist eine naturbelassene Insel mit sehr viel Wald- und Wanderwegen. Wir liegen in der Marina von San Sebastian, einem kleinen verträumten Örtchen in welchem man jedoch alles findet, was der Alltag so fordert: Essen, Trinken, Kaffees und vieles mehr. Zwischenzeitlich vergrößert sich die Blauwasser Gemeinde zunehmend. Alle Nationen sind hier vertreten. Europäer aller Nationen, Australier, Amerikaner, … ein Kommen und Gehen, aber immer in Kontakt. Whatsapp scheint hier das Mittel der Wahl. Sabine ist mit ihrem Handy dauernd am Bimmeln, weil wieder mal einer der Yachties eine Botschaft oder Frage hat … so soll's sein !

La Gomera bot uns eine derart schöne Zeit, dass wir glatt vergessen hatten unseren Blog weiter zu führen … auch hatten wir Besucher über die letzten 2 Monate an Bord. Ein weiterer Grund warum der Blog in den Hintergrund rutschte. Das soll sich aber in Zukunft wieder ändern !

MEA CULPA !

coolwink

Freitag, 17 Februar 2023 10:15

Winterschlaf oder Untergang der BELUGA ??

... beides trifft nicht zu !

Weder sind wir im Winterschlaf, noch ist die BELUGA untergegangen :-))

Andererseits ist es auch auf den Kanaren Saukalt ! Unser Winter kühlte auch mal bis 14°C ab. Mehr als 20°C gabs leider auch nicht. Als Deutscher werdet ihr lachen über derartige Temperaturen … allerdings ist es eine Frage „woher komme ich ?“. Nachdem die letzten Monate alle deutlich über 25-30°C waren fühlen sich auch 14°C kalt an. Luxusproblem ? Vielleicht ! Fühlt sich aber trotzdem sch... kalt an. Die Einheimischen berichten, dass sie wohl einen der kältesten Winter seit langem erleben. Allerdings noch immer mit T-Shirt und kurzen Hosen :-)

NARRI NARRO in Santa Cruz

Seit Ende Januar liegen wir in Santa Cruz. In der klassischen Fasnet oder Karnevalszeit geht in Santa Cruz wohl der Punk ab. Angeblich sei dies der größte CARNIVAL nach Rio de Janeiro. Ein riesiger Rummel, die 6 spurige Hauptstraße wird über 5km vollständig gesperrt und beidseitig in mehreren Reihen bestuhlt. Das lässt großes ahnen !

Wir hatten beschlossen, ob dieser Perspektive, unsere BELUGA zu satteln und zurück nach Gomera zu segeln. Auch dort ist CARNIVAL, aber vieeeeel kleiner und beschaulicher und nur an wenigen Tagen. So fuhren wir von Santa Cruz über San Miquel nach La Gomera, wo wir die nächsten 4 Wochen bleiben wollen. Sonne geniessen und wandern.

Ralph versucht sich derzeit an der spanischen Küche: Paella klappt schon ganz gut. Zwischenzeitlich sind auch diverse andere Häppchen ganz erfolgreich auf dem Tisch. Von Fleisch über sehr viel Gemüse und Salaten. Hummus ist das neue Projekt. Hierfür musst Ralph erstmal lernen wie man Tahini macht, eine Sesampaste, welche das Hummus würzt und den besonderen Geschmack verleiht. Die vielen sehr natürlichen Zutaten, welche hier erhältlich sind machen den Tisch sehr abwechslungsreich.

Wir hatten Ende Januar Besuch an Bord. Ralph's Vorschlag Huhn, Schaf und Lamm einzukaufen um neben Schwein und Rind ein wenig Abwechslung zu haben wurde mit sehr viel Skepsis beantwortet. Am Ende unseres Abendessens waren das die Dinge, welche als erstes weg waren. Die Skepsis war gewichen ! In der spanischen Küche ist neben Huhn, Schaf und Lamm auch Hase sehr beliebt. Festzuzstellen ist jedoch, dass all diese Fleischsorten hier deutlich natürlicher schmecken und sehr bekömmlich sind.

Selbst bei LIDL auf Teneriffa sind diese Fleischsorten zu bekommen. Uns scheint auf Teneriffa eine deutlich höhere "LIDL Dichte" zu herrschen als in Deutschland. LIDL ist für uns jedoch die Anlaufstelle um Laugenbrezen und Laugenwecken zu bekommen. Manchmal sogar Schinkenwurst für unseren bleibten Wurstsalat. Wie ihr seht und lest sind wir wohlauf und alles andere als abgesoffen. Das "hahrte und entbehrungsreiche" Leben an Bord scheint Leiden auf sehr hohem Niveau ... oder wie Frank das bezeichnete: Neues aus dem BELUGA Kochstudio !

Zwischenzeitlich scheint dfas Frühjahr Raum zu greifen. Die Temperaturen steigen moderat und die Tage werden wieder länger. Mitte März werden wir La Gomera verlassen und sind sehr zuversichtlich, dass bis dorthin das Frühjahr deutlicher erkennbar ist als aktuell.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 24 Dezember 2022 17:28

Schnee auf den Kanaren …

Nachdem wir seit November wunderschönes auf den Teneriffa wunderschönes Wetter hatten, haben wir uns am 20ten Dezember von Radazul nach San Miguel in die „Marina Amarilla" verlegt. Dort liegt unser Freund mit der VOYAGE seit Monaten und kehrte von einem DE-Trip an diesem Tag wieder zurück. Eigentlich eine sehr schön gelegene Marina. Leider sind die Betreiber eine echte Katastrophe ! Wir hatten ca. 6 Wochen vor Ankunft einen Liegeplatz angefragt, welcher idealerweise in der Nähe der VOYAGE liegen sollte. Dieser wurde uns auch bestätigt. Am Tage unserer Abreise aus Radazul, am 20.12.2022 haben wir nochmals eine Buchungsbestätigung für diesen Platz zugestellt bekommen. Grosse Freude ! Bei der Ankunft, wenige Stunden später, wurde uns jedoch erklärt, dass dieser Platz mit einem defekten Schiff belegt sei und daher nicht von uns genutzt werden könne. Beim abendlichen Besuch der VOYAGE stellten wir jedoch fest, dass dieser Platz leer ist ?? Am nächsten Morgen war ich dann nochmals in der Marina um zu fragen ob wir nicht doch noch verlegen könnten, ist der Platz doch frei. Antwort: Nein, das geht nicht, da dieser Platz für ein anderes Boot vergeben sei, welches heute ankomme. Kurzum: Der Platz blieb bis zu unserer Abreise leer. Wir können uns das nur mit Bosheit oder schlechter Organisation erklären. Beides spricht nicht für die Marina. Ähnliche Stories haben wir in den wenigen Tagen dort jedoch auch von anderen Yachties vernommen. Andere unterstellen Bosheit und vieles deutet darauf hin, dass sie nicht unrecht haben mögen.

Aufgrund dieser Erfahrung haben wir die gebuchten (und im Voraus bezahlten) Tage in Anspruch genommen und am 25.12.2022 planmässig nach La Gomera verlegt. Eine super schöne Überfahrt. Mit 30 Meilen eher eine Sprintetappe. Dieses jedoch mit viel Sonne, fast keiner Welle und zur Hälfte auch noch Wind aus der richtigen Richtung. Die BELUGA hat enen glatten 8kn Schnitt hingelegt. Wir werten dieses als Zeichen, dass wir wohl nichts falsch gemacht haben :-))

In der „Marina Gomera“ angekommen schlägt uns sehr viel Freundlichkeit entgegen. Na das ist doch mal ein angenehmes Erlebnis, hier fühlen wir uns seit der ersten Minute zu Hause. Die Marina liegt in San Sebastian, einem kleinem sehr geschützten Örtchen, malerisch zwischen Bergen gelegen. Nachdem die BELUGA fest gemacht war, gönnen wir uns ein Anlegerbierchen und freuen uns über nahezu 30°C Lufttemperatur. So klang ein schöner Segeltag aus. Unseren frischen See-Aal haben wir als Abrundung eines sehr schönen Seetags und als "Sahnehäubchen" verspeist. Nachdem in den letzten Tagen nicht sehr viel Schlaf möglich war – mussten wir doch unser Wiedersehen mit der VOYAGE gebührend feiern – gingen wir dann auch früh in die Koje.

Nachts kam leichter Regen auf, auch durch die Luke in meine Koje :-( Gegen morgen etwas wahrnehmbare Bootsbewegung, aber nicht Besonderes. Wie gewohnt wache ich recht früh auf und finde mich um 07:00 in einem saukalten Cockpit mit meinem Kaffee wieder. Was ist denn hier los ?? Dass das Wetter sich ein wenig verschlechtert war dem Wetterbericht zu entnehmen. Aber so eine Affenkälte ? Wir haben nur noch 16°C ! In Deutschland wird 16°C als saukalt zu beschreiben Gelächter auslösen, aber wenn die Monate zuvor nicht unter 20°C waren ist man halt verwöhnt :-))

Kurz darauf erhalten wir per Whatsapp Bilder aus Teneriffa. Kaum zu glauben. Es hat auf Teneriffa geschneit !  Unsere Freundin Kathy hat uns die Bilder eines weit nach unten verschneiten Teide zugeschickt ! Es gibt’s ihn als doch … den Winter auf den Kanaren. Wir schätzen, dass es über Nacht bis fast auf 1500mtr herunter geschneit hat. Das haben wir nun davon, dass wir Deutschland das schöne Wetter zugeschickt haben … jetzt haben wir den Winter hier. Den gesamten Tag hören wir im Radio, dass auf Teneriffa und umliegenden Inseln (so auch Gomera) Unwetter-Alarm herrscht ! Der Atlantik vor unserer Marina tobt ordentlich. Wellen über 3mtr und Windgeschwindigkeiten bis zu 40kn. Das entspricht etwa 8 Bft und erinnert uns an Cherbourg! Da möchte man nicht unbedingt auf dem Wasser sein müssen. Wieder mal: Nix falsch gemacht !

Die Vorhersage für die nächsten TageSo beschliessen wir heute, am 26.12.2022 einen Faulen zu machen. Standheizung an und einfach Beine hochlegen. Auch nicht schlecht ! Keine Landgänge, keine Kneipenbesuche … nur Ruhe ! Außerdem ist Weihnachten auf La Gomera und es haben sowieso fast alle Läden und Kneipen hier geschlossen. Richtig so. Die Einheimischen sind ansonsten bis zu 7 Tagen die Woche beschäftigt, so sollten sie auch Weihnachten ihre Ruhe geniessen können. Unser kühler Schrank ist voll mit Leckerigkeiten und Getränken, die Marina ist sehr schön und sehr geschützt … Hang loose and stay tuned.

Das gibt mir persönlich endlich wieder Zeit in unserem „Bord-Stress“ auch mal wieder einen Blogbeitrag zu machen … Danke liebes Wetter !

Deutschland: Genießt alles was von der durch uns auf den Weg geschickte Wärme noch bei Euch ankommt …

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 23 November 2022 15:23

Entdeckung der Kanaren

Die Geschichte der Kanarischen Inseln umfasst die vorkoloniale und die koloniale Geschichte sowie die Ära bis in die Gegenwart der heute politisch zum Königreich Spanien, aber geografisch zu Afrika gehörenden Inselgruppe der Kanaren im Atlantik.

Die vorspanische Zeit lässt sich durch archäologische Funde bis in das 10. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Sie wird eingeteilt in die Zeit der Entdeckung und ersten Kolonisation durch die Phönizier und Römer von etwa 1000 v. Chr. bis 400 n. Chr., die Zeit der Isolation von 400 n. Chr. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts und die Zeit der Wiederentdeckung der Inseln durch europäische Seefahrer. Auf die Zerstörung der Inselkulturen vom Beginn des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts folgte ab dem frühen 16. Jahrhundert die Integration in den kastilischen/spanischen Staat.

Zwischen 1403 und 1477 entsprach das Vorgehen bei der Unterwerfung der Kanarischen Inseln einem mittelalterlichen Schema: Der potentielle Eroberer wurde als Vasall des Königs zum Herren über die Inseln ernannt, die er dann auch praktisch zu beherrschen versuchte. Dabei handelte es sich üblicherweise nicht um eine militärische Eroberung. Wenn es zu militärischen Auseinandersetzungen kam, werden diese besser als eine Reihe von Scharmützeln bezeichnet. In keinem Fall kann man die Handlungen als Kriegshandlungen von großem Umfang bezeichnen, weil die Kräfteverhältnisse der Eroberer und der Eroberten auf diesen Inseln sehr ausgeglichen waren.

Anmerkung: Ein Schelm wer hier parallelen zur heutigen Zeit und der herrschenden Despoten sieht. Die russischen Kriegsherren scheinen sich sehr alter Techniken zu bedienen.

Das traf auch auf die mit der Unterwerfung verbundene Christianisierung zu. Selbst wenn die Einwohner einer Insel getauft waren, waren sie häufig, besonders durch mangelnde Information, weit entfernt von einer christlichen Lebensweise. In den ersten Jahren beschränkte sich die Herrschaft der Señores oder ihrer Gouverneure in vielen Fällen auf die Gruppe der europäischen Siedler und auf Gebiete im näheren Umfeld der Befestigungsanlagen. Den Herren oblag die Verbesserung der Infrastruktur, sie waren Patrone aller Gemeindekirchen, sie zogen für den König die Zölle und Steuern ein, sie besetzten die Stellen in den neu geschaffenen Verwaltungen und an den Gerichten und sollten die Inseln gegen Angriffe von außen verteidigen.

Anmerkung: Auch die heiligen Herren der Kirchen hatten hier mitgespielt. Wie immer gings um Geld und Macht. Nicht nur der Kurie sondern auch Geld und Macht den kirchlichen Herrschern.

Eroberung der Insel Teneriffa

Nachdem Alonso Fernández de Lugo in den Jahren 1492 und 1493 die Bevölkerung der Insel La Palma unterworfen hatte, einigte er sich mit der Krone von Kastilien auf die Bedingungen der Eroberung der Insel Teneriffa. Die Einzelheiten wurden in den Capitulaciones de Zaragoza festgelegt, die Königin Isabella und König Ferdinand im Dezember 1493 ausstellten. Alonso Fernández de Lugo gründete eine Gesellschaft mit einer Reihe von Geldgebern aus Sevilla und Militärpersonen, die durch den zu erwartenden Gewinn der Aktion entschädigt werden sollten.

Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus machte auf der Insel La Gomera seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, mit der er aber, wie bekannt, Amerika erreichte.

Die kleine Flotte von Kolumbus hielt sich zuvor fast vier Wochen zwischen den Inseln Gran Canaria und La Gomera auf, wobei sie technische und logistische Unterstützung von den Inseln erhielt. Die Karavelle La Pinta hatte einen schweren Ruderschaden und leckte. Kolumbus ließ auch die Takelung dieses Schiffes und möglicherweise die der Karavelle La Niña ändern. Diese Reparaturen wurden auf Gran Canaria durchgeführt, wahrscheinlich in der Bucht von Gando, wo heute der Flughafen Gran Canaria liegt.

So ähnlich machen wir das aktuell auch. Wir haben nicht auf Gran Canaria, sondern auf Teneriffa einen Stützpunkt, bei dem wir die aktuellen Aufgaben mit der üblichen Bordhektik erledigen: Frühstück bis 13:00, arbeiten bis 17:00 und dann Zubereitung des Abendessens. Ich vermute Kolumbus war hier fleissiger, daher konnte er das Ganze auch in vier Wochen erledigen. Wir haben vor, in Radazul in Summe fast zwei Monate - bis 20.12. - liegen zu bleiben.

Wir haben danach aber nocht nicht vor die 7 Inseln der Kanaren in Richtung "Indien" zu verlassen. Das wollten wir erst zum Jahreswechsel 2023/2024 machen. Unser "Indien" wird dann "Brasilien" heissen. Solange geniessen wir die Schönheiten der Inselwelten im Süden. Ab 2024 wird der Weg gen Süden immer kälter werden, statt wir bislang immer wärmer. Zumindest zwischen Recife und Patagonien. Wenn wir ums Kap Hoorn rum sind, dann könnten wir - zumindest theoretisch - tatsächlich Indien entdecken. Wollen wir aber nicht. Kolumbus hat's ja auch nicht geschafft :-))

Die Eroberung Teneriffas durch die BELUGA

Wir werden uns die historischen „Vorbilder“ nicht zu Herzen nehmen. Wir rauben mit der Kamera und Steuern treiben wir nicht ein, sondern bezahlen diese im Rahmen unserer Einkäufe. Wahrscheinlich deswegen haben wir nicht das Zeug zu grossen Despoten … und darauf sind wir stolz ! Auf einigen unserer Eroberungszügen konnten wir sehr schöne Fotos machen und die Stimmungen einfangen. Einige davon seht ihr in diesem Blog. Die gesamten Aufnahmen findet ihr wie immer im „Verklicker“ der vergangen Monaten Oktober und November.

„Good Bye“ in Porto de La Cruz

Sehr gute Freunde von uns waren auf Teneriffa. 14 Tage in einer Ferienwohnung. Ihre Tochter lebt in Santa Cruz. Familien und Enkelbesuch ...
So war es uns eine grosse Freude von Lanzarote nach Teneriffa zu segeln, um nahe Santa Cruz eine Marina zu finden. Diese ist Radazul. Wie bereits berichtet sehr verschlafener Ort und sehr ruhig. Wir liegen hier wie in Abrahams Schoss und haben dennoch lediglich 15Min bis Santa Cruz. Die Freunde reisten am vergangenen Wochenende wieder ab in die Heimat. So war es uns eine Ehre sie nochmals hier auch Teneriffa zu besuchen und nutzen dies für eine Expedition per Bus nach Purto de la Cruz.

 

Uns erinnerte Puerto de la Cruz sehr an Mallorca: Sehr viele Deutsche und noch mehr Tourismus Angebote. Eine Kneipe reiht sich an die Andere. Nur einen Balneario (Ballermann) haben wir vermisst … oder auch eher nicht. An unserem Besuchstag war es recht windig. Der kommt auf den Kanaren in den meisten Fällen aus Norden. Die NW-Seite ist daher für Wellen sehr exponiert. Wir waren froh hier von Land aus Fotos zu machen und nicht an der Küste entlang segeln zu müssen. Wellenhöhen von 2-4 Meter steilen sich an der Küste auf. Das führte zu einem Badeverbot an den sehr sauberen Stränden. Ein El Dorado für Surfer ? Wir konnten sehr gepflegte Parkanlagen, sehr saubere Strassen und kaltes Bier finden ... Lasst Euch gerne von den Bildern beeindrucken.

In mehreren Tagen haben wir Santa Cruz und einige Vorstädte erkundet. LIDLs, MERCADONNAs und Carrefours gefunden. Media Markt scheint hier ebenfalls sehr gut vertreten zu sein. Fast wie zu Hause. Zum Glück nur „fast“. Wir haben hier tagsüber immer mehr als 20°C und bei Nacht nicht weniger als 16°C und immer windig. Perfektes Wetter also.

 

 

Weitere Eroberungen geplant

Teneriffa scheint ein El Dorado für Wanderer zu sein. Viele Wanderwege. Vorbildlich sind diese alle per Öffis=Bus zu erreichen. Die Busse sind hier im Vergleich mit Deutschland sehr günstig. Zahlen wir für 2 Personen von Radazul nach Santa Cruz für 10km insgesamt 2,8€. Zum Vergleich: Der Zug zwischen Friedrichshafen und Meckenbeuren (ebenfalls 10km) kostet für eine Person bereits über 4€. Mögliche Wanderungen führen zwischen 1h und 8h durch sehr bergiges Gelände. Es gibt auf Teneriffa halt nur zwei Richtungen: AUF oder AB !

In der, von uns gar nicht so empfundenen, Vorweihnachtszeit haben wir also noch reichlich zu tun. Auch wird die Liste der Wünsche für Arbeiten an der BELUGA immer lang genug sein, um auch mal einen regnerischen Tag überbrücken zu können. Zwischenzeitlich besteht unsere „Open Items“ Liste zum Glück nur noch aus „Kann“ Aufgaben. Einfaches Projektmanagement also …

In eigener Sache

Was wir bereits selbst wahr genommen haben ist, dass unsere Website recht lange Ladezeiten zu haben scheint. Erste Analysen ergaben, dass die ersten 7 bis 10 Sekunden gar nichts passiert. Erst dann wird die Website aktiv. Woran das liegen kann, versuche ich derzeit mit Hilfe des Providers heraus zu finden. Ich hoffe, bald Besserung verkünden zu können.

Bleibt uns gewogen

Sabine & Ralph

 

Samstag, 12 November 2022 09:32

Eine gute Woche Santa Cruz

Bereits seit dem 1. November sind wir in Radazul. Wir haben den kleinen Ort lieben gelernt. Sehr ruhig gelegen und nahe an allen, für uns wichtigen Plätzen. Mit dem spanischen ÖPNV sind wir in Handumdrehen in der Hauptstadt Teneriffas, in Santa Cruz. Auf dem Weg finden sich jede Menge Supermärkte, Baumärkte und Elektronikmärkte. Für die „hartnäckig deutschen“ gibt’s auch jede Menge LIDL Filialen. Wir haben es sogar geschafft, Brezeln und Laugenweckle zu beschaffen.

Zwischenzeitlich hat uns die VOYAGE in Radazul besucht. Gemeinsam unternehmen wir Ausflüge nach und rund um Santa Cruz. Gestern war unser zweiter Santa Cruz Ausflug. Diesmal stand Sightseeingtour auf dem Programm. Wir haben uns die grosse Markthalle angesehen. Auf mehreren Stockwerken gibt Lebensmittel satt zu kaufen. Von A, wie Avocado bis Z, wie zappelnde Fische gibt hier alles. Schweine- und Rindfleisch, Würste alle Arten, einheimischen Käse und auch fremden bis hin zu allem was im Meer zu kriegen ist. Das Ganze schließt um 14:00 daher haben wir den Besuch zuerst gemacht. Zum Glück hatten wir erst kurz zuvor gefrühstückt.

Danach gings quer durch die Innenstadt von Santa Cruz zum Hafen. Auf dem Weg liegt ein künstlicher See, unter dem sich ein Museum befindet. Hier sind neben vielen geschichtlichen Fakten auch Teile der Stadtmauer zu bestaunen und … wie überall auch Relikte kriegerischer Vergangenheit. Kanonen, Uniformen und Waffen.

Schließlich am Hafen angelangt, können wir „Fred Olsen“ beobachten. Hier fahren von besagter Firma jede Menge Schnellfähren, meiste Katamarane, von Insel zu Insel. Ankommen, ausladen, einladen und weg hier … so scheint das Programm der Fähren. Schnellstmöglich von Insel zu Insel ist ihr Auftrag und den erfüllen „Fred Olsen“ und „ARMAS“ recht gut. So beobachten wir das bunte Treiben rund um die Schnellfähre.

 

 

 

 

 

 

 

Danach geht’s per ÖPNV zurück nach Hause auf die BELUGA und VOYAGE. Die spanischen Busse, sowohl an Festland als auch hier, sind zuverlässig, verständlich im Fahrplan und preislich sehr attraktiv. Für ca. 1,5€/p.P fahren wir die knapp 10km lange Strecke von Radazul bis Santa Cruz, für knapp 6€ fuhren wir einmal die Insel längs (ca. 50km). Bei diesen sehr moderaten Preisen ist auch nachvollziehbar, warum die Busse angenommen werden.

Am Abend gehen wir in einem der Marina-Restaurants essen. Lecker Fleisch und Salat. Soll ja sehr gesund sein, lecker ist's allemal.

 

 

Falls es Euch interessieren sollte: Aktuell haben wir nächtliche Mindesttemperaturen von knapp unter 20°C, tagsüber Höchsttemperaturen von ca. 25°C. Das Wasser, in welchem man noch problemlos baden kann hat derzeit ca. 26°C.

 

 

Samstag, 12 November 2022 09:20

Gender*innen (m/w/d)

Der Schutz von Intressen scheint in der deutschen Sprache bzgl. des genderns Einkehr zu finden. Aus meiner Sicht jedoch ein wenig zu theatralisch, zu medienhaschend und auch viel zu undifferenziert. Was meine ich damit: Jeder TV-Sprecher und Zeitungsschreiber muss, wenn er was auf sich hält, aktiv gendern und das möglichst sichtbar und hörbar. ICH KANNs AUCH !

 

Überlieferte Ausdrücke, welche es seit velen Jahren gibt, werden zu "non grata" verurteilt. Wir dürfen kein Zigeunerschnitzel mehr haben, keine Mohrenköpfe, keine Negerküsse, ... aber als gute Deutsche behalten wir unseren „Führerschein“ ! :-))


In Deutschland – vermutlich auch in anderen Ländern – müssen Männlein und Weiblein gleich gestellt werden.

Seit einiger Zeit gibt’s hier auch den Mensch namens „Divers“. Weder männlich noch weiblich ? oder bezeichnet „Divers“ männlich und weiblich ? Vergisst man z.B. bei einer Stellenausschreibung eines der 3 Geschlechter zu erwähnen, kann dies zu empfindlichen Strafen führen. Unvorstellbar scheint beispielsweise die legale Suche nach einem dunkelhäutigen, männlichen Hauptdarsteller :-) oder ?

Hier auf Teneriffa haben wir (mit einem fetten Schmunzeln) die Krönung der Interessenvertetung gefunden.

Die Diversen aus Macaronesien haben ein "Clubheim" ?

Müsste man das in Deutschland nicht eher

Beziehungsoffene

Macaronesian M/W/D

formulieren ?? Ansonsten wäre es doch eine Abgrnzung der m und w wink

Oder sind die diversen aus den guten französischen Macarons hergestellt ? Oder haben wir die Sache grundsätzlich falsch Verstanden ? oder falsch verstehen wollen ? zum Glück ist UK aus der EU ausgetreten, denn sonst müssten sie mglw. ihre Sprache zur Unmissverstädnlichkeit in der EU ihre Sprache anpassen. Jede Wette: der Antrag käme aus DE ? Wir wollens am Ende des Tage dann doch nicht so genau herausfinden und belassen es bei diesem Foto !

innocentKlarstellung:

Ich Ralph, der Autor, bin absolut für die Gleichberechtigung von Menschen; egal welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Gesinnung ! Ich hab nur Mühe zu verstehen, warum das Thema Gleichberechtigung, speziell in Deutschland,  derart auf die Spitze getrieben werden muss – by the way – ohne es wirklich ernsthaft umzusetzen. Über derart viel wirkungsloses Getöse scheint uns die Sprache nicht das Allerwichtigste zur Etablierung einer echten Gleichberechtigung zu sein.

Andererseits liebe ich Wortspiele und dieses hat sich förmlich aufgedrängt :-)

In diesem Sinne nehmt diesen Beitrag mit Humor !

Freitag, 04 November 2022 09:56

Teneriffa at its best

Das letzte mal hatten wir unseren lieben Freund Jochem von der VOYAGE in Vigo gesehen. Dort wollte er verständlicherweise nicht 7 Wochen warten, bis unser Schanzkleid auch soweit wäre. Er entschloss sich dann, schweren Herzens wegen der schönen gemeinsamen Zeit, dennoch weiter zu fahren. Absolut nachvollziehbar …

… nach fast 4 Monaten treffen wir uns auf Teneriffa. Ein großes Wiedersehen. Wir wollten uns in die Marina nach Sao Miguel einbuchen. Das dortige Personal scheint bei der Ausbildung von Bürokraten eine führende Rolle zu haben: Nachdem wir Ihnen alle üblichen Papiere zukommen ließen, wollten sie den Personalausweis per Mail. Was ich auf ungesichertem Mailweg verweigerte. Ich wurde dann gezwungen, entweder Personalausweis vorab oder kein Liegeplatz. Mit einer gekennzeichneten Kopie meines Ausweises ging die Mail unter Androhung von Konsequenzen in die Marina, mit der Bitte nun doch bitte bis 14:00 zu antworten. Um 16:00 lief unsere Option in einer anderen Marina ab … und spanisches 14:00 wird gerne auch mal ne Stunde später.

Am nächsten Tag um 16:00 erreichte uns eine Mail der Marina aus San Miguel, sie hätten zwischenzeitlich festgestellt, dass sie kein Dokument hätten, welches die Breite der BELUGA beinhaltet. Stimmt ! Kann ich verstehen … diese Info wurde doch nun mal schon vor mehr als 3 tagen versendet. Dass man sich daran nicht erinnert, kann ich nachvollziehen.

Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir bei dem Ausmaß an Hirnleistung in der Marina nicht mithalten können und buchen die Alternative in der Marina Radazul. Diese hat den Vorteil sehr viel näher bei Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, zu sein. Knapp 10 Minuten mit dem Bus, nachdem wir zuvor gefühlte 1000 Höhenmeter hinter uns bringen mussten. Radzul liegt an einer steilen Festküste. Die Straßen sind sehr steil gebaut. Eine Bushaltestelle ist 1,5km von der Marina bergauf zu finden … sind wir „Seeleute oder Bergziegen“ höre ich mich sagen. Da war selbst Vigo eine Tiefebene dagegen. Anbei findet ihr einige Bilder aus dem Hafen von Radazul. Wir finden es sehr schön hier. Ruhig, familiär, freundlich. Wir werden hier mindestens für 10 Tage liegen.

Eine weitere Bushaltestelle, welche uns empfohlen wurde, liegt auf gleicher Höhe wie die Marina. Daher einfacher zu erreichen und auch noch direkt am öffentlichen Strand gelegen ! Uns wurde erzählt, dass der einzige Bus alle 30 Minuten nach Santa Cruz zum ZOB fährt. Super ! Wir laufen dorthin und warten, warten, warten, warten … nach ca. 40 Minuten beschliessen wir die andere (höher gelegene) Bushaltestelle zu suchen, da wir befürchten mussten, dass diese Bushaltestelle wohl nicht von allen Bussen angefahren wird. Alle 30 Minuten müsste ja mindesten einmal nach 40 Minuten erreicht worden sein ? Oder ? … sich sollte für diese Rechnung vielleicht in San Miguel um Unterstützer bitten ? :-))

Lange Rede, gar kein Sinn: Wir fuhren mit dem Bus nach erfolgreicher „Bergwanderung“ bis Santa Cruz. Linie 138. Von dort ging es mit einem anderen Bus (Linie 111) bis San Miguel. Dort hatten wir nämlich eine Einladung von der VOYAGE. Es sollte einheimische und davon auch noch ausgesuchte Leckerigkeiten geben. Ab 14:00 ! Daher starteten wir bereits um 10:00 in Radazul um zum Bus zu kommen. Gegen 14:30 waren wir dann auch schon da ! Ging aber mal schnell für die 50km. Grund: Der Bus 111 fährt von Santa Cruz bis Los Gigantes im Süden, hält aber an jeder Milchkanne. Zu allem Überfluss hatten dann auch noch 2 britische Touristinnen den Bus zu 20 Minuten Startverspätung gebracht. Naja, seit YANMAR wissen wir ja, was Geduld bedeutet. Hier waren ja nur Minuten. Bei YANMAR waren es dann Monate dank der Yacht werft dann ein Jahr. Solange hatten wir jedoch nicht vor, in einem Bus auf Teneriffa zu verbringen :-)) Kleine Anekdote am Rand: Sabine und ich rätseln welche Fabrikat der Bus wohl sei. Da ging bei strahlendem Sonnenschein plötzlich der Scheibenwischer an. Sabine und ich waren uns sofort einig, das muss ein Mercedes sein. Dieses Phänomen hatten wir bislang bei allen Mercedes Fahrzeugen ebenso erlebt. Beim Aussteigen ein Blich aufs Typenschild: Ein Mercedes !

Nach wenigen Metern Fußmarsch waren wir dann am Ziel. Die VOYAGE hatte nicht zu viel versprochen ! Eine Leckerigkeiten nach der nächsten. Bei jedem Gang ein spezieller Wein, kredenzt von einem Kenner: Stephane ! Von ½ Drei bis 6 Uhr durften wir schlemmen und schnacken. Eine sehr gelungene Veranstaltung ! Was für ein Wiedersehen mit der VOYAGE.

Gegen Mitternacht waren wir dann wieder auf der BELUGA zurück. Glücklich, immer noch satt und zufrieden. Dieses Erlebnis wird uns sicherlich noch lange in (Geschmacks-) Erinnerung bleiben.

Gestern (Donnerstag, 3.11.) haben wir dann „kleines Programm“ gemacht. BELUGA runter waschen um sie vom Salz zu befreien, war alles für was wir uns begeistern konnten. Nun strahlt die BELUGA wieder, wie üblich. Heute (Freitag, 4.11.) werden wir uns noch um einige Verbesserungen auf der BELUGA kümmern. So soll beispielsweise unsere Be-und Entlüftung des Maschinenraums nicht nur via Temperatur, sondern auch via Nachlauf, 30 Minuten nach abstellen der YANMAR Maschine ebenfalls ausschalten. Ist nicht lebenswichtig spart aber unterwegs einiges an Strom. Solche und andere „Stromsparer“ wollen wir heute mal angehen.

 

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Mittwoch, 02 November 2022 09:59

5000 - 30 - 20

Am Montag, dem 31.10 2022 haben wir die Marina Rubicon in Playa Blanca auf Lanzarote gegen 13:30 verlassen. Es waren sehr schöne und erholsame 10 Tage hier. Wir haben die Insel zum Teil erkundet und viele schöne Plätze gefunden. Auch wenn die Insel Lanzarote von See aus eher nach einem "verlassenen Steinhaufen" aussiehet, die Insel hat ihren eigenen Charme. Lanzarote hat es verdient erkundet zu werden und wir haben uns geschworen, hier waren wir nicht das letzte mal !

Sicherlich wird sich der eine oder andere fragen, was das für eine seltsame Zahlenkombination sein soll ! Anbei die „Gebrauchsanweisung“ für diese Zahlen:

 

 


 5000

Wir sind mit der BELUGA zwischenzeitlich über 5000 nautische Meilen (NM) unterwegs. Um genau zu sein, sind es 5.923NM. Für die metrischen Statistiker unter unseren Lesern sind das 10.969 Kilometer. Ist dann schon einiges an Strecke.

 

 


 

30

Als wir gestern auf Teneriffa in der Marina Radazul festgemacht hatten, durften wir das glasklare und saubere Wasser bestaunen. Die Wassertemperatur wurde hier im Hafen dann mit 30°C angezeigt. Wenn das nicht mal zum baden und schwimmen einlädt.

Bei unserer Überfahrt von Lanzarote nach Teneriffa steigerte sich die Wassertemperatur von 28°C auf eben diese 30°C. Was wir sehr beeindruckend fanden. Wir fragen uns, ob das schon immer so war, oder ob das eine Folge einer klimatischen Veränderung sein kann ?!? Wir werden versuchen das herauszufinden und hier zu berichten


 20

Hier in der Marina von Radazul liegen wir sehr behütet. Rundum steile Felsmauern und die einzige offene Seite ist mit einer sehr hohen Hafenmauer gesichert. Die Einfahrt ist so versteckt, wir haben diese fast nicht gefunden. Wie sollen sich da Wellen zurecht finden ? In diesem sehr sicheren Hafen werden wir für die nächsten 20 Tage liegen bleiben. Wir haben vor das Dorf zu erkunden. Ist eigentlich eher was für Bergziegen. Sehr steile Straßen und wohnen an der Felswand sind die Konsequenzen einer, durch steile Berge sehr geschützten Lage. Wie überall im Leben so auch hier: Alles hat eben 2 Seiten …


 Angriff aus dem Nichts

Wenige Meilen vor unserem Zielhafen Radazul haben die Teneriffaner (oder wie immer sie genannt werden sollen) einiges an Entertainment geboten. Auf Sportbooten, welche eine moderne Elektronik betreiben (NMEA 2000) kann man für viele Zustände und Ereignisse sog. Alarme setzen. Dann erscheint im Cockpit eine Textmeldung und – ja nach Einstellung – auch ein AIS Alarmton. Für Nicht-Segler in Kürze: AIS (Automatic Identification System) ist ein System bei dem Schiffe sich gegenseitig erkennen können. Das funktioniert mit UKW auf eine Entfernung von über 50km.

Unsere Einstellung erzeugt einen AIS Alarmton, bei einer Begenung in weniger als30 Minuten und einem Abstand von weniger als 1 nautischen Meile (knapp 2 km). Zugegeben das ist eher sehr vorsichtig eingestellt, gibt uns aber den Spielraum in aller Ruhe zu suchen, wo sich der „Gegner“ versteckt hat. So geschehen am Morgen des 1.11.2022 kurz nach 07:00. Kurzer Blick auf den Kartenplotter, um zu erkennen, wo sich der Gegner befindet. „Das kann doch gar nicht sein !“ stelle ich (Ralph) fest. AIS zeigt eine Fähre mit einer in dieser Schriffsgrösse eher unrealistischen Geschwindigkeit. Das muss einer der kanarischen Schnellfähren sein. Mein suchender Rundblick kann kein Objekt erkennen. Die Fähre war aktuell nicht am Horizont zu finden, sollte aber in weniger als 20 Minuten in 0,3NM an uns vorbei gehen. Na da bin ich mal gespannt … und siehe da, wie vorhergesagt: Wenige Minuten nach meinem ersten erfolglosen Blick erscheint ein kleiner Objekt, was rasend größer wird. Rasend im wahrsten Sinne des Wortes. Nach ca. 220 Minuten geht ein großer Fährkatamaran vor uns vorbei. Ich stelle mir die Ausweichmanöver auf deren Brücke echt anspruchsvoll vor. Das stelle ich mir ähnlich anspruchsvoll vor, als mit einer F16 Vollgas durch das befahrene Gotthard Tunnel zu fliegen. Die kommen mit brachialer Geschwindigkeit und -pfeilen wenige Meter vor uns – und auch anderen – schnurgerade vorbei. Ich denke, dass bei der Geschwindigkeit schnelle Kursänderungen nicht möglich sind. Also hängt alles von der Einschätzung der Situation ab. Die Katamaranfähren haben (nicht wie am Bodensee) keinen Vorrang, sondern müssen als „Motorfahrzeug“ jedem Segler und Fischer ausweichen. Nicht schlecht … weiterhin gute Fahrt meine liebe Fähre ….


Wale !

Kurz nachdem wir Santa Cruz, die Hauptstadt von Teneriffa, hinter uns gelassen hatten, schreckt Sabine auf. „DA, DA, DA !“ war zu hören. Macht meine Sabine in müden Zustand nun Werbung für TRIO ? Oder was will sie mir mitteilen ?

Ich schaue in Richtung ihrer zeigenden Hand. Eine Finne im Wasser … und gemächlich kommt der unter der Finne befestigte „Fisch“ auch hinterher. Delfine sind das mal sicher nicht. Die sind eher 10mtr lang und wirken sehr behäbig in ihrer Bewegung. Die Kopfform und Schnauze sind eher rundlich. Das sind WALE ! Nachdem wir aus einem Gebiete kommen, das wegen durchgeknallter Orcas zweifelhaften Ruhm erlangte, schießt uns sofort der „Orca → achte auf Dein Ruderblatt → und nun schon auf Teneriffa“ Gedanke durch den Kopf. Aber Orcas sind das nicht ! Die sind durchweg schwarz und sehen anders aus. Orcas gehören zu Familie der Delfine und sehen daher eher delfinartig aus. Anders als diese. Ralph zückt den Foto um Bilder zu machen … bis dieser jedoch eingeschaltet und scharf gestellt hatte, waren nur noch Wellen auf dem Bild. Vielleicht kann Ralph noch ein Bild nach hinten machen. Ralph geht zum Heck mit Kamera im Anschlag. Plötzlich ein erschreckendes Geräusch … einer der Wale geht im Abstand von weniger als 5mtr quer am Heck vorbei. Er zeigt sich uns … möglicherweise bedeutet das auf walisch „Hau ab, das sind unsere Fische da unten“. Hatten wir eh vor, daher fällt es uns leicht dem Wunsch nachzukommen. Nur eben Fotos gab keine … leider.

Bleibt gesund ihr lieben Wale und nehmt Auch von Schnellfähren in Acht.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 30 Oktober 2022 19:13

Lanzarote heute - Teneriffa morgen

Wir haben uns einen Mietwagen geliehen. Für 90€/3 Tage schien uns angemessen – auch für einen Fiat 500. Übrigens ein echt hübsches Auto .. unserer mit Convertible = Stoffverdeck. Wir machen uns auf den Weg Lanzarote zu erkunden, Einkäufe zu erledigen und einige interessante Marinas von Land aus zu besuchen.

Lanzarote sieht von See aus, wie ein „lebloser Steinhaufen“. Kaum Häuser oder gar Ortschaften, alles in kargem Steingrau. Von näherem betrachtet wird die Sache aber sehr viel interessanter. Lavagestein in unterschiedlichsten Ausprägungen formt die seltsamsten Gebilde. Straßen schlängeln sich durch den Timanfaya Nationalpark. Eindrücklich und erinnerte mich sehr an meinen Aufenthalt 2010 auf Island. Eigentlich leicht erklärt: Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Naja, aber sooooo ähnlich. Allerdings müssen die Spanier noch ein wenig an ihren Geysiren arbeiten. Die scheinen zur Zeit Urlaub zu haben ? :-) ? Aber dafür haben wie Spanier hier auf Lanzarote deutlich mehr Kamele. Mit denen werden interessierte Touristen durch den Park geschaukelt. Vorbei an den vulkanischen Formen, kleinere Dünen und Wüsten und auch vorbei an den Geysieren, wenn diese wieder aus dem Urlaub zurück sind. Last Euch von den Bildern beeindrucken.

Die 2 beliebtesten Marinas der Kanaren seinen wohl auf Lanzarote. Die #1 ist Marina Calero und die #2 ist Marina Rubicon. Wir besuchen die #1 und stellen fest, dass wir dort sicher auch noch mit der BELUGA aufschlagen wollen. Macht einen sehr familiären aber dennoch professionellen Eindruck. Sehr grosse Freundlichkeit kommt uns entgegen.

Naja und dann noch das harte aber entbehrungsreiche Leben an Bord :-) Wir lassen es uns für ein paar Tage gut gehen. Am Montag, dem 31.10 wollen wir nach Teneriffa aufbrechen. Wir wollen dort unseren Freund Jochem treffen. Unsere Wege hatten sich in Vigo getrennt. In Vigo hatten wir eine phantastische gemeinsame Zeit. Das wollen wir nun auf Teneriffa wiederholen. Er liegt in der Marina San Miguel. Nicht unbedingt die Schönste, aber direkt am Flughafen und eben .. Jochem liegt dort !

Wir fragen eine Liegeplatz per Mail an und stellen fest es geht noch behördlicher als in Deutschland. Wie üblich schicke ich meine Standardmail mit Schiffsdaten und Datum los. Dann erfahren wir, dass sie die Schiffspapiere brauchen, Gesendet … danach stellen sie fest, dass sie auch noch meinen Ausweis vorab – per unverschlüsselter Mail – benötigen. In alter Tradition teile ich denen mit, dass dies gegen die EU Datenschutzverordnung verstoßen und mit Bußgeld belegt werden könne.

Sie beharren auf der Ausweiskopie. Ich sende notgedrungen ein Foto und teile ihnen mit, dass ich Antwort bis 15:00 brauche um meine 2te Hafenplatzoption in Radazul nicht verstreichen zu lassen. Bis 19:00 hören wir allerdings nichts mehr von den Erbsenzählern aus San Miguel. Wir buchen daher (last -minute) die Marina in Radazul. Am nächsten Tag ! Antworten sie dann, ihnen fehlen die Schiffsbreite, und diese sei notwendig um zu buchen. Ich antworte, dass diese nicht (mehr( notwendig sei, wir haben anderweitig gebucht ! Manchmal würde es helfen, die Mails zu lesen, welche man erhalten hat … naja, vielleicht ein wenig viel verlangt.

Marina Radazul hat zumindest einige Vorteile für uns.

  1. Weniger Fluglärm

  2. 10 Minuten mit dem Bus bis zur Hauptstadt Santa Cruz

  3. Einkaufsmöglichkeiten

  4. sehr geschützte Marina

  5. freundliches Personal

Wir machen heute am Sonntag die BELUGA soweit klar, dass wir morgen starten können. Viel klarmachen müssen wir eigentlich nicht, aber ein bisschen gibt’s immer zu tun. Sabine backt frisches Brot, Ralph sichert die Kaffeemaschine (was er seit langem schon wollte) und tankt frisches Trinkwasser. Eben die 1000 Kleinigkeiten des Bordalltags … eben das harte und entbehrungsreiche Leben auf See.

Morgen, Montag 31.10 werden wir hier planmäßig in See stechen und die 130NM bis Teneriffa segeln. Wir sollten laut Wetterbericht mäßige Winde und nahezu keine Welle haben. Wir werden – wie immer – sehen wie es in der Realität dann aussieht und werden uns aus Radazul melden.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Mittwoch, 26 Oktober 2022 10:57

Unserem Etappenziel entgegen

Wir verlassen die Marina „Quinta do Lorde“ auf Madeira am 19.10.2022 um 10:30 um die 270NM aus die Kanaren zu segeln. Ziel: Marina Rubicon bei Playa Blanca im Süden Lanzarotes.  Zwischen der Marina „Quinta do Lorde“ und den südlich davon liegenden „Ilhas Desertas“ erleben wir eine kurze und unangenehm steile Welle, verursacht durch den W-Wind, welcher uns noch lange begleiten sollte.

Die „Ilhas Desertas“ wurden unter Naturschutz gestellt und sind für Ankerlieger nur mit Permit erreichbar. Vorbeisegeln geht natürlich Problemlos. Wir haben W-Wind und eine sehr kurze wenngleich nicht hohe aber dennoch unangenehme Welle begleitete uns bis zu den Ilhas Desertas.

Die „Ilhas Desertas“ passieren wir E-lich um uns diese Wellen des W-Windes zu sparen. Daher: Erste Stunde „Waschmaschine“ bis wir hinter den Inseln sind, danach easy going. Für unseren Mitsegler Marco das erste Erlebnis auf dem Atlantik und seinen atlantischen Fähigkeiten. Marco macht das recht gut: Sobald der Magen flau wird, geht die Nase in den Wind und die Augen auf den Horizont. Das verbessert die Befindlichkeit enorm. Diese Strategie half ihm zumindest über den ersten Tag. Ab dem zweiten Tag begann es deutlich weniger zu werden und als sich ein Körper endlich dran gewohnt hatte, waren wir auch schon auf Lanzarote.


Wir konnten – mehr oder weniger schnell – den ganzen Tag und auch die Nacht über segeln. So ziemlich alles zwischen 3kn und 9kn konnte man auf unserer Logge ablesen. Wind war – wie vorhergesagt – zwischen 5kn und 15kn. Also nichts, was Rekorde verursachen könnte.

Am späten Nachmittag schlief der Wind dann ganz ein. Wir hatten das vorhergesagte Flautenfenster erreicht ! Also Maschine an. Um 02:30 hatten wir offensichtlich unser Flautenfenster durchfahren. Wir konnten unsere Genua setzen und mit zwischenzeitlich auf N gedrehtem Wind mit ca. 5+kn dahingleiten bis kurz vor unser Ziel die Marina Rubicon im Süden Lanzarotes.

Zwei Tage später, am 21.10.2022 um 10:00 – ziemlich genau 48h nach unserer Abreise – machen wir in Rubicon fest. Hier muss uns Marco leider wieder in ein paar Tagen verlassen. Sabine und Ralph haben noch bis zum 31.10. gebucht. Nach der Sprintstrecke „Lissabon – Lanzarote“ tun ein paar Tage Ruhe gut !


Marina Rubicon

Die Marina Rubicon ist eine Retortenstadt, welche ausschließlich aus Hotels und Ressorts besteht und das Gebiet der Marina als „Comercial Area“ nutzt. Ein Restaurant am nächsten. Ein Laden nach dem Anderen. Von Ferrari über Gucci bis Rolex ist hier alles zu finden. Viele italienische Kneipen die köstliche Pizza und Pasta servieren, aber auch ein TeX-Mex Steakhaus und ein Inder sind hier zu finden. Für unser Abschiedsessen mit Marco hatten wir uns den Inder ausgesucht. Sehr empfehlenswert und lecker. Wir werden sicherlich wieder hierher kommen.

 

 

Viele Grüße von Lanzarote

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Dienstag, 25 Oktober 2022 10:55

Madeira, eine Insel wilder Schönheit

Gemeinsam erkundeten wir - wie berichtet - am nächsten Tag die Umgebung. Eine gemeinsame Wanderung führte uns in den Norden Madeiras: Naturbelassene Schönheit. Buchten mit tosenden Wellenbergen, welche an den Felsen zu zerbersten scheinen. Wunderschön ! So hangelten wir uns von Bucht zu Bucht, von Fotomotiv zu Fotomotiv.

Am nächsten Tag fuhren wir dann per Mietwagen nach Funchal. Selbst auf der Straße durften wir erfahren was mit dem Spruch „Auf Madeira gibt’s zwei Arten von Straßen: Steil bergauf oder steil bergab“ gemeint ist. Wunderschöne Landschaften ziehen an uns vorbei. Den Airport von Funchal – eigentlich eine riesengroße Brücke – unterquerten wir auf der Straße, welche drunter durch führt. Spektakuläre Kulisse !

Dank unserer kompetenten Reiseführerin „Tante Google“ durften wir auch die sehr engen Straßen von Funchal durchqueren. Am Parkhaus im Hafen angekommen wurden wir mit einer Dusche von oben bedacht: Es regnete wie aus Eimern ! Mit unserer langjährigen Erfahrung :-)) beschlossen wir bewährte Strategien anzuwenden: Wir setzen uns in ein Kaffee !

Nachdem die Dusche wieder leer war, setzen wir unsere Funchalerkundung fort. Unser Urteil über Funchal: Sehr schöne Gebäude, eine nette Architektur, die portugiesische Art das Fassadengestaltung zeiht sich hier fort: Kacheln an vielen Hauswänden und sehr schön bemalte Haustüren. Alles in allem jedoch enorm touristisch. Wir schauen uns die berühmte Markthalle an: 30% Fischmarkt, den Rest überschreiben wir mit Souvenirs aller Arten. Vom handgemachten Kleidungsstücken über Handtaschen über Lebensmittel, ob getrocknet oder frisch, bis zu Käutern und Weinen aller Art. Hier finden wir alles, was der Mensch nicht braucht und das noch zum doppelten Preis, wie es die rund umliegenden Läden anbieten. Tourismus hinterlässt auch hier seine Spuren.

Am späten Nachmittag kommen wir voller Eindrücke in die Marina „Quinta do Lorde“ zurück auf die BELUGA. Mit Souvenirs beladen wollen wir die BELUGA entern. Doch das gestaltet sich nicht ganz so einfach: Eine Seite unseres Anlegefingers (Catway) ist gebrochen. Die zweite Seite lässt gerade noch auf sich warten. Zu unserem Glück: Die BELUGA hängt noch am Steg. Bevor sich jedoch die BELUGA mit samt dem Catway und unserem unbewohnten Nachbarn (eine Moody 44) auf die Reise durch den Hafen macht, verständigen wir die Marineros. Diese kommen und staunen nicht schlecht. So verlegen wir im Hafen an einen anderen Platz. Unser Stegnachbar bleibt jedoch am Finger hängen?! No Risc, no fun ! Der Fingersteg soll am nächsten Tag (Mittwoch) repariert werden. Naja, wir werden es beobachten.

Das Wetter verschob unsere Abreise um einen Tag. Wir werden am Mittwoch, statt wie erstmals geplant am Dienstag abreisen. Am Mittwoch, dem 19. 10. 2022 machen wir uns auf die Überfahrt auf die Kanaren. Wir rechnen mit ca. 48h Fahrtzeit. Laut Wetterbericht hat das „kleine“ Flautenfenster auf unserem Weg leider auch gerne mal Potenzial für 20h Maschine. Nach einem Tankstopp im der Marina und neuen 250ltr Diesel (für 1,75€/L) verlassen wir um 10:30 die Marina in Richtung Kanaren. Wir haben unsere Route so gewählt, dass wir – Marco zuliebe – möglichst lange im Wellenschatten Madeiras verbleiben. Mal sehen ob es dann klappt … die Auflösung könnt ihr im nächsten Blog lesen.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

 

Dienstag, 18 Oktober 2022 08:41

Karge Schönheit

Karge Schönheit

 
 
 

Nach unserer Ankunft hatten wir 2 Tage „Klar Schiff“. Ganze 2 Tage, weil wir in dieser netten Marina die Umwelt erkunden wollten. Quinta do Lorde Marina ist eine Retortenstadt, bei der alle Gebäude als Hotel oder Bungalow betrieben werden. Sehr schön aufgebaut in den vulkanischen Hügeln gliedert sich der Hazienda Baustil perfakt ein  Am Rande der Marina, die integraler Bestandteil der Bungalowsiedlung ist, sind einige Geschäfte und eine ! Kneipe. DIE Kneipe "Skippers Bar" scheint aber auch die Einzige im weiten Umkreis. Bier ist lecker, aber im verhältnis zu Povoa enorm teuer. Zahlten wir in Povoa rund 1€ pro Bier sind hier schon 3.10€. Preise wir in Lissabon. Aber neidlos mussten wir feststellen: Hier gibt’s den leckersten Apfelkuchen in diesem Teil des Atlantiks.

 


Zwischenzeitlich ist Marco zu uns gestoßen Er wird mit uns auf die Kanaren segeln. Apropos segeln: Es kommt hier deutlich W-Wind auf, teilweise sogar SW-Wind. Am Tag nach unserer Ankunft hatten wir den Dienstag (18.10.2022) als Abfahrtstag im Auge. Am Montag erneuter Blick in den Wetterbericht: Am Dienstag gibt’s viel Wind uns noch mehr Welle … bis zur Hälfte unserer Strecke. Danach gibt nur noch Welle. Mit Wellenhöhen von knapp 3mtr und 5kn Wind.

Wir verschieben unseren Abfahrtstag daher auf Mittwoch. Dort soll's wohl besser aussehen. Wir werden es erleben, wie immer.

 


Durch unsere „Startverschiebung“ haben wir einen Tage mehr für Madeira. Wir wollen uns einen Mietwagen nehmen und Madeira erkunden. Heute am Montag machen wir uns auf eine Bergwanderung in der Nähe. Fotos hiervon findet ihr in diesem Bericht. Die Landschaft auf Madeira ist beeindruckend: Vielfarbig, karg bewachsen, mal hügelig, mal alpin mit sensationellen Aussichten auf Buchten. Die Blumeninsel ist wohl eher auf der W und N Seite, also „gegenüber“ von uns. Wir werden das morgen sehen, wenn wir unseren Mietwagen haben.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 16 Oktober 2022 00:06

Unsere BELUGA gibt alles

Bei der Planung unserer Überfahrt von Lissabon nach Madeira hatten wir 2 Alternativen im Auge: Die eine zielte von Lissabon direkt nach Westen, um den Orcas zu entgehen und schnellstmöglich die Nordwinde zu erreichen. Die zweite zielte nach Süden, sich im spitzen Winkel von der Küste entfernend, um möglichen Wellenbergen auf dem Atlantik zu umgehen. Je nach Wetterentwicklung.

Pro's und Con's

Die erste Alternative bringt uns möglichst schnell von den durchgeknallten Orcas weg, kann aber sehr hohe Wellen mit sich bringen. Die zweite Alternative birgt die Gefahr der Orcas vor der portugiesischen Küste hält uns aber im Wellenschatten der Atlantiktiefs. Je nach Wetterlage ist mal die eine und mal die andere richtiger. Die Richtige gibts hierbei eher nicht, oder ?

Abfahrt war geplant am Montag. Montag morgen aufstehen, herausgucken und …. Regen, Gewitter und Wetterleuchten. Danach ein Blicke in Seaman Pro, unserer Wettersoftware an Bord. Der Streckenwetterbericht bei Abfahrt am Montag: Grütze soweit das Auge reicht: Viel Wind, Welle bis 3,8mtr und Gewitter sowie Regen. Alternative gesucht ! Wir spielen unsere Routing-Alternativen durch. Tag wechseln, Alternative wechseln … Danach kommen wir zu dem Ergebnis, wir fahren einen Tag später, also am 11.10 auf Alternative 2 ! Danach Mail an den Zielhafen: Wir werden einen Tag später ankommen !

Gewählt und Gewonnen !

Die Abfahrt am 11.10 gestaltet sich, wie im Streckenwetter prognostiziert, als sonnig und schwach windig. Wir legen um 10:00 ab und dieseln erstmal wie im Streckenwetter bereits zu sehen war. Viele andere Yachten laufen mit uns aus. Zunächst als Perlenkette, dann trennen sich die Wege. Alternative 1 biegt nach Westen ab, die Alternative 2 bleibt auf Südkurs.

Wind soll erst ab 17:00 aufkommen. Fast pünktlich um 16:30 kommt Wind auf. Was für eine Vorhersage ! Whow, Kompliment an die Jungs und Mädels der Wetterwelt. Die Präzision der Prognose sollte im gesamten Streckenverlauf auch so perfekt bleiben. Wir setzen Segel ! Zunächst nur die Genua um abzuwarten wie sich das Wetter entwickelt. Schliesslich misstraut ein Schwabe allem, auch dem Wetterbericht. 15Kn raumer bis vorlicher Wind. Also die Genua raus, auf Vollzeug. Da würde uns das Großsegel ohnehin nicht helfen. Schattet sonst die Genua ab. Schön an der prognostizierten Kante der hohen Welle vorbei. Klappt perfekt !

Auf dem Breitengrad von Lagos sollten die Wellenberge an uns vorbei sein. Wir drehen auf SW Kurs: 235°. Anlieger auf Madeira ! Noch gute 400NM. Zwischenzeitlich frischt der Wind auf 20 bis 30 Knoten auf. Die BELUGA trägt die Genua noch immer voll, ohne Reff, ohne Schräglage bei achterlichem Wind. Wir rauschen mit über 8kn teilweise mit über 11kn Fahrt durch den Atlantik. Das Großsegel bleibt wegen Abschattung der Genua geborgen. Im Streckenwetter hatten wir für Mittwoch Welle bis 2,5mtr vorhergesagt. Jedoch aufgrund der Seegangszeiten konnten wir mit einer langen Welle rechnen. Genau so trat es ein. Am Mittwoch war „Waschtag“. Wir kamen uns vor wie im Hauptwaschgang. Auf und Nieder immer wieder … so hamas gestern gmacht, so mach mers heut. War jedoch kein Problem, die BELUGA bleibt Vorwind stabil auch in 30kn Böen. Wie prognostiziert klang die Welle ab Donnerstag zunehmend ab. Zwischenzeitlich haben wir Etmale von über 170NM gesegelt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 7kn entspricht … und das: nur mit Genua.

Hello again !

In der Nacht zum Donnerstag geht ein AIS Alarm los ! Ein anderes Schiff kreuzt unsere Kurlinie mit weniger als 1 NM Abstand ! Blick auf unseren Kartenplotter zu Identifizierung des Schiff, welche die "Dreistigkeit besitzt uns zu wecken“ ! Das Ergebnis löst eine Lachtirade aus: Unsere Kurslinie wird vom Katamaran „PIRI PIRI“ gekreuzt. Die PIRI PIRI lief in Lissabon eine halbe Meile hinter uns aus. Dort bog sie aber bald nach Westen ab. Vermutlich um die Nordwinde der Alternative 1 auszunutzen. „Haben die denn nicht auch die Wellenprognose gesehen ?“ schoss mir in Lissabon durch den Kopf. Nach ca. 300NM einen Katamaran auf Vorwindkurs wieder zu treffen, bedeutet für eine dicke Lady wie die BELUGA einen Ritterschlag ! Wir haben das Gefühl die BELUGA ist auch um einige Zentimeter gewachsen :-)) Auch ich bin sehr stolz die offensichtlich richtige Wahl des Routings getroffen zu haben. Zumindest stellt Sabine anerkennend fest, dass wir bislang auf allen Langstrecken erstaunlich „akzeptable Bedingungen“ hatten. Für alle NICHT- Schwaben: Eine solche Bemerkung aus dem Mund eines Schwaben ist als Euphorieausbruch zu deuten. Ich deute dies also auch für mich als Ritterschlag :-))

Theorie und Praxis

Im weiteren Verlauf des Donnerstags stellen wir fest, dass wir am Freitag – statt wir geplant am Samstag - ankommen könnten, wenns so weiter läuft. Unser B&G Kartenplotter zeigt eine ETA (Estimated Time of Arrival) an. Offensichtlich wurden diese ETA von Daysailorn umgesetzt, da eine Uhrzeit, aber kein Datum angezeigt wird. Offensichtlich muss das jemand entwickelt haben, bei dem Segeln immer "Abfahrt und Ankunft am gleichen Tag" bedeutet. Anders können wir uns das nicht erklären.

Endspurt im Atlantik

Porto Santo taucht im Morgenlicht auf. Fast da !Am Donnerstag Nachmittag hatten wir noch 120NM bis zum Ziel. Das sollten wir bei den Bedingungen locker erreichen. Am Freitag lässt uns der Wind dann auch den letzten Meilen ein wenig im Stich. Wir haben „nur noch“ 10-15kn Wind. Die Welle ist dadurch zwischenzeitlich weg. Wir starten den Diesel. Schließlich wollen wir Freitag bei Tageslicht ankommen. Gegen 09:00 haben wir vor Porto Santo dann Internet an Bord. Kurze Mail an den Zielhafen „Quinta do Lorde“: Wir kommen doch nicht erst Samstag, sondern bereits am Freitag. Antwort: Welcome ! See you later …

... and finally ...

Im Anflug auf Madeira wurde es nochmals ein wenig Gegen 16:00 liegen wir in Quinta do Lorde fest. Müde aber glücklich. Wir haben einen echt schönen Ritt hinter uns. Auf unserer Tour die erste Etappe über 500NM zu zweit. Hat super geklappt. Bordroutine ist eingespielt. Schlafrhythmus passt. Unser „Wohnmobil mit Stützsegel“, die BELUGA hat eine Superperformance abgeliefert. Schnell, zuverlässig, klöterfrei auch in den Schränken und auch bei über 2 mtr Seegang trocken segelnd. So langsam ist unsere BELUGA eine echte Wucht. Wir lernen sie täglich mehr zu schätzen, sie wird täglich mehr zum „Familienmitglied“. Nachdem unsere Heimat Baden-Württemberg mit dem Titel "THE LÄND" wirbt, beschliessen wir unsere BELUGA nach dieser Idee "s' BELUGÄLE" zu nennen. Wir schaffen das allerdings für ein bisschen weniger als 50 Mio :-))

Gute Vorsätze ...

Nach dem Cap wurde es dann sehr viel ruhigerSabine und ich beschliessen: Das Erste was wir nach unserer Ankunft tun werden: Wir gehen in die Hafenkneipe uns saufen uns einen an. Gesagt getan: Sabine mit zwei Galau und ich hatte zwei Bier ?!?! Dann wurden die Augenlider schwer. Also zurück aufs BELUGÄLE und ausschlafen.

Ausgeschlafen und Zufrieden berichte ich heute aus Quinta do Lorde. Die Marina ist super freundlich. Der formale Check in auf Madeira wird von der Marina bewältigt, das Personal ist mehrsprachig. Wäre nicht das Dinghy kaputt, hätten sie uns per Dinghy sogar zum Liegeplatz gebracht. So helfen sie eben „nur“ beim Anlegen. Sehr empfehlenswert ! Wichtig dabei: Ihr solltet reservieren ! Und zwar einige Tage im Voraus. Die Marina ist sehr gefragt und nicht sehr groß. Daher je früher desto besser.

... und wie gehts weiter ?

So wie es aussieht werden wir bereits am Dienstag weiter auf die Kanaren segeln müssen. Laut Wetterbericht soll ab Freitag Südwind dominieren. Echt blöd, wenn man nach Süden will. Die Welle wird mit weit über 3mtr vorhergesagt. Gegenan knüppeln bei dieser Welle ist nicht unsere Zielsetzung. Diese Wetterlage soll dann für mindestens 7 Tage so – oder so ähnlich - bestehen bleiben. Das gibt Madeira und Quinta do Lorde nicht her. Daher: „Leinen los“ bereits am Dienstag, damit wir die ruhigeren Kanaren noch bis Donnerstag erreichen. Aber bis dahin kann sich Wetter gerne auch nochmals ändern. Siehe Cascais. Also ruhig Blut und Wetterprognosen beobachten. Die Prognosen der Wetterwelt haben uns noch nie im Stich gelassen. Im Gegenteil sehr präzise und sehr genau: Sie hatten den einsetzenden Wind am Dienstag auf 30min genau vorhergesagt ! Was für eine Leistung. Und nun noch der „Schwabenanteil“: Die Bewölkung war ein bisschen dichter als vorhergesagt. Der Schwabe muss halt immer was zu meckern haben und gibt’s nix, dann sucht er was :-)) Im Ernst: Diese Vorhersagen sind jeden Cent wert und manchmal auch ein bisschen mehr !

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Samstag, 08 Oktober 2022 11:52

Die nächste Etappe ...

Nach einer Woche Cascais bereiten wir uns auf unsere nächste Etappe vor. Diese führt uns nach Madeira. Mit über 500 NM ist dies die bisher längste Etappe welche Sabine und ich auf der BELUGA fahren. Die Biskaya Querung war mit guten 350NM knapp einen Tag kürzer. Der Wetterbericht ist derzeit noch ein wenig wankend was Wind- und Wellenvorhersage betrifft. WINDY scheint uns den Montag zu empfehlen, Seaman Pro eher den Sonntag. Wir werden in beiden Fällen mindestens einen Tag mit Wellenhöhen über 2mtr segeln, die Frage ist nur, wann setzt der Wind ein. Seaman Pro sagt eher bereits am Montag Wind an, WINDY eher erst am Dienstag. Dann sollten wir mit Windgeschwindigkeiten zwischen 15kn und 25kn sehr gut segeln können. Da wir aus dieser Etappe keine unnötige „Dieselverbrennungsaktion“ machen wollen werden wir nicht nur den Wetterbericht, sondern auch den Himmel aufmerksam beobachten.

Unsere Route wird uns zunächst ca. 70NM nach Westen führen. Dort erhoffen wir uns mehr Wind als in der Bucht von Lissabon. Das ist ein geschützter Seeraum, welcher die vorherrschenden N-Winde stark abschattet. Mit unserer W-Bewegung wollen wir auch genügend Seeraum zwischen uns und den Orcas schaffen. Diese wurden bislang nur in Küstennähe beobachtet. Wir werden uns direkt südlich vom Verkehrstrennungsgebiet halten. Dort sollte ausreichend viel Verkehr sein, um keine Orcas zu haben. Danach geht’s streng nach SW. Mit Wind von achtern könnte das Ganze eine ordentlich Schaukelei werden. Aktuell haben wir die Wahl zwischen Diesel und Welle ... leider ohne wesentliche Veränderung in der nächsten Zeit. Das Azorenhoch brinmgt entweder Flaute oder Wind mit Welle. Ich fürchte, da müssen wir eben durch :-)) Wir werden berichten ...

 

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

 

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Donnerstag, 06 Oktober 2022 10:49

Ein Tag in Lisabon

Nachdem wir alles erledigt haben, was es so zu erledigen gibt, ist heute (Donnerstag, der 6te Oktober) unser Lissabon Tag. Um 11:30 geht’s mit der Metro von Cascais nach Lissabon Vorbei an bekannten Orten wie Estoril und Belem. Auch sehen wir unsere „Wunschmarina“ Oeiras, welche leider keinen Platz mehr mehr für uns hatte. Derzeit sind die Marinas rund um Lissabon wegen der Orca-Angriffe sehr voll. Alle Segler mit Destination Mittelmeer bleiben in den Marinas rund um Lissabon Aktuell sind keine neuen Orca-Angriffe mehr berichtet. Mag auch daran liegen, dass derzeit keiner fahren mag ?

Angekommen in Lissabon geht’s in die berühmte Markthalle. Proppenvoll der Laden ! Wir (die Besatzung der AZZURRO und der BELUGA) bekommen keinen Platz mehr. Alle beim Mittagessen. Hier gibt’s allerdings so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Süßes und herzhaftes, von Törtchen über Hotdog bis hin zum Rollbraten mit Kartoffelpüree. Uns ist der Laden allerdings vieeeel zu voll !

So beschliessen wir genug gesehen zu haben und verlassen die Markthalle wieder um uns in ein nettes Kaffee zu setzen. Von dort geht’s mit der berühmten Lissabonner Tram in die Altstadt. Hurra ein Eisdiele ! Wir genehmigen uns ein schönes, leckeres Eis !

Danach mit der Tram 28 einmal rund durch Lissabon Enge Gassen mit einer breiten Bahn … ? Teilweise könnte man die Post aus der Tram direkt in den Briefkasten werfen. So manches mal überlege ich, ob ich mit meiner Kamera – aus dem Fenster gehalten – nicht den vorbeigehenden Fußgängern eine Kopfnuss verpassen werde. Also Kamera hoch halten.

Lissabon empfinden wir als eine sehr laute Stadt. Wahrscheinlich ist das bei allen grossen Städten so. Schließlich kommen wir aus idyllischen kleine Dörfchen und Ankerbuchten und haben Lautstärke schon länger nicht mehr erlebt. Als krönenden Abschluss besuchen wir das berühmte Kaffee de Belem. Muss man gesehen – aber vor allem gekostet haben. Die berühmten Törtchen sind einfach alle köstlich ! Nach einem Abstecher zum Abendessen kehren wir geschafft wieder zurück nach Cascais … und nach einem geselligen – und lauten – Absacker wieder zurück nach Hause auf die BELUGA. Endlich Ruhe !

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 02 Oktober 2022 11:07

… 190° C?

Aus Povoa de Varzim hatten wir uns vor einigen Tagen gemeldet. Unser Plan: Ab Freitag 3 Tage südwärts … und nun sind wir da – in Lissabon ! Doch Eins nach dem Anderen …

Unser Generalkurs war 190° unser Wind kam aus 360°. Also auch für Landratten erkennbar: Wind von achtern ! Für die Landratten sei hier erwähnt, dass dies von sehr vielen Seglern die bevorzugte Richtung zum Wind ist. Zumindest für viele Weltumsegler auf der sog. Barfußroute Es sei aber auch erwähnt, dass dies die langsamste Art ist, ein Segelboot zu bewegen. Andererseits wollten wir den durchgeknallten Orcas aus dem Weg gehen und – solange sie noch in Spaniens Norden sind – möglichst viel Süd machen. Mit uns im Päckchen fahren die AZZURRO (eine Bavaria 42) und die VINCENTA. (eine Bavaria 52cs). Die beiden Boot kennen wir seit Cherbourg. Sie wollen ins Mittelmeer. Daher wollen Sie so schnell als möglich in die Algarve um von dort über Gibraltar ins Mittelmeer zu flüchten.

Nachdem der Wetterbericht eher weniger Wind und Welle ansagte, und das für Tage, entschieden wir uns Povoa am Freitag zu verlassen. Mit Ziel Figuera da Foz. Dort eine Nacht in der Marina

Von Povoa der Varzim aus ein ca. 70NM Ritt. Wir starten mit den ersten Sonnenstrahlen um 08:00. Bei 2mtr Welle von achtern im wahrsten Sinne des Wortes ein Ritt. Ab ca. 14:00 kommt Wind auf. Knapp 12Kn von achtern. Wir setzen unsere Genua. Mit 7kn rauscht die BELUGA an der portugiesischen Küste entlang. Wir versuchen uns wegen der Orcas immer nahe der 20mtr Linie zu halten. So sind wir sehr landnahe unterwegs und haben viel zu sehen. Vor allem Fischernetze ! In diesem Abstand zum Land sind natürlich die Fischernetze zahlreich. Glücklicherweise Stellnetze. So vermeiden wir zwar die Markierungstonnen direkt zu überfahren, mittendurch geht immer. Wir denken, dass diese Netze uns auch die Orca Biester vom Hals hält. Zur moralischen Stärkung haben wir immer noch unsere Orca Vuvuzela … die flosst denen sicher Angst ein :-))


Figuera da Foz

Figuera ist ein sehr industrieller Ort. Die Hafenanlage ist sehr auf kommerzielle Seefahrt ausgelegt. Umso erstaunlicher, dass Figuera während der Winterstürme den Hafen schließen muss. Wir haben damit allerdings nichts am Hut … außer nachdem wir das Cap vor Figuera gerundet hatten frischte der Wind von 8kn auf über 30kn auf. Binnen weniger Meter … das ist mal ein Cape-Effekt !

Nach ca. 11 Std. „extrem schaukeling“ erreichten wir Figuera. Wer hatten per Mail reserviert, wurden sehr freundlich empfangen und hatten eine sehr ruhige Nacht. Die Stadt scheint eine sehr schöne Bausubstanz zu haben und lädt förmlich zu einem Besuch ein. Wir beschliessen dennoch um 10:00 den Hafen in Richtung Nazare zu verlassen.


Nazare

Bild der SurfnomadenNazare scheint das portugiesische Mallorca im Quadrat ! Alles auf Tourismus ausgerichtet. Hier scheinen sich Einsteiger und Aussteiger zu treffen. Vor allem Wellensurfer sind hier sehr präsent – speziell in den zahlreichen Souvenir-Shops Nazare ist angeblich der Ort mit der höchsten gerittenen Welle = 28mtr Höhe ! Der Leuchtturm, welcher auf einem vorgelagerten Cap steht, zählt zu den meist fotografierten Objekten. Heute, bei so wenig Wind fällt das kleine Türmchen kaum auf.

Wir hatten seit Figuera eine sehr schöne Überfahrt, die uns vom 11stündigen Schaukeln des Vortages wieder wohlgestimmt hat. Wir konnten bei sehr flachem Wasser segeln !

Um 10:00 in Figuera gestartet, waren wir bereits um 16:00 in der Marina fest. Anmeldung in der Marina mit Restaurant Empfehlung inklusive. Also geht’s los ins empfohlene Restaurant Maria do Mar. Eine echt sehr gute Empfehlung. Super gegessen für sehr angemessene Preise. Allerdings liegt Maria do Mar am anderen Ende des Ortes. So hatten wir die einmalige Gelegenheit unser Gewissen mit einem insgesamt 7km langen Fußmarsch zu besänftigen. Ohne dieses opulente Mahl hätten wir die Strecke sicher nicht überlebt :-))

Am nächsten Morgen geht’s um 07:30 los in Richtung Lissabon. Nochmals ein ca. 70NM langer Schlag bis Lissabon Dort wollten wir in die Marina nach Oiras.

Lissabon

Unser Ziel ist die Marina von Oiras. Leider ist diese Marina – wie alle anderen Marinas in Lissabon – sehr voll. Wir sind zwar angemeldet, dürfen aber erst in die Marina, wenn eine andere Yacht die Marina verlässt. Verlassen wollen jedoch derzeit nur Schiffe, die nach Norden fahren. Nach Süden ist derzeit riskant, da die Orcas die letzten Tage mehrere Schiffe am Südende der Lissabon Bucht angegriffen haben. Einige der Angriffsopfer liegen in den Häfen von Lissabon mit Ruder- und anderen Schäden.

So bleibt uns nur die Möglichkeit vor Cascais zu ankern. Die AZZURRO hatte noch einen Platz für eine Nacht ergattert. Wir ankern vor Cascais. Der Untergrund hält ganz gut und der Wetterbericht erklärt, dass eine Mega-Flaute über uns wegzieht. Also alles Bestens ! Wir sind – wie geplant – dort angekommen, wo wir hin wollten. Zumindest ungefähr. Jetzt braucht wir nur noch eine Marina für die paar Tage, bevor wir dann nach Madeira aufbrechen.

Was wir sehr deutlich wahrnehmen sind die Temperaturunterschiede zwischen Povoa und Lissabon Hatten wir in Povoa morgen gerne mal unter 15°C in den Morgenstunden so haben wir hier knapp 20°. Das Wasser wurde ebenfalls um ca. 5°C wärmer. So langsam sind wir wieder in den gesuchten Temperaturbereichen !

Orcas

Unterwegs durften wir 2 Notrufe auf UKW wegen Orcaangriffen verfolgen. Eine Situation, die man keinem Menschen wünschen mag. Einige Portugiesen haben uns erzählt, dass es sich zwischenzeitlich um mindestens 5 Familien der gleichen Abstammung handelt. Die Orcas sind nicht nur an der portugiesischen und spanischen Küste unterwegs. Seit diesem Jahr wurden erste Angriffe vor Valencia, rund um Sardinien und Sizilien gemeldet. Diese hoch-intelligenten Tiere sind also zwischenzeitlich mit ihrem Hobby „Boote anknabbern“ auch im Mittelmeer unterwegs. Binnen 3 Jahren wurde aus einer Familie zwischenzeitlich 5 Familien. Hochrechnung erlaubt …

Wundersam ist, dass zwar alle wissen was die Viecher anrichten, aber noch keiner die Tiere mit einem Sender ausstattet. Dann wüsste man zumindest wo die Orcas sind. Aktuell gibt es 2 Quellen der Interaktationen (wie man offensichtlich politisch korrekt formuliert). Die eine Quelle "OrcaIberica" ist meist sehr veraltet. Mindestens eine Woche später erfährt man wo was vorgefallen ist. Die zweite Quelle ist die "Cruising Association", eine britische Vereinigung von Blauwasser Seglern. Die Jungs sind auf Meldungen der Segler angewiesen. Wenn diese kommen, dann gehts sehr zeitnahe. Andererseits: Was soll ein Segler denn noch alles tun, wenn Orcas gerade drohen sein Schiff zu versenken ? Es gibt eine offizielle Vorgehensweise, welche man einhalten soll. U.a. den Notruf auf UKW Ch16 absetzen. In sehr vielen Fällen hatte sich da jedoch keiner der Offizeillen zuständig gefühlt. Einige haben dann über TEL zuhause oder MRCC Bremen eine Rettung eingeleitet. Was entsprechend dauert. Glücklicherweise sind Spanier und Portugiesen hier ein wenig pragmatisch unterwegs: Sie kommen (mehr oder weniger schnell), verscheuchen die Biester und schleppen die Yachten in den nächsten geeigenten Hafen. Ich fürchte in DE ginge das nur nach einer mehrseitigen Formulararie, welche über FAX beantragt werden muss :-) oder ?

Bleibt abzuwarten, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Die Gefahr ist aus unserer Sicht groß, dass man heute durch Passivität und Zusehen der Zuständigen eine Entwicklung zulässt, die wir in ein paar Jahren nicht mehr kontrollieren können. Nur um falschen Rückschlüssen meiner Ausführungen vorzubeugen: Ich möchte nicht darauf hinwirken alle Orcas zu töten … auf keinen Fall. Aber es gibt heutzutage sehr viel Tierforscher, die auf eine nachhaltige Verhaltensänderung hinwirken könnten. Wie beim Menschen so beim Orca: Die Eltern prägen das Verhalten ihrer Kinder. Wenn Orca-Eltern ihren Kindern beibringen könnten, dass Menschen nützlich und hilfreich sind, dann würde die ganze Sippe auf uns aufpassen. Dazu sollten Menschen aber nützlich und hilfreich sein, denn Orcas sind hoch-intelligente Tiere … Menschen auch ?

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Donnerstag, 29 September 2022 13:54

… die äußerst Laute

Am Tag nach unserer Ankunft fahren wir nach Porto. Ein Stadt mit sehr viel Geschichte. Von Povoa geht das mit der Metro sehr einfach. 20Minuten zur Metrostation zu Fuß und 45Min nach unserer Abfahrt sind wir in Porto. Bereits bei der sehr sonnigen Fahrt in Richtung unseres Zieles bekommen wir erste Eindrücke. Ein sehr gut erhaltenes Aquaduct verläuft entlang der Metrostrecke. Nette Häuser und kleinere wie größere Städte sind zu sehen. Ein durchaus sehr anderer Baustil wie in Spanien.

Angekommen in Porto setzen wir uns in ein Straßenkaffee um die Stimmung auf uns wirken zu lassen … und sie wirkt ! Nachhaltig und lautstark ! Da die Straßen alle mit Kopfsteinpflaster ausgeführt sind, ist der rege Straßenverkehr ebenfalls sehr laut. Englische Hooligans ebenfalls. So können wir uns eigentlich nur schreiend unterhalten. Wir beschliessen daher etwas weiter zu gehen. Zumindest Die Eifelbrücke ist ein Muss.

Dröhnender Lärm und enorm viele Touristen machen unseren Marsch nicht unbedingt zum Vergnügen. Dennoch schlendern wir durch die Stadt. Sehr schön gelegen zwischen Hügeln lassen wir die Gebäude auf uns wirken. Trotz des strahlend blauen Himmels ist es windig und kalt. Gemütlich im Straßenkaffee zu sitzen geht nicht, weil kalt und ab und an auch mal angerempelt von Touristen, die offensichtlich vor lauter Konzentration sitzende Menschen übern Haufen laufen wollen. So beschliessen wir nach ein paar Stunden und vielen Fotos wieder ins schöne beschauliche Povoa zurück zu kehren … welche Ruhe !

Die nächsten Tage gehen wir hier ein wenig auf Sightseeingtour Tour. Echt ein sehr netter Ort. N der Marina treffen wir viele Deutsche, welche ihr Schiff hier überwintern werden. Mit Porto als Flughafen in 15km Entfernung gar keine schlechte Idee. Einkaufen in Povoa macht echt Laune. Wenn man sich in den Einkaufsgelegenheiten der Einheimischen bedient, staunt man nicht schlecht über die sehr moderaten Preise. Ein Bier unter 1€, Sabines Haarschnitt mit 20€, Galau (Milchkaffee) unter einem Euro, etc. etc.

Morgen, am Freitag, dem 30.9.2022, fahren wir los. Ziel Figuera da Foz. Eine ca. 70NM Strecke. Daher starten wir (die AZZURRO, die VINCENTA und die BELUGA) bereits um 08:00. Da sich auf dieser Strecke in der Vergangenheit auch schon mal Orcas aufhielten basteln wir uns „Orca-Vuvuzela“ (sog. OV). Das sind 80mm HT-Rohre, welche bei Orca-Alarm ins Wasser gehen und zusätzlich zu den empfohlenen Maßnahmen Lärm erzeugen sollen. Die Lärmquellen sind unterschiedlich: Entweder Pressluft-Fanfaren der uns mundbetriebenes Nebelhorn. Fotos anbei.

Am besten wir brauchen den ganzen OV-Spektakel nicht. Daher wollen wir als Gruppe und landnah unterwegs sein. Wir werden sehen. Nach einer Nacht in Figuera da Foz wollen wir weiter bis Nazare und danach nach Lissabon Für morgen ist noch Nordwind mit 13-20kn angesagt. Verspricht ein schönes Segeln. Wir werden uns überraschen lassen. Am Samstag und Sonntag soll es eher schwach-windig sein. Hat eher Potential für eine Dieselstrecke. Auch hier werden wir sehen was kommt, wenns kommt !

 

Wir werden uns von Lissabon wieder melden.

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Freitag, 23 September 2022 12:51

Welcome to Portugal

Seit gestern (22.9.2022) liegen wir in der Marina do Povoa. Povoa do Varzim ist eine Vorstadt von Porto. Unser Gast Rolf fliegt morgen (sehr früh) wieder zurück von Porto ins kalte Hamburg. Die Marina do Povoa macht einen sehr geschützten Eindruck. Mit unseren 2.5mtr Tiefgang gibt’s an der portugiesischen Küste nicht sehr viel geeignete Marinas, in welcher man liegen möchte … oder besser kann. Diese hier scheint sehr geeignet. Super freundlicher Empfang von Bruno, einem der Hafenmeister. Nicht nur dass er einen guten Job macht, er hätte auch locker als Entertainer arbeiten können. Aufmerksam an der Funke fährt er mit seinem Dinghy voraus bis zu Deinem Platz. Das ist auch sehr gut so, die die Tiefen im Hafen sehr unterschiedlich sind.

Heute, am 23.09.2022 ist Tourismus angesagt. Wir wollen mit der Metro nach Porto fahren. Das sind ca. 45min Metrofahrt.

 

Kein Ausgang unter dieser Nummer ???

Beim Inspizieren der Marina haben wir allerdings eine portugiesische Beschilderung gefunden, welche uns sehr zum schmunzeln brachte. Am oberen Ende des Pontons, welcher zum Ausgang führt, findet sich nebenstehendes Schild. Einziger Ausweg für den verbissenen Teil der Deutschen: Klage vor dem EUGH wegen "Anstiften zu einer kriminellen Handlung". Konsequenz für die Yachties: Foto machen, schmunzeln und ins nächste Kaffee gehen. Du darfst Dir selbst aussuchen, was Dir lieber wäre. Wir haben unsere Entscheidung getroffen.

Schönen Tag noch und Grüsse von einem lauschigen Sonnenplatz eines Kaffees in Povoa. Beweisfotos und Berichte aus Povoa und Porto folgen …

Donnerstag, 22 September 2022 12:23

... wieder enRoute

Reparaturen sind nun abgeschlossen und sehr gut geraten !

Wir werden Vigo in sehr guter Erinnerung behalten:

1) wegen der handwerklich sehr schönen Instandsetzung unseres Schanzkleides. Vielen Dank nochmals an Alfredo und Alberto Lagos mit ihrem Team ! Echt sehr gute Arbeit !

und

2) weil dort der spanische YANMAR Master Dealer offensichtlich die fehlerhaften „Reparaturen“ des französischen YANMAR Master Dealers wieder instand gesetzt hat.
Unsere Maschine läuft zwischenzeitlich wieder gut an und verliert kein Diesel mehr. Die YANMAR Ingenieure hatten vergessen eine Entlüftungsschraube festzuziehen. Soviel zur „Kompetenz“ französischer YANMAR Master Dealer. Allerdings ist es uns zwischenzeitlich viel zu mühsam, uns hierzu mit YANMAR aufzureiben. In jedem Falle: Eine Empfehlung für YANMAR kannst Du von uns keine erhalten ! Vielen Dank nochmals auf diesem Weg an Talleres Carper in Vigo ! Ihr seit der erste kompetente YANMAR Dealer. Hab uns ein Getriebe beschafft und die Fehler der Franzosen ausgemerzt.

Unterwegs …

Am Mittwoch, dem 21.9.2022 legten wir gegen 14:00 in der Liceo Maritima de Bouzas ab. Einmal noch 100ltr Diesel bunkern und los gings. Zunächst ca. 3h bis Bajona. Dort waren wir schon mal und verlegten uns direkt in die Ankerbucht. Wir hatten keine Lust uns mit einem missmutigen Hafenmeister auseinander zu setzen, der uns ohnehin keinen Platz geben will/kann. Bei der aktuellen Wetterlage ist die sehr geschützte Bucht von Bajona ein schmucker Platz für eine Nacht.

... über Bajona ...

Am nächsten Morgen, dem 22.9.2022 gings gegen 09:00 wieder los. Ziel: Povoa do Varzim in Portugal. Die Überfahrt von ca. 50NM ist erwarteter Weise ziemlich windstill. Unser Rolfstuhlfahrer an Bord wird am Samstag von Porto wieder zurückfliegen. Daher wollen wir ihn ein wenig näher zum Flughafen bringen. Daher: Früh los um rechtzeitig vor Sonnenuntergang da zu sein. Frühstück unterwegs. Da haben wir ausreichend Zeit auf der 10stündigen Überfahrt.

Kurz vor dem Frühstück entdeckt Rolf ein Fischernetz direkt in der Kurslinie Also: Ausweichen. Wenige Minuten danach taucht das nächste Netz auf, danach das nächste usw. usw. Wir können uns im Slalom üben. An ein gemütliches und langweiliges Frühstück sollten wir uns gar nicht gewöhnen. Wir erleben „Netzwerk-Routing“ im wörtlichen Sinn.

... ab jetzt in Portugal

Gestartet morgens um 09:00 und einer Fahrzeit von ca. 9 Std. sind wir gegen 17:00 in Povoa do Varzim. Du wunderst Dich über diese Rechnung ??? 9+9=18 nicht 17 ??? Antwort: Auf unserer Fahrt macht 9+9=17:00, da in Portugal die Uhren anders gehen ... nämlich um eine Stunde ! So freuen wir uns über die gewonnene Stunde, die wir gerne gemeinsam mit der Crew der AZZURRO im Cockpit verbringen.

Anbei findet ihr einige Bilder aus Povoa, weitere Eindrücke werden folgen ...

Bleibt uns wohlgesonnen und treu

 

Sabine & Ralph

 

Dienstag, 20 September 2022 12:20

Ausgemausert ...

Die Mauser der BELUGA

Sabine und ich fanden "Mauser" den passendsten Überbegriff für unsere Zeit in Vigo. In Wikipedia fand ich zur Mauser folgende Beschreibung:

„Als Mauser (von lateinisch mutare „ändern“, „tauschen“) bezeichnet man das regelmäßige Abwerfen und Neuwachstum der Vogelfeder.

Das fanden Sabine und ich am passendsten zu unserem aktuellen Handeln: Die BELUGA bekam ein neues Schanzkleid und weitere neue "Federn".

Why that ?

Wir liegen in der Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ ! Bouzas ist ein Vorort von Vigo, vom Real Club Nautico (unserem ersten Vigo Anlaufpunkt) ca. 4km entfernt. Diese Marina ist sehr industriell geprägt. Unser Liegeplatz im Speziellen. Wir liegen direkt vor der Werftmeile, in welche von diversen Werften sehr grosse und auch kleinere Schiffe gebaut werden. Warum erzähle ich das ? In ca. 100mtr Entfernung läuft ein Gebläse … dauerhaft ! Nicht unbedingt sehr laut, aber immer gut hörbar ... und das Tag und Nacht. Die Marina ist sehr sauber, super freundlich und trotz Gebläse einen Besuch wert. Weiter hinten im Hafen existieren Plätze, welche von diesem Gebläse wahrscheinlich gar nichts hören. Doch wir müssen hier bleiben, damit die Werft "Astilleros Lagos" guten Zugang zu den notwendigen Arbeiten hat. Unser Platz scheint ein Reperaturplatz der Werft zu sein. Alles da, was man so braucht !

Doch zurück zur BELUGA ...

... unser Rolfstuhlfahrer :-)Wir kamen am 28.8. von Bajona zurück. Am 5.9. fing die Werft – nach Betriebsferien – wie besprochen sofort mit den Arbeiten an. In handwerklich meisterlicher Art und Weise wurde das neue Schanzkleid angepasst. Wir wurden hierbei sehr kompetent über mögliche Umsetzungsalternativen beraten. Alberto, der Werftchef, spricht neben spanisch auch fließend englisch. Er hatte uns erklärt, dass er gerne deutsch lernen möchte. Daher versucht er viel zu verstehen. Ein sehr guter erster Schritt. So war eine Kommunikation nicht allzu schwer. Die Jungs von der Werft sind nicht nur handwerklich sehr gut drauf, sie sind auch allesamt sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Aus unserer Sicht eine echte Empfehlung!

Der Schaden - VORHERdas neue Schanzkleid der BELUGASeit Freitag, dem 16.9. ist unser neues Schanzkleid montiert. Eine echte Augenweide ! Dennoch wollen wir am Mittwoch, den 21.9 Liceo verlassen um weiter in Richtung Süden zu fahren. Unser nächstes Ziel ist Povoa de Varzim, eine Marina kurz vor Porto. Kaum gibt’s einen Terminplan, schon kommt Hektik auf :-) Die Werft hat aufgrund unseres Planes am diesem Freitag bis in die Abendstunden gearbeitet um das Schanzkleid rechtzeitig fertig zu bekommen. Mit Erfolg ! So können wir nun in den kommenden Tagen unsere Farbschichten (derer 5) aufbringen. Mit jeweils 24h Trocknungszeit. Mit einer Träne im Auge verlassen wir diese an sich sehr schöne Atmosphäre … wäre da nicht das Gebläse der FREIRE Werft gegenüber … :-)

Wie ihr den Bildern der Arbeiten entnehmen könnt haben die Jungs von der Werft eine handwerklich sehr gute Leistung abgeliefert. Das obilge Bild unseres neuen Schanzkleides ist noch mit Abklebung. Die Relingstützen einsetzen und die Abklebung entfernen wollen wir morgen machen. Die Lackierungen der BELUGA wurden in unserer Zeit in Vigo rundum für nahezu alle Hölzer erneuert. Viele Kleinigkeiten wurden erledigt … daher kam uns der Gedanke mit der Mauser ...

Unsere weiteren Pläne ...

Grobe Planung der nächsten WochenWir wollen am Mittwoch (21.9.2022) mit nächtlichem Ankerstop in Bajona bis Povoa de Varzim (Porto) segeln. Von dort verlässt uns Rolf wieder in Richtung seiner Heimat in Hamburg. Apro Pos Rolf: Oben könnt ihr unseren "bordeigenen Rolfstuhlfahrer" erkennen. Unser Freund Rolf war am telefonieren. Auf einem Bordstuhl sitzend. Mein Blick aus dem Pilothouse mit dem Fahrrad im Vordergrund sah aus, als ob in einem Rollstuhl säße. Daher habe ich das Bild "Rolfstuhlfahrer" betitelt !

Nach Povoa der Varzim segeln wir weiter in Lissabon. Derzeit noch nicht klar, ob am Stück (ca. 24h) oder mit einem Aufenthalt dazwischen. Das wird sehr massgeblich durch die Orca-Situation bestimmt, welche wir aktuell sehr eng im Auge behalten. Unsere Informationen lassen den Schluss zu, dass die Orcas sich vorwiegend nördlich von uns aufhalten. Vorwiegend am Cap Finisterre. Zwischen Porto und Lissabon sind seit Monaten keine Kontakte gemeldet. Nachdem wir uns dann Lissabon angeschaut haben und ein wohlgesonnenes Wetterfenster vorbei kommt, werden wir uns auf den 500NM langen Weg nach Madeira begeben. Dann sind wir ziemlich sicher aus dem Orcagebiet raus.

Auf Madeira wird uns dann Marco besuchen, um gemeinsam mit uns auf die Kanaren zu fahren.

Soweit zu Gegenwart und Zukunft …

Bleibt uns wohgesonnen und treu

 

Sabine & Ralph

 

Montag, 05 September 2022 11:54

Ruhe an Bord

Am Sonntag morgen sind unsere beiden Gäste wieder abgereist. Bereits morgens um 06:00 wartete das Taxi zum Bahnhof. Von dort eine Stunde nach Santiago de Compostella mit dem Zug und danach 2,5h mit dem Flieger in die Heimat.

Tschüss Emilio und Nadine ... bis zum nächsten Wiedersehen !

Einerseits ist es wieder ruhig an Bord andererseits fehlt unser „Treibauf-Enkel“. Es waren sehr schöne zwei Wochen in welchen wir kochen, baden, segeln und Dinghyfahren konnten. Wir freuen uns aufs nächste mal, dann auf den Kanaren. Zumindest ist das der Plan. Aber wie man so weiß: Planen bedeutet Zufall durch Irrtum zu ersetzen :-)

Gestern am Sonntag (4.9.2022) machten wir einen „Chili-Sunday“ .. also eigentlich nichts. Heute, am 5.9.2022 beginnt die Werft mit ihren Arbeiten an unserem Schanzkleid. Alberto war bereits hier und hat mit uns besprochen, was alles so stattfinden soll. Binnen knapp 2 Wochen soll die BELUGA wieder ein intaktes Schanzkleid haben.

Danach gehts dann weiter in Richtung Süden. Ziel ist Porto, dann Lissabon und dann Huleva. Wenn da nicht die Orcas wären ! Bislang blieben wir von diesen Zeitgenossen glücklicherweise verschont. Während wir auf dem Weg nach Vigo waren befanden sich die Orcas noch im Gebiet zwischen Faro und Tarifa. Kurz nach unserer Ankunft in Vigo sahen wir Berichte von Orca Angriffen bei Cap Finstere Bis zu 8 Schiffe an einem Tag. Teilweise auch vor Anker liegende Yachten wurden attackiert Angeblich behaupten Fischer, dass die Orcas sich wieder – den Thunfisch Schwärmen folgend – in Richtung Süden aufmachen. Na das kann ja lustig werden. Vielleicht müssen wir Huleva deswegen auslassen ?? Aber da ist noch viel Zeit bis dahin. Wir werden die Situation beobachten.

Bis dahin schicke ich Euch einige Eindrücke von gutem und auch schlechtem Wetter aus Vigo …


PS: Zum Schluss noch eine nette Episode: An unserem "neuen" Platz in Vigo angekommen, sticht mir ein Stück "Heimat" ins Auge ! Anbei das Bild !

Mein Appell an alle Kollegen:innen der MTU: Kümmert Euch um Eure Kunden. Die sorgen dafür, dass Euer Gehalt jeden Monat auf dem Konto eingeht. Es gibt keine wirksamere Wirkung als Empfehlungen der Yacht- und Bootsnutzer untereinander. 

In unserem Beispiel tragen wir #NEYA (Never ever Yanmar again) in die ganze Welt. Zwischenzeitlich werden wir bereits von fremden angesprochen, ob wir die armen Yachties sind, welche von Yanmar derart hängen gelassen wurden. Viele wollen unsere Geschichte im Detail hören und kommtieren diese mit "Gut zu wissen !"

Ich denke das wird auch im Kreise möglicher MTU Kunden gleichermassen gehandhabt. Die Kunden sind der Grund, warum ein Unternehmen bestehen kann. Wir haben keinen Grund Yanmar bestehen zu lassen. Der Service ist ohnehin grottenschlecht und die Ersatzteilversorgung eine Katastrophe ! Soweit solltet ihr es bei der MTU nicht kommen lassen ! Bleibt ambitioniert wie bislang !

Viele liebe Grüsse an alle MTUler von Bord der BELUGA.

 

Mittwoch, 31 August 2022 10:44

UFO in Vigo

Am Vormittag des 30.8.2022 werden wir durch seltsame Geräusche auf ein UFO im Hafenbecken der Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ in Vigo aufmerksam. Nach einem kurzen Rundblick entdecken wir ein „Unknown Floating Object“. Ferngesteuert und mit vielen Lichtern und Instrumenten bestücktes Schiffchen kreist um uns. Später am Tage entdecken wir, dass es sich hierbei nicht nur um 1 Schiffchen handelt sondern um mindestens 2 Schiffchen. Mit viel Gehupe und Motorenlärm kreist das UFO über Stunden im Hafenbecken.

Anscheinend handelt es sich hierbei um ernsthaftes Projekt zur wissenschaftlichen Nutzung oder für Sicherheitsbelange. Zu finden ist das Projekt unter https://www.tbsea.es/ im Internet. Leider nur in spanisch beschrieben.

Die BELUGA war sozusagen bei der Probefahrt dabei. Ein weiteres Highlight auf unserer Tour CIRCAMERICA. Vielen Dank Vigo !

Mittwoch, 31 August 2022 10:08

Das vermutlich schönste Dinghy der Welt ...

Am 24.8. 2022 liefen wir aus der Marina des Real Club Nautico de Vigo (RCNV) aus. Ziel: Bajona. Bajona ist ein Badeort am SW Ende der Bucht von Vigo. Bei idealem Wind konnten wir die Strecke mit guten 7kn in weniger als 3h hinter uns bringen.

Leider konnten wir in der Marina keinen Platz finden. Der Hafenmeister war am Funk seeeehr kurz angebunden. Nach dem Motto: JA und NEIN, sind auch Antworten, wurden wir auf „Help yourself“ verwiesen. So ankerten wir in der Bucht von Bajona und verwendeten unser Dinghy. Zur grossen Freude unseres Enkels Emilio. Er konnte seine Dinghy Erfahrungen erweitern und bretterte mit wachsender Freude durch die Bucht. Die An- und Ableger werden immer besser.

Am 28.8.2022 machten wir uns auf den Rückweg nach Vigo. Dort soll unser Schanzkleid repariert werden. Die Werft „Astilleros Lagos“ hat derzeit noch Betriebsferien, will jedoch direkt danach unser Schanzkleid reparieren. Für uns ist allerdings noch unklar, ob die Werft am 29.8. oder doch erst am 5.9. beginnen wird. Zur Vorsicht hatten wir in der empfohlenen Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ ab dem 28.8 reserviert. Schließlich wollen wir dem Fortschritt nicht im Wege stehen :-)

Am Montag (29.8.) kam der Werftchef (Alberto) bei uns an Bord. Er erklärte, dass die Betriebsferien ab 5.9.2022 beendet seien und sie sich direkt ab diesem Zeitpunkt um unser Schanzkleid kümmern wollen. Dauer: ca. 2 Wochen. So beschliessen wir, uns um die tausend Dinge kümmern wollen, welche an Bord zu reparieren sind. Eine der ersten Aufgaben war die Beschriftung unseres Dinghys. Wir konnten erfahren, dass man ohne der Aufschrift „Tender to BELUGA“ in manchen Ländern eine eigene Zulassung benötige. Ist die Aufschrift drauf, gilt die Zulassung des „Mutterschiffs“, also der BELUGA.

Die Frage war nur: „womit beschriften ?“. Unsere Idee die Beschriftung mit Coelan zu machen hat sich nach einem Blick in die Farbdose zerschlagen: Farbe ist hart und somit unbrauchbar! So machten sich Sabine und Nadine auf den Weg zum gut sortierten Yachtzubehör. Dort wurde genau für diesen Fall eine Sprühfarbe empfohlen. Die hält anscheinend wie „Hulle“. Doch wie bringt man Sprühfarbe aus der Dose auf ein Dinghy auf ? Man benötigt eine Schablone. Diese muss aufgeklebt werden. Doch woher nehmen ?

Nachdem wir unseren Fundus durchgingen, fanden wir Klebefolie in A4. Eigentlich zur Beschriftung unserer 12v und 230V Sicherungen gedacht. Kann aber bedruckt und geschnitten werden. Gute Idee. Nadine und ich entwerfen das Design und bedrucken die Folie. Sabine, Emilio und Nadine schneiden mit Skalpell die Konturen. Danach erfolgte eine Klebe- und Sprühaktion. Das Ergebnis war ein echter Erfolg. Wir stellen anerkennend fest, dass wir das vermutlich schönste Dinghy des Atlantiks geschaffen haben – wenn nicht sogar das schönste der Welt ! So bescheiden sind wir dann doch.

 

Sonntag, 21 August 2022 12:27

Schau mal wer da angelt ...

Am Sonntag, dem 21.8.2022, bekommen wir Besuch ! Hurra !

Nadine und Emilio kommen uns besuchen. In Memmingen morgens losgeflogen und in Santiago de Compostela am späten Vormittag an. Wir fuhren den beiden entgegen um sie am Bahnhof zu überraschen. Gelungen !

Unser Enkel Emilio freute sich riesig Oma und Opa wieder zu sehen. Unser Zug ach Vigo geht erst 2h später zurück. So beschliessen wir eins der Kaffees in Anspruch zu nehmen. Wir lernen den Unterschied zwischen Vigo und Santiago kennen: Während in Vigo bereits ab morgens alle Kaffees offen und voll sind, müssen wir in Santiago erst ein offenes suchen.

 

Gegen 12:30 machten wir uns auf den Rückweg zur BELUGA. Gegen 14:00 waren wir dann da. Unsere Erkenntnis: Die spanische Bahn (RENFE) ist perfekt organisiert. Um aufs Bahngleis zu gelangen benötigt man Tickets oder Bordkarten, unser Gepäck geht durch den Scanner. Plätze sind alle reserviert uns problemlos zu erreichen. Für die Deutsche Bahn nahezu unvorstellbar ist allerdings die Tatsache, dass die Züge auch noch „pünktlich wie die Eisenbahn“ sind. Auf dem Rückweg hatte der Vorgängerzug ein wenig „Startschwierigkeiten“ weshalb unser Zug ca. 3 Minuten später einlief. Diese „Verspätung“ wurde über alle Lautsprecher kommuniziert und entschuldigt. Die Ankunft in Vigo war dann auf die Minute genau. Bei der Deutschen Bahn erleben wir Verspätungen erst ab 30 Minuten angekündigt. Entschuldigung der Aufholen des Fahrplans sollte man bei der DB eher nicht erwarten.

Die folgenden Tage standen im Zeichen von Angeln und Dinghy fahren … zumindest für Emilio. Bereits nach kurzer Zeit konnte der stolze Opa einen „ausgebildeten“ Dighyfahrer in Anspruch nehmen. Von Vollgasfahrten bis zu den Anlegern klappte alles. Hilfe war bereits nach kurzer Zeit nicht mehr gefordert. Bravo Emilio

Montag, 22 August 2022 17:59

Smoke on the water ...

Heute Montag (22.8.2022) gehen wir ins örtliche Carrefour zum Einkaufen. Schließlich wollen wir ja „on Tour“ gehen. Unser Ziel ist Bajona. Dort erwarten wir / oder erwartet uns ? / schöne Sandstrände. Die Bajona Bucht hat eine grosse Marina und eine noch größere Ankerbucht.

Auf dem Rückweg mit dem Taxi vom Carrefour zum Schiff sehen wir grosse schwarze Rauchwolken. Auweja was ist denn da passiert. Zunächst sah es aus, als ob im Gewerbehafen was angebrannt wäre. Der Taxifahrer erklärte uns jedoch, dass am Gegenhang zu Vigo der Wald brennen würde. Das sei ein großes Problem, da aktuell die Siedlung am Waldesrand gefährdet sei.

Zurück auf der BELUGA sehen wir das ganze Ausmaß Das Feuer steht bereits am Siedlungsrand. Drei Löschflugzeuge kreisen am Himmel und mindestens zwei Helikopter löschen ebenfalls. Am nächsten Morgen hatten wir grosse Aschepartikel an Deck. Da scheint es ordentlich gebrannt zu haben. Hoffentlich konnte die Siedlung gerettet werden ! Unsere Aschereste sind da das kleinste Problem. 2 Pützen Wasser und UNSER Problem war gelöst. Nach Sonnenaufgang konnte man erkennen, dass die Feuersbrunst gelöscht werden konnte. Gott sei Dank !

 

Sonntag, 14 August 2022 07:57

XACOBEO 21-22

und alles nur für uns ?

Seit mehr als einer Woche bauen Bautrupps Bühnen, Parcours und vieles mehr an der Pier auf. Wir fragten uns, was das wohl werden würde. Seit Mittwoch, dem 10ten August lichtete sich der Vorhang: Es ist eine sehr grosse Veranstaltung mit Wettbewerben weniger populärer Sportarten. In den ersten Tagen schwammen Menschen um die Wette. Am nächsten Tag sehen wir viele SUPs um die Wette fahren. Auch diverse Regatten fanden statt. Für jedes dieser Events fanden am Abend ausgiebige Siegerehrungen in spanischer Ausgelassenheit statt. Gute Musik, leckeres Essen und jede Menge tanzende Menschen.

Seit Freitag (12ter August) waren zunehmend BMX Räder zu sehen: Viel zu kleiner Fahrräder für grosse Menschen. Sitzend sehen die Radler echt komisch aus. Am Freitag Nachmittag dann erste dröhnend laute Sprecher, welche etwas kommentieren … wir werden neugierig. Dieses Wochenende scheint im Lichte des Fahrrads zu stehen. Eine grosse Bühne der Kunstradfahrern, eine zweite Bühne mit Parcours für BMXer und eine dritte Strecke mit Schanzen. Dort wurden Saltos über Saltos, mit und ohne Drehung. Geschraubt und gestreckt. Einiges an Eindrücken seht ihr auf den Bildern. Sehr beeindruckend !

Eine grosse Bühne im anderen Hafenteil ist für Musik-Acts vorgesehen. Rapper, Sänger, Bands und Solisten geben hier lautstark ihr Können zum Besten. Glücklicherweise „nur“ bis Mitternacht. Danach wird’s ruhiger. Segler, welche die Ruhe der See geniessen wollen, mögen dies als Tortur empfinden, wir jedoch tauchen ein ins spanische Leben. Kosten und geniessen spanisches Essen. Von Pulpo bis Pulled Pork ist hier alles zu haben. Pannenkuchen, Pizza Bier und Wein. Alles was das spanische Herz begehrt … und alles sehr lecker.

Wir geniessen die Musik und das Leben. Es scheint auch hier eine Erleichterung für alle Spanier, wieder ohne COVID Auflagen leben zu können. Hoffentlich bleibts so ! Wir halten uns soweit als möglich von Menschenaufläufen fern und betrachten das Treiben mit Sicherheitsabstand … eben soweit als möglich.

... und wie gehts weiter ?

Unsere letzte Woche im Real Club Nautico de Vigo bricht demnächst an. Dann sind wir auch schon wieder einen Monat hier. Wie die Zeit vergeht. Am Sonntag bekommen wir Besuch von der Familie. Sie werden zwei Wochen bei uns bleiben. Gosse Vorfreude ! Danach gehts an den Werftanleger um für die folgenden 2 Wochen unser defektes Schanzkleid zu erneuern. Wir planen derzeit Mitte September wieder in Fahrt zu sein. In Richtung Süden. Derzeit verfolgen wir die Bewegungen der Orcas sehr aufmerksam um ein mögliches Bewegungsmuster zu erkennen. Wobei die Tiere derart schnell sind, dass „heute hier und morgen dort“ ein klares Muster schwer werden wird. So wollen wir die nächsten Etappen recht landnahe und nur bei Tage absolvieren. Das bedeutet kleinere Etappen von Vigo nach Vazime und von dort nach Lisabon. Das sind jeweils ca. 60 NM und somit bei Tag zu schaffen.

Freitag, 12 August 2022 08:21

Machtwechsel im Paradies ?

Seit Tagen herrscht Aufruhr in der örtlichen Seglergemeinde. Grund: Die Orcas ! Der weisse Hai hat nun Konkurrenz im Paradies bekommen :-)
Das bedeutet: Hartes Leben, vorallem für Sportbootbesitzer. Alle fürchten um ihre Ruderblätter, manche auch um ihr Leben ! Berechtigt ? Die ganze Geschichte erinnert sehr an "Der Schwarm" des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing an dessen Anfang ebenfalls aggressive Orcas Menschen angriffen und an dessen Ende eine unerwartete Lösung steht. Sehr lesenswert !

Sind doch herzig liebe Tiere, die wollen nur spielen ....

... diesen Spruch kennt man von den Hundebesitzern. Hier sprechen wir jedoch von Orcas. Pro Tier mehrere Tonnen schwer, sehr intelligent und im Wasser dem Menschen deutlich überlegen. Nachdem die Orcas die letzten Jahre bereits immer wieder Segelboote attackierten, deren Ruderblätter abbissen und das Schiff hin und her schubsten, scheint in diesem Jahr ein neuer Höhepunkt erreicht. Vor wenigen Tage wurde ein Segelboot von den Orcas versenkt. Auch greifen die Orcas zwischenzeitlich Ankerlieger an und beissen neben Ruderblätter auch die Ankerketten durch, um dem Boot habhaft zu werden. Intelligente, herzige und liebenswerte Tierchen .... oder ?

Sicherlich trifft auf Orcas die gleiche These wie auf Menschen: ca. 5% der Grundgesamtheit sind Arschlöcher ! Daher sind nicht alle Orcas per se zu verdammen. Meist handelt es sich um friedliche Tiere, die sich gerne vom Menschen fern halten. Sie sind schliesslich intelligent ! Doch hier scheinen einige zu den 5% gehören. Zumindest aus Sicht der Seglergemeinde.

Warum tun die Tiere das ?

  • Eine These einer spanischen Meeresbiologin ist, dass junge Orcas von den älteren Walen am Beipiel der wehrlosen Sportboote Jagdtechniken lernen. Speziell männliche Schwertwale, die zur Paarungszeit besonders nervös seien und gegenüber Orcas oder anderen Lebewesen aggressiv werden könnten seien hier im Fokus.
  • Eine andere These vermutet reinen Spieltrieb der Tiere dahinter. Da ein Ruderblatt einer Flosse eines Wal oder Delfins gleiche würde der Trieb, spielerisch zu lernen, gereizt. Wale, Delfine und andere Meeresbewohner werden von Orcas als Nahrung betrachtet. Orcas greifen gerne von hinten an und beissen in die Heckflosse der Opfer - eben analog hierzu: ins Ruderblatt.
  • Eine dritte These vermutet ein hungriges Verfolgen von Thunfisch Schwärmen. Sportboote, welche Fischerbooten aus Sicht eines Orcas gleichen, werden als Nahrungskonkurrenten betrachtet und bekämpft. Nehmen die Fischerboote ihnen doch die Thunfische weg. Im Laufe der Jahre haben wie Orcas gelernt, wie man diese "komischen wehrlosen" Meeresbewohner schnell unschädlich macht, um sich die volle Thunfischbeute zu sichern.

FAZIT: Man weiss viel zu wenig über Orcas für eine ernsthafte Einschätzung. Die spanische Küstenwache und spanische Forscher sind derzeit sehr aktiv bei der Erforschung möglicher Beweggründe. Andererseits sichert die Küstenwache und das Militär gefährdete Gebiete derzeit ab. Schiffe sichern die Grenzen und Helikopter kreisen am Himmel. Nachdem die Oracs bis vor wenigen Wochen im Berreich vor Gibraltar ihr Unwesen trieben, scheinen sie sich zwischenzeitlich nach Norden zu bewegen. Cap Finistere scheint derzeit "Home of the Orcas" zu sein. Dort gab es 8 Angriffe an einem Tag.

Was tun bei Angriffen ?

offizielle Empfehlung der spanischen KüstenwacheBei Angriffen von Schwertwalen empfiehlt die Küstenwache unter anderem, den Motor abzuschalten, die Segel einzuholen, den Autopilot und den Sonar (Tiefenmesser) auszuschalten. Auch soll verhindet werden, dass sich die Besatzung der Reling nähert. Andererseits sind Fotos von Rückenflossen der Angreifer gewünscht. Sie empfehelen ebenfalls einen Mayday auf Anrufkanal 16 und, wenn notwendig, Schlepphilfe anzufordern.

Am 8.8.2022 ergaben sich in Summe 8 Vorfälle mit Orcas. Alle 8 Boot liegen mit Ruder- und teilweise auch anderen Schäden im Hafen von A Coruna.

Nach Killerhai kommt Killerwal ?

Ihren Beinamen „Killerwal“ oder „Mörderwal“ haben Orcas nicht, weil sie auffällig aggressiv wären. Vielmehr geht er auf die ausgefeilten Jagdtechniken und die großen Mengen zurück, die ein Schwertwal verschlingt. Auf dem Speiseplan der Orcas stehen vor allem Fische, aber auch andere Wale, Delfine, Robben, Tintenfische oder Vögel. Die Wale gehen oft in Gruppen auf die Jagd und teilen die Beute dann untereinander auf, was auf eine sehr hohe Intelligenz schliessen lässt.

Von den ersten Informationen in 2020 über die Interaktionen an wurden Informationen zusammengestellt. Drei Exemplare wurden sofort als Verursacher wiedererkannt. Sie wurden nach einem ihrer ersten umgangssprachlichen Namen "Orca Gladiator" also GLADIS genannt. Zusätzlich wurden im Jahr 2021 fünf weitere Orcas identifiziert: GLADIS ISA-GI, ESTRELA-GE und MATTEO-GM, ALBARRACÍN-GA, TARIK-GT, was insgesamt vierzehn Exemplare ergibt. Mehr zu GLADIS & deren Sippe findest Du hier ...

Die aktuelle Situation der ORCAS

 

Was bedeutet dies nun für die BELUGA und die weitere Reise ?

Wir hatten die Oracs bereits in den letzten beiden Jahren ab Frühjahr im Süden Spaniens beobachtet. Dort haben sie sich im Laufe des September nach Norden verholt, um im späten Herbst bis Brest zu kommen. Wenige Flossenschläge reichen den Orcas aus, auch grössere Distanzen zu überwinden. Unser Plan war daher, sollte die Repartur in Vigo in den September reichen - was nun auch der Fall ist - dann lassen wir die Orcas an Vigo und somit auch uns vorbeiziehen, bevor wir nach Süden weiterfahren. Die Bucht von Vigo ist sehr gross und sehr befahren. Containerschiffe und Ausflugsdampfer machen diese Bucht wahrscheinlich wenig attraktiv für Orcas.

Für die weitere Fahrt wollen wir unsere Route sehr küstennah gestalten und - wenn möglich - gemeinsam mit anderen Seglern unterwegs sein. Hier in Vigo sind so viele TO Segler, dass dies sicherlich kein aufwändiges Unterfangen werden wird. Auch werden wir unsere Etappen so wählen, dass wir nur bei Tageslicht unterwegs sind. Die spanische und portugiesische Küste hat unseren Besuch sicherlich verdient und belohnt uns mit Schöhnheiten und Leckerigkeiten.

Aufmerksam aber ohne Furcht werden wir unseren Kurs weiter nach Süden richten. Das Ziel: Bis Anfang Oktober in der Umgebung von Huelva zu sein.

 

 

Sonntag, 07 August 2022 10:04

nebulöse Sache

Wie bereits vorgestern, so zog heute (6.8.22) im Laufe des Tages der Nebel seine Ringe immer dichter um uns rum. War der Tag über der Marina noch sonnig, war zeitweise von unserer Umwelt nichts mehr zu sehen. Gegen Abend kommt der Nebel näher und hüllt auch uns ein. Es wird merklich kühler. Die Temperaturen fielen im Laufe des Tages um mehr als 10°C. Die VOYAGE, die PAULA, unser Besuch und wir, sitzen mit Jacken und Pullover bei 22°C im Cockpit um unsere leckeren Spareribs und Salate zu vernichten. Offensichtlich scheinen alle bereits im Sommerbetrieb. In der Normandie wären wir bei denselben Temperaturen wahrscheinlich noch mit kurzer Hose und T-Shirt gesessen.

 

Im Gespräch mit einem Mitsegler erfuhren wir, dass dieser Nebel voraussichtlich noch eine Woche anhalten solle. Laut unserem hiesigen Meteo geht die Nebelwand an der gesamten Küste von Lissabon fast bis A Coruna entlang. In durchaus nennenswerter Dichte und ansehnlich weit auf den Atlantik hinaus. Sichtweiten von unter 100mtr sind keine Seltenheit.

 

Trotz der nebulösen Aussichten finden in Vigo Wettbewerbe weniger verbreiteter Sportarten statt. Parcours, Trial, Schwimmen, StandUp Paddling, etc. Wir beschliessen uns diesem Treiben anzuschließen … zumindest soweit der nötige Abstand gewahrt bleibt. Gibt es doch neben Putin auch noch COVID. Apropos: Die Spanier gehen mit diesem Thema noch immer vorsichtig um. Viele Menschen tragen freiwillig Masken. In Taxis und in Öffis sind diese sogar Pflicht. Die aktuelle Inzidenz von 85 gibt den Spaniern eher recht. Uns scheinen den Spaniern Intelligenz und Menschenverstand wichtiger als wütender Querdenker zu sein ?

Am Nachmittag beschlossen wir einen Stadtbummel zu machen, an dessen Ende wir noch ein gemeinsames Bierchen mit unserem Besuch aus Hamburg genossen haben. Am Abend dürfen wir einer Prozession beiwohnen. Pfaffen mit Fahnen und sehr viele Menschen gehen in einer grossen Prozession durch die Straßen von Vigo. Vorneweg die Polizei, danach eine grosse Sänfte mit Statue eines Heiligen (m/w/d) umrahmt von Kerzen in „Weißbiergläsern“ - zumindest sehen die Gläser genau so aus. Die Kleriker werden gefolgt von zivilen wie auch militärischen Musikkapellen. Bis zum Dudelsack war alles an Instrumenten dabei, was man von Prozessionen eben so kennt. Die zahlreiche Nachhut an Bürgern trägt ca. 1,5mtr Stangen mit ebenso langen Kerzen. Am oberen Ende entzündet und mit einem Windschutz aus Glas. Dicht gedrängt wälzt sich die Menschenmenge durch die abgesperrten Straßen. Spätestens hier scheinen jedoch weltliche Dinge wie Mund-Nasenschutz, Mindestabstand oder andere Maßnahmen außer Kraft gesetzt. Der hier verehrte Heilige wird’s hoffentlich richten ?

Sabine und Ich wollten uns nicht ausschliesslich auf den Heiligen verlassen. Daher entscheiden wir uns in Anbetracht der Menge Menschen für einen Sicherheitsabstand und die entfernte Beobachtung. Leider konnten wir deshalb keine Fotos machen.


Anbei noch ein paar Eindrücke der Stadt Vigo an einem solch offiziellen Feiertag:

 

Samstag, 06 August 2022 13:47

Hier brennt die Luft

Wir stauen nicht schlecht, als wir nach dem Aufstehen eine Schrankwand oder auch Legebatterie genannt vor unserem Hafen stehen sehen. Der erste Kreuzfahrer den wir in Vigo sehen ! Um ca. 08:00 eingelaufen, macht dieser sich gegen 17:00 wieder auf seine Reise zum nächsten Ziel.

Nach 2 Tagen mit 40°C und drüber brennt (nicht nur) die Luft rund um Vigo. Gestern Abend trafen wir uns auf der VOYAGE wie einige Tage zuvor. Alle Beteiligten hatten diesmal ihre Jäckchen dabei, da ab 22:00 ein „kalter“ Wind weht. Wenn Du tagsüber bei 40°C von Schatten zu Schatten flüchtest, werden 23°C am Abend mit Wind auch schon mal als kalt empfunden. In Dünkirchen hätten wir bei 23°C wahrscheinlich die Bikinis ausgepackt :-)

Gestern allerdings war am zu Beginn eine kleine schwarze Wolke am E-lichen Horizont zu beobachten. Diese kleine Wolke wurde jedoch größer. Schnell wurde uns klar, dass dies eine Brandwolke ist. Nach kurzer Zeit auch geruchstechnisch klar zu identifizieren. Beim vorherrschenden NE-Wind kam diese Wolke auch schnell auf uns zu. Wir hofften den Lichterschein des Feuers nicht zu sehen zu kriegen. Andere Buddies aus den N-liegenden Marinas, Rias und Buchten hatten uns bereits seit einigen Tagen Bilder der Feuer gesendet. Wir halten den spanischen Bewohnern dieser Gegend auf jeden Fall die Daumen.

Die VOYAGE hatte zum „Reste-Essen“ geladen. Hierfür gingen wir im Laufe des Tages nochmals zu einkaufen, damit die Reste auch ausreichen :-)) Die „Hausfrau“ der VOYAGE gab ihr Bestes … und das war sensationell gut. Neben Garnelen, Piementos und Datteln im Speckmantel gab es als Abschluss auch noch Ziegenkäse a la Maison. Ein absolut kulinarisches Highlight an diesem Tag. So klang der Abend bei einem Schluck einheimischem „Licor de Café“ und einem sensationellen Geschmack auf den Rezeptoren sehr angenehm aus. Die Feuerwolke war zwar über uns riechbar angekommen, von Feuern konnten wir glücklicherweise nichts erkennen.

Die VOYAGE will uns bereits am Sonntag Vigo verlassen. Zumindest wird sie uns „wahrscheinlich“ verlassen. Wir alle haben gelernt, dass Angaben über Auslauftermine besser im Konjunktiv formuliert werden, da hier wegen Feuersbrunst und nötigen Löschflugzeugen schnell mal ein Teil des Seeraums gesperrt wird. Wer sich dann den verbleibenden Seeraum nicht mit Schnellfähren, Tankern und Frachtern teilen will, bleibt besser am Platz. Wie bereits vor wenigen tagen taucht hier von Zeit zu Zeit auch mal Seenebel auf. Pottendick und schnell schießt kalte Luft über die Berggipfel und wird über der Wasserfläche dann zu Nebel. Die Sonne hat dann die Aufgabe diesen dann langsam aber sicher wieder weg zu brennen. Das dauert gerne mal den Rest des Tages, sofern nicht frische Kaltluft nach strömt und neuen Nebel bildet. Wir hatten diesen Nebel hier so dicht erlebt, dass im Cockpit am Heck kaum mehr den eigenen Bug, geschweige denn den Stegnachbern erkennen konnten.

So hatte sich der Wind von gestern auf heute gedreht. Gestern noch über 40°C hat es heute noch 25°C … und eben pottendicken Nebel. Zum Glück auf der gegenüberliegenden Seite der Vigo Bay. Ich schicke Euch einige Fotos, bei denen ich versuche die Stimmung ein wenig einzufangen. Ist eindrucksvoll und schön anzusehen.

Die Feuer von gestern Abend sind nicht mehr zu sehen. Möglicherweise wird nur der Rauch durch den Winddreher in eine andere Richtung gelenkt, vielleicht wurde das Feuer gelöscht. Wir hoffen für die hier lebenden Menschen dass eher letzteres der Fall sein möge.

Mittwoch, 03 August 2022 14:49

Expedition in Vigo

Tag für Tag erkunden wir VIGO aufs Neue. Eine beeindruckende Stadt mit knapp 300 Tsd Einwohnern. Hier pulsiert das Leben … für Jung und Alt. Da es aktuell sehr warm ist in Vigo muss man sehr auf den Trinkrhythmus achten. Was uns von Café zu Café bzw. Bar zu Bar führt. Eine kleine und kühle isotonische Gerstenkaltschale ist immer drin. Meist mit ein paar Oliven auf dem Tisch. Manchmal auch mit Chips oder anderen „Leckerlichkeiten“, wie unser Buddy Jochem zu sagen pflegt.

Seit Montag (1.8.2022) empfangen wir Besuch an Bord ! Hurra ! Unser Freund Käte (oder KT) kam aus dem „kalten“ Hamburg mit dem Flieger. Eigentlich ist es in DE fast wärmer als hier … aber KT stellt fest: Hier ist die Wärme bzw. Hitze sehr angenehm, da immer ein bisschen Wind geht. Das einzige was er als kalt bestätigen kann, ist das Bier. So soll es sein … oder anders ausgedrückt: Hart und entbehrungsreich ist das Leben auf See :-))

Gestern, am 2.8. war bereits im Laufe des Vormittags am gegenüber liegenden Ufer der Bucht erster Seenebel aufgezogen. Der wurde immer dicker und dicker, bis schließlich gegen 12:00 kein Ufer mehr zu sehen war. Die Luft wurde einiges kühler als sonst, was wir als sehr angenehmen empfanden. 28°C statt 38°C machen einen gefühlten Unterschied. Für die Norddeutschen, welche in unserer bisherigen Wahrnehmung ohnehin Glysantin statt Blut in den Adern haben müssen, ist das aber noch immer sehr warm. Wir als „süddeutsche Warmduscher“ kommen da wohl besser klar ?! So machen wir uns bei diesen arktischen 28°C auf die Pirsch. Erste Lebensmittel, dann Bierchen, dann Paketdienst, dann Bierchen, dann zurück aufs Schiff.

Als wir uns am Abend bei Jochem auf einige von ihm selbstgemachte „Leckerlichkeiten“ auf der VOYAGE einfanden wurde es bereits kühler. Mit der untergehenden Sonne gewann der Nebel zunehmend Raum und kam uns näher. Gegen 22:00 waren wir Teil des Nebels. Das wird dann echt schattig. So fanden wir uns alle mit Jacke oder Pullover auf dem Achterschiff der VOYAGE sitzend. Wegen der „polaren Kälte“ von ca. 17°C beschlossen wir dann auch dem sehr schönen Abend ein Ende zu machen und in die Kojen zu gehen. Satt und zufrieden schlafen wir bei angenehmen Nachttemperaturen schnell ein. Bereits gestern stellen wir fest, dass Mücken auf unseren Schiffen sehr schlechte Möglichkeiten des Überlebens vorfinden: Aioli machts möglich :-) vielleicht hilft ja auch der Wind und die Fledermäuse ein wenig mit.

 

Montag, 25 Juli 2022 19:40

La primera semana en Vigo

Unsere erste Woche in Vigo war sehr schön. Wir liegen im Real Club Nautico de Vigo. Hier findet aktuell die Weltmeiterschaft der Vaurien Bootklasse statt. Viele junge und ältere Menschen tummeln sich auf dem Clubgelände … und bislang jeden Abend Regattaparty.

Mag der Eine schimpfen dass es ihm zu laut und zu tumultig sei, wir bevorzugen die zweite Alternative: Wir machen mit ! Mit Pulpo oder Hamburgesas und einem Bierchen in der Hand geniessen wir spanische Gitarrenmusik und tanzende Menschen.

La dolce vita.

 

Speziell in den Sommermonaten, wie wir sie hier erleben, sollte man sich drüber im Klaren sein, dass der Real Club Nautico de Vigo (RCNV) kein verträumtes Fleckchen Erde ist. Der RCNV liegt direkt am Rande des Stadtzentrums. Hier tobt das spanische Leben und spanische Lebensfreude. An der Promenade werden derzeit Tribünen aufgebaut. Es ist also anzunehmen, dass nach Abschluss der Vaurien WM das Leben weiterhin toben wird. Wer also mit seiner Yacht das spanische Leben sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Wer eher Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte sich vielleicht mit einer anderen Marina oder noch besser mit einer der zahlreichen Ankermöglichkeiten auseinander setzen.

 

A pro pos “Ankern”:

In der Bucht von Vigo existieren zahlreiche traumhafte Ankermöglichkeiten. Ob einsam, karibisch sonnig oder geschützt, alles ist hier zu finden. Viele dieser Ankermöglichkeiten befinden sich in oder am Rande von Naturschutzgebieten. Um die Anzahl der Yachten ein wenig ím Griff zu behalten sind Permits für diese Gebiete notwendig. Aus Schilderungen umliegender Segler sollte man hier schonmal 2 Wochen für Bürpokratie=Genehmigungsdauer einplanen. Der Antrag kann online gestellt werden, wie gesagt, die Bearbeitung erfolgt manuell.

 

A pro pos “Online”:

In Sachen Digitalisierung könnten sich viele deutsche Einrichtungen eine dicke Scheibe bei den Spaniern abschneiden. Hier ist sehr viel bereits digitalisiert. Gerne findet man auch “halbdigitalisiertes” Vorgehen: Man kann Dinge online in Gang setzen, danach findet sich jedoch das gute alte Vorgehen: Menschen tun was - oder auch mal nicht. Ein sehr gutes Beispiel für europäische Integration gepaart mit spanischer Bürokratie erleben wir in den letzten beiden Tagen:

Einer unserer Yachties will sich ein neues Dinghy kaufen. Beim örtlichen Dealer ausgesucht und auf den Preis geeinigt, legt er das Geld auf den Tisch um zu bezahlen. Dealer meinte er könne das Geld jedoch nicht annehmen, da er Bargeld über 1.000€ nicht annehmen bzw. einzahlen könne: Europäischer Schwarzgeld Schutz !

Der Kunde möge das doch direkt bei eine der umliegenden Banken auf sein Händlerkonto überweisen. Die Banken entpuppen sich jedoch als “Das Haus das Verrückte macht”. Jede besuchte Filiale verweist ihn auf eine andere Filiale. Das Ganze jedesmal mit Hände-Desinfektion, Nummer ziehen und sehr viel warten. Das ganze Prozedere ohne Spanischkenntnisse.

Erkenntnis: Er kann sein Bargeld einzahlen, wenn er zuvor ein Konto eröffnet, welches geprüft wird und mglw. auch für gut befunden werden wird. Erst danach kann er das Geld einzahlen und überweisen. Du erkennst sicherlich die Parallele zum oben verlinkten Video .... :-))

Nach ca. 8 besuchten Bankfilialen beschliesst der genervte Yachty das sch*** Dinghy dort zu lassen, wo es liegt: im Laden. Er kommt auf der BELUGA vorbei auf nen Kaffee ... oder besser ein Bierchen zur Beruhigung ? Gemeinsam gehen wir in den Laden. Auf meinem Rat mit holperspanisch und englisch ruft der Dealer bei seinem Steuerberater an. Es stellt sich heraus, dass die Bargeldgrenze bei Ausländern nicht bei 1.000€ sondern 10.000€ ist. Also Geld auf den Tisch und Dinghy einpacken, bevor ein anderer Bürokrat nochmals eine solche ausgereifte Idee hat.

Der Dealer und wir beide lachen herzlich über diese sehr wirksame Regelung. Will ein Spanier sein Schwarzgeld waschen, benötigt er die Hilfe eines Ausländers, was in Vigo, an der Grenze zu Portugal, nicht allzu schwierig werden sollte.

A pro pos “Spanisch”:

Wir versuchen mehr und mehr spanisch zu lernen. Mittels Babbel Lektionen und dem täglichen Umgang klappt es besser als unsere ersten Lektionen. Damals noch mit Babbel im Hafen von Cherbourg. Zwischenzeitlich sind wir wahrscheinlich auf dem Niveau eines Kindergartenkindes.
Aber wir haben noch ausreichend spanische Zeit vor uns, dieses Niveau zu heben. Also keine Hektik.

A pro pos “Hektik”:

Wir haben zwischenzeitlich 2 strenge Bordgesetze ausgesprochen:

  1. Überbordfallen ist strengstens verboten

  2. Stress machen wird an Bord mit Kielholen bestraft :-)

Mehr Gesetze haben und brauchen wir aktuell nicht. Mit breitem Schmunzeln im Gesicht machen wir beiden uns von Zeit zu Zeit auf diese Regeln aufmerksam. Erstere ist eher selten in Gefahr Zweitere will das Eine oder Andere mal überschritten werden.

 

ohne Mampf ...

Wir waren beim Einkaufen in einem grossen Carrefour Supermarkt. Wir schätzen diesen hier auf ca. 4 mal die Grösse des Cherbourg Carrefour im Les Elisee. Hier gibts echte leckere spanische Lebenmittel, welche wir reichlich einkaufen. Um uns die Schlepperei zu ersparen, lassen wir uns den Einkauf in die Marina liefern. Mag für deutsche Ohren dekandent klingen, ist aber in Hafenstädten allgemein üblich. Bei den vielen Getränken in unserem Einkaufswagen hatten wir Bedenken, dass dieser zusammenbricht. Die Bedenken würden zur Sicherheit, wenn wir dies selbst tragen sollten.
Wir hatten uns mal kurz überlegt mit dem Fahrrad und unserem Anhänger zu fahren. Die Überlegung war jedoch nur sehr kurz: Vigo liegt am Berg, die Strassen in Vigo sind im günstigsten Fall hügelig, wenn nicht eher durchweg steil bis sehr steil. Kopsteinpflaster hält die Autos vom rasen ab. Uns würde eine steile Kopsteinpflaster Strecke mit einem Anhänger am Fahrrad im spanischen Verkehr sehr in Gefahr bringen.
So beschliessen wir mit dem Taxi hin und zurück zu fahren. Da die Taxis in Spanien sehr viel günstiger sind als in DE ist diese Diskussion sofort abgeschlossen. Auch findet man hier in Vigo Taxi Warteplätze an jeder Bushaltestelle (und davon gibts sehr viele). Daher: Keine Frage, Taxi !

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 24 Juli 2022 18:53

Angekommen in VIGO

Wie ihr dem Titelbild entnehmen könnt, sind wir in Vigo angekommen. Hier haben wir eine mehrwöchige Pause eingeplant und geniessen die Stadt. Unser Hamburger Freund Rolfi hatte uns auch sehr schnell auf der Webcam des Real-Club-Nautico gefunden. In ehrliches DANKE dafür ! Um Euch das Finden zu erleichtern habe ich die Lage der BELUGA auf dem Bild gekennzeichnet.

Zwischenzeitlich sind wir eine ganze Gruppe deutscher Schiffe hier im Hafen. Eine echt eingeschworene und sehr homogene Gruppe. Fast alles TransOcean Mitglieder. Eben nur fast :-) Aber wir haben ja ein Herz für Minderheiten :-))

Die Überfahrt von Muxia bis Vigo war ein echter Traum. Tollstes Wetter, bester Wind … zumindest bis 13:00 und Delfine noch und nöcher. Ein paar Eindrücke lassen wir Euch per Foto zukommen, um Euch neidisch zu machen … so gemein sind wir dann schon ! :-)

An alle hitzegeplagten in Deutschland: Hier hat Tagsüber 30°C und bei Nacht 18°C. So kann man tagsüber schwitzen und nachts gut schlafen. Vigo selbst ist eine ca. 300 Tsd Einwohner-Stadt. Sehr industriell und von der Schifffahrt geprägt. In der am Hang liegenden Altstadt finden viele kleine und grosse Restaurant mit sehr leckerem Essen. Preislich noch nicht vom Tourismus verdorben. Für Fischliebhaber ein echtes El Dorado. Allerdings für Fleischliebhaber nicht minder. Das gut spanische Iberico Fleisch wir in allen Zubereitungen dargeboten. Bei all diesen Angeboten haben wir gleich einen Monat gebucht. Wir wollen Vigo erkunden.

Bis auf den Ausfall unseres Displays der YANMAR Maschine lief diese fehlerfrei und ohne murren. Allerdings exakt bei der Einfahrt ging der Motor von Marschfahrt auf AUS statt auf Standgas. Einer unserer Mitfahrer – unser Motorboot – war sofort zur Stelle und nahm uns längsseits. Während der Einfahrt sprang die Maschine wieder an und wir konnten den Anleger aus eigener Kraft fahren. Wir gehen aktuell von einem Kabelbruch oder Wackelkontakt im Display aus. YANMAR hat, nach erneuter Meldung uns einen YANMAR Master Dealer in Vigo genannt, welchen wir kontaktieren werden. War aber eher ein kurzer Aufreger ohne größere Folgen.

 

 

 

Montag, 18 Juli 2022 14:33

Asche auf unser Haupt ...

… heute, am 18.7.2022 wachen wir auf und stellen fest, dass auf allen Schiffen komische Flocken an Deck liegen. Beim Wischen werden die Finger grau oder auch mal gerne schwarz. Scheint Asche zu sein. Wir rätseln woher das kommt ? Jedoch sind wir uns schnell einig dass dies wohl nicht aus einer Müllverbrennung oder ähnlichem kommen kann, da es dies im Umfeld hier nicht gibt. Scheint wohl von den Waldbränden südlich von A Coruna bis zu geweht worden zu sein. Im rahmen der Diskussion der Yachties im Hafen wurde klar: Beim Vulkanausbruch auf Island vor einigen Jahren hatte Asche die Flugindustrie in Europa lahmgelegt. Die Asche fliegt offensichtlich sehr weit. Da es derzeit in Frankreich und S-lich von uns ordentlich brennt, klingt es plausibel, dass dies Asche der Waldbrände sein muss. Na dann: Schlauch her und runter waschen !

Gestern morgen lief eine TO-Yacht direkt von den Azoren kommend hier in A Coruna ein. Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Orcas begegnet sind. Allerdings ohne Attacke der Orcas. Ähnlich wie bei Menschen verhalten sich nicht alle Orcas wie „Arschlö**er“. Dennoch könnte auch sein, dass die Familie satt oder ohne Spieltrieb war. In einem kurzen Gang durch die Marina hatten wir alle Transocean Schiffe angesprochen, ob wir uns abends gegen 20:00 in der Hafenkneipe treffen können. Mit mehr als 15 Seglern hatten wir einen Transocean „Stammtisch“ inszeniert. Eine echt nette Runde. Viele Geschichten und Ratschläge zu Orcas und deren Abwehr wurden ausgetauscht. Schnell bilden sich Grüppchen welche gemeinsam losfahren wollen. Natürlich konnte sich nicht alle auf einen Termin einigen. Warum auch ? Aber im losen Verbund zu fahren vermittelt im Falle des Falles ein wenig Sicherheit. Zusammengehörigkeit ist eben Trumpf bei Transocean. Dennoch beansprucht jeder Skipper zurecht die Freiheit seine Entscheidungen selbst zu treffen. Nach dem Motto „Wenn Du möchtest: GERNE“ wenn nicht, dann treffen wir uns im nächsten Hafen. Eine wirkliche gute Erfahrung, zu wissen in einer Gemeinschaft zu sein, welche hilfreich aber nicht vereinnahmend ist. So verklang der Abend beim einen oder anderen Bierchen in sehr netter Gesellschaft mit regem Austausch von nützlichen Informationen.

Wir, die VOYAGE, ein 14mtr Motorboot, die PAULA, eine 11mtr Amel Kirk und die BELUGA, eine 15mtr Nauticat, beschlossen als Gruppe zumindest bis Muros zu fahren. Wahrscheinlich sogar bis Vigo. Die PAULA ist mit ihrem 11mtr aus unserer Sicht ziemlich genau im Beuteschema der Orcas. Um sicher zu stellen, dass dem Solosegler Ruud nichts passiert, werden wir uns in der Nähe halten.

Aktuell haben wir in A Coruna erhebliche Kaltwassernebel mit Sichtweiten unter 100mtr und Winden aus W. Vor Cap Finsterre werden Wellenhöhen über 2mtr berichtet. Deshalb planen wir unsere Abfahrt am Mittwoch morgen ein. Dort sollen die Winde wieder auf N oder NE drehen und uns dem Ziel entgegen blasen. Wir wollen den Diesel gerne im Tank behalten statt in einer hässlichen Welle gegen an zu dieseln. Warum auch, wir alle heben keinen Zeitstress und wir sind überzeugt, dass unsere Transocean Buddies Leni und Bert der Heimkehr sehr recht hatten: „Geduldiger Skipper hat immer guten Wind“

In diesem Sinne bis bald !

Samstag, 16 Juli 2022 09:49

Schuld ist immer das Wetter :-)

Eigentlich wollten wir gestern, am Freitag dem 15.7.2022 fahren. Das ging leider nicht, da am unser Abschiedsgrillen am Vorabend erst gegen morgen beendet werden konnte. Es war noch Rotwein übrig und der musste weg ! Schließlich sind wir Schwaben … und die lassen nichts verkommen.

So beschlossen wir am Samstag zu fahren. Morgens um 07:00 ging der Wecker. Ausgeschlafen aus der Koje. Alles Bestens ! Aufstehen, anziehen ... beim Blick nach draußen trauten wir unseren Augen nicht: Pottendicker Nebel. Sichtweite: Weniger als 100mtr. Der Wetterbericht meinte, dass dieser Zustand Samstag und Sonntag anhalten solle. Die erste Etappe nach Vigo sollte uns bis Muros führen und war mit 10h veranschlagt. 10h in einer solchen Nebelsuppe zu fahren wollten wir uns nicht antun. Für die zweite Etappe bis Vigo rechnen wir ebenfalls ca. 10h. Auch diese würde uns dann durch die Nebelsuppe führen. Nein. Danke. Daher Planänderung: Wir bleiben also hier in A Coruna. Schließlich sind wir ja geduldige Skipper und haben keine Termine, welche einzuhalten wären.

Statt auslaufen gabs daher ein gutes und frühes Frühstück. Unsere Abfahrt werden wir aus heutiger Sicht auf Montag oder Dienstag planen. Das Wetter bestimmt den Rhythmus, nicht die Planung ! Noch haben wir die Hoffnung, dass die Sonne den Nebel zu lichten vermag und wir gegen später am Tag noch eine Etappe bis Muxia am Cap Finsiterre beginnen können. Wäre nett, soll uns doch Montag und Dienstag W-Wind entgegen kommen. Die Etappe bis Muxia wären dann nur 5h. Das solle auch mit Auslaufen um 12:00 noch möglich sein. Wir werden sehen, schließlich sind wir ja geduldig.

Dienstag, 12 Juli 2022 10:09

Endlich Warm !!!!

Am Mittwoch, dem 6.7. 2022 liefen wir gegen 12:00 in Camaret sur Mer (bei Brest) aus. Vorhersage der Wetterwelt: Wind aus N drehen auf NE. Genau so traf es dann auch ein. Bei ca. 15-20kn Wind aus N konnten wir die ersten 24h Schmetterling segeln. Dann war unser Spibaum, welcher das Vorsegel schön auf dem Platze hielt, sichtlich geknickt. Schade eigentlich. Er zwar kein Anschlag, keine Leine, welche den Knick fördern konnte, jedoch mehr als 30 Jahre auf dem Buckel und daher vielleicht keine Lust mehr ?! Nu denn, geht ja auch ohne ...

Wir segelten in knapp mehr als 48h durch die Biskaya bis kurz vor A Coruna. Während der gesamten Zeit zeigte unsere Logge zwischen 6kn und 8kn an und das bei moderater Welle. Ein erstklassiger Raumschots-Gang. Das sind die Bedingungen auf welche jeder Segler wartet. Interessanterweise nahm nachts der Wind eher zu statt wie normal ab, konnte aber alles mit Vollzeug gesegelt werden.

So "flogen" wir durch die Biskaya. Kurz vor A Coruna schlief der Wind ein: Wir hatten "nur noch" 10-12kn Wind und weniger. Um nicht noch kurz vor A Coruna einen Tag des Dümpelns verbringen zu müssen, beschlossen wir die letzten Mailen mit Maschine zu unterstützen. Nach kurzer Zeit geht die Maschine unerwartet aus. Was war das nun ? Fehlersuche: Wir diagnostizieren nach wenigen Minuten einen Wackelkontakt am Bedienpaneel der Maschine. Wer seine "Gegner" kennt kann dann auch handeln: Nach wenigen Minuten lief der Maschine wieder und ein paar Stunden später konnten wir am Freitag um 19:00, 5h früher als geplant, in der Marina Coruna festmachen.

Ralph läuft freudig jubilierend übers Deck ! Endlich in T-Shirt und kurzer Hose ! Wir haben hier gute 26°C und einen leichten Wind. Sehr angenehm. Nach der Anmeldung beim Hafenmeister geht ins nebenliegende Kaffee. In angenehmer Wärme mit Blick über die Marina geniessen wir unser Käffchen.

In Camaret sur Mer lernten wir mehrere Segler kennen. Alle sehr nett. Einige entschieden sich die Biskaya auszusegeln um die vermeintlich „schönste Gegend Frankreichs“ augenscheinlich zu beurteilen. Ruud, mit seiner 11mtr Amel und Jochem mit seinem Elling Motorboot entschlossen sich, die Biskaya ebenfalls in einem Rutsch zu überqueren. Sie starteten einen Tag später als wir dies taten. So traf am Samstag Nachmittag Jochem hier in A Coruna ein. Ein herzlicher Empfang !

In der Nacht zum Sonntag erhielt Sabine eine SMS von Ruud. Er teilte uns mit, vermutlich seine Schraube verloren zu haben. Er erlebte einen Knall und danach war es vorbei mit seinem Dieselantrieb. Da zwischenzeitlich der Wind einschlief war es ihm nur schwerlich möglich in absehbarer Zeit nach A Coruna zu kommen. Am Sonntag morgen sendete er uns früh morgens auf unsere Bitte hin seine Position per SMS. Er war ca. 20 NM vor A Coruna, ohne Wind und ohne Antrieb und zwischenzeitlich auch nahezu ohne Strom. Sein Funkgerät ging nicht mehr und das Handy geht nur noch kurze Zeit. So beschlossen wir ihn aus dieser Misere zu erlösen, bevor noch eine Notsituation entstehen könnte. Etwas müde von der vorangegangen Biskaya Querung kam Sabine und Ralph mit langen und dicken Leinen zu Jochem an Bord. Motor an und raus zu Ruud. Knapp 2h später hatten wir ihn erreicht. Leinen übergeben und auf Spannung bringen. Danach ging es mit 7kn zurück nach A Coruna. Am frühen Nachmittag lagen alle sicher und erleichtert im der Marina Coruna.

Mit unserer Go Pro filmten wir das Unterwasserschiff um Ruud's Problem augenscheinlich zu sehen. Ergebnis: Eine aufgeschossene Leine umschlang die Schraube und sorgte für „Entfaltungsprobleme“ der Schraube. Der Hafentaucher befreite die Schraube am nächsten Tag. So steht einer gemeinsamen Weiterfahrt in den nächsten Tagen nichts mehr im Wege. Gelebte Seemannschaft a la Transocean, wie wir finden. Zumindest hatte keiner der Beteiligten jemals darüber nachgedacht, ob oder ob nicht.. Es war für uns alle eine Selbsverständlichkeit auch ohne Seenot zu helfen. Und die das halt so ist: Beim 2ten kühlen Bier wurde die Leine länger, der Leinenbunsch dicker und die Welle höher …wink

Bilder unserer Biskayaquerung und der Schleppaktion findet ihr übrigens auf unserem YouTube Kanal ...

 

Dienstag, 05 Juli 2022 07:45

Vorbereitungen laufen ...

Die Vorbereitungen laufen …

Anbei einige Eindrücke der Hafenanlage und des Ortes. Echt nett hier. Auf den Zugang zum Hafen liegen sehr schön drappierte Wracks. Wahrscheinlich das meist forografierte Objekt des Dorfes ! Zumindest am Sonntag drängelten Fotographen aller Arten um einen Schnappschuss zu ergattern. Würde das in Neu-Sprech dann "Wrack-Selfie" heissen ?

Beim Einen oder Anderen Fotographen*innen fand ich das auch durchaus zutreffend !
... des Winkels der Aufnahme wegen, natürlich ! Ein Schelm wer anderes denkt 1

Die letzte Tage führten wir intensive Diskussionen zum Thema „An der wunderschönen bretonischen Küste entlang …“ versus „Direktflug Alternative ...“ bis A Coruna. Aufgrund der nahezu idealen Wettersituation mit stabilem NE Winden in passender Stärke scheint unsere Entscheidung gefallen: Wir werden die Biskaya im „Direktflug“ überqueren. Welle bis max. 1,5 mtr und Wind bis max. 20kn sind prognostiziert. Wie gewohnt: Sollte aufmerksam beobachtet werden, ob das auch so bleibt. Haben wir doch schon des öfteren erlebt, dass der Meteorologe seine Ansicht zum Wetter noch kurz vor Start des Törn geändert hat. Sollte es so bleiben ist die Frage „Wann ?“. Derzeit haben wir Mittwoch oder Donnerstag im Auge.

So schön der Ort hier ist, alles hat ein Ende … auch hier. Extrem gut geschützte Marina, ebenso sichere Ankerbucht. Ein idealer Platz um zu verweilen … aber wir sind unterwegs, um unterwegs zu sein !

Zwischenzeitlich hat sich das Bordleben eingeschliffen. Rhythmus passt, Unsicherheiten zu den tausend neuen Dingen sind verflogen. Im Prinzip hat sich eine „Hang loose“ Attitüde ganz gut bewährt. Checklisten gibt’s nur für nautische Belange, da dort „nichts zu vergessen“ lebenswichtig werden kann. Regeln an Bord brauchts derzeit nicht.

 

Wir haben bislang 2 Dinge definiert, welche an Bord der BELUGA strikt VERBOTEN sind:

  • Stress und

  • Überbordfallen

Mehr Regeln hatten wir bislang nicht nötig.

 

… und die Kisten voll Rum

Gestern haben wir unseren Proviant ergänzt. Könnte der letzte Einkauf in Frankreich sein. „La Vache qui rit“ gibt’s nur hier so lecker und vor allem für das Bier ist Frankreich sehr bekannt :-))

So waren wir im besten Einkaufszentrum von Camaret sur Mer: U Express. Wahrscheinlich deswegen das Beste, weil auch das einzige :-) Ernsthaft: Der Supermarkt ist gut sortiert. Man findest alles was man so braucht. Haushaltswaren, Hygieneartikel, Rotwein, … und hat einen Metzger und eine Gemüseabteilung. Getränke aller Arten reichlich bis hin zu Senf !

Warum gerade Senf ? Wir haben seit März diesen Jahres keinen Senf mehr in den Supermärkten gefunden. War vollständig ausverkauft ! Warum gerade Senf ? Konnte uns auch niemand beantworten. Wir stellen fest: In COVID und Ukraine Zeiten kaufen Deutsche Klopapier und Mehl, Franzosen Rotwein und Senf. Sollte uns das was sagen ? Wir wollen zu diesem abgedroschenen Thema nicht auch noch unseren Senf dazugeben. Daher kaufen wir hier lieber welchen.

Wir bemerken, dass die Einschätzung der Bevorratung zwischenzeitlich für unsere 3 tägige Überfahrt durch die Biskaya deutlich spärlicher ausfällt als zuvor die 30h zwischen Dunkerqe und Cherbourg. Wie zu erwarten, verändert sich das Leben an Bord von „täglich Neuem“ zu „täglich zunehmend relaxtem Genuss“. Frei nach Adel Tawil: So soll es sein und so soll es bleiben !

 

Entscheidung nicht von dieser Seite der Welt

Nachdem jedes Land mindestens ein Cap namens "Finis Tere" => "Lands-End" => "Finisterre" => "Ende der Welt" zu haben scheint, wollte auch Ralph eine Entscheidung treffen, welche auf dieser Seite der Welt eintreten soll. Mit für alle hörbaren Worten hatte er bereits in Cherbourg angekündigt, in Camaret sur Mer (ist das französische Finisterre) rauche er eine letzte Zigarre und dann hört die Raucherei nach ca einem Jahr wieder mal auf. "Wieder mal" ? Naja Ralph als bekennender ON/OFF Raucher macht das Ganze zum Prinzip. Wie bei jedem Suchtler - so auch bei ihm - fängts klein an und wird unmerklich mehr und mehr. Wenn es dann ans "Zigaretten fressen" geht, sollte man aufhören. Ralph meinte diesen Punkt zu erkennen und rauchte einsam und verlassen (schluchz, schluchz, ..) seine finale Zigarre. Nicht final für ihn (hoffentlich) sondern für diese Raucherphase. Da Aufhören bislang noch nie geklappt hat, wird Ralph den Zigarettenkonsum erstmal reduzieren ... auf Null .. na dann gutes Gelingen ! So kann Ralph in der neuen Welt als Nichtraucher ankommen ... oder spricht man da von Wiedergeburt ? :-))

In diesem Sinne mit einigen Eindrücken aus Camaret sur Mer

von Bord der BELUGA
Sabine und Ralph

 

 

Montag, 04 Juli 2022 06:59

Unser erster Tag in Camaret sur Mer

Heute erstmal "Wunden lecken" ...

Am Samstag wurde es bereits Sonntag, als wir in die Koje kamen. So müssen wir heute am Sonntag ein wenig länger schlafen. War wir auch getan haben. Zumindest wir finden, dass wir uns das redlich verdient haben. Danach einen Kaffee und eine Zigarette … apropos Zigarette: Ralph konstatiert, dass er in Camaret am Abend noch eine letzte Zigarre raucht und dann die „Smoker Karriere“ nach gut einem Jahr erfolgreich beendet. Wir werden sehen …

Am frühen Nachmittag schlagen wir beim Hafenkapitän auf und melden uns offiziell. Die inoffizielle Variante hatten wir bereits am Vormittag am Dinghy des „Aufschreibers“ getan. Dieser meinte wir brauchen keine Eile haben. Das muss man uns nicht zweimal sagen. Die Anmeldung geht problemlos und unkompliziert, aber sehr überraschend: Ich gebe meine gelbe Meldekarte ab, welche ich am Vormittag erhalten hatte. Die Hafenkapitänin überfliegt den Zettel schaut mich an und sagt „Ach sie sind Deutsch !“ in bester deutscher Sprache. Sie kommt wohl ursprünglich aus Berlin lebt aber schon sehr lange in Frankreich.

Wie wir bereits in Dünkirchen erfahren durften, erleben wir aktuell, dass die Liegeplatzpreise mit zunehmendem West immer teurer werden. Hier im Camaret liegen wir mit 55€/Nacht auf dem bislang teuersten Liegeplatz Frankreichs. Ist für 3 Nächte nicht das grosse Thema, wir hatten aber mal kurzfristig unsere Getriebearie vor unseren Augen. Auf 10 Monate hochgerechnet gäbe das ein imposantes Sümmchen.

Expedition „Down Town“

Wie in jedem Städtchen so auch hier: Wir machen unsere „Expedition ins Städtchen“. Auf der Suche nach den wichtigsten Dingen: ein schönes Caffee mit guter Aussicht und feinem Kaffee Creme, einen Supermarkt mit guter Gemüseabteilung und einen Fischhändler.

Ersteres haben wir noch nicht gefunden, jedoch die anderen beiden Dinge schon. Da heute jedoch Sonntag ist, müssen wir die inhaltliche Bewertung auf morgen verschieben. So gehen wir eben gleich ins Caffee. Ausblick: Jede Menge ! Ein sehr schönes Hafenbild. Mit trocken fallenden Booten mit schwimmenden Fischern(boote), unsere Marina und alles umrahmt von schöner hügeliger Landschaft. Ein echter Traumblick.

Ja Donnerwetter …

Wir holen uns nochmals einen Wetterbericht. Unser Plan ist es, mit einem passenden Wetterfenster, die Biskaya zu queren. Idealerweise bis A Coruna. Obwohl wir sehr viele Tipps und Empfehlungen erhielten, wie schön doch die Bretagne sei, betrachten wir die bretonische Küste eher als 2te Option, sollten wir kein Wetterfenster finden. Diese Option ermöglicht uns in kleineren Etappen weiter zu kommen – eine Alternative, nicht ohne Vorteile ! Dennoch ist die erste Wahl „Ab in den Süden“

Am Donnerstag könnte sich ein solches Wetterfenster auftun. Wie stabil und mit welchen Winden wir zu rechnen haben ist derzeit noch ein wenig volatil. Der Eine sagt so und der Andere eben ein wenig anders. Alle sind sich einig: Vorherrschende Windrichtung: N bis NE. Bei der Windstärke streiten sich die Geister: zwischen 12kn und 30kn ist ein sehr großer Unterschied. Erfahrungsgemäss nähern sich die Werte jedoch die nächsten Tage an. Unwetter sind keine angesagt. Es könnte bewölkt sein, wenn wir in A Coruna einlaufen. Niederschlag: 0 = Null. Temperatur soll von 17°C auf 20°C steigen. Hoffentlich. Wir finden es sch** kalt hier, schließlich ist doch Juli oder nicht ??

Laut heutigem Stand wollen wir Camaret sur Mer am Donnerstag gegen 19:00 verlassen um dann am Sonntag vormittags in A Coruna einzulaufen. Könnte noch zum Mittagessen reichen :-))



Es dämmert uns langsam …

Gegen Abend lichtet sich der leicht bewölkte Himmel. Ein strahlender Sonnenuntergang gibt sein Bestes um uns zu imponieren. Mit Erfolg. Ein paar Eindrücke konnte ich in Bildern einfangen. Wenige davon packe ich diesem Blog bei. Den Rest findet ihr im Juli-Verklicker Ende des Monats. Bei diesem Ambiente schmeckt das Abendessen mindestens doppelt so gut.

Seenotretter im Einsatz: Hebel on the TableNachdem Sabine noch ein wenig Schlafdefizit hat, beschliessen wir, zeitig in die Koje zu gehen.
DOCH HALT ! Ralph erinnert sich an sein Versprechen ! Zigarrenpackung auf und raus mit dem Ding. So sitzt Ralph kurz nach der goldenen Stunde im Cockpit und raucht seine Letzte ! Na hoffentlich klappts dann auch. Er hat ja demnächst 3 Tage ohne Einkaufsmöglichkeit auf der Biskaya Zeit, seinen Entzug zu bewältigen. Nachdem Ralph diesen Entzug als gewohnter „ON/OFF Raucher“ bereits mehrfach hinter sich brachte ist Sabine sehr zuversichtlich bald wieder die Zigarettenhoheit für sich beanspruchen zu können :-))



 

Sonntag, 03 Juli 2022 11:24

Kurs 270° Ade ....

Gestern, am 2.7.2022 liefen wir um 08:00 in Roscoff aus. Es sollte ein langer Tag werden. Zunächst, wie prognostiziert, Wind auf die Nase und das mit leicht gegenläufigem Tidenstrom. Ein gute Möglichkeit unseren YANMAR zu testen. Wir hatten diesen Zeitpunkt bewusst gewählt, wir wollten mit einsetzendem Tidenstrom in unserer Richtung bereits einige Meter gemacht haben. Die Zeit hielten wir für notwendig um die Ile Ouessant (vor Brest) zu runden, bevor dort der Gegenstrom einsetzt. Die Taktik ging auf. Zwischen 10:00 und 11:00 begann es in unsere Richtung zu strömen. Hilfreicher Wind kam auch noch auf, also Segel hoch. Alles was Antrieb bringt ist hilfreich.

Am Nachmittag kam dann eine sehr schwarze Wand auf uns zu. Bringt sie Regen ? Ganz sicher, aber auch Wind ? Wir beschlossen diesem, nach Nordost ziehenden, schwarzen Ungetüm nach Süden auszuweichen. Hat auch (fast) geklappt. 10 Minuten Regen danach war alles wieder gut. Danach neuer Kurs: Wie alter Kurs.

Kurz vor dem Cap beschlossen wir „the long way round“ zu nehmen und die Ile Ouessant im Westen zu runden. Zugegeben ein riesiger Umweg. Aber in Anbetracht unserer Maschinensituation mit neuem Getriebe, erst gut 5 Stunden Betriebserfahrung in eine Passage einzulaufen, in welcher es mit ca. 5 kn Strömen wird, war uns zu gewagt.

Also Kurs N-Spitze der Ile Ouessant und danach Südkurs. Mit Maschine, da zwischenzeitlich der Wind bei 3-5kn war. Drehzahl 2300 rpm ergibt eine Geschwindigkeit von knapp über 8kn über Grund. So haben wirs gern. An der Insel angekommen erlebten wir den gleichen Antrieb in gleicher Drehzahl, ohne Veränderung der Windsituation mit einer Geschwindigkeit von 1,8kn über Grund. Donnerwetter hier strömts auch ganz ordentlich. Auch waren auf der Wasseroberfläche viele Wirbel erkenntlich, Eddies genannt. Die Wasseroberfläche scheint seltsam verwirrt. Wellen aus allen Richtungen gleichzeitig, die auch noch höher uns steiler sind als zuvor. Man kann das Gefühl haben in einem Topf zu sitzen, bei dem das Wasser bald den Siedepunkt erreichen wird. Allerdings kann man bei 14-15°C Lufttemperatur nicht unbedingt von „Siedepunkt“ reden. Nach 40 Minuten waren wir dem "Tiden-Gezwirbel" entkommen. Der Himmel wird langsam heller.

Fahrt nimmt langsam wieder zu, durch den zwischenzeitlich nach Süden geänderten Kurs können wir auch die Segel zu Hilfe nehmen. Schon geht’s langsam wieder in Richtung 7kn. Erst 4 dann 5 dann … und zu guter Letzt rauschen wir wieder mit 7 bis 8kn Fahrt auf Camaret sur Mer zu. Der Wind schlief allerdings, wie jeden Abend, ein. So mussten wir bis zum Ziel durchgehend motoren. Aber alles ist zu was gut: Wir wissen nun dass unser Antrieb für gute 12h durchhält. Wir empfinden den gesamten Antrieb auch etwas leiser und noch ruhiger als zuvor. Im Cockpit nimmt man nur noch ein leises brummen wahr. So gewinnen wir langsam wieder Vertrauen in den Antrieb … sicher jedoch nicht in den YANMAR Service. Dieser bleibt auf unserer VUP Liste … sogar mit guten Chancen auf Platz 1.

Gegen 23:00 liefen wir schließlich in Camaret sur Mer ein. Im Päckchen mit einem sehr freundlichen Briten. Als Dankeschön für die bereitgestellte Schiffsseite gaben wir noch ein Mitternachtsbierchen aus. Danach Mitternachtssnack und ab in die Koje. Schnell schlafen, denn um 08:30 legen die Briten ab.

Zur Gegend können wir noch nichts eigenes beitragen, da wir nach einen Feierabendbierchen dann auch fix in der Koje lagen.

 

Freitag, 01 Juli 2022 08:57

Demnächst gehts weiter ...

Es wird heller ...

Seit 22.6. liegen wir in Roscoff. Einer sehr schönen Marina im Norden der Bretagne. Nachdem die letzte Woche ein grosses Tiefdruckgebiet durchgezogen war, welches uns sehr viel Westwind bescherte, hatten wir beschlossen unter diesen Bedingungen nicht nach Westen weiter zu fahren. Die letzten Tage waren schwarze Wolken und ordentlich Wind vorherrschend.

Seit Donnerstag beginnt sich das Tief langsam aufzulösen. So hatten wir beschlossen am Freitag mit dem ersten Hochwasser um 08:00 auszulaufen um nach Camaret sur Mer (Brest) zu fahren. Wegen des Westwindes war klar, dass dies zumindest bis zur Insel Ouesant eine Dieselstrecke werden wird. Mit circa 10 kn Gegenwind und für den grössten Teil der Strecke rechnen wir mit mitlaufenden Strom. So sollte die ganze Sache eher smooth ablaufen können. Ab Freitag soll sich das Wetter zunehmend beruhigen und die Windrichtung im Laufe der Folgetage über Süd nach Ost bzw. Nordost drehen.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ...

Zwischenzeitlich haben wir einige deutsche Mitsegler kennen gelernt. Da wir uns von diesen (zumindest zeitweise) am Donnerstag verabschieden wollten, schlugen wir ein Stück „totes Tier“ auf unserem Beafer zum Abschied vor. So fuhren wir mit dem Fahrrad zu einen naheliegenden Metzger im Nachbarort und besorgten, was nötig war. Nachdem die Einkäufe in den Kühlgeräten versorgt waren, trafen wir uns auf einen Kaffee auf der grossen Terrasse der Marina. Während des Klönenes erfuhren wir, dass (fast) alle eine Abfahrt mit dem frühen Hochwasser am Samstag planen und bereits eine „Farewell-Fete“ auf Freitag Abend organisiert haben. „Planung bedeutet Zufall durch Irrtum zu ersetzten“ ist mein Kommentar und wir stimmen einer Teilnehme am Freitag Abend kurzerhand zu. So werden wir unsere Abfahrt von Roscoff von Freitag auf Samstag früh zu verschieben, um mit all den netten Menschen den Abschied gemeinsam feiern zu können. Nahzu alle planen ebenfalls Camaret sur Mer anzulaufen. Dort müssen wir bei der Ankunft dann gebührend ein "Welcome-Again" feiern. Das schöne an unserer aktuellen Situation ist, dass wir keinerlei Planung einhalten müssen. Einen Tag früher oder später ist (zumindest uns) egal. So werden wir unsere BELUGA erst am Freitag seeklar machen, die Wecker auf Samstag früh verstellen und einen zweiten netten Abend verbringen.

Am Samstag früh wollen wir jedoch in jedem Falle das schöne Örtchen Roscoff mit Ziel Camaret sur Mer verlassen. Bei der geplanten Abfahrt gegen 08:00 planen wir eine Ankunft in Camaret so gegen 22:00. Danach haben wir zumindest Sonntag und Montag Zeit, die Gegend zu erkunden.

Nach den aktuellen Wetterprognosen könnte sich bereits ab Dienstag ein geeignetes Wetterfenster für eine Biskaya Querung ergeben. Laut Prognose sollen moderate N bis NO Winde für flaches Wasser und guten Wind sorgen. Diese Bedingungen werden bis mindestens einschliesslich Sonntag der Folgewoche vorhergesagt (6 Tage). Weiter reicht der Wetterbericht (noch) nicht. Wir rechnen für eine Biskayaquerung ca. 3 Tage. Ein 6 tägiges Wetterfenster scheint uns als ausreichend stabile Vorhersage.

Allerdings ist eine Wetterprognose sicher nichts, nach dem man die Uhr einstellen sollte. Daher fahren wir zunächst bis Camaret und beobachten den Himmel und die Prognosen gleichermassen. Wenns passt: Super, wenn nicht: Das nächste Wetterfenster kommt bestimmt. Erfahrungsgemäss werden diese Wetterfenster im Sommer zahlreicher. Wir werden es im Auge behalten und zu gegebener Zeit berichten. Um erneut die Heimkehr zu zitieren: "Geduldiger Skipper hat immer guten Wind".

In diesem Sinne viele Grüsse von Bord der BELUGA

 

 

Dienstag, 28 Juni 2022 14:42

Wal-Alarm in Roscoff

Wal-Alarm in Roscoff

Von der Ausssichtsplatform des Hafenmeisterbüros war es deutlich zu erkennen: Ein WAL im Hafenbecken ! Knapp unter der Wasseroberfläche schleicht er sich an. Nicht an die Boote, sondern an die Gäste, welche auf der Terasse sitzen. Was will dieser Wal, dessen Schlund von hier deutlich zu erkennen ist ? Menschen fressen ?

Am folgenden Tag war deutlich zu erkennen, dass der Wal wohl zu lange gewartet hat: Er liegt auf dem Trockenen und er ist zwischenzeitlich versteinert. :-))

Gerade nochmal gut gegangen ! Ufff wink

 

 

Blumig und Bunt

Direkt neben der Marina Roscoff befindet sich der Eingang zum botanischen Garten des Stadt – Pardon des Dorfes. Hier haben Sabine und ich eine „Expedition“ gemacht. Ergebnis: Echt sehenswert.

Zum einen war es sehr eindrucksvoll zu beobachten, welche Pflanzen hier im Norden Frankreichs ganzjährig und unbeschadet wachsen. Palmen, Bananen, Kakteen und viele weitere sehr tropische Pflanzen, deren Namen ich weder erinnere noch aussprechen kann :-)).

 

Zu unserer Überraschung fanden wir auch die in unserem Garten gut gedeihende Banane „Musa Basjoo“. Jedoch mit mehreren Metern Wuchshöhe. Beeindruckend ! Bei uns hat „nur“ bis zum zweiten Stockwerk des Hauses gereicht.

Einer der im wahrsten Wortsinn als Höhepunkt zu bezeichnende Platz ist ein Aussichtsfelsen. Ein mühsamer Aufstieg über eine kleine Steintreppe. Die zahlreichen Schilder warnen dringlich vor Rutschgefahr. Am heutigen, staubtrockenen Tag mit strahlend blauem Himmel kein Thema. Bei Regen ist dieser Hinweis sicherlich nicht ganz ohne Grund. Der Aufstieg war mühsam, wird jedoch mit einem grandiosen Überblick über die gesamte Bucht der Gegend belohnt. Natürlich auch mit „Drohnennsicht“ auf die Marina.

Im weiteren Verlauf finden sich auch Wasserpflanzen und eine Koj Zucht. Durchaus sehenswert grosse und farbenfrohe Kojs in den Becken. Alles in Allem war dieser Besuch sein (Eintritts-)Geld wert.

Anschließend ging dann mit einem gut 30 minütigem Fußmarsch über Umwege ins Dorf. Heute (Montag) war zum Glück weniger Trubel als gestern. Daher konnten wir an einem windgeschützten Plätzchen einen Kaffee schlürfen und Menschen beobachten. Es scheint, dass in Frankreich so langsam die Urlaubssaison beginnt. Immer mehr französisch sprechende Familien mit viel zu sommerlicher Garderobe versuchen an windgeschützten Plätzchen Ruhe zu finden. Es bleibt jedoch trotz sonnigem Himmel bei starkem Wind recht schattig hier. Wenn wir 18°C erreichen, dann freuen wir uns bereits. Andererseits finden wir das sehr viel angenehmer als in Deutschlands Tropen zu sitzen. Bei den vielen Telefonaten mit Deutschland hören wir häufig die Menschen über zu heiße tage und Nächte stöhnen. Das Problem haben wir hier nicht !

Windige Zeiten

Das Tief Rebecca scheint tobt sich derzeit über uns aus. Bei über 20kn Wind aus West macht eine Weiterfahrt derzeit wenig Sinn. Wir haben und wir wollen auch keinen Stress und warten daher auf ein passendes Wetterfenster. Das sollte sich vor einigen tagen bereits am Dienstag einstellen. Am Montag fanden wir dieses Fenster jedoch auf Donnerstag verschoben. Nur um einen selbstgesetzten Termin einzuhalten um das Ego zu befriedigen wollen wir jedoch nicht bei 20kn Wind gegen an und prognostizierten 2mtr Wellenhöhe (auch gegen an) auslaufen. Daher verschieben wir unsere Abfahrt derzeit auf Donnerstag oder Freitag.

Ab Samstag spätestens soll sich hier deutliche Wetterberuhigung einstellen. Allerspätestens zu diesem Zeitpunkt können wir problemlos weiter bis Camaret sur Mer – außer es verschiebt sich nochmals. Aber sicherlich nicht um Monate, sondern eher um den einen oder anderen Tag. Dann isses halt so. Geduldiger Skipper hat immer guten Wind !


Nachschlag !

... und es gibt sie doch ... und wir haben die Zentrale gefunden !

foot-in-mouth

Samstag, 25 Juni 2022 21:48

Karibikflair in der Bretagne

Am Mittwoch gegen Mittag kamen wir in Roscoff voller Freude über die wieder funktionsfähige BELUGA an. Zunächst erste Erkundungen im naheliegenden Roscoff. Ist über einen ca. 15 Minuten Fussmarsch erreichbar. Auffallend war die Beschriftung der Wegweiser. Alles in französisch, teilweise in englisch aber immer auf bretonisch. So manches mal fühle ich mich an Schottland erinnert. Dort war es in englisch und gälisch. Die Worte kommen wir hier sehr ähnlich vor. Gibts da Zusammenhänge ??

Durch winderschöne Wohnviertel mit traditionellen Natursteinhäusern. Sehr schöne Gärten und Pflanzen, welche in Deutschland eher seeeehr selten zu finden sind: Grosse Palmen riesige Looberbäume und Fikus Hecken. Eine sehr gelungene Mischung aus Karbikflair und französischem Charme. Der Ort war dann der Hammer !

Eigentlich ein typisches Dorf für Sommerfrischler. Sehr natürlich und teilweise auch bunt. Der alte Hafen fällt bei Ebbe komlpette trocken. Selbst Ruderboote liegen auf dem Trockenen. Aber auch grosser Fischerboot wurden an die Spuntwand angelehnt. Ein Segler hat seine Yacht ebenfalls an der Spuntwand stehen. Ein neuer Unterwasseranstrich geht so recht einfach. Nur schnell genug soltte man sein :-)) Sonst wird nicht nur das Antifouling nass, sondern auch der Maler :-)

In guter Tradition geht die Suche nach einem Kaffee los. War eher keine grosse Auswahl. Die meisten Kneipen machen erst gegen 19:00 auf. Da wollten wir aber bereits am Schiff zurück sein. Weiter suchen ... Ahhh eine Pizzeria ! Da gibts sichereich auch nen Kaffee. Nach einem Blick auf die Speisekarte am Tisch entschlossen wir uns aber das Pizza-Angebot wahr zu nehmen - noch vor 19:00 ! Hat sich echt gelohnt. Eine Spitzenpizza. Hauchdünner Boden, sehr guter Belag. Echt gute Italiener hier in Frankreich :-)

Ich möchte Euch ein paar Eindrücke im Bildformat hier lassen. Falls ich ein Segler oder Wohmobilist Gedanen über das nächste Urlaubsziel machen sollte, ... die Bretagne können wir sehr empfehlen. Pitureske Orte und sehr freundliche Menschen ... zumindest solange keine lärmenden und besoffenen Briten in der Nähe snd. Aber das ist eher selten der Fall.

Die Marina ist echt empfehlenswert. Ihr liegt hier sehr ruhig, das Personal ist superfreundlich und hilfsbereit. Allein das WiFi holpert hier noch ein wenig. Eingebucht aber dennoch keine Internet. Das sei normal meinte der Hafenkapitän, zumindest solange die France Telecom noch hierfür verantwortlich wäre. Ich fühle mich diesbezüglich fast wir in Deutschland. Die komplette Marina scheint noch eher neu zu sein. Neue breite Stege und Toiletten wie auch Duschen am Ponton. Auch die Liegegebühr ist nicht übertrieben. Vor dem Einlaufen "Roscoff Marina" auf Kanal 09 anrufen und nach Liegeplatz fragen. Kurz vor dem Hafen nochmals einen Anruf und ein Dingy kommt Dir entegegen und führt Dich zum Platz. Auch für Querstrahl-Einsätze sind die Dighys Standby. Sehr aufmerksam. 

Derzeit warten wir auf ein passendes Wetterfenster um in Richtung Brest weiterzukommen. Entweder Dienstag oder Donnerstag zeichnen sich derzeit ab. Aber wie das mit dem Wetter halt so ist. Manchmal kommt so oder auch nicht. Jede Schiffsbewegung ist in diesem Revier starkt von den Gezieten abhängig. Wir werden daher mit dem Hochwasser auslaufen und uns mit dem Gezeitenstrom aus dem Kanal tribern lassen. "Floss mit Besegelung" :-))

Bei Strömungsgeschwinigkeiten von bis zu 12kn sollte man sich dran halten. Wenn nicht merkt man den Fahler sehr schnell: Volle Segel und Rückwärtsfahrt.

Die nächste Etappe soll und nach Camaret sur Mer in der Bucht von Brest führen. Eine Sprintetappe. Hat "nur" ein bisschen mehr als 80 nautischen Meilen. Ist halt nur ne Nacht. Unser Plan: Gegen 20:00 mit Hochwasser oder kurz danach auslaufen und dann Richtung Westen bis zur Insel vor Brest. Danach U-Turn und ESE Kurs auf Camaret sur Mer. Sind ja nur 12 Stunden. Für die Bodensee-Segler: Entspricht ungefähr der Strecke von Bregnez nach Ludwigshafen und zurück.

Mittwoch, 22 Juni 2022 22:20

Generalprobe gelungen

Am Dienstag, den 21.6. machten wir gegen 16:30 in Cherbourg die Leinen los. Nochmals nachtanken, beim Hafenbüro abrechnen und los geht das. Zunächst unter Maschine den Hafen verlassen. Vor Alderney hatte wir achterlichen Wind und konnten unsere Segel ausrollen. War ein ganz ungewohntes Gefühl nach sovielen Monaten Entwöhnung. Fühlte sich jedch schnell wieder gut an. Apropos "Schnell": Die ersten 80 der ca. 150 Meilen haben wir uns Rauschefahrt erlebt. Neben der guten Segelperformance unserer BELUGA hat natürlich auch die Strömung mitgewirkt. Für alle Segelscheinbeseitzer: "Alderney Race" kan ausgesprochen hilfreich sein. Mit weit über 10kn über Grund rauschten wir an Alderney vorbei.

Gegen Mitternacht hatte wir dann Guernsey achteraus. Wunderbaren Wind von raumschots (= schräg von hnten) rauschte die BELUGA ohne Hilfe der Strömung mit über 8kn über Grund. Da lacht das Seglerherz. Gegen 5 Uhr morgens dann Strömung gegenan. Ihr könnt dem Foto entnehmen, dass auch unsere BELUGA Spass zu haben scheint. Sie rannte was das Zeug hält. Bis zu 8,6kn bei knapp 4 Knoten Stömung von schräge vorne. Hat uns beeindruckt. Wir hatten das Gefühl, dass sich unsere BELUGA ebenfalls freut wieder unterwegs zu sein. Machne Racer unter den Segler wird bei diesen Geschwindigkeitsangaben schmunzeln. Aber ich schmunzle, wenn ich in einem warmen Bott meinen frisch gekochten Kaffee schlürfe bevor ich mich auf meine 20cm dicke Matraze lege. Ein 22Tonnen "Wohmobil mit Stützsegeln" bei Gegenstrom mit übr 8 Knoten durch die Nacht segeln zu sehen bereitet uns jedenfalls sehr viel Freude. Jedem eben das seine.

Kurz vor Mittag liefen wir in der Marina von Roscoff ein. Ein echt erbaulicher Ritt. Knapp 130NM in ca. 14h. Wenn das nicht mal ne Nummer ist. Gut gemacht BELUGA ... übrigends ... wir hatten "leider" nur Zeit für 5 Motorstunden auf der gesamten Strecke. Die meisten davon im Hafen von Cherbourg ... und alle bislang ohne Probleme. Die Kiste scheint zu rennen ... aber, wir haben bislang soviel Pferde vor die Apotheke ko**en sehen, dass wir uns erst freuen wollen, wenn wir uns sicherer sind ... und das wollen wir frühestens nach 40 Betriebsstunden sein. Zumindest waren bislang 40 Betriebsstunden die erlebte Lebendauer der von YANMAR verkauften Antriebseinheiten. Spricht für erprobte Qualität. Zwischenzeitlich haben wir vor wenigen Tagen von der Yachtwerft ein stärkeres Getriebe als Ersatz bekommen und hoffen, dass unser Alptraum nun vorbei ist.

Wir wollten eigentlich hier in Roscoff nur eine Nacht bleiben, haben uns jedoch bei unserem Ausgang ein wenig in den Flair des Dorfes verliebt. Da auch das Wetter die nächsten Tage würde und viel Wind auf die Nase bescheren, mit Regen und "wenigen Graden über 0" zumindest gefühlt :-)) Daher haben wir kurzfristig beschlossen, ein paar Tage länger hier zu bleiben. Britische Architekur und französischer Charme ergeben eine sehr spezielle Mischung. Fotos der Ortschaft und Umgebung folgen die nächsten Tage ..

... kommt irgendwo ein Lichtlein her.

Rückblick: Nachdem wir im July letzten Jahres gestartet waren beraten wir, wie wir in diesem Jahr einen für uns sehr traurigen Jahrestag feiern wollen: Der Tag des Antriebs am 29.4.2022 ! Binnen eines Jahres war es uns gelungen unsere BELUGA stolze 7 Tage zu bewegen. Am 29.4.2021 bekamen wir den neuen Antrieb. Dieses Jahr am 29.4. 2022 liegen wir noch immer fest. Zunächst weil YANMAR 7 Wochen für ein neues Getriebe in Dünkirchen benötigte. Den Rest zum oben erwähnten Jahr liegen wir in Cherbourg fest weil das 2te Getriebe 2 Tage später ebenfalls kaputt war.

Die Yachtwerft in Glückstadt war im Oktober 2021 bei unserem 2ten Getriebeschaden der Meinung das ginge sie alles nichts mehr an. So vergingen die Wochen zwischen Oktober bis Dezember. Unser Anwalt konnte sie überzeugen, dass auch für sie die gesetzlichen Regelungen gelten. Die daraufhin ausgelöste Bestellung für das Tauschgetriebe ging bei YANMAR dann am 20.12. 2021 ein ... in den Betriebsferien der YANMAR. Im neuen Jahr waren die bis Dezember noch vorhandenen Getriebe dann alle weg. Danke Yachtwerft !

Zunächst sollten wir laut Aussage der Yachtwerft im März ein neues Getriebe bekommen. Jedes mal - kurz vor Beginn des angekündigten Termins - traf die Mail bzgl. einer Verschiebung ein. Woche um Woche ging die Zeit von Ende März bis Ende Mai vorbei. Wegen Lieferschwierigkeiten der ZF wurde uns im bereits April seitens eines französischen YANMAR Händlers Oktober 2022 als Liefertermin genant. Dem europäischen YANMAR Aftersales Service scheint die ganze Sache am A** vorbei zu gehen.

Ende April stellt sich zu allem Überfluss heraus, dass das von der Yachtwerft beschaffte Getriebe keinerlei YANMAR Gewährleistung haben wird, da nicht von YANMAR verkauft. Das kann ja wohl nicht wahr sein ?! Glücklicherweise hatten wir das vor dem Einbau bemerkt. Sicherlich war die Sache gut gemeint: Schnell zu sein. Aber nicht unter diesen Bedingungen. Wir fürchten, dass sämtliche Probleme und Problemchen in diesem Fall seitens YANMAR zukünftig auf das non-YANMAR Getriebe zurückgeführt werden.

Wir machten uns zwischenzeitlich selbst auf die Suche ... und wurden Ende April fündig: Im spanischen Lager der YANMAR liegt das von uns benötigte Getriebe ! Wir besprechen die Verfügbarkeit vorab mit einem YANMAR Händler in Spanien. Lieferzeit ca. 3 Tage in Spanien, ein paar Tage länger für den Rest Europas. Nach anwaltlichen Schreiben traf dann binnen einer weiteren Woche die Bestellung der Yachtwerft beim spanischen Händler ein. Danach wird uns als Reparaturtermin der 30.5.2022 seitens der Yachtwerft genannt. Die Yachtwerft wird die Reparatur selbst durchführen. Wegen Krantermine und weiterer Imponderabilien wurde daraus dann der 7.6.2022. Mal sehen ob das dann auch so eintrifft. Wir haben in der Vergangenheit nunmal genug Verschiebungen erlebt, ein paar Tage fallen da nicht mehr ins Gewicht. Den einen Jahrestag hatte unsere neue Maschine am 27.4.2022: Ihren Ersten. Den anderen, unser nächster Jahrestag ist der 15.7.2022: unser erstes Jahr auf See - zumindest das was YANMAR daraus gemacht hat.

Einblick: Am 7.6.2022 sind wir freudig überrascht, als die bekannten Gesichter der Yachtwerft an unsere Tür klopfen. Mit Werkzeug und Getriebe. Am 7. und 8.6. wurde das Getriebe getauscht sowie alles neu justiert und eingestellt. Am 8.6. ging die BELUGA aus dem Wasser um den Prop nach YANMAR Vorgaben neu einzustellen. Am 9.6. wieder ins Wasser um eine ausgiebige Probefahrt zu machen. Diese mussten wir allerdings nach ca. einer Stunde abbrechen weil das Klopfen, welches wir in 2021 vor Boulogne sur Mer bereits wahrgenommen hatten, nun erneut auftritt. Mit kleiner Fahrt zurück zum Liegeplatz. Kamera ins Wasser um Bilder von der Antriebswelle zu machen. Ergebnis: Das Wellenlager war aus dem Wellenbock gerutscht. Das Schlagen kam von der dadurch ungehalterten Antriebswelle, die seitens Yachtwerft einstmals neu eingesetzt wurde. 20:00 erneuter Krantermin bei Hochwasser. BELUGA herausheben und das Wellenlager neu befestigen, diesmal sogar doppelt. Danach gings wieder ins Wasser. Die darauf folgende Probefahrt verlief dann ohne weitere Probleme. Nun scheint wieder alles heile und wir können uns auf die Weiterfahrt nach Vigo vorbereiten.

In Summe eine sehr positive Woche, wenn auch viele Monate zu spät. Apropos: Auf den Tag genau 8 Monate hatte die BELUGA zwischenzeitlich in Cherbourg verbracht, bis sie wieder lauffähig war (plus 2 Monate in Dünkirchen). Obwohl die Reparaturwoche gekennzeichnet war duch sehr konstruktives und kooperatives Miteinander und obwohl die Yachtwerft mit Weitsicht präventiv potentielle Verschleissteile des Antriebs tauschte bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Es brauchte Anwaltshilfe und 8 Monate um die Yachtwerft dazu zu bewegen, ihren Pflichten nachzukommen.

Ebenfalls empfinden wir es als nicht akzeptabel, dass wir als Kunden in Eigeninitiative ein Getriebe aus einem spanischen YANMAR Lager organisieren müssen. Haben die YANMARs keine Computer ? oder ist Corona dran Schuld ? Wir empfinden die erlebte YANMAR Performance als beschämenswert für einen derart reputierten Hersteller. Scheinbar keine Übersicht über die eigenen Lagerbestände, völlig unzureichende Kundenkommunikation und wenn, dann auch noch Gleichgültig. Trotz mehfacher Mails mit Bitte um Hilfe an Personen der YANMAR Geschäftsleitung erhielten wir von diesen nicht mal eine Antwort. Wir halten die Bezeichnung "Aftersales Service" für masslos überzogen !

Ausblick:  Wir werden die nächsten Tage nochmals ein paar Probefahrten machen. Proviantieren und dann, mit einem passenden Wetterfenster, ab in Richtung Süden. Aktuell wollen wir uns noch offen halten, ob wir kurzen Etappen der Biskaya nach Süden folgen, oder eine direkte Route nach Vigo wählen. Das machen wir vom Wetter abhängig. Eins ist jedoch sicher: Wir werden uns stressfrei vorbereiten und ebenfalls stressfrei weitersegeln. Erst wenn wir dann sicher sein können, dass alles funktioniert, werden wir dann unseren Törnplan überarbeiten und veröffentlichen. Da sich nun wieder einiges bewegt, wollen wir auch wieder häufiger bloggen.

Bleibt uns gewogen und schaut wieder mal vorbei.

Sabine & Ralph

 

Freitag, 29 April 2022 11:24

Erstens kommt es anders ...

... und zweitens als man denkt.

Die Verschiebungen unserer Reparaturtermine werden eher zur Regel als zur Ausnahme. Von Anfang März auf Mitte März auf Anfang April auf Ende April .... und derzeit können wir noch gar keinen Reparaturtermin erkennen. Wie ihr diesem Satz entnehmen könnt: Es ist ein weiteres mal nix passiert. Die Yachtwerft hat sich als Verantwortlicher erklärt, stehen derzeit allerdings fassungslos und auch ideenlos vor dem Problem. Es fehlen noch immer Teile um das neue Getriebe an die bestehende Maschine anzudocken. Es scheint der Yachtwerft in Glückstadt bislang nicht gelungen zu sein alles beisammen zu haben. 

Zwischenzeitlich haben wir den Glauben an Teile der Menschheit aufgegeben. Wir versuchen das Leben in Frankreich zu geniessen. Wir erkunden die Umgebung um Cherbourg. Die Normandie, so nennt sich dieser Teil Frankreichs , hat einiges zu bieten. Museen über Museen ! Die meisten drehen sich um die Engländer. Die Franzosen und die Engländer haben sich wechselseitig erobert und so ist nicht nur an der englischen Südküste, sondern auch an der französischen Nordküste viel zu diesem Thema zu finden. Kriegsgerät, aber auch sehr ähnliche Baustile und Worte. Glücklicherweise jedoch nicht die englische Küche.

Ralph ist hier nicht besonders an Geschichte interessiert, vorallem dann nicht, wenn die Geschichte mit Kämpfen und Toten zu tun hat. Leider haben die meisten Museen (nicht nur in Frakreich) das zum Thema. Von Wikingerspeeren bis zu Bombenfunden: Alles da ! Dennoch finden sich auch für Ralph zahlreiche interessante Details in den Museen. Mehr begeistert Ralph allerdings die Landschaft der Normandie: Viel Grün, viel Natur und sehr gastfreundliche Menschen. Auch als Ausländer ist der Unterschied zwischen Normandie und Cote d'Azur sehr deutlich. Natürlich das Wetter, aber vorallem die Menschen. Mir begegneten die Südfranzosen höflich, aber ein wenig von den Touristen genervt. In der Normandie begegnen uns die Franzosen mit sehr viel Herzlichkeit. Natürlich nicht immer: An den Plätzen an welchen sich viele Kreuzfahrerbusse am einemTag begegnen ... ist aber auch nicht verwunderlich.

Beim Durchgang der Museen stellt Ralph schmunzelnd fest, dass sich vor gar nicht sooooo langer Zeit die Deutschen unter Leitung eines bekannten Österreichers versucht haben ein wenig Abwechslung in die, mit der Zeit langweilig werdenden, englisch-französischen Streitereien zu bringen. Das war genauso unsinnig wie jeder andere Eroberungskrieg dieser Welt. Wie in den meisten Fällen eint ein gemeinsamer Feind die ehemaligen Kontahenten. So konnten wir sehen, mit welchen Erfindungsgeist und Genialität die Franzosen den Engländern halfen vor einem Angriff unserer unrühmlich deutschen Truppe zu fliehen. Zurück auf die Insel "Continent isolated" :-) Oder war das nur die ergriffene Chance die Nachbarn wieder los zu kriegen ?

Zugegeben eine etwas andere Sicht mit Geschichte umzugehen. Aber diese Sichtweise ist weniger Trist und fokusiert manches mal die eigentlichen Gründe für Auseinandersetzung, Kriege oder Christianisierungen sowie Spezialoperationen aller Arten. Macht Einzelner und Gier Aller ! Dies als Grundlage einer Ausstellung bzw. eines Museums öffentlich darzustellen findet Ralph eben nicht sehr hübsch ... um das sehr freundlich zu formulieren. Andererseits stammen sehr viele Erfindungen aus kriegerischen Konflikten und da blüht Ralph wieder auf. Mit welchen einfachen Mitteln und handwerklicher Meisterleistung die Wikinger ihre Boote bauten um damit Paris zu erobern ist beeindruckend. Allerdings die Verwendung der Schiffe dann eher weniger.

Nebenher haben wir nun die beiden Bäder der BELUGA renoviert, vieles ein weiters mal gestrichen, .... was man nicht alles tut um Wartezeiten tot zu schlagen. Aktuell haben wir nach über 9 Monaten des Wartens auf einen funktionierenden Antrieb jegliches Vertrauen in handelnde Personn verloren. Glauben gehört in die Kirche, es zählen nur noch Tatsachen und da gibts leider keine. Weder seitens YANMAR, noch seitens der Yachtwerft in Glückstadt. Anfang März spotteten wir noch, ob wir den Weihnachtsmarkt nochmals sehen werden. Wir wollen diese Eintrittswahrscheinlichkeit auch mit Eigeninitiative versuchen zu senken.

 

 

 

Dienstag, 19 April 2022 13:26

Ostern in Cherbourg

Ostern in Cherbourg (April 2022)

Seit einigen Monaten verbessert sich das Wetter. Von Tag zu Tag wird es wärmer. Regen ist eher die Ausnahme. Starke Winde oder gar Stürme haben wir seit Wochen keine mehr.

Die Stimmung der Menschen verbessert sich mit besserem Wetter ebenfalls täglich. Auch unsere. Die vergangene Osterwoche bot viel skurriles und bizarres. Die Stimmungen in Worte zu fassen fiel und sehr schwer, Daher haben wir beschlossen die Stimmungen auf Video zu bannen.

Du findest dieses Video ebenfalls auf unserem YouTube Kanal

Cherbourg, 2022 | Aufnahmen: Ralph und Sabine | Quelle: ARSNavigar.org | oder auf unserem YouTube Kanal

Weiterführende Links

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Donnerstag, 14 April 2022 19:15

Auch so kanns gehen ....

Bonjour aus Cherbourg,

seit Anfang März sind wir wieder an Bord. Woche für Woche verschiebt sich die Reparatur unseres nagelneuen YANMAR Antriebs, für welche die Yachtwerft in Glückstadt als deutscher YANMAR Partner, Projektierer und Verkäufer verantwortlich zeichnet. Angeblich haben sie ein Getriebe gefunden und wollen dies selbst einbauen. Anscheinend fühlt sich YANMAR nicht mehr dafür zuständig, wenn die Yachtwerft (YANMAR Händler!) selbst ein Getriebe beschafft. Die YANMAR Organisation hatte uns im Februar als Liefertermin "Oktober 2022" genannt. Soviel zur YANMAR Organisation, deren Zusammenarbeit und Kunden-Service. Pardon: Sie nennen sich "Aftersales YANMAR International". Vielleicht ist das Wort "Kunde" bewusst vermieden worden.

Vor einer Woche verliess uns die "Snow Gum" in Richtung Kran. Während der wenigen Tage an Land, war deren Antriebswelle gezogen. Das führte uns zum Verdacht eines Antriebsschadens. Seit gestern liegt sie am Platz neben uns. Heute vormittag hatten wir uns mit den beiden Australiern unterhalten, was sie denn an Land getrieben haben. Antwort: Probleme mit unserem VOLVO Antrieb. Im Gespräch ergab sich, dass VOLVO binnen 1 Tag einen Techniker an Bord hatte, welcher den Schaden befundete und die nötigen Ersatzteile zusammenstellte. Binnes des nächsten Tages waren die Teile für die Reparatur in Cherbourg. Einen Tag später (3ter Tag) schwamm die "Snow Gum" wieder und der Antriebsschaden (neues Getriebe) scheint repariert. Binnen 3 TAGEN ! Auch so kanns gehen aber vermutlich nur bei VOLVO.

Die Analogie bei uns: Nach 7 WOCHEN Dünkirchen liegen wir 2 Tage später In Cherbourg fest. Zwischenzeitlich seit 7 MONATEN. Sollte mich jemand nach meiner Meinung fragen, dann kann ich ihm von YANMAR nur dringend abraten. Mögen die Produkte gut sein, der "Aftersales YANMAR International" der YANMAR Marine aus Almere Holland empfinden wir als Katastrophe. Zwischenzeitlich vermuten wir eine mögliche Blockade- oder Schmoll-Haltung seitens YANMAR, da wir in 2021 zu viel Negatives auf unseren Blogs berichteten. Warum wohl ? ... und wer war wohl die Ursache ?

Nun haben wir mal einen YANMAR und wenn es sich in absehbarem Zeitraum regelt, dann bleiben wir auch dabei. In der Hoffnung, dass wir mit der YANMAR Organisation künftig nicht mehr viel zu tun haben müssen.

Donnerstag, 31 März 2022 09:14

Leben auf dem Schief

Seit gestern, dem 30.3. zeigt der Kanal wieder einmal was er drauf hat. Während Deutschland Ende März hoffentlich einen der letzten Wintereinbrüche diesen Jahres erlebt, haben wir hier ein wenig moderatere Temperaturen mit ordentlich Wind. Im Gegensatz zu den geplanten Temperaturen auf den Kanaren (aktuell ~25°C) erleben wir hier dennoch ca. 6-8°C. Allerdings heute mit ordentlich Wind. In Böen mit knapp 30 Knoten. Da wir in O-W Richtung liegen und der Wind aus N kommt "verneigt" sich die BELUGA vor dem "Seitenwind" und schaukelt auch ganz ordentlich.
Beim Frühstück müssen wir die Tassen "kippsicher" abstellen. Auch empfehlt es sich, die Tassen nicht ganz voll zu machen. Sonst gibts "Fussbad" im Schiff. Da Sabine und ich Kinder der Berge sind haben wir gerlernt "am Hang" zu leben. Glücklicherweise sind bei uns Oberschwaben beide Beine gleich lang. Bei den Alpöhis wird ja gerne mal in Linkshang- und Rechtshang-Kühen und Menschen unterschieden. Der Unterschied: Ein Bein ist länger, um auch am Hang Aufrecht gehen zu können.

Wir erinnern uns an November letzten Jahres. Dort lagen wir an einem sehr viel ungeschützeren Steg, was dadurch mit grossem Geschaukele und mehr Schräglage verbunden war. Leider konnten wir uns damals (wie heute) nicht an einen geeigenteren Liegeplatz verlegen: Antriebslos durch den Tag !

Laut Wetterbericht sollten die Bedingungen bis Freitagabend (1.4.) so bleiben. Das bedeutet für uns: Bordleben bei guten 15° "Schieflage" im Hafen. Vorallem beim Duschen und Händewaschen ist diese Schieflage recht lustig: Du musst Dich "neben" den Brausekopf stellen, um nass zu werden :-)

Wegen der Windrichtung NORD drückt englisches an Wasser an die französische Küste. Das beschert uns ein wenig mehr Hochwasser als sonst. An der neben uns liegenden Aussenmole ist der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser sehr deutlich erkennbar. Heute morgen, als dieses Foto entstand liegen wir für Wind und Welle sehr exponiert. Bis in ein paar Stunden liegen wir wieder "im Loch". Dann sollte der Winddruck auch ein wenig nachlassen. Normalerweise ist der Tidenhub hier bei knapp 6mtr. Derzeit wird der Tidenhub mit deutlich mehr als 6mtr angegeben. Springtide und Windbedingungen arbeiten hierbei "Hand in Hand" und verstärken die Tide ganz ordentlich. Unsere fetten Fender und dicke Leinen lassen uns jedoch gut schlafen.

Schlimmer geht immer !

Über Weihnacht lagen wir in Cherbourg N-S ausgerichtet. Aus gutem Grunde ! Wie Du sicherlich noch weisst gingen NW-Winde mit ca. 100 Knoten (~190km/h) durch den Kanal. Wir waren zwar nicht an Bord, haben aber in der WebCam beobachtet wie es der BELUGA erging. Die 20 Tonnen Lebendgewicht der BELUGA scheinen Vorteile zu haben: Sie ist nicht so leicht aus dem Tritt zu bekommen. Schräglage JA, aber mit moderatem Schaukeln.
Vorallem das Schaukeln bei viel Wind setzt den Fendern enorm zu. Sehr gute Erfahrungen bei diesen Bedingungen haben wir mit Fenderleitern (oder auch Treppenfender genannt) gemacht. Diese sind sehr hoch und gleichen das Geschaukele ganz gut aus. Auch bleiben sie aufgrund ihrer Form bei mehr oder weniger Schräglage immer zwischen Schiff und Steg. Andere Fender geraten bei Schräglage gerne mal unter den Steg und schützen dann nicht mehr. Vorallem bei diesen Bedingungen gilt: Viel hilft viel. Nicht nur wenige Fender, sondern alle Fender zum Schutz zwischen BELUGA und Steg auszubringen half uns unbeschadet über den Winter zu kommen. So handhaben wir das heute auch. Dennoch haben wenige Fender ihr Leben ausgehaucht. Im wahrsten Sinn des Wortes: Sie haben eine "Luft Inkontinenz". Das hatte sie ganz schön geplättet !

Für die Franzosen in Cherbourg scheint das nichts Besonderes. Schiffe auf den Trockenliegeplätzen sind mit Gurten am Boden gesichert. Meist sind die Boote N-S ausgerichtet. Bei einigen schien dies nicht möglich. Dann werden diese Schiffe doppelt und 3-fach gegen Kippen verzurrt und gestützt. Kurzzeitplätze der Landlieger sind alle N-S ausgerichtet und nur für Kurzkieler, Kimmkieler oder Schwert-Träger zulässig. Die BELUGA, mit ihren knapp 5mtr Höhe an Land, kann nur bei passenden Wetterbedingungen kurzzeitig oder im Schutz von Gebäuden für längere Zeit an Land abgestellt werden.

Anbei einige Impressionen aus dem Hafen von Cherbourg:

Mittwoch, 30 März 2022 13:41

Kaum zu glauben, aber wahr !

Anfang März wurden wir von YANMAR informiert, dass die Beschaffung bis Oktober 2022 dauern könnte. Einige Zeit später hat uns die Yachtwerft dann mitgeteilt, dass sie vom 4.4. bis 8.4. bei uns an Bord sein werden. Die Yachtwerft habe selbst ein passendes Getriebe gekauft um es in besagter Woche einzubauen. Unsere Freude war gross.

Am 28.3. (gestern abend) empfangen wir eine Mail von der Yachtwerft, dass die Reparatur doch erst vom 25. bis 28. April (als 3 Wochen später) hier sein könne. Sie haben nicht alle Teile beisammen. Dieser Verlauf spricht für sich ... das braucht keinerlei Kommentar von unserer Seite.

... also beenden wir den heutigen Blog unkommentiert und ohne Worte !

 

 

Sonntag, 20 März 2022 10:28

Eine weitere Woche in Cherbourg

Wir haben eine weitere Woche in Cherbourg ganz gut verbracht. Die Aussicht auf einen funktionierenden Antrieb und die netten Freunde in Cherbourg lassen die Wochen ohne Bewegung leichter ertragen. Nachdem YANMAR sich Anfang März sehr nebulös bezüglich eines Liefertermins geäussert hatte, hat die Yachtwerft zwischenzeitlich ein passendes Getriebe am Markt gefunden. YANMAR wollte den Tausch dieses Getriebes nicht durchführen, da das Getriebe nicht durch sie beschafft wurde. YANMAR selbst hingegen hatte uns vor Wochen mitgeteilt, dass derzeit keine Getriebe (mehr) verfügbar seien. Möglicher Liefertermin Oktober 2022 ! Sie seien jedoch in engem Kontakt mit der ZF um eine baldige Lösung zu erreichen. Das ist zwischenzeitlich knapp einen Monat her; leider haben wir seither nichts mehr von YANMAR gehört. Soviel zur Kundenorientierung der YANMAR Organisation. Wie bereits mehrfach erklärt: Für uns als Kunde zählt einzig das Ergebnis ! und das ist Sch... pardon: unbefriedigend.

Das Tausch-Getriebe soll vom 4.4. bis 8.4. durch Mitarbeiter der Yachtwerft in Cherbourg eingebaut/getauscht werden. Aus den Mails war für uns zu erkennen, dass YANMAR auch den eigenen Händlern gegenüber ebenso hilfreich zur Seite steht wie uns. Die Yachtwerft muss nun alle französischen Aktivitäten wie Krantermine etc selbst organisieren.

Wir sind guter Hoffnung, dass diese Reparatur unser Antriebsproblem lösen sollte: Erhalten wir nun ein hydraulisches Getriebe, was keine Kupplung mehr hat. Da die Kupplung bislang die Schwachstelle darstellte könnte das Problem hierdurch beseitigt sein. Zeitgleich wird die Propellersteigung eine Stufe reduziert. In Summe sollte hierdurch die Last auf den Antrieb soweit reduziert sein, dass wir schadenfrei weiterkommen sollten ... so zumindest das Gutachten seitens YANMAR. Wir hoffen, dass die Ingeneure bei YANMAR ein wenig verlässlicher in Ihrem Handeln sind als deren Kundenservice.

Zu unserem "P0094 Alarm Problem" hatte das besagte Gutachten allerdings keine Aussage. Uns wurde erläutert, dass dieser Fehler nichts mit der Temperatur des Diesels zu tun habe.Was jedoch der Grund ist, oder wie diese Fehlermeldung abgestellt werden könnte wurde uns nicht erklärt. Wir haben im Anschluss einen Selbstversuch gemacht: Eine Stunde Maschine in der Marina laufen lassen. Drehzahl verändert und Dieseltemperatur aufgezeichnet. Unsere Erkenntnis: Die Dieseltemperatur steigt langsam aber unaufhaltsam an. Exakt bei 67°C geht der Alarm an. Wir haben daher einen Dieselkühler beschafft. Vor Weihnacht wollte YANMAR diese Kosten übernehmen. Im Januar dann nicht mehr. Was ist unterm Christbaum passiert ?
YANMAR eben ... konsequente Orientierung am Kunden

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Donnerstag, 17 März 2022 21:22

Cherbourg Tide

Cherbourg Tide

... In einer kurzen Sequenz möchten wir Euch einige Eindrücke des Tidenverlaufes in Cherbourg näher bringen. Die Seehasen im Süden der Republik sind villeicht erstaunt, die Hanseaten mögen mit einem abwertenden Blick drauf schauen. Aber 6 Meter Tidenhub ist ein echtes Wort, oder anders ausgedrückt: Die Höhe eines ansehlichen Hauses. Wir richten die Einäufe des Tages nach der Tide. Ein schwerer Einkaufswagen zu Ebbe-Zeiten wird zur Kraftanstrengung.

Auslieferung schwerer Teile durch die örtlichen Yachtbetriebe erfolgt üblicherweise bei Flut. Der Einbau kann dann später stattfinden. Andererseits werden Schiffe in die Werftbecken bei Flut eingefahren. Bei Ebbe ist das Becken leer. Die Tür wird geschlossen und das Schiff liegt trocken. Für Schiffe jenseits der kranbaren Grösse eine echte Alternative. Einfach und günstig.

Lasse Dich von den Eindrücken verführen.

 

Cherbourg, 2022, Video von Ralph | Sabine, Quelle: ARSNavigar.org

Weiterführende Links

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Mittwoch, 16 März 2022 23:02

EIn Tag in Cherbourg

Ein Tag in Cherbourg

Seit dem 10. Oktober 2021 liegen wir in Cherbourg fest. Der Grund unser Antrieb. Bei der Auslegung des Antriebs scheint der Yachtwerft in Glückstadt ein Berehcnungsfehler unterlaufen zu sein. Zumindest das war die Aussage von YANMAR. Wenige Tage nach unserer 2ten Havarie sendete YANMAR einen Techniker an Bord um die Ursache zu untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden uns nach Wochen - und dort erst nach Drängen - mitgeteilt.Die YANMAR Ingeneure haben festgestellt, dass die Schraubensteigung zu hoch und das Getriebe (ZF30M) zu schwach sei. Nun ging es "nur" noch drum das Ganze zu korrigieren ... und dann ging das Prooblem los. Kurzum: Du kannst die ganze Story in unserem Blog aus 2021 nachlesen.

Zwischenzeitlich ist es März und wir haben noch immer keinen Antrieb. Mit einer Liegezeit von 5 Monaten kennen wir uns in Cherbourg sehr gut aus, haben erste Freundschaften geschlossen und auch schon einen festen Tagesablauf.

Wir möchten Dich einladen unseren Tagesablauf zu begleiten und einige Eindrücke von Cherbourgh zu bekommen. Herzlich willkommen an Bord der BELUGA in Cherbourgh.

 

Cherbourg, 2022, Video von Ralph | Sabine, Quelle: ARSNavigar.org

 


Weiterführende Links

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Sonntag, 13 März 2022 16:02

Ham Ham gut ...

In den letzten Tagen stellen wir mehr und mehr Flüchtlinge aus allen Herren Ländern fest. Wir denken dass neben der permanenten Flüchtlingswelle aus/nach UK zwischenzeitlich auch die Ukraine sichtbar wird. Uns fällt hierzu der uralte Sketch "Hamm Hamm gut ?" ein. Da kann sich der eine oder andere "Ur-Deutsche" gerne noch ne Fremdsprachlektion abholen. Hier in Frankreich kann die Hautfarbe eine noch tückischere Falle werden als im verlinkten Sketch.

Die Blauwassergemeinde hier im Hafen setzt sich aus Menschen aller möglichen Länder zusammen. Polen, Russen, Schweden, Deutsche etc, etc. Alle helfen sich gegenseitig. Feindschaften oder Anfeindungen haben wir hier noch nicht erlebt. Manche sind gesprächiger, andere eben nicht so. Das ist wie im normalen Leben :-) Was alle eint ist der sehr grosse und kooperative Zusammenhalt. Zwischenzeitlich macht die sog. "Putin-Tankung" die Reihe. Rundum gehen alle an die Tanke und machen nochmal voll. Bei 1,8€/ltr nicht ganz billig. Einige Motorboot rechnen ihre Tankfüllung in Tonnen, nicht in Liter ! Sie wollen aber voll haben, bevor es keinen Sprit mehr gibt. Das hiesige Pendant zu Klopapapier und Mehl in Deutschland :-)

Wir haben zwischenzeitlich beschlossen mit französchischen Sprachkursen zu beginnen. Sollte uns in Spanien zu einem fliegenden Start verhelfen können, sofern wir (hoffentlich) Spanien noch erreichen. Die beste Art eine Sprache zu lernen ist diese im Land zu sprechen.

Bei unserem täglichen Spaziergang fanden wir ein sehr lustiges Gefährt im Hafen. Ein Modellbauer hat sich ein Kriegsschiff gebaut, was nicht ferngesteuert operiert, sondern mit einer Person im Inneren. Wir fanden das eine sehr witzige Idee und ziehen den Hut vor dieser handwerklichen Leistung. In Fahrt sieht das echt witzig aus. Vielleicht sollten wir den Herren fragen, ob noch 2 bauen könnte. Eines für Herrn Putin und ein weiteres für Herrn Biden. Dann können die beiden ihre grossen Egos auf faire Art vergleichen.

Neben den vielen Tätigkeiten des Tages sind einige Hightlights noch immer Abends zu finden: Das Abendessen ! Zum "running Gag" wird zwischenzeitlich die Frage des Tages: "Was wollen wir heute Abend essen ?" Zwischenzeitlich mit sehr abwechslungsreicher und leichter Küche. Fisch, Fleisch und viel Gemüse. Aufgrund eines neu eröffneten Fischhändlers haben wir aktuell eine eher fischlastige Küche. Vorallem ein Fisch namens "Lotte" (deutsch:Seeteufel) hats und angetan. Dieser Fisch ist nicht ganz billig (ca. 50€/kg) aber eine Wucht auf Räder ! Da der Seeteufel ein sehr festes Fleisch hat, sättigt er auch ausreichend. Vorallem in Kombi mit anderen Fischen (Julienne, Lachs, Kabeljau, ...) oder Meeresfrüchten ergibt sich eine grandiose Geschmackskombi. Wir verwenden sehr viel Orange, Zitrone und Mandarine um den Saucen einen ausgewogenen Geschmack zu verleihen. Ich vermute, dass sich bei diesen Gerichten nicht nur der Gaumen, sondern auch der Ernährungberater freuen könnte. Ersteres ist uns sehr wichtig, zweiteres eher nicht so :-)

Ralph versucht neue Salatdressings bzw. neue Salat zu finden. Gestern sehr gelungen war unser Fischspiess mit Apfel-Lauch Salat. Ein echter Gaumenschmauss. Was Euch erwartet, solltet ihr uns mal besuchen wollen, wollen wir in ein paar Bildern zeigen. Falls ihr interesse an diesen und anderen "Bordrezepten" habt, folgt und gerne in Smuts-Bude.

Samstag, 12 März 2022 07:42

Impressionen aus Cherbourg

Impressionen aus CHERBOURG, Frankreich


Simple Picture Slideshow:
Could not find folder /mnt/web123/e1/00/53348000/htdocs/BELUGA/images/IMPRESSIONEN/cherbourg

Nachdem unsere Reparatur seitens der "Experten" derzeit auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, haben wir die Chance genutzt und das Umfeld mit Fahrrad und zu Fuss erkundet. Die enstandenen Eindrücke hieraus seht ihr hier.

Anmerkungen:

  • Bei dem Hulk im Bild handelt es sich um ein Geschenk unseres Enkels. Der Hulk soll uns helfen bald weiter zu kommen.
  • Wie ihr feststellen könnt, werden Schiffe auf dem Trockenen mit Sicherungsleinen vertäut. Ist hier nicht unbegründet. Im neuen Jahr tobten hier die Stürme mit knapp 200km/h.

Details zu Cherbourg

Cherbourg liegt auf der Halbinsel Cotentin. Im Osten liegt die Landschaft Val de Saire, und im Westen liegt die Landschaft La Hague. Die Marina ist seeseitig gut sichtbar und sehr gut zugänglich sowie geräumig. Es handelt sich um einen der grössten Seehäfen der Franzosen und ist daher sehr gut geschützt.

Der Hafen besitzt eine Aussenmole und mehrere Innenhäfen. Einfahrend Stb ist eine Sperrfläche mit gelben Tonnen markiert. Dort bitte in keinem Fall reinfahren: Ist militärischer Sperrbereich. An diesem Sperrbereich (Stb liegen lassen) vorbei findet ihr die Einfahrt zu Marina. Aufgrund der vielen Schutzmolen liegt man hier einigermassen ruhig. Abhängig vom Platz gibts manchmal Schwell von ein-/ausfahrenden Fischerbooten aus dem tidenfreien Innenhafen. Der Ankunftsplatz (Acceuil oder Visitor Pontoon) ist der hinterste und somit der ruhigste in der Marina, direkt neben dem MarinaOffice. Tanken sehr einfach per EC oder CreditCard möglich. Bei grösseren Mengen empfiehlt es sich, zuvor beim Marinaoffice aufzuschlagen. Dann musst Du nicht nach jeweils 100€ neu beginnen.

In der Marina ist ein Transocean (TO) Stützpunkt. Es ist empfehlenstwert den TO Nachweis beim Checkin auf den Tisch zu legen. Das lässt die ohnehin freundichen Menschen noch freundlicher werden. Das Marinaoffice spricht neben FR auch DE, EN, ES und vieles mehr.

The Dörf

Nach der allzu kreativen Werbekampagne des Landes Baden-Würrtemberg (The Länd) bennen wir die Stadt nun "The Dörf" :-) Im Dörf findest Du alles was das Herz begehrt. Einkaufsmöglichkeiten für Essen, Trinken, Baumarkt, Fisch, Fleisch, Gemüse, ... Empfehlenswert aus unserer Sicht ist ein Besuch am Marktplatz. Dort findest Du einige wissenwerte Läden:

  • Maison de Macaron
    Egal ob Du die Makaronen gerne magst oder nicht, aus unserer Sicht gibts hier die beste Latte Macchiato in ganz Cherbourg. Personal: Superfreundlich und Deutsch sprechend. Unter anderem von Vorteil ist, dass Du direkt daneben gute Einkaufsmöglichkeiten findest ...
  • Fischhändler
    Die sind alle sehr gut, weil täglich frischen Fang. Wir ziehen die Fische der Händler dem Supermarkt vor. Erstens deutlich grössere Auswahl und zweitens besserer Qualität.
  • Gemüsehändler
    Super frisches Gemüse zu fairen Preisen. Immer saisonales Angebot. Somit keine Ware, die eine Weltreise hinter sich brimgen musste.

Anreise / Abreise

Die An- und Abreise von/nach Cherbourg ist sehr einfach. Der relativ überschaubare Bahnhof (2 Gleise) macht lange Suche obsolet. Von hier gehts in ca. 3,5h nach Paris. Von dort in die ganze Welt. Umsteigen in Paris bedingt meist den Wechsel des Bahnhofes, was per Taxi preiswert (~10€) und sehr einfach geht. Es sollte eine Umsteigezeit von ca. 1h eingeplant werden: Je nach Uhrzeit kann die Rushhour zuschlagen. Ankunft der Cherbourg Züge in Bhf "Paris St. Lazard". In Richtung Westen geht meist vom "Gare de Est" weiter. Hier ist eine Stunde gut ausreichend und reicht meist noch für ein Zigi-Päuschen auf dem Vorplatz.

Unserer Empfehlung ist eine Buchung mit möglichst grossen Vorlauf. Das macht die Ticktes günstiger. Ebenfalls empfehlenswert sind Platzreservierungen. Vorallem in COVID Zeiten. Wir buchen generell so weit wir möglich die SNCF Züge. Hier ist der Service super, die Züge sauber und vorallem sehr pünktlich. Du wirst den Unterschied sofort erkennen, wenn Du von SNCF auf DB wechselst.

 

 


Quellennachweis:

Inhalt Quelle
Begriffsdefinitionen http://www.wikipedia.org

 

 

Samstag, 19 Februar 2022 19:22

Neues vom Behörden-Schimmel ...

Wohnsitz und Postadresse in Deutschland

Kreuzer Abteilung

Bei der Kreuzer-Abteilung des deutschen Seglerverbandes haben wir die Kündigung bekommen, u.a. weil wir keine Adresse mehr in Deutschland haben, an welche sie die Rechnung senden können. Wir finden dieses Argument echt logisch bei einer Vereinigung, die sich als Seglerverband versteht :-) Manchmal würde ein Hocker helfen, um bis zum Tellerrand schauen zu können.

Behörden

Die deutschen Behörden, wie z.B. die Bundesnetzagentur, das Schiffsregister können ihren Pflichten nur dann nachkommen, wenn Du einen Wohnsitz ind Deutschland hast. Meist reicht hierfür eine elektronische Adresse wie z.B. CAYA. Hier kannst Du Deine Post weiterleiten und bekommst das ganze elektronisch zugestellt.

Die Bundesnetzagentur vergibt das/die Rufzeichen u.a. für seegehende Yachten. Ohne Deutsche Adresse können sie die regelmässig neue Frequenzzuteilungs-Urkunde und die zugehörige Rechnung nicht zustellen. Zumindest wurde uns das so erklärt. Unsere CAYA Adresse reichte hierfür aus. Das notwendige Orginal kannst Du dann von CAYA an Deine Position nachsenden lassen. Das scheint der Netzagentur nicht möglich.

Ein Highlight im Behördendschungel: Die Ausstellung eines "internationalen Führerscheins" (eigentlich nur eine Übersetzung Deine Führerscheines) ist ohne deutsche Adresse nicht möglich. Zumindest wurde uns das auf dem Amt erklärt. Sie könnten uns das Dokument nicht zustellen. Eine CAYA Adresse ginge hiefür allerdings nicht. Abholung unmöglich wegen Corona. Wofür der Virus alles gut ist ....

Zoll

Bei Ausfuhr von Waren ins Ausland hat man einen Anspruch in DE die Vorsteuer rückerstattet zu bekommen. Der Zoll erklärte uns jedoch, wenn wir keinen Wohnsitz in DE hätten gäbe es auch nichts auszuführen. Daher keine Erstattung der Vorsteuer. Pardon: Wir sind Deutsche mit deutschen Pass. Das schien dem Zöllner egal zu sein. Uns erscheint dies in jedem Fall rechtlich nicht einwandfrei zu sein. Andererseits war es uns zu blöd, uns mit diesem ignoranten Menschen auseinanderzusetzen.

Montag, 28 Februar 2022 12:53

Angekommen in der Blauwasser Community

Nachdem Segeln aktuell nicht geht, surfen wir eben im Netz

Aufgrund der langen Liegezeit hatten wir die Chance ergriffen mit sehr vielen Blauwasser Communities Kontakt aufzunehmen. Es gibt eine eher unübersichtliche Menge an Angeboten im Internet. Unsere Erfahrung sagt dass es egal ist, wie sich das Forum nennt. Wichtig ist, dass Du eine lebendige Gemeinde im jeweiligen Medium findest, dass Fragen und Posts zeitnahe und kompetent beantwortet werden. Es nutzt wenig, wenn Du eine Frage stellst um erst Monate später eine Antwort zu erhalten. Wir haben bei Facebook und WhatsApp als sehr interessante Medien für unterwegs kennengelernt. Speziell bei WhatApp gibts hilfreiche Gruppen der TransOcean (siehe unten). Natürlich findest Du in allen Medien Menschen, die zwar nichts zu sagen haben, dieses Unwissen aber lautstark zum Besten geben. Naja, wie immer eben.

In den meisten dieser Foren stehen 2 Fragen im Vordergrund:

  1. Wo liegt ihr derzeit ?
  2. Wo wollt ihr hin ?

Zu diesen Frage stellt sich für uns persönlich eine für uns interessante Entwiklckung dar. Unser/der BELUGA Standort ändert sich umständehalber seit August 2021 bis heute (März 2022) nicht mehr. Daher ergibt sich schnell die Frage: "Warum liegt ihr denn schon so lange ?" Diese Frage beantworten wir nach kurzer Schilderung mit Verweis auf unseren BLog. Die Zuhörer reagieren durch Kopfschütteln und Fassungslosigkeit. Die Frage "Wie konnte das passieren ?" zu beantworten überlassen wir jedem Einzelnen. Viele Segler äussern sich nach durchlesen unseres Blogs nach wenigen Tagen mit Entsetzen. Meist per Mail. Unser Blog hatte in 2021 über 130.000 Leser. 130Tsd blauwasserinteressierte, die unser Schicksal teilen. Geteiltes Leid ist ja bekanntwerweise auch halbes Leid ... andererseits ... grosse Eigenwerbung für die Verantwortlichen.

Zwischenzeitlich begrenzten sich die Kontaktaufnahmen nicht nur auf die umliegenden und durchreisenden Schiffe, wie noch in Dünkirchen. Wir bekommen täglich zahlreiche Mails von uns bislang unbekannten Blauwasser-Seglern und solchen die sowohl sich, als auch ihr Schiff darauf vorbereiten. Sie haben unsere Story aus unserer Website sowie Kontaktdaten aus Foren, SocialMedia und vom "hören-sagen" bekommen. Sie rufen uns an oder mailen uns. Es geht in vielen Fällen um unseren Antriebsschaden und dessen Behebung. Aber auch um Ausbauerfahrungen, um gute Liegeplätze um Fachbetriebe und vieles mehr. Das Fazit der Gespräche und Mails endet meist mit " ... gut zu wissen ...". Das hilft uns in unserer aktuellen Lage sicher nicht. Sicher aber vielleicht anderen, bestimmte Fehler zu vermeiden. Es erreichen uns täglich Mails aus dem Norden Europas, aber auch aus dem Mittelmeer und Südatlantik. Auch gibts auch in der Schweiz sowie in Österreich eine äusserst rege Blauwasser-Szene.

Mit eingen dieser Menschen haben wir uns während unseres Bodensee Aufenthaltes persönlich getroffen um Erfahrungen auszutauschen. Alle halten uns die Daumen, dass wir bald weiterkommen mögen. So kann eine immer grösser werdende Gruppe hilfreiche Tipps und Tricks bekommen. Unsere Erfahrungen zur Blauwassserszene sind sehr gut. Grosser Zusammenhalt, viel Freundlichkeit, Freundschaft, Emphatie und Hilfsbereitschaft, wenig Egosimus. Attribute, die in heutigen Zeiten auch Anderen gut zu Gesicht stehen würden.

Vereine und Vereinigungen

Die Mitgliedschaft bei TransOcean ist nicht nur sehr hilfreich, sondern in meiner persönlichen Ansicht für Blauwassersegler unverzichtbar. Der TransOcean arbeitet mit sehr vielen Seglervereinigungen zusammen, wenn um Hilfe oder Info für Segler geht. Sie haben interessante Angebote für Segler: Von medizinischen Hilfsmitteln über Ansprechpartner bis hin zu Fortbildungs-Seminaren. Während der COVID Zeit begonnen und derzeit aufgrund des grossen Erfolges weitergeführt wurden sog. "Micro-Seminare". Das sind ZOOM Meetings für Mitglieder und auch Nicht-Mitglieder zu speziellen Themen, welche in Vorfeld ausgeschrieben werden. Sicher sind nicht alle Seminare für jeden interessant, dafür gibts die Themenliste. Dennoch findet sehr viel Kommunikation zwischen den teilweise 400 bis 500 Teilnehmern starken Seminaren statt. Während und gerne auch nach dem Seminar.

TransOcean ist nicht nur der Einstieg in diese Szene, TransOcean hilft den Blauwasser-Sglern auch mit einer enormen Zahl von Stützpunkten, wenn Hilfe notwendig wird. Auch kannst Du vorab bei den Stützpunktvertretern Details zu Gegend und Marinas erfragen. Das Ganze geht für weniger Geld als ein REEDs kostet. Sicherlich ist TransOcean nicht die "Vollkasko" Lösung aber ein sehr hilfreicher Einstieg in eine längere Auszeit.

Sonntag, 06 März 2022 11:33

Neues von YANMAR

Ein kurzer Blick zurück

Am 10.10.2021 blieben wir mit unserem zweiten Getriebeschaden hier in in Cherbourg liegen. YANMAR sendete eine Expertentruppe, welche der Sache auf den Grund gehen soll. Am 4.11.2021 wurde uns mitgeteilt, dass die Ursache eine falsche Auslegung der Antriebseinheit war. Die Yachtwerft hatte aufgrund von Berechnungsfehlern ein zu schwaches Getriebe (ZF30M) eingebaut, was die schnelle Abnutzung der Kupplung bedeutete. Dieses müsse durch ein leistungfähigeres Modell (ZF25) ersetzt werden, welches hydraulisch sein wird und somit keine Kupplung mehr hat. Die Yachtwerft Glückstadt erklärt sich für die Schadensbehebung verantwortlich. Wir wägten uns in guten Händen.

Da allerdings über Wochen keine Rückmeldung kam nahmen wir Kontakt mit der Yachtwerft auf. Die erklärten uns, dass sie nichts tun werden, bevor die noch offene Rechnung (grossteils der Aufwand für Motoreinbau) bezahlt würde. Leider erfuhren wir erst davon, als wir aktiv Kontakt aufgenommen hatten. In mehreren Telefonaten fanden wir schliesslich eine Einigung dieser offenen Rechnung. Eine für uns wundersame Entwicklung: Erklärte die Yachtwerft noch im September " ... wenns nur am Geld fehlt, dann soll das kein Hinderniss werden. Da werden wir uns sicher einig ...". Im Dezember erklärt uns dieselbe Yachtwerft " ... wir sind ein Handwerksbetrieb und keine Bank ...".

Anfang Dezember teilte uns YANMAR noch mit, dass sie mehrere Getriebe verfügbar hätten. Die Reparatur könne Anfang des Jahres beginnen, sobald die Beauftragung im Hause sei. Die Beauftragung der YANMAR Reparatur wurde uns schliesslich am 20.12.2021 von der Yachtwerft bestätigt. Um keine Zeit zu verlieren, bittet die Yachtwerft a) während der Schadensbehebung an Bord zu sein und b) um ein baldigstes Zeitfenster für die Reparatur. Wir geben der Yachtwerft ein Zeitfernster zwischen Mitte Januar und Mitte Februar bekannt.

Eine Frage der Sichtweise ...

In einem Telefonat mit YANMAR kurz vor Weihnachten erhielt ich eine Beschwerde über meine "ungerechte" Berichterstattung bzgl. YANMAR Europe. YANMAR Europe konstatiert, dass sie gar nichts für die Probleme könnten und daher für die Misere nicht verantwortlich zu machen seien. Kann man so betrachten, muss man aber nicht ! Aus unserer Sicht, nämlich der eines YANMAR Kunden, zählt einzig der Erfolg.
Wir als Kunden erwarten von einer YANMAR Organisation, dass sie die Lager und Händler im Griff behalten. Damit im Sinne des Kunden eine schnellstmögliche und zufriedenstellende Lösung herbeigeführt werden kann. Neben dem für uns enttäuschenden Verlauf des Jahres 2021 und einer katastrophalen Kunden-Kommunikation wurden Absprachen und Zusagen aus 2021 in 2022 plötzlich nicht mehr gehalten.

Die seit November 2021 bekannte Notwendigkeit eines neuen Getriebes ist bis heute (März) noch immer nicht terminierbar. Ist ja erst seit Dezember bestellt, oder ? Im Dezember waren angeblich noch genügend Getriebe bei YANMAR auf Lager.

Der hoffnungsvolle Blick nach vorne

Da wir bis Mitte Februar keine Nachrichten bekamen, nehmen wir Kontakt auf. Unser Wunschtermin: 7.3.2022 ! Zwischenzeitlich fast 6 Monate später ! Da wir erneut keine konkreten Termine bekamen und unsere Erfahrung uns gelehrt hatte "be prepared" fahren wir nach Cherbourg. Befürchtung: Ein Techniker steht mit dem Getriebe vor dem Schiff und ruft an, warum niemand an Bord wäre. Könnten wir dann nicht binnen Minuten auf die BELUGA zurückkehren, dann ginge es bei ihm erst wieder in mehreren Wochen ... so erlebt in Dünkirchen.

Zumindest wollten wir uns an Absprachen halten und reisen Anfang März auf die BELUGA. In den ersten Tagen an Bord erreicht uns eine Mail der Yachtwerft in welcher uns mitgeteilt wird, dass sie noch keinen Termin nennen könnten. In einer beigelegten Mailstafette konnten wir dann lesen, dass YANMAR zwischenzeitlich keine der für uns notwendigen Getriebe mehr verfügbar hat. YANMAR versucht in Telefonaten mit der ZF was zu bewegen, will uns jedoch keine grossen Hoffnungen machen. Getriebe anderer Yachten sind aktuell bereits auf Oktober 2022 verschoben. Wir bekämen jedoch das erste verfügbare Getriebe geliefert.

Im Nachgang müssen wir feststellen, dass die Verweigerungshaltung der Yachtwerft im Dezember uns noch Monate oder Quartale in Cherbourg kosten könnte. Die Beauftragung der Yachtwerft knapp vor Weihnacht kam wahrscheinlich in der für YANMAR weihnachtsfreien Zeit an. Die Beschaffung begann möglicherweise daher erst ab 10.1.2022. Da waren die im Dezember noch vorhandenen Getriebevorräte zwischenzeitlich weg. Immer gut mit Profis zu arbeiten.

So lassen wir es uns aktuell in Cherbourg gut gehen und warten und hoffen ... andere Chancen haben wir leider nicht.

Freitag, 04 März 2022 17:51

Zurück in der Kuhzunft ...

Am 28.2 reisen wir nach Cherbourg um die Beluga wieder hochzufahren. Nach knapp 10 Wochen in der Ferienwohnung der Familie Brendle genossen wir den natURLAUB auf dem Bauernhof. Pferde, Ziegen und Hühner waren unsere Begleitung. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Familie Brendle bedanken. Schnell entschlossen konnten wir die Wohnung buchen. Kurz vor Weihnachten wurden wir sehr freundlich aufgenommen und haben am 17.12.2021 Sonntag nachmittag an der Argen (Bodensee)Die Ferienwohnung in natürlicher Idylle bezogen. In superfreundlicher Athmospähre durften wir die knapp 10 Wochen verbringen. Daher fällt es uns einersteits nicht leicht die FeWo zu verlassen, andererseits ist die BELUGA zwischenzeitlich zu unserer Heimat geworden. Wir freuen uns daher sehr wieder auf "unsere" BELUGA zurückfahren zu dürfen. Einige Tage vor Abreise maile ich die Yachtwerft an. Ich wollte den Termin auf Anfang März (7.3.) bestätigten. Ab 7.3.2022 sollte nach über 8 Wochen die Reparatur unseres Getriebes stattfinden. Wir sind der Meinung, dass 8 Wochen ausreichen sollten, um eines der Getriebe welche vor Weihnachten lt. YANMAR noch in Frankreich verfügbar waren, anliefern zu lassen. Im August / September hatte YANMAR ja bewiesen, dass sie's nicht schneller können. Jeder eben seinen Fähigkeiten entsprechend.

Chaos in der FeWo vor der AbreiseDie Woche vor Abreise geht das grosse Packen los. Die FeWo sieht aus wie hulle ! Ein gewaltiges Durcheinander eben, mit zahlreichen lustigen Diskussionen WAS nun per Post oder per Rucksack nach Cherbourg geht. Nachdem die Hinreise mir einen "super-heavy" Rucksack bescherte (geschätzte 50-60kg; gefühlt: über eine Tonne), will ich auf dem Hinweg nun nicht mehr ganz so schwer tragen.

Am 28.2.20222 um 20 vor 8 geht unser Zug ab Meckenbeuren. Zunächst 2h bis Stuttgart, dann 3h bis Paris, gefolgt von 3,5h bis Cherbourg. Schnell stellen wir fest, dass DB fahren einen grossen Unterhaltungswert hat: Kaum eingestiegen kam die Fahrscheinkontrolle. Kein Problem, alles dabei und in Ordnung. Auf meine Frage ob die Umsteigezeit von 6 Minuten in Ulm angesichts der notorischen Verspätungen der Südbahn zu knapp wäre, kam folgende Antwort: Der Zug in welchen wir in Meckenbeuren eingestiegen sind, kommt nur 6 Minuten vor dem gebuchten ICE an. Wir erleben dann die volle Härte der DB Beamten: Wir erfahren, dass nur eine Verspätung von 20 Minuten einen Zugwechsel möglich machen könnte. Wir hätten ein "Sparticket" (gebucht haben wir ein offizielles Ticket bei der französischen Bahn=SNCF) und hätten eine sog. Zugbindung. Das bedeutet: Wir müssten also wechseln !

Während des Gesprächs fragen die DB-Schaffner den Fahrplan ab. Ergebnis: Unser ICE ab Ulm ist kaputt und kommt gar nicht in Ulm an. Gut dass wir gefragt haben! Daher können wir sitzen bleiben. In Stuttgart haben wir über eine Stunde Zeit umzusteigen. Da machen die paar Minuten nichts aus. So kam die menschliche Seite der Bahnschaffner durch: Wenns nach ihnen ginge, dann könnten wir sitzen bleiben um unseren Zug zu erreichen. Wenige Minuten später kamen die Schaffner nochmals vorbei. Die neue Botschaft: Es gibt einen Ersatzzug. Dieser bedeutet 15 Minuten Umsteigezeit. In Ulm sei ebenfalls Schichtwechsel der Schaffner. Der neue Kollege könnte dann eine Aufpreis von 60€/Person kassieren. In Anbetracht der Tatsache dass die gesamte Reise ein wenig mehr als 120€ kostet, eine stolze Summe. Wir beschliessen dann den Zug in Ulm zu wechseln, da wir einen Aufpreis von 50% für die Strecke Ulm => Stuttgart (1h) nicht bezahlen wollen. Anekdote am Rande: Bei unserem "Sparpaket" würden die Tickets auch dann hinfällig, wenn wir aufgrund einer möglichen DB Verspätung den Anschlusszug nicht erreichen würden. Die Umbuchung geht nur 24h vor Abreise ! Uns kommt der Song von Stefan Raab in den Kopf: "Sänk you for travelling with deutsche Bahn ..."

Wir steigen um. Den Ersatzzug ab Ulm haben wir erreicht. Dieser ist jedoch proppevoll und unsere Sitzplatzreservierungen obsolet. Dennoch haben wir einen netten Platz bekommen. Wir werden Augezeuge eines grandiosen Aufstands im Zug: Viele Menschen haben Aufpreise für Sitzplatzreservierungen bezahlt (leider bei DB gebucht) und können diese nicht wahrnehmen. Reaktion der DB: Es gibt kleine Schokolade Häppchen ... Sänk for travelling with deutsche Bahn !

Ab Stuttgart sitzen wir im ICE, obwohl wir eigentlich einen TGV gebucht hatten. Sitze sind jedoch frei, wie gebucht. Also "keep cool", es geht wieder zurück nach Hause. Ab Paris geht dann alles wie geplant. SNCF hats wohl besser im Griff. In Paris ist mollig warm. Unsere Jacken, welche in good old Germany noch notwendig waren, sind hier eher zu viel. Sonne, Wärme und nette Menschen stimmen uns freundlich: Wir freunen uns bald wieder auf der BELUGA zu sein.

Gegen 18:30 kommen wir ins Cherbourg an. Leichter Regen, aber warm. Ab zum Schiff und .. wieder zu Hause ! Juhu ! Die BELUGA kam sehr gut über de Winter. Keine Probleme. Strom an, Landstrom einstecken, Heizung an. Taschen aufs Schiff und die wichtiste Sachen einräumen. Kurz: ca. eine Stunde nach Ankunft sitzen wir beide im Cockpit und freuen uns, zu Hause zu sein. Wenige Minuten später stelle ich fest, dass ich den Thermostat prüfen sollte: Die BELUGA hat Sauna-Temperatur im Inneren.

 

 

Welcome to Gallien !Welcome to France ... welcome to Gallien !

In einem kleinen gallischen Dorf namens Cherbourg. Normandie können wir zwischenzeitlich sehr empfehlen. Nette Menschen sehr viel schöne Landschaft und leckeres Essen.

Leider haben wir aktuell weder Asterix noch Obelix kennen gelernt, aber ...

 

 

 

Freitag, 18 Februar 2022 06:26

YLENIA und ZEYNAP besuchen uns am See ...

Das neue Jahr beginnt, wie das alte Jahr endete: Die Tiefs geben sich die Klinke in die Hand. Was allerdings am Bodensee als Sturm ankam, war im Norden des Landes zum Orkan geworden. Die beiden Tiefs, welche zwischen 16.2. und 20.2. über Deutschland zogen, wurden mit YLENIA und ZEYNAP bezeichnet. Die Landratten unter uns können sich bei dieser Erfahrung vielleicht vorstellen, was Orkan bedeutet. Viel Wind und noch mehr Wasser. 

Die Segler unter uns wissen, was dies bedeutet: Lebensgefahr auf See. Nicht nur der Wind, sondern vielmehr die Wassermassen in den Wellen werden zum Problem. Ich habe an der Südwest Spitze Irlands die prognostizierte sog. signifikante Wellenhöhe eingeblendet. Am 18.2.2022 wurde diese mit 11,8 mtr also knapp 12 mtr angegeben.

Kleiner Exkurs: Was ist eine Angabe "signifikante Wellenöhe"

Die signifikante Wellenhöhe wird in der Meereskunde und Meteorologie verwendet und beschreibt statistisch eine Wellenhöhe als arithmetisches Mittel aus dem höchsten Drittel der Wellen.

Eine Beobachtung erfolgt hierbei für ein bestimmtes Seegebiet und eine bestimmte Beobachtungszeit, zum Beispiel über 20 Minuten. Die Beobachtungen erfolgen üblicherweise mit Messbojen. Als Formelzeichen ist H1/3 gebräuchlich. Bei Annahme eines Rayleigh-verteilten Seegangs wird diese Wellenhöhe von 13,5 % aller Wellen überschritten. Deshalb spricht der Segler davon, dass jede 7te Welle (~14%) höher ist. Die ursprüngliche Definition wurde von Walter Munk im Jahr 1944 aufgestellt und legte jene Wellenhöhe zugrunde, die ein „geübter Beobachter“ als maßgebende Wellenhöhe schätzen würde. In unserem Beispiel bei YLENIA und ZEYNEP wurde am SW-Ende Irlands der H1/3 Wert mit 11,8 mtr angegeben. Einzelne dieser Wellen sind nicht nur höher, sondern  können bis mehr als dem Doppeltem des H1/3 Wertes anwachsen, in diesem Fall somit auch mal über 20mtr werden. Diese Wellen gerne auch werden als Feakwave bezeichnet. Um Dir einen Vergleich zu geben: Der Aussichts- oder Moleturm des Hafens in Friedrichshafen ist 20mtr hoch. Sicherlich kannst Du Dr vorstellen, was passieren würde, wenn der Bodensee in der Lage wäre solche Wellen zu produzieren. Mit orkanartigen Winden wäre dies am Bodensee prinzipiell möglich. Aufgrund der Topologie und der Grösse des Bodensees ist allerdings die Wirkdauer des Windes zu kurz um solch enorme Wellen zu produzieren ... zumindest aktuell :-)

Braucht kein Mensch ... wir hoffen dass die Yachtwerft Glückstadt die Firma YANMAR überreden kann, die notwendigen Reparaturen bald abgeschlossen zu haben. Alle Beteiligten stehen bereit. Lediglich YANMAR bekommt (noch) kein Getriebe her. Ist ja auch erst seit 6 Monaten bekannt, dass ein solches Getriebe notwendig wird. Vielleicht liegt ja noch ein passendes Exemplar beim YANMAR Partner in Dünkirchen. 

Nach 7 Wochen in Dünkirchen erleben wir bis heute 6 MONATE Liegezeit in Cherbourg !

Wir lieben es, mit Profis zu arbeiten ! - Wer solche Profis kennt, kann sich gerne bei uns melden.


Quellennachweis:

Inhalt Quelle
Titelbild https://www.design4disaster.org/disasters-2/natural-disasters/freak-waves/
Wetterbilder https://www.windy.com/

 

 

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