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Ralph Baumann

Ralph Baumann

Montag, 09 Oktober 2023 14:07

Quelle der Hitze ...

… zumindest würden wir FUENCALIENTE auf diese Art übersetzen. Vulkane stehen auf La Palma – oder wie sie auch genannt wird: Isla bonita – ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten. Museen und oder Ausstellungen mit mehr oder weniger Informationsgehalt sind auf der Insel zu finden.

Wir besuchen das Museum des Vulkans San Antonio. Auf den ausgewiesenen Wegen kann man dann zur Caldera (Krater) des Vulkans wandern

Was uns allerdings mehr beeindruckt hat, war der Besuch auf dem Vulkan Tajogaite, welcher 2021 ausgebrochen war und in 2021 die Weltpresse beschäftigte. Mehr hierzu aber in einem eigenen BLogbeitrag.

Das Museum ist eine kurze Einführung, um Vulkanismus auf den Kanaren in Grundlagen zu verstehen. Die anschliessende Wanderung mit Erdbeben-Simulator ist eine lehrrreicher ca. 1h Spaziergang an welchem wir Euch auf diesem Wege teilhaben lassen

 

 

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 06 Oktober 2023 10:54

Es geht wohl auch schneller ...

… als mit der BELUGA :-))

Seit dem 3.10. 2023 trudeln hier die Teilnehmer der Minitransat über einen Zeitraum von ca. einer Woche Tag und Nacht ein. Jeder der hier ankommt wird von einer frenetischen Gruppe mit maximalem Getöse und Beifall begrüßt. Da diese Begrüßung auch gerne mal morgens um 04:00 stattfindet sind wir ganz glücklich, dass es sich nur um eine eher kleine Gruppe handelt :-) Diese Gruppe wird jedoch immer größer, da jeder Skipper welcher bereits im Hafen liegt, seine neu ankommenden Kollegen begrüßt. Da die Skipper für die Minitransat ohnehin gelernt haben in 20 Minuten Etappen zu schlafen sind immer alle da. Ein toller Zusammenhalt unter den Skippern ! Alle schlafen mit UKW Funkgerät. Wird der Zieldurchgang eines Minis verkündet sind alle da. Jubelnd und helfen wo immer sie können. Da scheint es keine Grenzen – weder über Nationen noch andere zu geben. Im Rennen harter aber fairer Gegner, im Hafen Buddy und Freund. Soll sollte das auch bei anderen sein !

Was ist nun die Minitransat ?

Die Minitransat ist ein Segelrennen, welches von Sables d'Olonne in der französischen Biskaya beginnend im ersten Etappe nach Santa Cruz de La Palma führt. Die Schiffe mit dem Namen "Mini 6.5" sind 6,5mtr lang und 3mtr breit. Es wird Einhand geseglt, das bedeutet: nur eine Person an Bord erlaubt. Auch ist eine Kommunikation mit der Aussenwelt nicht erlaubt. Das bedeutet keine Wetterberatung durch Meteorologen, was bei solchen Rennen gerne in Anspruch genommen wird. Hier eben nicht erlaubt ... alles muss man selber machen :-)) Der Erste der Ankömmlinge hatte 9 Tage und knapp 20 Stunden für diese Strecke benötigt und ist nun unser Nebenlieger. Ende des Monats starten die Minitransats dann zur zweiten und letzten Etappe nach Guadeloupe in die Karibik.

Die Gruppe startet in 2 Klassen: Den Protos und den Serie. Man sollte sich unter Proto nicht unbedingt ein Schiff vorstellen, was bis zur letzten technischen Möglichkeit ausgereizt ist. Einige der Schiffe werden als Proto gewertet, weil die Werften noch nicht das geforderte Minimum an Schiffen verkaufen konnten.

Selbst 2 der Minis längs aneinanderliegend sind kürzer als die BELUGA. Auch haben wir festgestellt, dass nicht nur unsere Pantry (Küche) größer ist :-)) sie ist auch ein wenig besser befüllt. Allerdings wäre die BELUGA selbst mit aller Hilfe durch Technik nicht in der Lage die 20+kn Geschwindigkeit der Minis zu erreichen.

Dieser nicht ganz ernst gemeinte Vergleich soll Dir zeigen welchen rudimentären Bedingungen diese Skipper über Wochen ausgesetzt sind. Allerdings machen alle das Ganze freiwillig und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich auch nur einer der Skipper Gedanken über diese Umstände macht.

Andererseits sagt der Bordcomputer der BELUGA, dass die Höchstgeschwindigkeit der BELUGA bis bei 23.5kn über Grund lag. Wasserski raus !
Diese Geschwindgkeit hatten wir im sog. "Alderney Race" auf dem Weg von Cherbourg nach Roscof erreicht. Allerdings herrscht dort bekanntermassen sehr viel Strömung. Unser Verdienst und der Verdienst der BELUGA war lediglich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Das scheint wohl geklappt zu haben sagt unser Bordcomputer.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 06 Oktober 2023 10:04

Willkommen auf La Palma

Nachdem wir nun viele Wochen vor Anker lagen, segeln wir nach La Palma. Start von Valle Gran Rey. Die Strecke von 40NM führt uns am 29.9.2023 über ca. 6 Stunden vorbei an der SW-Küste Gomeras zur SE-Küste La Palmas. Wir waren ja bereits in Juli hier und daher glauben wir zu wissen, was uns erwartet.

Mit der „Willkommensparty“ für uns haben wir allerdings nicht gerechnet. An unserem ersten Wochenende findet ein Motorsport Event direkt vor dem Hafen statt. Zunächst dachten wir, dass hier ein Rennen stattfindet. Da einige Fahrzeuge schon mal in Gegenrichtung der anderen unterwegs waren, gehen wir davon aus, dass dies wohl kein Rennen sein kann. Auf dem ansonsten als Parkplatz benutzten Gelände findet eine organisierte „Spritverbrennung“ statt. Viel Lärm der Motoren und Gestank nach verbranntem Gummi der Reifen. Die Fahrer der Fahrzeuge scheinen sehr viel Spaß zu haben, mit hohen Drehzahlen und ihren Reifen die Parkfläche zu tätowieren.

In Santa Cruz ist die Hauptstraße gesperrt. Dort stellen viele Autofreaks und -tuner ihre Fahrzeuge aus. Teilweise echte Kostbarkeiten ! Mit viel Liebe zum Detail werden scheinen die Fahrzeuge Innen und Außen getunt zu sein. Mal mit riesiger Soundanlage, teilweise mit poliertem Motorraum, mit Spaltleder bezogene Inneneinrichtung etc, etc. Alle Arten von Mobilität sind hier vertreten. Von getunten Autos über Motorräder für Groß und Klein, RC-Fahrzeuge, bis hin zu Gelände- und Sanitärfahrzeugen war alles zu finden.

Nicht zu vergessen bei unserer Aufzählung: Die Soundwettbewerbe ! Nacheinander waren die diversen Auspuffsounds der Autos und Motorräder zu hören. Die Aussteller jagten mit ihren abgestimmten Soundeinlagen die Einwohner von Santa Cruz regelrecht über den Platz. Mal röhrt ein Mustang aus voller Brust im Süden, dann ein Motorrad im Norden, gefolgt von einem soundgetunten Renault im Osten usw. usw.

Die grosse Aufgabe für uns: Dem Strom von Menschen rechtzeitig aus den Weg zu gehen !

Ihr solltet unseren Oktober Verklicker nicht verpassen. Dieser erscheint Ende Oktober. Sensationalle Bilder !

Doch das mit den Autos sollte nicht alles gewesen sind … mehr hierzu im nächsten Blog !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Donnerstag, 05 Oktober 2023 14:13

4 Wochen Gomera

August/September waren wir über 4 Wochen auf Gomera, unserer Lieblingsinsel ! Zuerst 10 Tage in der Marina San Sebastian, danach buchteln. Vor Anker in Playa Santiago. Sabine bezeichnet die Bucht von Playa Santiago nicht zu unrecht als die „Waschmaschine Gomeras“. Bei der Ankunft und Abfahrt der Fred. Olsen Fähren durften wir sogar den Schleudergang geniessen. Der Ort war sehr schön, der Ankerplatz recht unruhig. Daher beschlossen wir nach 3 Tagen bis Valle Gran Rey im SW Gomeras weiterzusegeln. Dort legten wir uns ebenfalls vor Anker. Seeeehr viel ruhigeres liegen, obwohl in den ersten Tagen bis zu 15kn sehr böiger Wind wehte. Ankerballett war angesagt!

Plötzlich nehme ich Hektik an Bord wahr. Ruud – unser Begleiter von der PAULA - und Sabine rannten aufgeregt an Deck auf und ab. Sabine ruft aufgeregt ! „Ralph komm schnell, sehr schnell !“ Was war passiert ?

Unser Takacat-Dinghy mit Ruuds Außenborder hat sich in einer Welle mit Aufwind versorgt um anschließend kopfüber im Wasser zu landen. Das Dinghy war hierbei nicht das Problem, sondern eher der Außenborder, welcher nun mit dem Motor im Wasser lag. Ruud und Ralph starten eine Rettungsaktion. Ergebnis: Beide landen im Wasser ! Laut lachend und schwimmend haben wir danach zuerst Ruuds Außenborder gerettet und danach das Dinghy wieder in Position gebracht.

Zwischenzeitlich entwickeln wir uns nicht nur zum Arzt, Elektriker, Koch, Schreiner und Kunstoffbearbeiter, sondern auch zum Außenbord-Mechaniker. Unser 5PS Mercury wollte nicht anspringen. Mit Starthilfespray läuft er, sobald das Sprühen endet, beendet er auch seinen Dienst. Diese Reparatur war noch in vollem Gange, als der Dinghy Überschlag passierte. Daher auch Ruuds Außenborder an unserem (etwas größeren) Dinghy. Nun hatten wir 2 „Pflegefälle“ an Bord. Bevor nicht mindestens einer der beiden Außenborder repariert war, konnten wir nicht an Land. Rudern war keine Option :-))

Also Ruuds Außenborder ebenfalls zerlegen und reinigen. Danach über Nacht trocknen lassen, schließlich ist Stress an Bord verboten. Bei unserem Außenborder war das ein klarer Fall: Die Leerlaufdüse. Also Vergaser demontieren und säubern. Danach lief er wieder wie bisher ! Gott sei Dank, wenigstens wieder einen Außenborder mit Funktion. Das mussten wir sofort testen und motorten in den Ort auf ein Bierchen. Alles wieder paletti !

Am nächsten Morgen – nach dem gemeinsamen Frühstück – montierten wir Ruuds Außenborder und siehe da: Auch dieser geht jetzt !

2 Tage später will Ralph den YANMAR starten, leider ohne Erfolg. Wir versuchen telefonisch mit YANMAR in Kontakt zu treten. YANMAR sitzt in Santa Cruz de Teneriffe, ca. 80NM weg von uns. YANMAR teilt uns mit, dass auf Gomera kein Support möglich wäre, wir sollen „einfach“ nach Santa Cruz kommen, dann kümmern sie sich drum. Sie können dann mit dem Diagnosegerät den Fehler auslesen. Bei aktueller Flaute könnte das ein gefährliche Aktion von Wochen werden: Völliger Unsinn.

Mit Unterstützung des örtlichen Motorenschraubers „Pipo“ konnten wir die YANMAR Maschine wieder hören. Grund: Bei den neuen YANMAR scheint die Technik derart „auf Kante genäht“ zu sein, dass beim leisesten Hauch von Änderung mindestens ein Sensor den Start wortlos verhindert. Einerseits sehr positiv, da so kein Maschinenschaden droht. Andererseits wäre es sehr nett von YANMAR gewesen, wenn der Bordcomputer wenigstens mitteilen würde, welcher Sensor derzeit Probleme hat. In unserem Fall haben wir auf Verdacht die Saugleitung der Kraftstoff-Versorgung in Gegenrichtung – also zum Tank – durchgeblasen. Alles wieder montiert und der YANMAR brummt wieder. Die YANMAR Technik – so gut die sein mag – scheint von Ingenieuren und Theoretikern aber nicht von Seglern entwickelt worden zu sein. Diese YANMAR Reparatur hat uns 4 Tage an die Spundwand gefesselt, was ein eher unhübsches Liegen war. Naja, das Thema YANMAR hatten wir ja schon. Gute Technik kann ja sein - unsere Maschine hat uns noch nie verlassen. Aber Getriebe die für die Motorleistung unpassend sind, Arroganz bis Ignoranz des Services, bis hin zu solch unverantwortlichen Aussagen wie oben zitiert scheint sich durch die gesamte YANMAR Organisation durchzuziehen. Keine Unterstützung der YANMAR Händler in Deutschland durch die YANMAR Organisation hatten wir in Glückstadt bereits erlebt. Pipo hatte einen heißen Draht zu YANMAR in Barcelona, da er auf den Kanaren keine Hilfe erhält. Gut vernetzt zu sein scheint eher eine Stärke der Praktiker zu sein – eine Stärke von YANMAR ist das sicher nicht.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 04 September 2023 09:24

Hausmeister Krause in Action

Wer kennt ihn nicht ! Tom Gerhardt als Hausmeister Krause. Ein echtes Highlight deutscher Filmgeschichte !

Alles für den Dackel, alles für den Klub !

Wie Hausmeister Krause fühlen wir uns so manches mal auf der BELUGA. Andauernd gibts irgendwas zu tun ... und wenn mal nicht ? Dann finden wir was Neues. Etwas, das wir schon immer mal machen wollten ! Die Arbeit geht auf einem Schiff offenbar nie aus ... das ist voll normaaal, wie Hausmeister Krause zu sagen pflegt.

Power working

Nach fast 3 Wochen Santa Cruz sind die Vorräte aufgefüllt. Auch Technik konnten wir beschaffen: Unsere bordeigene Waschmaschine hatte einen Riss in der Türdichtung. Einen AEG Händler auf eine der Kanareninseln zu finden, war uns leider nicht möglich. Alle Hausgeräte Handlungen verkaufen Waschmaschinen, aber Ersatzteile gibt’s keine. Auf die Frage „Wer so was haben könnte ?“ ernten wir Achselzucken. Selbst Mediamarkt in Santa Cruz konnte uns hierbei nicht helfen. Bei unserer Internetsuche fanden wir dann einige Händler welche so was haben sollten, manche waren gar nicht mehr am Markt, andere schüttelten mit dem Kopf und weitere wollten es besorgen, benötigen aber ca. 6-8 „spanische“ Wochen. Was gerne mal zu Monaten werden kann. Endlich konnten wir in Santa Cruz dann doch einen Händler finden, der sich das Teil für den nächsten Tag aus der Zentrale abrufen konnte. So haben wir aktuell wieder eine gut funktionierende Waschmaschine an Bord.

Sabine will schon seit geraumer Zeit eine „Einbruchsicherung“ für unsere Luken. Warum ? Gehen wir von Bord, müssen wir alle Luken schließen und verriegeln. Geht gut, aber bei der Rückkehr nimmt dir die Luft an Bord den Atem. Über 40°C Lufttemperatur und wenig Luftbewegung heizen die BELUGA derart auf, dass möglicherweise der Weihnachtsbraten auch offen liegend bereits gegart sein könnte :-)

Wir besorgen - bei unserem INOX Händler „Bonet“ in Santa Cruz - 8mm INOX Stangen und lassen diese in unseren Luken ein. Dabei integrieren wir auch die Insektenabwehr-Netze in Form eines klappbaren Rahmens. Einbruch ab sofort nur noch mit viel Gewalt, Hebel oder Bolzenschneider möglich. Da wäre das Einschlagen einer Scheibe wahrscheinlich die einfachere Variante.

Ralph bezeichnet die neue Luken-Optik nun als „Knast-Look“. Es macht jedoch sehr viel Freude, wenn man zurück auf eine etwas kühlere BELUGA kommt. Zusätzlich haben wir eine textile Lukenlüftung konstruiert. Mit einem metallenen Bastelreif und etwas Stoff näht Sabine eine Art Windsack, der nach unten wirkt und den Wind in die Luken leitet. Bilder hierzu gibts später, wenn die "Konstruktion" ausgetüftelt ist !


Power burning

Mit all den Arbeiten vergingen die knapp 3 Wochen Santa Cruz wie im Flug. Der grösste Teil unseres Aufenthaltes in Santa Cruz wurde von den Bränden rund um den Teide auf Teneriffa bestimmt. Es sei wohl der schlimmste Brand seit über 50 Jahren. Auch wenn kanarische Kiefern angeblich mit Bränden umgehen können. Wiki-Zitat hieraus sagt:

Die Kanarische Kiefer unterlag seit ihrer Existenz auf den Kanarischen Inseln einem hohen Evolutionsdruck infolge der wiederkehrenden Vulkanausbrüche und den damit verbunden verheerenden Feuern. Die Kanarische Kiefer widersteht den Feuern, indem sie ihre Stammesknospen unter ihrer sehr dicken Borke gegen die Flammen schützt. Kurze Zeit nach Beendigung des Brandes treiben die Knospen wieder aus dem schwarz verkohlten Stamm heraus.

In den Nachrichten lesen wir, dass nur die Vernichtungen in der Landschaft bereits über 150 Mio € Wert seien. Es wird derzeit auch als sicher beschreiben, dass es sich um Brandstiftung handelt. Wir hoffen, dass dieser Täter gefunden wird. Überschlägig hochgerechnet veranschlagen wir das Feuer mit mindestens 400 Mio €. Die Menschen hier sehen die ganze Sache mit betroffener Lässigkeit. Also beschliessen wir, dies auch nicht allzu eng zu traurig zu sehen.

Nicht zu halten ist mein Lästermaul ...

... auf der Suche nach dem Täter werden auf den gesamten Kanaren Belastungszeugen gesucht. Das könnte jemand sein, der dabei anwesend ist, wenn ein Verbrechen oder ein Unfall, geschieht. Ein zuverlässiger, glaubwürdiger Zeuge. Also jemand, der dabei war und dies durch seine Unterschrift bestätigt. Eine möglicher Belastungszeuge wird auf dem nebenstehenden Bild beispielhaft abgebildet.

... ein Schaden von mindestens 400 Mio € erscheint Sabine und mir – trotz unserer „El Gordo“ Lose - als sehr hoch. Andreas Scheuer mag diesen Betrag anders relativieren. Für ihn wars ja nur ne Unterschrift. Aber auch bei ihm gilt: Löschen müssen andere ! Wir plädieren daher gleichermaßen für langfristien Brand- wie auch für Scheuerschutz !

 


Power sailing

Am Mittwoch, den 30. August verlassen wir gegen 10:00 die Marina in Richtung Süden. Der Wetterbericht sagt uns ordentlich Düse zwischen Gran Canaria und Teneriffa an. Im Süden zunehmend. Genauso tritt das dann auch ein: Bis knapp 40kn Wind ! Zum Glück von achtern und mit knapp 1,5mtr Wellenhöhe gut zu segeln.

Mit einem Handtuch als Vorsegel macht die BELUGA zwischen 8-9kn Fahrt. Nachmittags liegen wir fest in San Miguel. Dort toben zwischenzeitlich auch bereits 20kn Wind im Hafenbecken. Dennoch war der Marinero der Meinung wir müssten die BELUGA in der Marina nochmals verlegen. Zugegeben, der neue Platz war für uns besser; der Weg dahin allerdings abenteuerlich. Letztendlich liegen wir eine Stunde später ohne Blessuren fest an unserem neuen Liegeplatz.


Power chilling

In der Marina treffen wir uns mit Klaus und Silke, einem badischen Blauwasser Paar mit ihrem 2 Mast Katamaran „Tartaruga“. Einige nette Abendessen und 3 Tage später geht schon wieder weiter. Das Wetter hat sich zwischenzeitlich beruhigt. Wir fahren in Richtung La Gomera, um vor Playa de Santiago zu ankern. Auf halbem Weg beschliessen wir jedoch San Sebastian anzulaufen. Dort wollen wir ein paar Tage bleiben. Kaum zu erkennen: San Sebastian hat unser Herz erobert ! Nicht nur eine schöne Marina, sondern auch immer mit etwas Action versehen. Show- und Gesangsabende auf der Plaza und, wie ihr auf den Fotos seht, auch Wasserski Kontest sind hier möglich.

Danach werden wir in Richtung Playa de Santiago zu verlegen. Sofern das Wetter mitmacht, wollen wir entlang der Südküste Gomeras ankern, um Ende September nach La Palma überzusetzen. In der Marina Santa Cruz de la Palma wollen wir ab Oktober bis Januar liegen bleiben. Das erste geeignete Wetterfenster im Januar wird uns dann in Richtung Mittelmeer segeln lassen. Wir freuen uns schon sehr darauf !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

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Samstag, 26 August 2023 09:33

Brand-Update aus Teneriffa

Das Feuer wütet zwischenzeitlich seit über einer Woche. Es sind laut aktueller Berichterstattung ca. 20 Löschflugzeuge im Einsatz, um das grösste Feuer seit über 50 Jahren gelöscht zu bekommen.

Am Abend des 23.8.2023 erreichte uns ein Aufruf, wir mögen uns einer Demo in Santa Cruz anschliessen. Demo ??? Wir waren da und erlebten hunderte von Menschen am Hafenkai. Jubelten und winkten den landenden Löschfliegern zu. Plakate mit der Aufschrift „Gracias“ lagen auf dem Boden. Eine Dankes-Demo also um den unermüdlichen Löschfliegern zu danken. Die Löschflieger wiederum bedankten sich durch sehenswerte Flugmanöver. Mir geht der Gedanke durch den Kopf, ob ich sowas auch in DE erwarten würde ? Eher Nein. Wäre nicht möglicherweise eine Demo gegen den Fluglärm der Löschflieger wahrscheinlicher ?!

Am 25.8.2023 setzt leichter Regen ein. Dieser hält bis zum nächsten Morgen druch. Der erste Regen, den wir seit Februar erleben. Glüklicherweise kein Platzregen. Ich fürchte Platzregen würde - bei den trocknen Böden und abgebrannten Bäumen – für Muren und somit für ein neues Problem sorgen. Das Wetter konnte sich beherrschen und regnete kontinuierlich und seicht vor sich hin. Es scheint, das Wetter wolle ebenfalls eine Beitrag leisten !

Das Bild links zeigt den Niederschlag an Asche im Hafenbecken von Santa Cruz de Tenerife. Neben der Asche auf Deck bilden sich regelrechte Ascheteppiche, welche im Hafen und vor der Küste herumschwimmen.

Zwischenzeitlich wurde der Verdacht bestätigt, dass es sich wohl um Brandstiftung gehandelt haben soll. Was immer die Motivation gewesen sein mag, die Auswirkungen sind in diesem Fall gewaltig: Zwölf Gemeinden wurden evakuiert, knapp 15.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bis zu 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz und ca. 20 Löschflugzeuge. Teneriffas größtes Brandereignis seit über 50 Jahren.



Montag, 21 August 2023 12:32

Wenn der Plan nicht funktioniert ...

… dann ändere den Plan. Aber niemals das Ziel !

Nach knapp einem Jahr auf den Kanaren soll es nun losgehen: Die Überfahrt nach Brasilien. Dort wollen wir in Richtung Süden um Kap Hoorn zu runden. Auf der Pazifik-Seite Südamerikas geht’s dann nach Norden bis … mehr hierzu findest Du in unserer Beschreibung auf dieser Website

Sabine und ich haben daher die Köpfe zusammengesteckt und beraten, wie es weiter gehen soll. Uns macht das Leben an Bord der BELUGA sehr viel Freude. Allerdings hat Sabine nach genauer Betrachtung der Strecke zwischen Kapverden und Brasilien ein wenig Magengrummeln. Wie bereits erwähnt, wir haben sehr viel Spaß am Leben auf der BELUGA und wollen das auch so beibehalten. Magengrummeln kann schnell zu Befürchtungen und möglicherweise auch zu Angst umschlagen. Um das zu vermeiden suchten wir nach einer Lösung. Entweder nochmals ein Jahr Kanaren oder ein anderes Revier was weniger Entfernung hat als Südamerika.
Bei dieser Frage kam, wie aus der Pistole geschossen: Griechenland !

Das Schöne an unserer Art des Reisens: Wir können frei entscheiden wohin und wie lange. Der Weg ist unser Ziel ! Wir sind beide große Griechenland Fans, waren dort auch des Öfteren mit sehr viel Spaß. Meist unter Segeln aber auch mit dem Camper. Wir kennen die eine oder andere Ecke ganz gut. Na denn, diese Entscheidung fiel nicht wirklich schwer. Wir verschieben daher unsere Atlantiküberquerung nach Südamerika um mindestens ein Jahr, wahrscheinlich sogar noch ein wenig länger, denn wir diskutieren bereits über ein weiteres Jahr Türkei. Sicher ist, wir werden nächstes Jahr (2024) in Griechenland segeln. Dort sind die Ankerplätze reichlich und ruhig – zumindest bei Nacht. Die Entfernungen – gemessen an dem bislang zurückgelegten – deutlich geringer und die Marina Gebühren sind überdies auch noch deutlich günstiger als auf den Kanaren. Ganz wichtig bei dieser Entscheidung: Die Küche ist nicht schlechter als die Spanische.

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben !

Wir sind uns allerdings einig, dass wir die Südamerika Strecke nicht an den Nagel hängen wollen. Ändere niemals das Ziel !

Die Rückreise ins Mittelmeer soll zwischen Februar und April 2024 auf den Kanaren starten. Schließlich sind wir Kälte nicht mehr gewohnt und wollen nicht im „Winter“ durchs Mittelmeer :-)) Der wildeste Teil der Überfahrt ins Mittelmeer wird die Strecke von den Kanaren bis Gibraltar, da in diesem Gebiet meist NE-Winde vorherrschen und dies unser geplanter Kurs wird. Wir planen derzeit eine Variante von den Kanaren über Madeira nach Gibraltar, oder bei etwas westlicheren Winden eine Direktissima nach Gibraltar. Die Strecke wird sich auf ca. 700-800NM belaufen. Wie bereits erwähnt: Das Diktat des Wetters wird entscheiden.

Den Orcas entflohen … hello again, dear Orcas !

Wir sind derzeit dabei uns eine ungefähre Route zwischen Gibraltar und Griechenland zu planen. Und schon sind sie wieder da, unsere schwimmenden Freunde, die Orcas ! Nachdem diese hochintelligenten Tiere von ihren Eltern gelernmt haben, wie das Spiel mit den Seglern fukltioniert, haben sie zwischenzeitlich 3 Boote versenkt ! Die Viecher sind bereits bis Valencia gesichtet worden. Auch auf Ibiza und Malle wurden im letzten Jahr Angriffe verzeichnet. Unsere Reaktion: Wir lassen uns von der VOYAGE einen Wal-PAL mitbringen. Die verscheuchen die Viecher angeblich recht zuverlässig. Hoffentlich wissen das die Orcas auch wink Ihr könnt dem folgenden Link folgen und die bekannten Interaktionen sehen.

Quo Vadis ?

Ob über Mallorca, Malta oder beides ? Ob durch die Straße von Messina und den Kanal von Korinth ? Oder über Albanien und durch Ionische Meer ? Entlang der nordafrikanischen Küste ? Alles unbeantwortet … den ungefähren Routenplan werden wir in Anfang 2024 an dieser Stelle veröffentlichen, wenn wir das Diktat des Wetters besser beurteilen können.

Sicher sind wir uns, dass wir die Cote d'Azur und Italien möglichst kurz halten wollen. Denn erstens kennen wir fast alles bereits und zweitens ist diese Ecke nur was für Millionäre … bei den Liegeplatzkosten ! Beispielsweise will Mallorca für einen Bojen-platz auf Cabrera (Ankern ist verboten) pro Nacht 75€. Bekannte Mitsegler berichten von 3-stelligen € Beträgen pro Nacht ! Daher: Wir werden so schnell wie möglich vorbei an dieser Abzocke in Richtung Griechenland segeln.

Wer uns zwischen Kanaren und Griechenland, oder auch ab ca. Juni in griechischen Gewässern begleiten möchte: Jederzeit ! Gerne Bescheid geben. Per Mail, Whatsapp oder per Telefon, wir freuen uns schon drauf :-))

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Die letzten Tage waren geprägt von großer Hitze. Über 40°C tagsüber und deutlich über 30°C während der Nacht. Schlafen ist schwierig bei der Hitze. Sabine geistert die halbe Nacht durch die Gegend und schläft teilweise im Cockpit an „frischer“ Luft. Jedes Grad zählt !

Der Atlantik ist geprägt von hoher Welle (bis über 4mtr) und starkem Wind (über 40kn). Leider – oder zu unserem Glück – weht hier im Hafen von Santa Cruz nur ein vergleichsweise laues Lüftchen. Einige aus Gran Canaria eingelaufene Yachten berichten von extremem Seegang zwischen Gran Canaria und Tenerifa. Sie haben die 4mtr Welle ausgekostet … teilweise auch ausgekotzt ? Einige Yachten erreichen uns mit zerrissenen Segeln. Die Rettungsboote (Salvamento) haben reichlich zu tun … und das nicht wegen Migranten in Schlauchbooten ! Sondern wegen "mutiger" Skipper, die versuchten dem Atlantik zu trotzen !

Heute am Mittwoch, dem 16.8.2023 überrascht uns der Anblick auf Santa Cruz. Eine riesige Rauchwolke am gegenüberliegenden Bergkamm der Stadt Santa Cruz. Deja Vue in Vigo letzten Sommer!

Es scheint auf der Nordseite Teneriffas ein Feuer ausgebrochen zu sein. Trotzdem die hiesige Regierung gefährdete Plätze gesperrt hatte. Gesperrt wozu ? Seit einigen Tagen ziehen die Perseiden hier über die Kanaren und alle wollen diese Sternschnuppen sehen. Wegen der vielen Wolken sind natürlich der Teide oder andere geeignete Höhenlagen die allererste Wahl für gute Fotos. Da sich unter den vielen Besuchern sicherlich einige finden, die Ihre Kippen, Glasmüll oder ähnlich brandgefährdete Stoffe in der Botanik hinterlassen, haben die Kanaren sehr viele beliebte Plätze gesperrt. Möglicherweise hat sich jedoch ein Brandherd aus einer dieser Gründe auf der touristischen Nordseite Teneriffas gebildet.

So haben wir heute das fragliche Vergnügen, eine dicke Rauchwolke über uns zu haben. Nicht nur was fürs Auge, sondern auch für die Nase und das Deck. Wir sind sehr zuversichtlich nicht durch das Feuer bedroht zu werden. Zwischen dem Feuer und unserer BELUGA liegt ein großer Teil der Stadt Santa Cruz. Wir werden über den weiteren Verlauf an dieser Stelle berichten.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

 

Abendlicher Update zur zwischenzeitlichen Feuersbrunst auf Teneriffa:

Was heute morgen als Rauchwolke sichtbar wurde, hatte wohl gestern (Dienstag) Abend begonnen. Als Feuer in Candelaria. Der Ort Candelaria liegt auf der Ostseite Teneriffas am Fuße des Teide. Dort gab es nach neuesten Infos wohl gestern eine grosse – all jährliche – Fiesta. In der Nacht ist wohl dort ein Feuer ausgebrochen, welches sich bis zum Teide hochgebrannt hat. Auf dem Bergkamm kommt der Wind etwas nördlicher und drückt das ganze Feuer wieder den Hang hinunter in Richtung La Laguna, einer Vorstadt von Santa Cruz. Einige der Tagesbilder stammen aus dieser Vorstadt in welcher wir heute einkaufen waren. Die Regierung von Teneriffa hat wohl einige Ortschaften bereits evakuiert und ist derzeit dabei weitere Orte zu evakuieren.

Da die örtlichen Kräfte das Feuer nicht in den Griff bekommen wurden heute Löschflugzeuge angefordert. Die spanischen Löschflugzeuge – vor kurzem noch auf La Palma im Einsatz – sind auf dem Festland stationiert. Eines konnte bereits heute zum Einsatz kommen, die anderen fliegen aktuell noch an. Ab morgen sollen angeblich 4 Löschflugzeuge im Einsatz sein. Wegen der Welle und dem starken Wind können die Löschflugzeuge allerdings nur IM Hafen von Santa Cruz Wasser holen. Den Hafen müssen sie sich mit dem Fred Olsen und Armas teilen. Mit spanischer Gelassenheit konnten wir heute Abend den derzeit einzigen Löschflieger beobachten, wie er Runde um Runde um den Hafen drehte, da ein Kurschiff anlegen musste und quer im ohnehin engen Hafen lag. Anbei seht ihr die Nachtaufnahmen der Feuer am Ortsrand. Sieht derzeit echt bedrohlich aus … obwohl noch viele viele Kilometer von uns entfernt. Morgen früh gibt’s den nächsten Update .. aus erster Hand. Na dann .. gute Nacht, es ist zwischenzeitlich 23:00 !

Montag, 31 Juli 2023 10:19

Hoch hinaus auf Teneriffa

Nachdem Tina und Markus uns wieder verlassen haben, der Mietwagen jedoch noch da ist, starten wir den schon seit ewiger Zeit ausstehenden Besuch des Teide. Wichtiges zum Teide in Kürze als Auszug aus Wikipedia

Der Pico del Teide (oder kurz der Teide) ist mit 3715m die höchste Erhebung auf der kanarischen Insel Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Der mit 7500 m Höhe über dem Meeresboden dritthöchste Inselvulkan der Erde gehört zum Gemeindegebiet von La Orotava. Diese Bergregion ist als Nationalpark ausgewiesen. 2007 wurde das Gebiet des Nationalparks El Teide von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Jährlich besuchen Millionen Menschen den Teide. El Teide ist die hispanisierte Form des Guanchen-Begriffes Echeyde. In der Legende ist dieser Ort die Wohnung des bösen Dämons Guayota, der den Sonnengott Magec entführte und ihn dort gefangen hielt.

Unseren Besuch in eigenen Worten zusammengefasst: Sensationell ! Eine wunderschöne Vulkanlandschaft, welche die einstigen Kräfte des Vulkans noch erkennen lässt. Farbenvielfalt der besonderen Art ! Formenvielfalt, welche die Phantasie anregt um Figuren in den spektakulären Felsformationen zu erkennen. Das Ganze gepaart mit sehr ausgeklügelter Straßenführung, welche massig viele schöne Eindrücke zulässt, ohne die Landschaft des Weltnaturerbes zu zerstören. Viele Busse, Quad-Gruppen, Wanderer etc. sind auf den Straßen und Wegen zu erkennen. Sicherlich ist der Teide auch ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor für Teneriffa. Umso erstaunlicher, dass die Erschließung dennoch umweltverträglich stattfand. Das scheinen die Makaronesier (hier: Kanarenbewohner) echt drauf zu haben ... zumindest auf Teneriffa !

Leider können wir Euch nicht alle Bilder unseres Ausflugs in diesem Blog zeigen. Es sind einfach zu viele ! In unserem Monatsrückblick, dem "Verklicker" des Monats findet ihr aber alle Bilder komplett. Lasst Euch beeindrucken !

Auf einigen Bildern sind die Inseln El Hiero, La Gomera und La Palma zu erkennen. Bei der aktuellen Wettersituation (Calima) erkennt man allerdings nur die Spitzen der Inseln. Der Rest hüllt sich in Dunst und Wolken. Eigentlich ist der Dunst mehr Sand als Wolke, sehr sehr feiner Sand. Eine interessante Szenerie, wie wir finden. Ist kaum auf einem Bild festzuhalten. Wir versuchen es dennoch :-))

Sabine hat 2 neue Freunde gefunden ! Sie kleben regelrecht an ihr. Wer sind diese Freunde ? Die Antwort liegt auf der Hand, wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Mit all diesen tollen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Rückweg in die Marina Amarilla Sur.

Der "Verklicker des Monats" verspricht sehr viele und sehr schöne Bilder ... ab Ende des Monats zu sehen !

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Dienstag, 25 Juli 2023 11:06

StarWars auf La Palma

Die „neue Insel“ La Palma zu erkunden war uns wichtig. So fuhren wir zum höchsten Punkt der Insel, dem Roque de los Muchachos, um einen Überblick zu bekommen. Neben sensationellen Ur-Wäldern und abenteuerlichen Kurven sehen wir mit zunehmender Meereshöhe auch zunehmend die vulkanischen Gesteinsschichten mit ihren skurrilen Formen und bunten Farben. So mussten wir mehrfach anhalten um die Eindrücke auf Fotos zu bannen. Witzige Erscheinung im Umfeld: Wir scheinen von einem Raben begleitet zu werden. Egal wo wir waren, er war schon da. Hat das was von Hase und Igel oder gibt’s da doch mehrere Raben ? :-)) So muss er halt für ein Fotoshooting herhalten.

Wir sehen auf einigen Stopps die Kuppeln der Teleskop-Gebäude und beschliessen, diese nicht anzuschauen, weil langweilig … so kann man sich täuschen. 2 Kehren weiter stehen wir von einer Kulisse, die Starwars nicht hätte besser gestalten können. Riesige Spiegel, eine grosse Menge Teleskope und eine befahrbare Straße zum Gipfel … das müssen wir gesehen haben. Sollte sich auch auszahlen ! Ein unbedingtes MUSS für jeden La Palma Besuche: Auf ca. 2400mtr Meereshöhe befindet sich auf dem Roque de los Muchachos die weltweit größte Anlage zur Erforschung des Alls.

 

Instituto de Astrofísica de Canarias

Dort findest du die „Instituto de Astrofísica de Canarias“ kurz IAC. Das Ganze wird dem Name des Berges entsprechend Roque-de-los-Muchachos-Observatorium genannt. Eine Anlage oberhalb der Wolken, was der ganze Sache eine völlig surreale Anmutung verleiht. Ich weiß, dass man solche Eindrücke mit Bildern nicht wirklich vermitteln kann. Ich versuche dennoch euch ein paar davon zukommen zu lassen. Sehr viel mehr Bilder hiervon findest Du in unserem Verklicker des Monats 07 … ab Anfang August.

Im Anschluss an diesen Besuch geht es weiter über die Insel. Auf der W-Seite nach Süden bis zum Vulkan, der 2022 ausbrach um dann zurück nach Santa Cruz zu fahren. Ach ja, ich hatte vergessen, dass hier über Tage die Wälder brannten und die Löscharbeiten derzeit noch andauern. Es erscheint uns sehr beeindruckend, wie die Indianos der Insel La Palma mit all diesen Katastrophen umgehen. Frei nach dem Motto „Aufstehen, Mundschutz rein und weiter boxen“ versuche einige Menschen hier sogar noch ein Geschäft draus zu machen.

 

 

 

Ohne Mampf kein Kampf

Abends dann in ein empfohlenes Fischrestaurant. Gleich hinter dem Airport, in einem kleinen Dorf befindet sich eine Kneipe, deren Parkplätze und Sitzplätze berechtigterweise voll sind. Sehr lecker Essen.

Am 24.7.2023 geht’s dann morgens um 10:00 schweren Herzens in Etappen zurück nach La Gomera und von dort aus nach San Miguel, Teneriffa um unsere Crew nach Hause zu verabschieden. Das Herz ist uns aber nicht schwer wegen Gomera, sondern eher weil wir mit La Palma eine sehr schöne Insel „zurücklassen“ müssen. Wir werden sicherlich nochmals hier her kommen. 4 Tage sind ausreichend für einen kurzen Überblick, in keinem Fall jedoch ausreichend für ein intensiveres Kennenlernen.

Die Überfahrt bis San Miguel ist uns einen separaten Blogbeitrag wert … So verbleiben wir bis zum nächsten Blog

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 21 Juli 2023 13:32

Indianos de La Palma

Karneval auf La Palma

Nachdem in Deutschland eine Gruppe älterer Damen davon abgehalten wurden, tänzerisch eine Weltreise aufzuführen weil die Sombreros der Mexikaner eine "zu grosse ethnische Aneignung" sei. Möchte ich hier einen Beitrag zu mehr Toleranz einer Gesellschaft leisten. Auf den Kanaren leben unterschiedlichste etnische Gruppen harmonisch zusammen. Einflüsse auf Afrika, Asien aber auch Mittel- und Südamerika, sowie auf allen möglichen europäischen Ländern sind hier zu finden. Die Gemeinsamkeit: Sie leben auf Makaronesion = Kanaren. Sie leben friedlich zusammen und jeder gönnt jedem "Tierchen sein Pläsierchen"

Allein wer den Begriff "ethnische Aneignung" erfunden hat, kann nicht ganz auf der Rolle sein. Während des Karnevals auf La Palma wird der Ureinwohner, der Indianos und der frühen Siedler gedacht. Wie ... siehe diesen Film. In Zeiten, in welchem man über "Zigeunersoße" und "Jägerschnitzel" redet, jedoch den "Führer-Schein" außer acht lässt, sollen und müssen solche Beiträge wie dieser YouTube Film verbreitet werden ... für mehr Toleranz !

Indianos La Palma

Das tut man durch - um in deutscher Begrifflichkeit zu bleiben - "ethnische Aneignung". Das hat Tradition und wird seit Generationen so zelebriert. Toleranz hat ebenfalls Tradition und wird ebenfalls seit Generationen zelebriert.

Deutschland schneide dir eine Scheibe davin ab. Abgrenzung von andern Ländern führt zu Abkapselung der Länder.

Wir haben mit einem offenen, freien Europa so viel erreicht. Liebe Deutschen macht Euch das bitte nicht kaputt.

Dieser Link wurde gefunden auf

 

Ich würde mich sehr freuen wenn Du - bei Gefallen - diese Seite mit möglichst vielen Menschen Deiner Umgebung sharen würdest. Ein bißchen Vorbild sind uns die Kanaren-Bewohner und die vielen Deutschen die hier leben schon: Freundlich und offen für alle Ausländer (ob arm oder reich)

 

Donnerstag, 20 Juli 2023 21:35

Öfter mal was Neues …

Nachdem wir Teneriffa nun komplett von Wasser und von Land aus erlebt haben, machen wir uns mit unserem Besuch auf den Weg in den Westen der Kanaren: Nach La Palma !

Unser Besuch sind Tina und Markus. Sie kamen per Taxi vom Flieger nach San Miquel. Am übernächsten Tag gings nach La Gomara.

Einen Tag Pause, mit Ausflug ins Valle Gran Rey und am nächsten Tag die 50NM bis Santa Cruz de La Palma. Sollte bei Halbwind ein ca. 10h Ritt werden. Wetterprognose sagt Wind aus NE mit 15kn (in Böen bis 20kn) und Welle bei 1,5mtr an, was sehr genehme Segelbedingungen sind.

In der Tat geht’s morgens um 08:00 aus der Marina von La Gomera. Bis zum N-lichen Wendepunkt bei 18-25kn Wind voll auf die Nase. Dieses Phänomen nennt sich „Düse von Gomera“ und sichert uns hoffentlich auf dem Rückweg in ein paar Tagen den Endspurt. Ab dann lies der Wind langsam nach und war bis zur W-Spitze Gomeras eher nicht segelbar, weil viel zu wenig. Die letzten 40NM allerdings hatten wir Halbwind mit 15-20kn. Mit über 8kn gleitet die BELUGA durch den Atlantik in Richtung Santa Cruz de La Palma: La Isla Bonita. Um 16:00 waren wir in der Marina La Palma und konnten einchecken. Da das gesamte Schiff unter einem Salzmantel war, musste erst die BELUGA, dann die Mannschaft noch unter die Dusche.

Erkundungstour in Santa Cruz

Der Altstadtkern von Santa Cruz wurde zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Marítima, die nur auf der Landseite bebaute Uferstraße. Hier befinden sich neben neuen Gebäuden einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil mit kunstvoll verzierten Holzbalkonen. Auf der parallel verlaufenden Calle O’Daly, auch als Calle Real bezeichnet, befinden sich das Rathaus (im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Philipp II. errichtet), die Plaza de España mit der Hauptkirche El Salvador, kleine Geschäfte, Cafeterias und Restaurants.

 

Spanischer Wutbürger  ?

Auf der Seeseite der Avenida Marítima erstreckt sich der seit 2017 angelegte Stadtstrand, wo wir einen spanischen „Wutbürger“ bei seinem zerstörerischen Werk begutachten :-) Spass beiseite: Der Gehweg muss neu !

Auf unserer abendlichen Erkundungstour entdecken wir ein wunderschönes Städtchen, was uns eine gelungene Mischung aus Portugal und Vigo zeigt: Alle Straßen am Hang, viele Kneipen, sehr schöne Häuser, deren Fassaden häufig gefliest sind. Balkone scheinen hier seit langer Zeit das Mittel der Wahl zu sein. Es wäre ein echter Verlust, diese Stadt nicht gesehen zu haben !

 

Überall bunte Blüten ...

Wie überall auf den Kanaren blüht es reichlich. Auch finden wir in Santa Cruz einen schönen und grossen öffentlichen Badestrand.

 

 

 

Baywatch in Action ...

Neben Skulpturen entdecken wir auch den lokalen „Baywatch Hasselhoff“. Leider war keine lokale „Pamela Andersen“ zu finden :-))

 

 

 

Zur Geschichte von La Palma

Da ich kein Historiker bin, zitiere ich lieber aus Wikipedia und versehe den Text mit netten Bildern.

Die Insel La Palma wurde ab der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. besiedelt. Dauerhafte Siedlungen und Beziehungen zum Mittelmeerraum sind aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. brachen die Verbindungen zwischen der Insel La Palma und dem mittelmeerischen Kulturkreis ab.

Bis zum 14. Jahrhundert entwickelten die Benahoaritas, die Ureinwohner der Insel, auf La Palma eine eigene Kultur. 1922 wurde oberhalb der Stadt Santa Cruz de La Palma eine große Anzahl von Petroglyphen gefunden. Man geht davon aus, dass es sich bei der archäologischen Fundstelle La Erita um eine bedeutende Kultstätte der Benahoaritas handelte. Im 15. Jahrhundert wurde La Palma im Auftrag des kastilischen Königspaares Isabella und Ferdinand erobert.

 

Das mit den Eroberungen findet leider bis zum heutigen Tage statt. Zum grossen Glück allerdings nicht hier auf den Kanaren.

 

Aktuelle Wetterinfo- von den Kanaren

Es scheint, dass wir derzeit hier auf den Kanaren etwas kühler haben als der größte Teil Mitteleuropas. Das Mittelmeer stöhnt bei 40°C und mehr. Wir begnügen uns hier mit 30°C und bei Nacht mit 24°C. Sehr angenehm, zumal immer ein Wind geht. Beachte hierbei die Leinen als Glockenschwengel.

Die nächsten Tage wollen wir mit einem Mietwagen die Insel erkunden. Wird also noch mehr schöne Fotos an dieser Stelle zu sehen geben.

 

So verbleiben wir mit meinem „behüteten“ Hulk, der alles was notwendig ist, sicher im Griff hat … bis zu nächsten Blog

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 12 Juli 2023 15:40

Ich glaub wir haben Krebs …

 … und das nicht nur einen !

Gestern segelten wir von San Sebastian nach San Miquel um am Freitag den lang ersehnten Besuch von Tochter und Schwiegersohn empfangen zu können. Sabine und ich freuen uns schon sehr lange auf diesen Besuch, zumal dieser bereits im August 2022 stattfinden sollte und dann auf Weihnachten 2022 verschoben wurde und dort ebenfalls nicht stattfinden konnte. Schade auch … nun scheints endlich zu klappen !

Unterwegs sahen wir Wale und Delfine und in San Miquel angekommen sehen wir zahlreiche Nachbarn auf den Felsen der Hafenmauer sitzen: Krebse ! Sie lassen sich von der Sonne verwöhnen, wie wir das auch gerne tun und bis gestern morgen auch taten.

Jede Überfahrt auf der Strecke Teneriffa-Gomera ähnelt sich; gleich wie die anderen sind sie jedoch alle nicht. Wir benötigen üblicherweise für die 35NM Überfahrt ca. 6 Stunden, was einem Schnitt von knapp 6kn entspricht. Normale Reisegeschwindigkeit mit Fahrtenyachten, so auch mit der BELUGA.

Normalerweise ist an der S-Küste Teneriffas kaum Wind, da der Teide mit seinen 3800 Metern Windschatten nach S und SW erzeugt. Ab dem SW Leuchtturm Teneriffas sind es dann noch ca. 20NM bis San Sebastian. Üblicherweise die ersten 10NM mit Dieselwind, die zweiten 10NM mit wenig Segelwind, dieser nimmt dann zunehmend Fahrt auf bis San Sebastian. Wenns dann richtig Spaß macht, sind wir in der Bucht von San Sebastian. Dort wird’s dann schlagartig Windstill, weil viele hohen Berge die Stadt San Sebastian einrahmen.

Gestern wurde unser Rückweg von San Sebastian nach Teneriffa zur windigen Bestätigung ! Auf der ersten Meile hatten wir nahezu keinen Wind, konnten aber an der Wasserfläche sehen, dass dieser noch kommt. Dann gings mit ca.15kn Wind los. Da wir die „Düse von Gomera“ bereits kennen, geben wir uns mit einem „Handtuch“ als Vorsegel zufrieden. Bedeutet: Genua=Vorsegel nur ein wenig=max. 1/4 ausrollen.

Kaum getan, gibt der Wind ordentlich Gas. In der nächsten Stunde sollten wir Rausche-fahrt mit weit über 9kn Geschwindigkeit bei 25-30kn raumem Wind machen. In Böen sahen wir auch schon mal 38kn Wind auf der Anzeige. Das sind 6Bft konstant und in Böen gute 8Bft. Das Ganze auch noch gepaart mit eine „gediegenen“ 2mtr Welle genau von der Seite. „Waschmaschine“ konnte ich des Öfteren von meiner Sabine hören.

Wir machten in dieser Stunde weit über 9NM Strecke, dann flaute der Wind auf 15-20kn ab. Ab dem Leuchtturm Teneriffa SW war der Wind weg. Die letzten Meilen also mit Maschine. Nach 4h 30min waren wir bereits am Ziel. Das kommt auf knapp 8kn Durchschnittsgeschwindigkeit. Die hatten wir zuletzt auf dem Weg nach Madeira. Dort jedoch über mehrere hundert Meilen ! Ein echtes Highlight für einen Segler !

In diesem Sinne Grüße von den krebsigen Seglern und ihrer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 09 Juli 2023 22:00

So ein Käse ...

Seit Tagen haben wir bestes Wetter. Sonne satt und immer ein Windchen dazu. Die Temperatur erscheint uns ähnlich als in DE im aktuellen Zeitraum. Aber hier gibt’s immer eine Brise Wind, was die Sonne recht erträglich macht.

 

Heute hatten wir den ganze Tag über stahlblauen Himmel und fast keinen Wind. Endlich zeigt sich gegen Abend eine kleine Wolke. Die brachte wieder einen Windhauch mit sich. Von Regen sind wir in dieser Jahreszeit jedoch weit weg.

 

Am späten Nachmittag stellte sich bei einem Bierchen im Kaffee die Frage des Tages: „Was gibt’s heute zu essen ?“ Ergebnis: Ratlosigkeit … bis Ralph der rettende Gedanke kommt: Vor vielen Jahren hatte er auf Ko Phi Phi bei ähnlichen Temperaturen eine Portion Kässpätzle. Das wäre doch was ! Ruud von der PAULA und Sabine stimmten zu … aber nur wenn Ralph Lust auf Kochen hat. Sabine hat keine Zeit, weil sie nähen muss. Ralph nimmt die Herausforderung dankend an.

 

So gabs erneut Käsespätzle bei knapp 40°C Außentemperatur ! … kann man, muss man aber nicht :-)

... sie waren sehr lecker !

 

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 05 Juli 2023 19:41

Im Zauberwald …

Einige Tage nachdem wir unsere Power-Wanderung hinter uns gebracht haben, suchen wir eine gemächliche Wanderung in unserer gomerischen „Mapa de Senderos“ = Wanderkarte. 1,5h Wanderung mit 3,5km Strecke durch den Lorbeerwald scheint uns ein geeignete Therapie für unseren Muskelkater. Die Wanderung (#21) führt von Chipude (einem Busstop) über Los Manantiales und den Alto de Garajonay bis zur Bushalte in Pajarito. Diese Route wird beschrieben als „Eine einfache Wanderung auf der man ein malerisches Dorf durchquert, sich am Lorbeerwald erfreuen kann und auch den Gipfel der Insel genießt“. Sie ist „GRÜN“ gekennzeichnet. Mit 1h 30min, 3,5km und 400mtr Höhenunterschied zwischen Start und Ende sollte das Ganze auch nicht allzu anstrengend werden.

 

So starten wir am 4.7.2023 um 10:30 beim Buslinie 1 am „Intercambiador“ von San Sebastian de la Gomera. Knapp 60 Minuten später verlassen wir den Bus im Ort Chipude. Endlich ein Halt, bei der man im Kaffee starten kann, was wir auch tun: Bei Caffe con Leche und Cortado. Danach geht los. Wir haben diesmal allerdings alle Kopfbedeckungen und ausreichend Wasser dabei, schließlich sind wir lernfähig !

 

Wir lernen aus dieser Wanderung erneut kennen, dass die Kilometer in DE und die aus Gomera offensichtlich ein anderes Maß haben. Nach ca. 3 Kilometer haben wir noch immer keinen einzigen Baum gesehen, der uns Schatten spenden konnte – geschweige denn einen Wald ?!? Wir prüfen unsere Strecke und vergleichen unseren Standort auf der Wanderkarte mit Google Maps. Alles im Plan: Wir sind auf exakt der richtigen Strecke. Wegen unseres „Blümchen-Pflück“-Tempos allerdings zwischenzeitlich erneut in der Mittagshitze. Zwischenzeitlich haben wir die 400 Höhenmeter bestimmt zum zweiten mal erreicht … war ja nur zwischen Start und Ende die Rede :-)

 

Nach ca. 3h Stunden finden wir den Lorbeerwald und die erste Routentafel sowie -kennzeichnung auf unserem Weg. Wir sind endlich im Nationalpark „Garajonay“. Wir sind richtig, allerdings lesen wir zum zigsten mal dass unser Ziel noch immer 3,5km entfernt sein soll. Auch entnehmen wir der Tafel auf unserem Weg, dass von unserem Standort zum Alto de Garajonay nochmals 3,5km fällig sind und nahezu 1000 Höhenmeter bis oben. Das wollen wir uns auf dieser „ruhigen Wanderung“ eben nicht antun. Zumal vom Gipfel zur Bushalte mindestens nochmals 4km Abstieg fällig sind … zumindest 4 „gomerische Kilometer“. Da bei dieser Strecke dann die Zeit für den letzten Bus auch eher knapp werden würde, beschliessen wir, so eben und schnell als möglich zu unserem Ziel zu laufen. Teilweise müssen wir auch die GM-2 (eine von 3 Hauptstraßen der Insel) benutzen. An Warnschildern „SENDEROS-HIKER-WANDERER“ erkennen wir, dass dies hier sehr häufig zu passieren scheint.

Nach insgesamt 4,5 Stunden und weit über 9km Wegstrecke war unser Ziel dann endlich erreicht. Eine echt „leichte 1,5h Strecke“ :-( Unser heutiger Lerneffekt: Alle Strecken auf unserer Wanderkarte werden wir in Sachen Dauer und Distanz verdoppeln. Das kommt der Wahrheit wohl am nächsten und bringt das gomerische Maß auf das deutsche.

 

Aufgrund unserer „Abkürzung“ sind wir frühzeitig an der Bushalte. Allerdings besteht die Bushalte in Pajarito nur aus Bushalte ! Kein Haus, kein Kiosk oder Kaffee :-( Enttäuschung ! … und wir müssen noch 2h auf den Bus warten. So teilen wir uns das Bushäuschen mit der einheimischen Wespenart, die sich unter dem Dach gerade ein Nest bauen. Alternative: Raus aus dem Bushäuschen … in die pralle Sonne … eher NEIN.

 

 

 

Pajarito ist eine zentrale Kreuzung in Gomeras Bergen – sonst aber nichts ! So sehen wir den gesamten Inselverkehr an uns vorbei fahren. Als ein Taxi hier vorbei will, winken wir und beschliessen die restlichen 20km bis San Sebastian mit dem Taxi zu bewältigen. Es sollte sich als Glücksgriff herausstellen: Der Fahrer hatte eine deutschsprachige Lektion über Gomera und über die spezielle Kommunikation Silba eingelegt. Er erklärte uns die vielen Felszähne links und rechts des Weges. Als Beispiel nennen die Gomeros die Berge „Gorilla“, „Kamel“ und „Sombrero“ statt ihrer offiziellen Namen. Er erklärt uns die Namensherkunft und nebenbei auch El Silbo. Eine Pfeifsprache, die auf Gomera auch in der Schule gelehrt wird und zur Kommunikation über grosse Distanzen (von Berg zu Berg) dient. Wir erhalten auf der Taxifahrt eine „Grundausbildung“ in Silba. Allerdings kann ich keine wesentlichen Unterschiede erkennen. Für mich pfeift sich „Mein Name ist Ralph“ fast gleich wie „un, dos, tres“ oder "Spaghetti Bolognese". Naja, ist halt ne eigene Sprache, die gelernt werden will.

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 30 Juni 2023 18:16

schon wieder Gehmann statt Seemann …

Seit einigen Tagen liegen wir wieder auf Gomera. In unserer Lieblingsmarina „San Sabastian de la Gomera“. Ein wunderschöner kleiner und heimeliger Ort. Da wir uns jedoch schon mehrfach über die vielen Ankerbuchten hermachen wollten, beschliessen wir 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 1) Sabine will unbedingt nochmals wandern und 2) Ralph will sich den Ankerplatz in Valle Gran Rey anschauen.

 

So setzen wir uns am Donnerstag, dem 29.6.2023 in einen der Guagaua's (Autobus) und fahren in Richtung Valle Gran Rey. Nach einer guten Stunde Busfahrt steigen wir einige Kilometer vor dem Ziel aus. Ab Arura wollen wir bis zum Ziel wandern. Laut Wanderkarte dauert diese Tour 2h30min und hat 7,5km mit 850m Höhenunterschied. Sollte also kein Problem sein … aber so kann man sich täuschen ! Die Entfernungsangabe „Valle Gran Rey => 7,5km“ durften wir auf über mehrere Kilometer Streckenabschnitt und auf vielen Wegzeigern lesen. Traumhafte Aussicht entlang einem Hochplateau auf der W-Seite Gomeras.

 

Knapp einen Kilometer vor dem Ziel fing der 800mtr Abstieg in der Mittagshitze auf Naturtseinpfaden an. Nahezu kein Schatten und … natürlich zu wenig Trinkwasser dabei. Gefühlt gings „um Leben oder Tod“ :-)) Ausruhen auf den Lavasteinen war nur kurz möglich, da Dir sonst der Arsch brennt, so heiß waren die Steine zwischen welchen wir uns bewegten. Nach über 3 Stunden kamen wir dann fix und fertig in Valle Gran Rey an. Einige kalte Erfrischungen und einen Snack später waren wir wieder alle fit und konnten die Manta Rochen in der Marina von Valle Gran Rey begutachten. Für alles entschädigt ! Keiner spricht mehr über Muskelkater und weiche Beine. Die Fotos können die Schönheit dieser Tour kaum wiedergeben. Ein sensationeller Tag ... und alle 22.000 Schritte dieses Tages wert !

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



 

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Mittwoch, 21 Juni 2023 22:03

Noch immer alles im Lot aufm Boot !

Seit dem 9.6. 2023 sind wir endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord und im Wasser. Die Tage auf der Marina waren notwendig, auch schön, aber sehr staubig. Seit wir in in der Marina Santa Cruz sind, waren wir am säubern. Erst das Deck, dann innen. Staub in allen Ecken. Aber zu guter Letzt: Alles wieder clean !

 

Nach 14 Tagen Santa Cruz sind wir wieder segelklar. Morgen, am 22.6. 2023 werden wir und mit der PAULA gemeinsam auf den Weg in Richtung San Miquel (Süden von Tenerffa) machen. Dort bleiben wir bis Samstag, den 24.6. liegen, dann soll der Wind auch zwischen Teneriffa und Gomera blasen. Diesen wollen wir gemeinsam mit der PAULA nutzen um nach San Sebastian (unseren Lieblingshafen auf den Kanaren) nutzen. 14 Tage Gomera ! Hurra ! Wandern, tauchen (das Wasser hat hier zwischenzeitlich knapp 30° C).

 

Die Bestätigung der Wassertemperatur hat Ralph gewonnen, nachdem er die BELUGA im Hafen von Santa Cruz betauchen durfte. Wegen einer Unwucht einer Opferanode auf der Antriebswelle hörten wir sanftes Klopfen bei hoher Drehzahl. Schwaben neigen zu Perfektion, daher musste die Anode wieder runter. Ralph geht tauchen um die Anode mit ihren 4 Schrauben unter Wasser zu lösen. Seine Erkenntnis war, dass der letzte Tauchgang wohl schon länger her sei. Er schnaubte wie ein Walross. Aber dennoch alles chico. Im Laufe des kurzen Tauchgangs von 15 Minuten war immerhin ein Viertel der Flasche weggeatmet. Das üben wir wohl nochmal ...

 

Am 11.7.2023 setzen wir dann wieder über von San Sebastian nach San Miguel. Unsere Tochter Tina will uns besuchen kommen. Von dort aus geht’s dann wieder in Richtung Westen: La Gomera oder La Palma oder vielleicht auch El Hierro. Mal sehen wo uns der Wind hintreibt. Wir freuen uns auf Besucher und versuchen Plätze anzulaufen, die man als „Urlaubs-Normalo“ so nicht finden kann !

 

Die Zukunft

Uns geht es aktuell sehr gut, wie man den Worten vielleicht entnehmen kann. Gerne kann das auch so bleiben. Noch immer steht der Plan: Ab Mitte September werden wir uns auf den Absprung in Richtung Brasilien machen. Zunächst mit einem Stop auf den Kapverden. Auch diese kapverdischen Inseln wollen wir uns intensiv anschauen. Möglicherweise erst nach Sal, danach nach Mindelo. Wie auch auf den Kanaren beherrscht der Wind den Kurs: von (Nord)Ost nach (Süd)West wegen der Passatwinde (NE-Winde). Die Strecke von den Kanaren auf die Kapverden beansprucht bei passenden Winden ca. 5-6 Tage. Von dort aus bis Brasilien (Recife) sind es nochmals ca. 14 Tage. Also 1/3 bis Kapverden, dann 2/3 bis Recife. Wir sehen die Strecke und deren Dauer zwischenzeitlich sehr gelassen. Hat sich Sabine vor der ersten Biskaya Querung noch Sorgen gemacht, überlegt Sie heute was es in den 14 Tagen zu Essen geben könnte. Geht doch ....

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 11 Juni 2023 12:00

Die BELUGA schwimmt wieder …

Am 5.6.2023 kam die BELUGA aus dem Wasser. In der Varadero Anaga im Nordhafen von Santa Cruz sollte unsere BELUGA ein neues Antifouling bekommen. Unsere Hoffnung war, spätestens ab dem drauf folgenden Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser zu sein.

 

So machten wir am 4.6. 2023 gegen Nachmittag an den Stegen der Varadero (zu deutsch: Werft) fest. Ein Platz, dessen Fingersteg entweder 4mtr zu kurz oder unsere BELUGA um dieses Maß zu lang war. Wir entscheiden uns, dass der Steg zu kurz ist :-)) Aufgrund des sehr ruhigen Wetters ging das für eine Nacht durchaus gut. Am nächsten Morgen dann um kurz nach 09:00 unter den Kran und an Land. Danach Unterwasserschiff per Hochdruckreiniger säubern und aufpallen. Perfekt koordinierte und kompetente Arbeit der Marineros !

 

Wir waren noch nie so sorgfältig unterbaut und so stabil aufgepallt worden. Das vermittelte uns Vertrauen in die Varadero, welches sich bis zum Ende bewahrheitete. Sehr empfehlenswerte Varadero. Aufgrund des regnerischen Wetters war allerdings am Dienstag nur schleifen möglich. Streichen bei Regen geht eben nicht. Der angesagte Sturm aus südlicher Richtung blieb glücklicherweise aus. Am Donnerstag nochmals „kurz“ den Rumpf polieren. Nach ca. 7 Stunden war das Ganze dann auch beendet. Ralph war ebenfalls am Ende: 7 Stunden Poliermaschine erzeugt eben Muskelkater. Total am Ende gabs dann noch eine Brotzeit und ab ins Bett.

 

Am Freitag ging die BELUGA dann wieder gegen 13:00 ins Wasser. Planmäßig, kompetent und verlässlich. So haben wir die Werft bislang erlebt und sollte es bleiben ! Wirklich empfehlenswert!

Wir verlassen die Marina Anaga in Richtung Marina Santa Cruz. Ein Riesenschlag von knapp 3NM. Kurze Visite in allen Ecken der BELUGA: Alles (immer noch) dicht ! Sehr gut !

 

So liegen wir seit Freitag Abend „mal wieder“ in der Marina Santa Cruz ! Ein bisschen Heimat macht sich breit. Unser Begleiter, die PAULA, kam ebenfalls am Freitag ins Wasser und will am Sonntag hierher verlegen. Am Samstag war D(r)eck schrubben angesagt. In der Varadero wurde uns Unterwasserschiff geschliffen, der Staub lag jedoch noch dick unterm Schiff. Per Leiter trugen wir und andere diesen an Deck. Ergebnis: Alles dreckig. Unsere Antwort darauf: Kärcher raus, grüne Seife und Wasser.

Ungeduldig kam Rüd (Skipper der PAULA), bereits per Guagua (Bus) vorbei, um uns Gesellschaft zu leisten. Zunächst „musste“ er jedoch Deck einseifen und schrubben. Das Seglerleben ist halt kein Ponyhof :-)) Am frühen Nachmittag waren wir dann fertig. Mehrere Stunden kärchern und schon strahlt die BELUGA wieder wie einst ! Wenn das mal keine Belohnung wert ist. Ein Bierchen am „Plaza de Espagna“ unter schattigen Bäumen. Wir verbringen einen sehr schönen Samstag bei über 30°C im Schatten) und einigen Eisbechern und kühlenden Getränken. Am Abend entzückte Sabine uns mit ihren heißgeliebten Käsemakronen, wobei die Makronen mangels „ist nicht zu kriegen“ durch Spaghetti ersetzt werden mussten.

 

Endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord.

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 04 Juni 2023 10:42

Wieder zu Hause - im Baumhaus

Im Wonnemonat Mai waren wir in Deutschland. Danach gings für Sabine und mich wieder zurück nach Hause – auf die BELUGA. Beide sind wir ein wenig angeschlagen. Starker Husten und ein wenig Temperatur. Naja, wir scheinen Deutschland nicht mehr gewohnt zu sein.

 

Wir hatten die Tickets hier auf den Kanaren gebucht. Teneriffa-Süd nach Zürich und zurück. Unsere Wahl fiel auf Zürich, weil Deutschland in Sachen Streik derzeit als unberechenbar gilt. Da Zürich Stuttgart und München ungefähr gleich weit entfernt sind, ist die Wahl einfach. Neben Streiks kann man sich derzeit auf die Bahn verlassen: Dank Stuttgart21 gibt es keinen pünktlichen Zug mehr. Um mit Öffis von Stuttgart an den Bodensee zu kommen muss man zunächst vom Flughafen zum Hauptbahnhof gelangen. Dann vom Hbf bis Ulm um dann mit der Bummelbahn bis an den See zu fahren. Zumindest die Strecke zwischen Flughafen und Ulm ist derzeit sehr stark von Stuttgart21 betroffen und schied daher aus. Wir fürchten, dass die Strecke von einem der deutschen Flughäfen bis an den Bodensee länger dauern wird als die kanarische Anreise plus Flugzeit. So steigen wir in Zürich vom Flieger direkt in den Zug bis Romanshorn. Von dort geht’s dann mit dem Schiff bis Friedrichshafen. Die Schweizer Züge der SBB sind sehr empfehlenswert, da immer sauber und immer pünktlich.

 

Auf dem Rückweg ging unser Flieger am Mittwoch, 31.5.2023 um 06:20 ab Zürich, daher: Kurz nach Mitternacht starten wir per Auto. Sabines Bruder ist so freundlich uns persönlich dort abzuliefern. Will es sicher gehen, dass wir weg sind ? :-)) Doch so schnell geht’s auch in der Schweiz nicht: Um 04:00 müssen wir erst bei einem mit 1 Person besetzen Notschalter einen Aufkleber für das Reisegepäck besorgen … gute 30 Minuten. Danach gehen wir mangels Alternativen direkt zum Gate. Die Überraschung: Es gibt nur eine Sicherheits-Schleuse für die zahlreich abgehenden Flugzeuge an diesem Morgen: Wartezeit 60 Minuten. Aus unseren sehr üppigen 2h Vorlauf wurde daher schnell „grade noch rechtzeitig am Gate“.

 

Zurück auf der BELUGA finden wir alles so vor, wie wir Sie verlassen hatten. Alles Bestens. Kühlschränke haben durchgehalten, wir haben kalte Cola und kaltes Bier ! Herrlich ! Wetter wie gewohnt, Palmen satt und ein Gefühl von zu Hause. Allerdings waren wir bei sehr müde, hatte unser Tag bereits kurz nach Mitternacht begonnen. Also geht’s heute „vor den Hühnern“ ins Bett. Am nächsten Morgen – nach 10-12 Stunden Schlaf – gings uns beiden wieder gut.

 

Donnerstag bekommen wir bekommen Besuch von Rüd. Eine Buddy den wir ebenfalls seit Cherbourg kennen, der jedoch den Winter in Vigo verbrachte und zwischenzeitlich auf den Kanaren eintraf. Aufgrund regen Austausches und unserer Empfehlung war seine Wahl auf Radazul gefallen. Bei einem Käffchen werden die Details zu den Geschichten der letzten Monate ausgetauscht. Obwohl Rüd selbst nicht betroffen, hatte er sehr viel mit Orcas Kontakt. Diese scheinen recht aktiv zu sein. Alleine im Mai hatten die Tiere bereits mit 50 Schiffen Berührung. Ein neuer und meiner Ansicht nach zweifelhafter Rekord.

 

Eine Yacht der ALBORAN Charter (die seit Monate neben uns in Radazul lag) wurde auf ihrem Weg nach Mallorca Ende April durch eine Orca Attacke versenkt. Zwischenzeitlich hörten wir, dass die Yacht geborgen werden musste, da sie in einer Hafen-Zufahrt noch Ihren Mast aus dem Wasser streckte. Kosten: knapp 50 T€. Da bleibt abzuwarten, bis der Erste mit radikaleren Mitteln den Orcas auf den Pelz rückt. Ich höre in diversen Gesprächen immer häufiger das Wort „Sprengstoff“. Hoffentlich nicht ! Aber für ganz unwahrscheinlich halte ich das aber auch nicht, dass ein Yacht aus einer Sicht „der Sache ein Ende macht“. Je länger die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler benötigen um eine verträgliche Lösung herbeizuführen, um so wahrscheinlicher scheint meine Befürchtung.

 

Die Pläne der nächsten Tage: Am Sonntag (5.6.2023) geht in die Werft (Varadero Anaga). Diese liegt am Nordende von Santa Cruz. Eine ca. 2 stündige Fahrt bei Flaute und flachem Wasser. Diesmal kommt kein „April, April“ zum Wertbesuch. Diesmal findet es statt !

 

Sabine, Rüd und ich wollen die grosse Überfahrt gemeinsam machen. Ist die BELUGA dann am Ziel fest, geht’s zum lecker Abendessen beim Inder. Wir müssen doch Rüd die guten Spots in Santa Cruz weiter geben … von Schiff zu Schiff.

 

Am Montag, dem 5.6. geht die BELUGA an Land und bekommt einen neuen Unterwasseranstrich. Wir rechnen hierfür eine Zeit von 3-4 Tagen ein. Muss der Anstrich gründlich und in 2 Schichten erfolgen. Trocknungszeiten inbegriffen, sind 3-4 Tage gerne realistisch. Wir wollen wenn irgend geht am Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser sein. Rüd macht die gleichen Arbeiten hier in Radazul während des gleichen Zeitraums.

 

Danach geht’s ein paar Tage nach Santa Cruz in die Marina. Beim nächsten passenden Wetterfenster wollen wir dann La Palma übersetzen. Rüd, mit seiner PAULA und wir mit der BELUGA. Zwischenzeitlich sind wir auf der BELUGA zu Hause und am Bodensee bei der Familie zu Besuch. So war der Plan und so sollte es sein !

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 04 Juni 2023 09:33

Alle Wetter

Für ca 4 Wochen waren wir in Deutschland. Sehr schön, sich wieder im Kreise der Familie zu befinden. Weniger schön scheint das Wetter. Nass und Kalt ist es in der ersten Hälfte der Tage in Deutschland. Trotz des Abstandes bleiben wir in engem Kontakt mit unseren Buddies an Bord ihrer Jachten. Einige segeln nach Süden, andere kommen aus dem Norden in Richtung Kanaren, weitere segeln ostwärts ins Mittelmeer. Die Reiseziele sind sehr unterschiedlich. Ebenso deren Bericht zum jeweiligen Wetter. Im N-lichen Mittelmeer, an der Südküste Spaniens scheint ordentlich Hitze vorzuherrschen, Auf den Kanaren bleibt das Wetter schön, trocken und mit deutlichem NE-Wind.

Die VOYAGE, unser langer Begleiter seit Cherbourg, ist derzeit auf dem Wege nach Holland um dort einige Werftarbeiten ausführen zu lassen. Bereits in Santa Cruz hatten wir gemeinsam beratschlagt, welcher Weg wohl der Beste wäre. Da die VOYAGE als leistungsstarkes Motorboot keine grösseren Höhenbeschränkungen hat, war der bevozugte Plan war, über die Flüsse Rhone und Rhein nach Holland zu fahren. Auf den Flüssen ist die Welle moderat bis weg und die Wetterbedingungen sind eher gemässigter als auf dem Atlantik. Vorallem die möglichen hohen Atlantikwellen der Biskaya und im englischen Kanal spielen keine Rolle. Die vorherrschenden Winde an der portigiesischen Küste sind in dieser Jahreszeit eher N-lich … und manchmal auch ordentlich stark. Daher scheint die Flussfahrt die bevorzugte Reiseroute zu werden. Nachdem die VOYAGE von Teneriffa über Madeira in den Süden der iberischen Halbinsel. Dort musste die VOYAGE erfahren, dass eine Flussfahrt wegen des Wassermangels in Frankreich unmöglich scheint. Die Rhone hat an ihren flachen Stellen nicht mal mehr einen Meter Wassertiefe … und das im Frühjahr, wo Regen und Wassermenge eigentlich ausreichend sein sollten.

Verwunderlich, Zufällig oder gibt’s hier andere Gründe ?

Die Rhone entsteht in der Schweiz. Die frühen Regenfälle des Jahres tauen den Schnee des Winters ab und führen das Tauwasser in die vielen Zuflüsse der Rhone. Diese vereinigen sich zu einem Fluss namens Rhone und führen grosse Wassermengen im Flussbett der Rhone. Analog tauen die Niederschläge die Schneemengen der Alpen auf dem N-lichen Teil der Alpen und führen grosse Wassermengen in den Bodensee. Aufgrund der riesigen Einzugsfläche ensteht eine enorme Wassermenge und lässt die Pegel des Bodensees und der Flüsse steigen. Die Pegel erreichen im Hochsommer ihren höchsten Wasserstand. Wird die Luft im Sommer jedoch ohne Niederschläge erwärmt, so verdunstet viel Wasser der Schneeschmelze, bevor es die Flüsse und Seen erreicht.

Während eines warmen Sommers schmilzt die Sonne ebenfalls die Gletscher der Alpen ab und führt – wenn auch weniger – Wasser nach. In einem kalten Winter werden die Gletscher wieder wachsen um danach im nächsten Sommer wieder für Wasser in Flüssen und Seen zu sorgen. Dies gilt sowohl für den Rhein als auch für die Rhone.

Nun hatten wir die trockensten Sommer der letzten Jahrhunderte in den letzten paar Jahren. Wenig Niederschlag und viel Hitze. Im August des Jahres 2022 mussten die Segler im Bodensee bereits im August die Saison beenden – wegen Wassermangel: Die Häfen fielen trocken. Sicherlich kennst Du auch die Bilder des trocken gefallenen Niederrheins, bei dem die Ufer als Badestrand ohne Wasser zu sehen waren. Offensichtlich war eine Erholung dieser Niederschlagsverhältnisse in den letzten paar Jahren nicht ausreichend möglich.

So sehen sich die Franzosen derzeit gezwungen, auf den herrschenden Wassermangel zu reagieren. In Teilen Frankreichs ist in diesem Jahr der Verkauf und der Betrieb von Pools nicht erlaubt. Auch werden derzeit die Konsequenzen für die Atomkraftwerke entlang der Rhone diskutiert, haben diese möglichweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser zur Verfügung bzw. wärmt das Kühlwasser – wenn vorhanden – den Fluss sehr viel stärker auf.

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 03 Mai 2023 11:43

April, April … im Mai

In unserem letzten Blog war zu lesen, dass wir aufgrund eines Werftaufenthaltes nicht bzw. schlecht erreichbar wären. Das war schlicht gelogen !

Wir verließen unsere BELUGA am 25ten April per Flieger in Richtung Deutschland. Warum ?

Unsere Tochter feierte am 29ten April ihren 40ten Geburtstag. Dort wollten wir als Überraschungsgäste erscheinen. Daher waren wir gezwungen ein Ablenkungsmanöver zu inszenieren … und das war der Werftaufenthalt. Dieser findet tatsächlich ab 5ten Juni statt. Dort werden wir unseren Unterwasseranstrich erneuern und die BELUGA für die Überfahrt nach Brasilien vorbereiten.

 

Die Überraschung ist übrigens sehr gelungen ! Meckenbeuren, unser Heimatort, ist ein kleines gallisches Dorf. Da kennt jeder jeden. Daher mussten wir uns für den Zeitraum vom 25ten bis zum 29ten „verstecken“. Dafür haben wir unsere Verwandtschaft bemüht. Hat auch sehr gut geklappt. Am 28ten haben wir dann Essen für die Geburtstagsfeier beschafft und sind gegen 22Uhr in unserer FeWo direkt neben der Tochter eingezogen. Am nächsten Morgen hat ihr Mann sie dann auf eine Motorrad-Tour entführt, die erst am Abend gegen 18:00 endete. Bei ihrer Rückkehr waren dann ca. 30 Freunde im Garten und warteten mit laufendem Grill, einer Geburtstagstorte, Grillgut und Paella auf die beiden. Ein riesiges Hallo … und eine sehr gelungene Feier, die gegen Mitternacht ihr Ende fand.

 

Die Enkel hatten uns am Morgen (nachdem die Motorradfahrer weg waren) entdeckt: Wir saßen vor dem Haus ! Sie waren aus dem Häuschen und haben sich ebenfalls sehr gefreut uns wiederzusehen. Wahrscheinlich wird das ein letztes persönliches Wiedersehen in Meckenbeuren für eine lange Zeit. Wird doch der Abstand ab Herbst deutlich größer und somit wird auch ein Wiedersehen deutlich aufwändiger.

 

Obwohl es zwischenzeitlich deutlich in den Mai geht, empfinden wir Deutschland als sehr kalt. Auf Teneriffa hatten wir zwischen 25°C und mehr als 30°C. In Deutschland höchstens die Hälfte. Bibber, bibber kalt !

 

Wir werden bis Ende Mai in Deutschland bleiben und die im März in Santa Cruz gestohlenen Dokumente erneuern. Das dauert halt … haben wir es doch mit den deutschen Behörden zu tun. Auf unserer Gemeinde in Meckenbeuren gings recht flott. Den Führerschein müssen wir auf dem Landratsamt beantragen. „Wir sind digital“ Schallt es uns auf deren Website entgegen. Darüber freuen wir uns. Umsetzung: Wir müssen ein PDF Formular herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Das dürfen wir dann bei einem (separat zu beantragenden) Termin mitbringen und abgeben. Die Terminreservierung muss ebenfalls ausgedruckt mitgebracht werden ! So steht es auf der Terminvereinbarung. Bei uns entsteht der Eindruck, dass für einige deutsche Ämter ein Faxgerät immer noch als „heißer Shit aus der Zukunft“ gehandelt wird. Immerhin der berittene Bote scheint arbeitslos. Gut gemacht Deutschland, die Digitalisierung ist deutlich erkennbar. Auf diese Art werden wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung sicherlich „behaupten“. Vielleicht kann in diesen Bereichen „künstliche“ Intelligenz der „natürlichen“ hier ein wenig auf die Sprünge helfen.

In Frankreich, Portugal und Spanien durften wir erleben wie Digitalisierung auch umgesetzt werden kann: Alles per Web-Formular oder per Scann z.B. eines QR-Codes oder des Personalausweises. Antwort und Ergebnis gibt’s dann per Mail. Einen Mitarbeiter eines Amtes mussten wir nie persönlich besuchen.

 

So werden wir den Mai weiterhin im Kreise der Familie und Freunden geniessen, bevor wir wieder auf die wärmeren Gefilde fliegen. Endlich wieder schwäbische Küche: Wurstsalat, Spätzle mit Soße und Seelen. Für unserer norddeutschen Freunde: Seelen sind ein Hefegebäck mit der Form eines Baguettes und dem Geschmack guten deutschen Brotes. Mit Salz und Kümmel bestreut. Lecker !

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 24 April 2023 14:05

Die BELUGA hebt ab ...

Nun ist es soweit. Ab Dienstag wird die BELUGA abheben. Wir haben zwischenzeitlich unsere Werft Termine erhalten. Das Unterwasserschiff wird neu gemacht. Neue Farbe und neue Zinkanoden. Alles Vorbereitungen für unsere Atlantik-Passage. Angeblich seien Werftarbeiten in Brasilien sehr teuer, daher machen wir das noch alles auf den Kanaren.

An alle Bekannten, Verwandten und Freunde:

Von Dienstag, dem 25ten April an sind wir bis Samstag, den 29ten April sehr schwer zu erreichen. Wir werden mal im, mal unter und auch mal über der BELUGA sein. Mal im Wasser, in der Luft, am Kran und mal an Land. Mal mit Schleifstaub und mal mit Farbe beschmiert. Daher bitte diese Tage um Entschuldigung wenn wir a) weder telefonieren und b) kene Anrufe entgegen nehmen wollen.

Wir sind uns sicher, dass die BELUGA beim kommenden Krantermin deutlich besser aussieht als beim letzten in Cherbourg.

By the way:

Nachdem wir nochmals eine Störmeldung bei YANMAR eröffnen mussten stellen wir eine gewisse Konstanz in deren Verhalten fest:

1) Keine Rückmeldung über Wochen auf die Störmeldung. Ich musste mich per Mail an unseren äusserst kompetenten YANMAR Servicemitarbeiter wenden.
2) Dieser teilte uns dann mit, dass er die ganze Sache (noch in der Garantiezeit) an die deutsche YANMAR übergeben hätte. Teilte im folgenden Satz dann mit, dass die sich aber für ein Schiff auf den Kanaren nicht interessieren Ich möge mich an meinen lokalen YANMAR Händler (Yachtwerft Glückstadt=YWG) wenden. Was ich dann tat.
3) Die Yachwert in Glückstadt teilte mir dann in freundlichen Worten mit, dass ihnen die Sache am A... vorbei geht. Obwohl der Fehler (P0094) bereits vor der Abfahrt in Glückstdt auftrat und die YWG diesen noch immer nicht behoben hat. Die Mail der YWG war in hohem Grad rechtfertigend und in keiner Silbe lösungsorientiert. Betroffene Hunde bellen ! Scheinen in Sachen Kundenservice aufeinander abgestimmt und gut zusammen zu passen, die Yachtwerft und der Hersteller YANMAR :-(

Auch wenns langsam langweilig wird: Ein dreifach kräftiges #NEYA => Never Ever Yanmar Again - unser Motto der letzten Monate !
Ihr würdet uns und wahrscheinlich auch allen Betroffenen einen grossen Gefallen tun, wenn ihr unsere Geschichte über das Verständnis seitens YANMAR zum Kundenservice (oder sollte man das lieber "Kunden-Verarsche" nennen) weitergebt. Wir haben das bereits getan. In vielen Marinas werden wir bereita begrüsstnmit den Worten "Ach ihr seit die armen Menschen mit dem YANMAR Antrieb". Informationen - besonder schlechte - scheinen sich bei Seglern sehr schnell rumzusprechen. Jedenfalls schneller alsnwir segeln können.

Sucht einfach unter BELUGA YANMAR bei Google und ihr werdet sehen was passiert, wenn einer eine Reise tut!

Ab nächster Woche ist wieder alles beim Alten ..oder bei der Alten ?

Wir melden uns ab Montag mit Bildern unsere aktionen in diesem BLog wieder.

Bleibt uns gewogen

Sabine & Ralph

Nun sind wir seit einigen Monaten auf den kanarischen Inseln. Von einer Insel zur nächsten segelnd und dieselnd. Mal so, mal anders. Bei jedem dieser Stopps lernten wir einige nette Segler kennen. Einige von ihnen sehen ihren weiteren Weg in Richtung Norden, andere in den Süden und wieder andere wollen gar nicht weg von den Kanaren. Letztere können wir gut verstehen. Ein echt traumhaftes Umfeld: Im Winter warm, im Sommer noch wärmer. Im Winter wenig Wind im Sommer heftig … und fast immer aus NE.

 

So haben wir uns mit sehr vielen Seglern angefreundet, gemeinsame Abende verbracht und so manches Bierchen getrunken. Mal an Bord der BELUGA, mal an Bord der Anderen. Wir haben Geschichten erzählt übers Segeln, bei denen wäre selbst Käptn Blaubär blass geworden und dabei viel gelacht. Aber eines scheint sich immer zu wiederholen: Der Abschied von netten Leuten. Mit der Zeit fällt dieser nicht mehr ganz so schwer. Meine Sabine hatte damit anfänglich mit Blues zu kämpfen. Das scheint sich jedoch so langsam gelegt zu haben. Warum ? Gewohnheit ? NEIN, es wird immer deutlicher, wie klein die Welt der Segler ist. Wir tauschen Telefonnummern und MMSI (eine Art Autonummer für Schiffe) aus und können dann über Marinetraffic oder Vesselfinder schauen wo sich die anderen Schiffe befinden. So trifft sich eine Gruppe von Schiffen immer wieder. Da wäre Blues fehl am Platze ! Auch treffen wir uns in anderer Besetzung: Mal hat der eine noch ein anderes (für uns neues) Schiff im Schlepptau, mal ist auch nur die TO Flagge ein Grund sich kennen zu lernen … der Kreis wird langsam immer größer

 

Zur Zeit sind die ersten Wandervögel am Verabschieden. Einige unserer Buddies mache sich langsam auf den Weg auf die Kap Verden. Eine ca. 5-6 tägige Segeltour mehr oder weniger direkt nach Süden. James Cook soll angeblich mal als Segelanweisung gesagt haben: Um Amerika zu finden segle von den Kanaren so lange nach Süden, bis die Butter schmilzt. Dann biege rechts ab.

 

Unter anderem mit der „Boaty Mc Boatface“, einer 47Fuß Aluyacht holländischer Bauart, hatte wir nun schon mehrfach Seite an Seite gelegen. Zumindest in der gleichen Marina. Zu Anfang ohne Verabredung, später dann mit Absprache. Rolf und Wolf von der „Boaty Mc Boatface“ - unsere BOATY's - sind zwei erfahrene Segler, deren Weg über Brasilien und Argentinien nach Patagonien führt. Genauso wie unsere CIRCAMERICA Tour uns auch führen wird. Beide Boote, die „Boaty Mc Boatface“ und die BELUGA, erwarten sich dann „irgendwo auf dem Wasser“. Das mag ein Ankerplatz, eine Marina oder unterwegs sein. Wir werden es erleben. Heute haben, am Oster-Samstag wir uns aber erst mal in Radazul getroffen. Morgen früh will die „Boaty Mc Boatface“ dann starten. Geplant gegen 08:00. Wenn deren 08:00 nicht mal unsere 08:00 wird :-)) Die BELUGA startet immer um 08:00. Meist ist unser 08:00 auf der Uhr dann zwischen 11:00 und 13:00. Spanische Zeit eben.

 

Zwischenzeitlich scheint sich die BELUGA Küche ein „Image“ erarbeitet zu haben. Die Franzosen neben uns hatte uns auf ein Hähnchen eingeladen. Danach haben wir uns mit Paella revanchiert. Die VOYAGE konterte darauf mit Tapas und als wir unseren Abschied am Gründonnerstag in Santa Cruz feierten gabs BBQ sowie Spätzle mit Soße (im Schwabenland auch als SmS=SMS bekannt).

 

Nachdem wir am Karfreitag noch immer satt waren gabs an dem Tag für jeden eine Portion „gar nix“. Als die BOATY's heute in Radazul ankamen beschlossen wir sofort ein Begrüßungsessen beim Italiener in der Marina. Der Italiener in Radazul ist legendär, gut und sehr freundlich. Schade dass die BOATY's morgen bereits fahren wollen. Sonst hätte es vielleicht noch zu einem Abschiedsessen am nächsten Abend an Bord gereicht.

 

Sabine und ich wünschen den BOATY's allzeit gute Fahrt und immer die berühmte Handbreit Wasser unter Kiel … oder wars ne Handbreit Bier in der Bilge ?

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 26 März 2023 13:53

und es wird Sommer

Die letzten Tage verbrachten wir in der Marina Teneriffa, einem kleinen Hafen in einer Vorstadt von Santa Cruz. Das Umfeld gleicht eher einem Gewerbegebiet: Viel Fischerei, viele Motor- und Edelstahl Betriebe und viele Werften dort. Letzteres war auch der Grund unseres Besuches. Wir suchen eine Möglichkeit die BELUGA auszukranen um einen neuen Unterwasseranstrich=Antifouling zu bekommen. Da es mittels Mail nicht so richtig klappen wollte, beschlossen wir vor einigen Tagen dies persönlich zu besprechen. Wir segelten von Werft=Varadero zu Varadero. So konnten wir uns auch einen Eindruck der jeweiligen Möglichkeiten der Varaderos machen … und über Preise und Termine reden.

 

 

 

Nach vielen Besuchen von Häfen und Varaderos beschlossen wir, das Antifouling in der Varadero Anaga machen zu lassen. Diese Varadero befindet sich im Hafenbecken der Marina Teneriffa Dies Marina war uns jedoch zu schaukelig um länger zu bleiben. Deshalb nach getaner Arbeit: Verlegen in die Marina Santa Cruz.

 

Die letzten 2 Wochen hatten wir ordentlich Wind und Welle aus Norden. In Spitzen weit über 40k Wind und deutlich mehr als 2mtr Welle. Eine ordentliche Schaukelei auf unseren recht kurzen Wegen von Radazul in die Marina Teneriffa Normalerweise liegen die 7NM in ca. einer Stunde hinter uns. Für uns dauerte es diesmal fast 2 Stunden. Teilweise nur 3kn Fahrt bei über 20kn Gegenwind. Naja, die BELUGA bahnt sich wie bislang wacker, solide und zuverlässig ihren Weg durch die Wellen. Beim Zurück bis Marina Santa Cruz hatten wir die Schaukelei von achtern. Hat auch seinen Reiz. Da haben wir mit Wind von achtern die 4NM in ca. einer halben Stunde hinter uns gebracht. Ist eben alles relativ :-))

 Zwischenzeitlich ist der Wind seit gestern weg. Die Folge: Hitze macht sich breit. Gestern mit 28°C und heute wahrscheinlich ein wenig mehr. Das Wasser ist spiegelglatt … wie ihr auf den Fotos sehen könnt.

 

Heute morgen flog ein Löschflugzeug über das Hafengelände von Santa Cruz. Im „Super-Tiefflug“. Sabine und ich hatten den Eindruck, dass der Flieger demnächst eine Straßenlaterne rammt.

 

Wir bleiben hier noch wenige Tage liegen und verlagern dann in einen unserer Wohlfühl-Marinas: Nach Radazul. Sehr geschützt, ruhig und mit netten Restaurationen versehen. Dort wollen wir dann verbleiben, bis unser Antifouling Termin dran ist … oder wir Langeweile haben ??

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 18 März 2023 14:36

Da gibts was auf die Nase

Nach 4 wunderschönen Wochen auf La Gomera hangeln wir uns wieder nach Norden von Teneriffa. Sozusagen Teneriffas „Nordpol“. Wir haben viele Werften (spanisch: Varadero) angemalt um Angebote für unser neues Antifouling einzuholen. Im Süden, im Osten und im Norden. Im Westen Teneriffas gibt’s keine Marinas oder Varadero Da aufgrund der Anfragen sehr viele Rückfragen kamen, haben wir beschlossen wir jeweiligen Marinas direkt anzufahren. Somit können wir uns auch die Umstände vor Ort genauer anschauen.

 

Wegen des Wetters mit starkem NE Wind und unserer Fahrtrichtung NE beschlossen wir von Gomera in einem Zug bis Radazul durchzufahren. Angesagt waren bis 2mtr Welle und Wind exakt aus der Richtung in welche wir wollen. Wie immer: Wind kommt immer aus der falschen Richtung oder in falscher Stärke – oder beides. So sind wir im 12.3. in San Sebastian auf La Gomera morgens bereits um 08:00 gestartet. Anfänglich wenig später dann stärkerer Wind … zur Überraschung auch noch aus der richtigen Richtung. Hurra ! Segel hoch und S-Spitze Teneriffas anlegen. Die ersten 10 NM (nautische Meilen oder auch Seemeilen) der insgesamt 60NM gings auch ganz flott dahin. Dann eine kurze Flaute um danach den Wind in moderater Stärke aus E auf die Nase zu bekommen. Wie vorhergesagt. Ab der S-Spitze Teneriffas geht’s dann nach Norden. Die letzten 30NM. Unsere Hoffnung: Wenn der E-Wind bleibt, könnten wir vielleicht auch ein wenig Segeln. Aber wie bereits bemerkt … aus der falschen Richtung …. oder beides ! Schönen Gruß an Herrn Murphy. Da wir aber noch frühzeitig genug dran waren hielt sich die Schaukelei durchaus in Grenzen. Gegen 17:30 waren wir dann wie geplant in Radazul fest am Steg. Ein paar Stunden später gings dann los: Wind mit Böen bis 40kn aus NE. Wie angesagt. Glücklicherweise sitzen wir zu diesem Zeitpunkt bereits beim Italiener in Radazul und geniessen unser Abendessen.

 

Am 16.3. geht’s dann gegen 10:00 weiter nach Santa Cruz. Diesmal nicht in die Stadtmarina, sondern in die Marina Teneriffe. Am nördlichen Ende der Hafenanlage. Sind ja nur 7NM, also ein wenig mehr als eine Stunde – theoretisch. Tatsächlich benötigen wir aber ca. 1,5 Stunden. Obwohl das Wetter gerade ein wenig Pause machte, steht noch ordentlich Welle gegen an. Teils über 2mtr Höhe und Wind mit ca. 15-20kn gegen an Nach einigen „Kollisionen“ mit höheren Wellen bremste die BELUGA auf unter 4kn runter. Vorschiff teilweise kurzzeitig unter Wasser. Um 11:30 lagen wir dann wieder fest in der Marina Teneriffe.

 

Ein sehr freundlicher Empfang ! Super freundliche Marineros halfen uns beim festmachen, wie auf allen Kanareninseln üblich. Sie versetzten sogar eine Klampe, damit wir einen besseren Haltewinkel mit unserem Leinen haben. Whow ! Auch im Hafenbüro erwartet uns ein super freundlicher Empfang. Echte nette Menschen hier ! Nach unserem Eincheck machen wir Siesta. Ein paar Stunden auf dem Schiff lies uns feststellen, dass hier ganz ordentlich Bewegung im Hafen ist. Die BELUGA rockt teilweise kräftig ein. Nun verstehen wir auch die versetzte Klampe … scheint hier wohl notwendig. Jedoch besser so, als auf Madeira, wo die BELUGA beeinruckenderweise dabei war den Steg zu zerlegen :-((

 

Danach auf in die Varadero ... Angebot anfragen und einholen. Ebenfalls sehr freundlich und scheinbar auch kompetent. Die wussten sofort was benötigt wird und konnten uns auch sofort zusagen, dass sie unseren bestehendes Antifouling „Seajet 033“ beschaffen könnten. So geht ein paar Stunden später eine Mail an die Varadero mit Bildern und Beschreibung der notwendigen Aufgaben.

 

Am Freitag machen wir eine kleine Weltreise. Mit dem Bus zum ZOB (hier: Intercambiador). Dann mit einem nächsten Bus in den Süden Teneriffas. Dort feiern wir mit unserem Begleiter Jochem seinen Geburtstag. Unsere Wahrnehmung: Zum Glück sind wir von La Gomera aus direkt bis Radazul durchgefahren. Hier pfeift es derart, dass wir beim Gehen gebremst werden. Der Atlantik sieht auch nicht unbedingt so aus, als möchte man hier nach Norden müssen. Nur Wellenkämme und Windböen weit über 30kn … aus NE. Wir finden, dass Busfahren hier die bessere Möglichkeit einer Fortbewegung ist.

 

Nach einer netten Geburtstagsfeier in San Miguel verbringen wir noch 3 Tage hier in der Marina Teneriffe um dann nach Santa Cruz zu verlegen. Santa Cruz könnten wir fast mit dem Ruderboot erreichen :-)) aber wir bringen unsere BELUGA nicht ins Ruderboot. So fahren wir halt andersrum die 30 Minuten … wenn überhaupt … bis zur Marina Santa Cruz. Von dort aus berichten wir erneut ….

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 10 März 2023 13:14

Sowas bringt Ralph auf die Palme

Manchmal sind es kleine Ursachen, welche Ralph auf die Palme bringen

In unserem Fall war es ein Kunststoffblock im Masttop. Dieser Doppelblock lenkt die Flagleine und die Passarella Leine vom Masttop zum Heck um. Die Flagleine ging wie ne eins. Dort weht seit Wochen "Königreich Würrtemberg". Seit es allerdings ein wenig wärmer wurde machte sich der Kunstoffblock breit. Im wahrsten Sinn des Wortes … so breit, dass die Leine neben der Blockrolle platz fand. Das hatte dann eine sehr beklemmende Wirkung auf die Leine. Kurzum: Es ging nichts mehr vor oder zurück.

 

Erstmal nicht wirklich schlimm, da auf den Kanaren nahezu überall Fingerstege üblich sind. Der Finger geht dann vom Steg dem Rumpf entlang und eignet sich zum Ein- und Aussteigen. Dennoch sind manche Marinas nur übers Heck zu verlassen. Da wird dann die Passarella nötig. Wenn diese aber wegen beklemmter Leine nicht einstellbar ist, kann es kompliziert werden.

 

Um dieses Problem zu lösen hat unser Muskelpaket Sabine ihren Ralph kurzerhand in den Mast gezogen. Dort konnte der Kunstoffblock gegen eine formstabileren und UV beständigeren Block ersetzt werden.

 

Sabine machte sich im Vorfeld viele Sorgen, was denn zu tun wäre, dass Ralph nicht abstürzt. Berechtigtes Interesse beider Seiten :-)) Ich, Ralph, hab aus dem Bergsport ein Klettergeschirr. Das hab ich mir angelegt. Es verleiht sehr guten Halt, ist nicht so unkommod wie der weit abstehende Holzboden des globigen Bootsmannstuhles und somit sehr angenehm zu tragen. Nach zögerlichem Hinauszögern war am Donnerstag der Tag der Tage. Klettergeschirr angelegt und hoch geliftet.

Schnell stellt Ralph fest, zu diesem Zeitpunkt erst einen Meter über dem Boden, dass bei der gewählten Befestigung die Plauze ordentlich im Weg ist. Die Lösung: Abnehmen oder anders befestigen ! Ralph entschied sich – mit strengem Blick auf die Uhr – für die andere Befestigung. Eher unerwartete Entscheidung ?!

 

Neuer Versuch mit den geänderten Befestigungspunkten. Plauze nicht mehr im Weg. Also nicht wie hoch hinaus … ca. 25mtr. Kaum oben angekommen entdeckt Ralph, dass das gewählte Spinakkerfall am Masttop vertüdelt ist. Also wieder runter ….

 

Neuer Versuch mit dem anderen Spinakkerfall. Erneut 25 mtr hoch hinaus auf die Palme ... pardon: Mast. Dort oben konnte ich dann das vertüdelte Spinakkerfall wieder richtig einfädeln. Im Anschluss dann den beklemmten Block austauschen. Die eingeklemmte Leine ist nicht mehr herauszukriegen. Ganz sicher nicht in 25mtr Höhe mit ergonomisch sehr ungünstiger Arbeitshaltung :-)) Daher holt Ralph den Universal-Knotenlöser (Messer) aus seiner Arbeitstasche und freute sich wenige Sekunden später über das gelöste Problem.

Neuen Block installieren. Neue Leine einziehen: Einmal für die Flagleine und einmal für die Passarella. Verschraubungen sichern und nochmals alles überprüfen. Danach ging es ein letzte mal bergab. Langsam aber sicher. Meine Sabine ist halt ne echt sichere Bank ... ich bin mir spätestens jetzt ziemlich sicher, dass ich die Auszahlung meiner Lebensversicherung noch erleben könnte …

 

Wir haben nun die letzten Wochen auf Gomera konsequent die 1000 Kleinigkeiten geprüft, ausgebessert und gewartet. Auch einige Verbesserungen konnten wir installieren. Vor allem im Innenbereich. Anti-Klapper Sicherungen, Halterungen und vieles mehr … aber auch auf Deck konnten wir vieles verbessern, streichen und warten.

 

Wann ist ein Schiff fertig ?

Die Frage hat die auf Gomera liegende „Never Ready“ mit ihrem Schiffsnamen beantwortet. „Reparieren an den schönsten Plätzen der Welt“ lautet der Titel eines Buches von Blauwasserseglern und trifft den Nagel ebenfalls auf den Kopf.

Salzwasser, Winde und UV Licht setzt dem Material enorm zu. Auch meine wir festzustellen, dass die Hersteller mariner Waren zu einem nicht unerheblichen Teil aus Bastlern besteht. Meine mentale Rache sagt: Die sollten alle mit ihrem Sch... mindest- 2 Jahre arbeiten müssen. Zumindest bin ich mir sicher, das eine oder andere Produkt würde sehr viel anders aussehen.

Wenn man in der Lage ist, diese teilweise dilettantisch zusammengestöpselten Teilchen nicht allzu verbissen zu betrachten, dann kann man der Bastelei auch was abgewinnen. sicherheitsrelevante Aufgaben werden selbstverständlich sofort erledigt. Ob allerdings die Türzarge der Koje ihren 3ten Anstrich heute oder morgen oder erst nächsten Monat erhält … so what !

 

Um Euch zu verdeutlichen, wie entbehrungsreich und karg das Seglerleben auf Gomara ist: Wir haben seit 4 Wochen konstant über 20°C … bei Nacht und zwischen 25°C und 30°C bei Tag. Da wird jede Arbeit schweißtreibend … umso mehr in 25mtr Höhe :-))

 

Solch schweißtreibende Arbeitstage schließen wir regelmäßig mit sehr leckerem (Reste-) Essen ab. Unsere Küche umfasst zwischenzeitlich neben diversen spanischen Köstlichkeiten auch Humus und Tahini (Sesampaste). Lamm, Schaf und Ziege sind hier sehr beliebt. Aber auch Iberico Schweine und Rinder sind nicht zu verachten. Häufig bekochen sich wie umliegenden Schiffe auch gegenseitig. Die meisten kochen hier mit Rotwein. Manchmal kommt auch welcher ins Essen …. wie ihr seht ein echt entbehrungsreiches Leben :-))

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 03 März 2023 17:48

WO GOMER NA auf La GOMERA

Nein, das ist kein Schreibfehler ! Zu „gehen wir“ sagt der Schwabe „gomer“ und davon ist hier reichlich Gelegenheit. La Gomera ist ein echtes Wander-El-Dorado !

Nun aber trotz aller Begeisterung über den Gehmann im Seemann gibt’s hier immer was zu tun. Während der staden (Übersetzung für Fischköpfe: ruhigen) Tage über Weihnachten und Silvester hatten wir keine Lust unseren Hausmeisterpflichten nachzukommen. Wir haben alles Nötige beschafft und die Ausführung auf unsere La Gomera Zeit vertagt. Wenn schon basteln, dann am liebsten an einem der schönsten Plätzen der Welt !

 

So haben wir das nun auf La Gomera ausgiebig genossen: Basteln bis der Arzt kommt :-))

  • Das Schanzkleid am Heck braucht wieder mal ein bisschen Schutz. EPIFANES Teaköl macht das Holz wieder hübsch. Wegen der langen untätigen Zeit war treilweise ein Neuaufbau mit 4 Schichten notwendig. Wegen der Trocknungszeit des EPIFANES Teaköl von ca. 20 Std geht nur eine Schicht pro Tag.

  • Unsere Schiebetür im Eingang rief ebenfalls nach Teaköl. Sicherheitshalber ebenfalls in 4 Schichten … eine pro Tag ...

  • Unsere drehenden Teilchen (Keilriemen) am Motor sind mit unserer 2ten Lima nun freiliegend und nicht ganz ungefährlich. Die gute Seele des TransOcean Stützpunkts, Rene, hat uns den nötigen Holzzuschnitt beschafft: Eine halbe Platte Bootsbau-Sperrholz. Wer weiß dann schon was uns noch einfällt. So entstand unter anderem die neue Abdeckung zum Schutze der arbeitenden Skipper im Maschinenraum :-))

  • Aus dem Rest des Holzes entstand zusätzlich noch eine Ablage am Cockpit-Tisch. Ebenfalls in 4 Schichten lackiert …. pro Tag ….

  • Die Steuersäule haben wir zwischenzeitlich mittels Epoxyspachtel von ihren zahlreichen Löchern befreit. Danach schleifen, streichen und … Schichten … pro Tag …

  • Sabine hätte da noch gerne eine Abdeckung unseres Gasherdes und Ralph hat zufällig noch ein passendes „Restholz“ übrig. So entstand die Abdeckung auf La Gomera durch … sägen, schleifen und streichen … 4 Schichten, eine pro Tag …

Wenn ihr nun mitgezählt und mittels eurer ausgeprägten REFA Kenntnisse eine Optimierungsphase eingeplant habt, werden ihr feststellen, dass unser La Gomara Aufenthalt durchaus arbeitsreich, ausgefüllt und effizient war. Da in unserem Bordalltag nach §1 der Bordordnung kein Stress erlaubt ist :-)) war immer ausreichend Zeit für einen Stadtbummel, die eine oder andere Caña (kleines Bierchen), einen Cortado oder Barraquito.

 

Nun beginnt bei uns die letzte Woche auf La Gomera. Fertigstreichen und einmal noch in den Mast um eine vertüdelte Leine wieder klar zu bekommen, dann ist wieder alles i.O. Am Aschermittwoch wurde der Winter ausgetrieben. In DE wie auch auf den Kanaren. Für DE kann ich nicht sprechen, hier auf den Kanaren scheint das ganz gut geklappt zu haben. Wir haben seit mehr als 2 Wochen tagsüber mehr als 20°C. Den einen oder anderen Tag auch schon mal knapp an die 30°C. Der Winter scheint hier echt Geschichte zu sein.

 

In einigen Tagen geht’s wieder weiter. Derzeit noch nicht ganz sicher, ob nach El Hiero oder doch wo anders hin ??? Wir holen derzeit Angebote für unseren neuen Unterwasser-Anstrich ein. Da sind derzeit mehrere Marinas in Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote im Gespräch. Wir halten Euch informiert.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 25 Februar 2023 15:29

Bin ich Gehmann oder Seemann ??

Von Santa Cruz flüchten wir vor dem Karneval. Dieser soll angeblich der zweitgrösste der WELT sein. Nach Rio den Janeiro. Dieses Superlativ wollen wir eigentlich gar nicht haben.

Rechts findest du die Angaben, welch einen Pries ein Papa so erezielen kann. Und wie schnell man Papa werden kann, ...wink

Um 08:00 gehts los, um gegen spätem Nachmittag im Süden Teneriffas anzukommen. Windy prognostizierte 0,8mtr Wellenhöhe und 15-20kn WInd aus N. Windfinder hingegen stellt bis 3mtr Wellenhöhe bei 6kn Wind in Aussicht. Beides traf ein: 4-6kn Wind aus N mit 0,4mtr Wellenhöhe.

Das Tagesziel: das 60NM entfernte San Miquel im Süden Teneriffas. Eine windstille Überfahrt mit flachem Wasser stellt fliotte Marschgeschwindigkeit liessen und gegen 16:00 einlaufen. Am nächsten Morgen haben wir die 30NM bis La Gomera vor uns. Eine Sprintetappe.

Wir starten daher erst gegen 11:00 in aller Ruhe. Zunächst kein Wind, danach eine Stunde Dolphin Show und gegen Ende doch noch Wind. Mehr sogar als erwartet. Als wir in San Sebastian einlaufen haben wir 25-30kn Wind. Offensichtlich scheinen wir die Einzigen, welche sich nach la Gomera trauten.

Am nächsten Morgen erfahren wir auch warum: Die Marineros haben die Anmeldungen per Mail über Wind und Welle infomiert und von einer Überfahrt abgeraten. Das Mail hat uns am Liegeplatz auf La Gomara erreicht :-))

Auf La Gomera angekommen dürfen wir erstmals ausgiebig Karneval geniessen. Wesentlich ruhiger und dörflicher als in Santa Cruz. Fast so dörflich wie wir das von Meckenbeuren gewohnt sind. Am Samstag gibt’s dann einen Umzug und danach Party … eben wie in Mecken.. Pardon: Brochenzell !

Danach beschliessen wir La Gomera zu erwandern. Die Landschaft ist eine gute Mischung aus Bregenzerwald, Allgäu und sehr sehr vielen Palmen und Kakteen. Leider mit weniger Kneipen ala sim Allgäu. Sehr ursprünglich und verwildert. Wie ihr an den Bildern erkennt gibts hier nur „steil bergauf“ oder „steil bergab“. Die Berge sind zwar nur bei ca. tausend Meter Höhe, allerdings fängst Du praktisch immer auf Meereshöhe=NULL an. Auch wenn Du von einem Ort zum nächsten möchtest, sind dann auch gerne mal 2 Täler dazwischen. Was bedeutet: 1000mtr hoch und drüber wieder runter. Danach nochmals 1000mtr hoch und wieder runter. So ziehen sich wenige Entfernungskilometer ziemlich in die Länge. Andererseits werden wir von sensationeller Natur beeindruckt und für jeden Höhenmeter mehr als entschädigt.

Die Insel La Gomera eroberte bereits über Weihnacht und Silvester unsere Herzen. Nun sind wir der Insel komplett verfallen. Die nächsten Tage (ab 11.3.) wollen wir nach El Hiero segeln. Dort soll es ebenfalls sehr schöne Landschaften auf einer ganz andere Art geben. Ebenfalls sehr viel Natur, …. wir lassen uns überraschen und freuen uns bereits drauf ! Am Ende des spanischen Karnevals (=> schwäbisch: Fasnet) wird der Winter ausgetrieben. Der scheint sich sehr dran zu halten, wir merken das die letzten Tage deutlich. Zwischenzeitlich dominieren die 20er auf den Thermometern sehr deutlich. Nur wenn der kalte Nordwind dazu kommt wird’s ein wenig „schattiger“ …. oder eben wenn man mit dem Bus mal eben 1000 Höhenmeter hinter sich bringt. Am heutigen Wochenende soll es sehr warm und windstill bleiben, was wir sehr geniessen. Müssen wir doch unsere Wunden der tagelangen, hochalpinen und zermürbenden Überlebens-Strecken lecken wink Wir geben alles :-))

Der Teide auf Teneriffa, von La Gomera aus aufgenommen.Aktuell denken wir unsere Zeit zwischen Mai und August nach. Wir wollen nochmals „zurück“ nach Madeira um auch diese Insel zu entdecken. Nach einigem Erfahrungsaustausch mit anderen Seglern haben wir die Idee entwickelt, evtl. von Lanzarote nach Agadir zu segeln. Dort erhoffen wir uns Erfahrungen zu einer fremden Kultur. Allerdings scheint ein Besuch in Marokko auf Agadir begrenzt zu sein. Andere Marinas gibt’s nicht und ankern ist de facto unmöglich, weil nur mit Permit der marokkanischen Armee möglich.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Marokko oder sogar mit Agadir ? Schickt uns gerne eine Mail euren mit Ratschlägen und Erfahrungen.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 17 Februar 2023 11:32

Verklicker des Monats Dezember 2023

Impressionen im Dezember 2023

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Freitag, 17 Februar 2023 11:31

Verklicker des Monats November 2023

Impressionen im November 2023

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Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)

Sonntag, 01 Januar 2023 00:00

Ein wunderschönes 2023 !

Wir wünschen allen unseren Followern / Lesern ein wunderschönes 2023 !

 

Für 2023 viel Erfolg und Gesundheit !

 

Lange Wintermonate auf den kanarischen Inseln … sehr kalt, windig und entbehrungsreich :-) ….

Über Weihnacht verbrachten wir die Feiertage im Süden Teneriffas. Danach gings weiter nach La Gomara. Wir haben dieses Eiland zu unserer Trauminsel erklärt. Dort haben wir Silvester erlebt und auch einige Tage danach. La Gomera ist eine naturbelassene Insel mit sehr viel Wald- und Wanderwegen. Wir liegen in der Marina von San Sebastian, einem kleinen verträumten Örtchen in welchem man jedoch alles findet, was der Alltag so fordert: Essen, Trinken, Kaffees und vieles mehr. Zwischenzeitlich vergrößert sich die Blauwasser Gemeinde zunehmend. Alle Nationen sind hier vertreten. Europäer aller Nationen, Australier, Amerikaner, … ein Kommen und Gehen, aber immer in Kontakt. Whatsapp scheint hier das Mittel der Wahl. Sabine ist mit ihrem Handy dauernd am Bimmeln, weil wieder mal einer der Yachties eine Botschaft oder Frage hat … so soll's sein !

La Gomera bot uns eine derart schöne Zeit, dass wir glatt vergessen hatten unseren Blog weiter zu führen … auch hatten wir Besucher über die letzten 2 Monate an Bord. Ein weiterer Grund warum der Blog in den Hintergrund rutschte. Das soll sich aber in Zukunft wieder ändern !

MEA CULPA !

coolwink

Freitag, 17 Februar 2023 10:15

Winterschlaf oder Untergang der BELUGA ??

... beides trifft nicht zu !

Weder sind wir im Winterschlaf, noch ist die BELUGA untergegangen :-))

Andererseits ist es auch auf den Kanaren Saukalt ! Unser Winter kühlte auch mal bis 14°C ab. Mehr als 20°C gabs leider auch nicht. Als Deutscher werdet ihr lachen über derartige Temperaturen … allerdings ist es eine Frage „woher komme ich ?“. Nachdem die letzten Monate alle deutlich über 25-30°C waren fühlen sich auch 14°C kalt an. Luxusproblem ? Vielleicht ! Fühlt sich aber trotzdem sch... kalt an. Die Einheimischen berichten, dass sie wohl einen der kältesten Winter seit langem erleben. Allerdings noch immer mit T-Shirt und kurzen Hosen :-)

NARRI NARRO in Santa Cruz

Seit Ende Januar liegen wir in Santa Cruz. In der klassischen Fasnet oder Karnevalszeit geht in Santa Cruz wohl der Punk ab. Angeblich sei dies der größte CARNIVAL nach Rio de Janeiro. Ein riesiger Rummel, die 6 spurige Hauptstraße wird über 5km vollständig gesperrt und beidseitig in mehreren Reihen bestuhlt. Das lässt großes ahnen !

Wir hatten beschlossen, ob dieser Perspektive, unsere BELUGA zu satteln und zurück nach Gomera zu segeln. Auch dort ist CARNIVAL, aber vieeeeel kleiner und beschaulicher und nur an wenigen Tagen. So fuhren wir von Santa Cruz über San Miquel nach La Gomera, wo wir die nächsten 4 Wochen bleiben wollen. Sonne geniessen und wandern.

Ralph versucht sich derzeit an der spanischen Küche: Paella klappt schon ganz gut. Zwischenzeitlich sind auch diverse andere Häppchen ganz erfolgreich auf dem Tisch. Von Fleisch über sehr viel Gemüse und Salaten. Hummus ist das neue Projekt. Hierfür musst Ralph erstmal lernen wie man Tahini macht, eine Sesampaste, welche das Hummus würzt und den besonderen Geschmack verleiht. Die vielen sehr natürlichen Zutaten, welche hier erhältlich sind machen den Tisch sehr abwechslungsreich.

Wir hatten Ende Januar Besuch an Bord. Ralph's Vorschlag Huhn, Schaf und Lamm einzukaufen um neben Schwein und Rind ein wenig Abwechslung zu haben wurde mit sehr viel Skepsis beantwortet. Am Ende unseres Abendessens waren das die Dinge, welche als erstes weg waren. Die Skepsis war gewichen ! In der spanischen Küche ist neben Huhn, Schaf und Lamm auch Hase sehr beliebt. Festzuzstellen ist jedoch, dass all diese Fleischsorten hier deutlich natürlicher schmecken und sehr bekömmlich sind.

Selbst bei LIDL auf Teneriffa sind diese Fleischsorten zu bekommen. Uns scheint auf Teneriffa eine deutlich höhere "LIDL Dichte" zu herrschen als in Deutschland. LIDL ist für uns jedoch die Anlaufstelle um Laugenbrezen und Laugenwecken zu bekommen. Manchmal sogar Schinkenwurst für unseren bleibten Wurstsalat. Wie ihr seht und lest sind wir wohlauf und alles andere als abgesoffen. Das "hahrte und entbehrungsreiche" Leben an Bord scheint Leiden auf sehr hohem Niveau ... oder wie Frank das bezeichnete: Neues aus dem BELUGA Kochstudio !

Zwischenzeitlich scheint dfas Frühjahr Raum zu greifen. Die Temperaturen steigen moderat und die Tage werden wieder länger. Mitte März werden wir La Gomera verlassen und sind sehr zuversichtlich, dass bis dorthin das Frühjahr deutlicher erkennbar ist als aktuell.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 24 Dezember 2022 17:28

Schnee auf den Kanaren …

Nachdem wir seit November wunderschönes auf den Teneriffa wunderschönes Wetter hatten, haben wir uns am 20ten Dezember von Radazul nach San Miguel in die „Marina Amarilla" verlegt. Dort liegt unser Freund mit der VOYAGE seit Monaten und kehrte von einem DE-Trip an diesem Tag wieder zurück. Eigentlich eine sehr schön gelegene Marina. Leider sind die Betreiber eine echte Katastrophe ! Wir hatten ca. 6 Wochen vor Ankunft einen Liegeplatz angefragt, welcher idealerweise in der Nähe der VOYAGE liegen sollte. Dieser wurde uns auch bestätigt. Am Tage unserer Abreise aus Radazul, am 20.12.2022 haben wir nochmals eine Buchungsbestätigung für diesen Platz zugestellt bekommen. Grosse Freude ! Bei der Ankunft, wenige Stunden später, wurde uns jedoch erklärt, dass dieser Platz mit einem defekten Schiff belegt sei und daher nicht von uns genutzt werden könne. Beim abendlichen Besuch der VOYAGE stellten wir jedoch fest, dass dieser Platz leer ist ?? Am nächsten Morgen war ich dann nochmals in der Marina um zu fragen ob wir nicht doch noch verlegen könnten, ist der Platz doch frei. Antwort: Nein, das geht nicht, da dieser Platz für ein anderes Boot vergeben sei, welches heute ankomme. Kurzum: Der Platz blieb bis zu unserer Abreise leer. Wir können uns das nur mit Bosheit oder schlechter Organisation erklären. Beides spricht nicht für die Marina. Ähnliche Stories haben wir in den wenigen Tagen dort jedoch auch von anderen Yachties vernommen. Andere unterstellen Bosheit und vieles deutet darauf hin, dass sie nicht unrecht haben mögen.

Aufgrund dieser Erfahrung haben wir die gebuchten (und im Voraus bezahlten) Tage in Anspruch genommen und am 25.12.2022 planmässig nach La Gomera verlegt. Eine super schöne Überfahrt. Mit 30 Meilen eher eine Sprintetappe. Dieses jedoch mit viel Sonne, fast keiner Welle und zur Hälfte auch noch Wind aus der richtigen Richtung. Die BELUGA hat enen glatten 8kn Schnitt hingelegt. Wir werten dieses als Zeichen, dass wir wohl nichts falsch gemacht haben :-))

In der „Marina Gomera“ angekommen schlägt uns sehr viel Freundlichkeit entgegen. Na das ist doch mal ein angenehmes Erlebnis, hier fühlen wir uns seit der ersten Minute zu Hause. Die Marina liegt in San Sebastian, einem kleinem sehr geschützten Örtchen, malerisch zwischen Bergen gelegen. Nachdem die BELUGA fest gemacht war, gönnen wir uns ein Anlegerbierchen und freuen uns über nahezu 30°C Lufttemperatur. So klang ein schöner Segeltag aus. Unseren frischen See-Aal haben wir als Abrundung eines sehr schönen Seetags und als "Sahnehäubchen" verspeist. Nachdem in den letzten Tagen nicht sehr viel Schlaf möglich war – mussten wir doch unser Wiedersehen mit der VOYAGE gebührend feiern – gingen wir dann auch früh in die Koje.

Nachts kam leichter Regen auf, auch durch die Luke in meine Koje :-( Gegen morgen etwas wahrnehmbare Bootsbewegung, aber nicht Besonderes. Wie gewohnt wache ich recht früh auf und finde mich um 07:00 in einem saukalten Cockpit mit meinem Kaffee wieder. Was ist denn hier los ?? Dass das Wetter sich ein wenig verschlechtert war dem Wetterbericht zu entnehmen. Aber so eine Affenkälte ? Wir haben nur noch 16°C ! In Deutschland wird 16°C als saukalt zu beschreiben Gelächter auslösen, aber wenn die Monate zuvor nicht unter 20°C waren ist man halt verwöhnt :-))

Kurz darauf erhalten wir per Whatsapp Bilder aus Teneriffa. Kaum zu glauben. Es hat auf Teneriffa geschneit !  Unsere Freundin Kathy hat uns die Bilder eines weit nach unten verschneiten Teide zugeschickt ! Es gibt’s ihn als doch … den Winter auf den Kanaren. Wir schätzen, dass es über Nacht bis fast auf 1500mtr herunter geschneit hat. Das haben wir nun davon, dass wir Deutschland das schöne Wetter zugeschickt haben … jetzt haben wir den Winter hier. Den gesamten Tag hören wir im Radio, dass auf Teneriffa und umliegenden Inseln (so auch Gomera) Unwetter-Alarm herrscht ! Der Atlantik vor unserer Marina tobt ordentlich. Wellen über 3mtr und Windgeschwindigkeiten bis zu 40kn. Das entspricht etwa 8 Bft und erinnert uns an Cherbourg! Da möchte man nicht unbedingt auf dem Wasser sein müssen. Wieder mal: Nix falsch gemacht !

Die Vorhersage für die nächsten TageSo beschliessen wir heute, am 26.12.2022 einen Faulen zu machen. Standheizung an und einfach Beine hochlegen. Auch nicht schlecht ! Keine Landgänge, keine Kneipenbesuche … nur Ruhe ! Außerdem ist Weihnachten auf La Gomera und es haben sowieso fast alle Läden und Kneipen hier geschlossen. Richtig so. Die Einheimischen sind ansonsten bis zu 7 Tagen die Woche beschäftigt, so sollten sie auch Weihnachten ihre Ruhe geniessen können. Unser kühler Schrank ist voll mit Leckerigkeiten und Getränken, die Marina ist sehr schön und sehr geschützt … Hang loose and stay tuned.

Das gibt mir persönlich endlich wieder Zeit in unserem „Bord-Stress“ auch mal wieder einen Blogbeitrag zu machen … Danke liebes Wetter !

Deutschland: Genießt alles was von der durch uns auf den Weg geschickte Wärme noch bei Euch ankommt …

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 23 November 2022 15:23

Entdeckung der Kanaren

Die Geschichte der Kanarischen Inseln umfasst die vorkoloniale und die koloniale Geschichte sowie die Ära bis in die Gegenwart der heute politisch zum Königreich Spanien, aber geografisch zu Afrika gehörenden Inselgruppe der Kanaren im Atlantik.

Die vorspanische Zeit lässt sich durch archäologische Funde bis in das 10. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Sie wird eingeteilt in die Zeit der Entdeckung und ersten Kolonisation durch die Phönizier und Römer von etwa 1000 v. Chr. bis 400 n. Chr., die Zeit der Isolation von 400 n. Chr. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts und die Zeit der Wiederentdeckung der Inseln durch europäische Seefahrer. Auf die Zerstörung der Inselkulturen vom Beginn des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts folgte ab dem frühen 16. Jahrhundert die Integration in den kastilischen/spanischen Staat.

Zwischen 1403 und 1477 entsprach das Vorgehen bei der Unterwerfung der Kanarischen Inseln einem mittelalterlichen Schema: Der potentielle Eroberer wurde als Vasall des Königs zum Herren über die Inseln ernannt, die er dann auch praktisch zu beherrschen versuchte. Dabei handelte es sich üblicherweise nicht um eine militärische Eroberung. Wenn es zu militärischen Auseinandersetzungen kam, werden diese besser als eine Reihe von Scharmützeln bezeichnet. In keinem Fall kann man die Handlungen als Kriegshandlungen von großem Umfang bezeichnen, weil die Kräfteverhältnisse der Eroberer und der Eroberten auf diesen Inseln sehr ausgeglichen waren.

Anmerkung: Ein Schelm wer hier parallelen zur heutigen Zeit und der herrschenden Despoten sieht. Die russischen Kriegsherren scheinen sich sehr alter Techniken zu bedienen.

Das traf auch auf die mit der Unterwerfung verbundene Christianisierung zu. Selbst wenn die Einwohner einer Insel getauft waren, waren sie häufig, besonders durch mangelnde Information, weit entfernt von einer christlichen Lebensweise. In den ersten Jahren beschränkte sich die Herrschaft der Señores oder ihrer Gouverneure in vielen Fällen auf die Gruppe der europäischen Siedler und auf Gebiete im näheren Umfeld der Befestigungsanlagen. Den Herren oblag die Verbesserung der Infrastruktur, sie waren Patrone aller Gemeindekirchen, sie zogen für den König die Zölle und Steuern ein, sie besetzten die Stellen in den neu geschaffenen Verwaltungen und an den Gerichten und sollten die Inseln gegen Angriffe von außen verteidigen.

Anmerkung: Auch die heiligen Herren der Kirchen hatten hier mitgespielt. Wie immer gings um Geld und Macht. Nicht nur der Kurie sondern auch Geld und Macht den kirchlichen Herrschern.

Eroberung der Insel Teneriffa

Nachdem Alonso Fernández de Lugo in den Jahren 1492 und 1493 die Bevölkerung der Insel La Palma unterworfen hatte, einigte er sich mit der Krone von Kastilien auf die Bedingungen der Eroberung der Insel Teneriffa. Die Einzelheiten wurden in den Capitulaciones de Zaragoza festgelegt, die Königin Isabella und König Ferdinand im Dezember 1493 ausstellten. Alonso Fernández de Lugo gründete eine Gesellschaft mit einer Reihe von Geldgebern aus Sevilla und Militärpersonen, die durch den zu erwartenden Gewinn der Aktion entschädigt werden sollten.

Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus machte auf der Insel La Gomera seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, mit der er aber, wie bekannt, Amerika erreichte.

Die kleine Flotte von Kolumbus hielt sich zuvor fast vier Wochen zwischen den Inseln Gran Canaria und La Gomera auf, wobei sie technische und logistische Unterstützung von den Inseln erhielt. Die Karavelle La Pinta hatte einen schweren Ruderschaden und leckte. Kolumbus ließ auch die Takelung dieses Schiffes und möglicherweise die der Karavelle La Niña ändern. Diese Reparaturen wurden auf Gran Canaria durchgeführt, wahrscheinlich in der Bucht von Gando, wo heute der Flughafen Gran Canaria liegt.

So ähnlich machen wir das aktuell auch. Wir haben nicht auf Gran Canaria, sondern auf Teneriffa einen Stützpunkt, bei dem wir die aktuellen Aufgaben mit der üblichen Bordhektik erledigen: Frühstück bis 13:00, arbeiten bis 17:00 und dann Zubereitung des Abendessens. Ich vermute Kolumbus war hier fleissiger, daher konnte er das Ganze auch in vier Wochen erledigen. Wir haben vor, in Radazul in Summe fast zwei Monate - bis 20.12. - liegen zu bleiben.

Wir haben danach aber nocht nicht vor die 7 Inseln der Kanaren in Richtung "Indien" zu verlassen. Das wollten wir erst zum Jahreswechsel 2023/2024 machen. Unser "Indien" wird dann "Brasilien" heissen. Solange geniessen wir die Schönheiten der Inselwelten im Süden. Ab 2024 wird der Weg gen Süden immer kälter werden, statt wir bislang immer wärmer. Zumindest zwischen Recife und Patagonien. Wenn wir ums Kap Hoorn rum sind, dann könnten wir - zumindest theoretisch - tatsächlich Indien entdecken. Wollen wir aber nicht. Kolumbus hat's ja auch nicht geschafft :-))

Die Eroberung Teneriffas durch die BELUGA

Wir werden uns die historischen „Vorbilder“ nicht zu Herzen nehmen. Wir rauben mit der Kamera und Steuern treiben wir nicht ein, sondern bezahlen diese im Rahmen unserer Einkäufe. Wahrscheinlich deswegen haben wir nicht das Zeug zu grossen Despoten … und darauf sind wir stolz ! Auf einigen unserer Eroberungszügen konnten wir sehr schöne Fotos machen und die Stimmungen einfangen. Einige davon seht ihr in diesem Blog. Die gesamten Aufnahmen findet ihr wie immer im „Verklicker“ der vergangen Monaten Oktober und November.

„Good Bye“ in Porto de La Cruz

Sehr gute Freunde von uns waren auf Teneriffa. 14 Tage in einer Ferienwohnung. Ihre Tochter lebt in Santa Cruz. Familien und Enkelbesuch ...
So war es uns eine grosse Freude von Lanzarote nach Teneriffa zu segeln, um nahe Santa Cruz eine Marina zu finden. Diese ist Radazul. Wie bereits berichtet sehr verschlafener Ort und sehr ruhig. Wir liegen hier wie in Abrahams Schoss und haben dennoch lediglich 15Min bis Santa Cruz. Die Freunde reisten am vergangenen Wochenende wieder ab in die Heimat. So war es uns eine Ehre sie nochmals hier auch Teneriffa zu besuchen und nutzen dies für eine Expedition per Bus nach Purto de la Cruz.

 

Uns erinnerte Puerto de la Cruz sehr an Mallorca: Sehr viele Deutsche und noch mehr Tourismus Angebote. Eine Kneipe reiht sich an die Andere. Nur einen Balneario (Ballermann) haben wir vermisst … oder auch eher nicht. An unserem Besuchstag war es recht windig. Der kommt auf den Kanaren in den meisten Fällen aus Norden. Die NW-Seite ist daher für Wellen sehr exponiert. Wir waren froh hier von Land aus Fotos zu machen und nicht an der Küste entlang segeln zu müssen. Wellenhöhen von 2-4 Meter steilen sich an der Küste auf. Das führte zu einem Badeverbot an den sehr sauberen Stränden. Ein El Dorado für Surfer ? Wir konnten sehr gepflegte Parkanlagen, sehr saubere Strassen und kaltes Bier finden ... Lasst Euch gerne von den Bildern beeindrucken.

In mehreren Tagen haben wir Santa Cruz und einige Vorstädte erkundet. LIDLs, MERCADONNAs und Carrefours gefunden. Media Markt scheint hier ebenfalls sehr gut vertreten zu sein. Fast wie zu Hause. Zum Glück nur „fast“. Wir haben hier tagsüber immer mehr als 20°C und bei Nacht nicht weniger als 16°C und immer windig. Perfektes Wetter also.

 

 

Weitere Eroberungen geplant

Teneriffa scheint ein El Dorado für Wanderer zu sein. Viele Wanderwege. Vorbildlich sind diese alle per Öffis=Bus zu erreichen. Die Busse sind hier im Vergleich mit Deutschland sehr günstig. Zahlen wir für 2 Personen von Radazul nach Santa Cruz für 10km insgesamt 2,8€. Zum Vergleich: Der Zug zwischen Friedrichshafen und Meckenbeuren (ebenfalls 10km) kostet für eine Person bereits über 4€. Mögliche Wanderungen führen zwischen 1h und 8h durch sehr bergiges Gelände. Es gibt auf Teneriffa halt nur zwei Richtungen: AUF oder AB !

In der, von uns gar nicht so empfundenen, Vorweihnachtszeit haben wir also noch reichlich zu tun. Auch wird die Liste der Wünsche für Arbeiten an der BELUGA immer lang genug sein, um auch mal einen regnerischen Tag überbrücken zu können. Zwischenzeitlich besteht unsere „Open Items“ Liste zum Glück nur noch aus „Kann“ Aufgaben. Einfaches Projektmanagement also …

In eigener Sache

Was wir bereits selbst wahr genommen haben ist, dass unsere Website recht lange Ladezeiten zu haben scheint. Erste Analysen ergaben, dass die ersten 7 bis 10 Sekunden gar nichts passiert. Erst dann wird die Website aktiv. Woran das liegen kann, versuche ich derzeit mit Hilfe des Providers heraus zu finden. Ich hoffe, bald Besserung verkünden zu können.

Bleibt uns gewogen

Sabine & Ralph

 

Samstag, 12 November 2022 09:32

Eine gute Woche Santa Cruz

Bereits seit dem 1. November sind wir in Radazul. Wir haben den kleinen Ort lieben gelernt. Sehr ruhig gelegen und nahe an allen, für uns wichtigen Plätzen. Mit dem spanischen ÖPNV sind wir in Handumdrehen in der Hauptstadt Teneriffas, in Santa Cruz. Auf dem Weg finden sich jede Menge Supermärkte, Baumärkte und Elektronikmärkte. Für die „hartnäckig deutschen“ gibt’s auch jede Menge LIDL Filialen. Wir haben es sogar geschafft, Brezeln und Laugenweckle zu beschaffen.

Zwischenzeitlich hat uns die VOYAGE in Radazul besucht. Gemeinsam unternehmen wir Ausflüge nach und rund um Santa Cruz. Gestern war unser zweiter Santa Cruz Ausflug. Diesmal stand Sightseeingtour auf dem Programm. Wir haben uns die grosse Markthalle angesehen. Auf mehreren Stockwerken gibt Lebensmittel satt zu kaufen. Von A, wie Avocado bis Z, wie zappelnde Fische gibt hier alles. Schweine- und Rindfleisch, Würste alle Arten, einheimischen Käse und auch fremden bis hin zu allem was im Meer zu kriegen ist. Das Ganze schließt um 14:00 daher haben wir den Besuch zuerst gemacht. Zum Glück hatten wir erst kurz zuvor gefrühstückt.

Danach gings quer durch die Innenstadt von Santa Cruz zum Hafen. Auf dem Weg liegt ein künstlicher See, unter dem sich ein Museum befindet. Hier sind neben vielen geschichtlichen Fakten auch Teile der Stadtmauer zu bestaunen und … wie überall auch Relikte kriegerischer Vergangenheit. Kanonen, Uniformen und Waffen.

Schließlich am Hafen angelangt, können wir „Fred Olsen“ beobachten. Hier fahren von besagter Firma jede Menge Schnellfähren, meiste Katamarane, von Insel zu Insel. Ankommen, ausladen, einladen und weg hier … so scheint das Programm der Fähren. Schnellstmöglich von Insel zu Insel ist ihr Auftrag und den erfüllen „Fred Olsen“ und „ARMAS“ recht gut. So beobachten wir das bunte Treiben rund um die Schnellfähre.

 

 

 

 

 

 

 

Danach geht’s per ÖPNV zurück nach Hause auf die BELUGA und VOYAGE. Die spanischen Busse, sowohl an Festland als auch hier, sind zuverlässig, verständlich im Fahrplan und preislich sehr attraktiv. Für ca. 1,5€/p.P fahren wir die knapp 10km lange Strecke von Radazul bis Santa Cruz, für knapp 6€ fuhren wir einmal die Insel längs (ca. 50km). Bei diesen sehr moderaten Preisen ist auch nachvollziehbar, warum die Busse angenommen werden.

Am Abend gehen wir in einem der Marina-Restaurants essen. Lecker Fleisch und Salat. Soll ja sehr gesund sein, lecker ist's allemal.

 

 

Falls es Euch interessieren sollte: Aktuell haben wir nächtliche Mindesttemperaturen von knapp unter 20°C, tagsüber Höchsttemperaturen von ca. 25°C. Das Wasser, in welchem man noch problemlos baden kann hat derzeit ca. 26°C.

 

 

Samstag, 12 November 2022 09:20

Gender*innen (m/w/d)

Der Schutz von Intressen scheint in der deutschen Sprache bzgl. des genderns Einkehr zu finden. Aus meiner Sicht jedoch ein wenig zu theatralisch, zu medienhaschend und auch viel zu undifferenziert. Was meine ich damit: Jeder TV-Sprecher und Zeitungsschreiber muss, wenn er was auf sich hält, aktiv gendern und das möglichst sichtbar und hörbar. ICH KANNs AUCH !

 

Überlieferte Ausdrücke, welche es seit velen Jahren gibt, werden zu "non grata" verurteilt. Wir dürfen kein Zigeunerschnitzel mehr haben, keine Mohrenköpfe, keine Negerküsse, ... aber als gute Deutsche behalten wir unseren „Führerschein“ ! :-))


In Deutschland – vermutlich auch in anderen Ländern – müssen Männlein und Weiblein gleich gestellt werden.

Seit einiger Zeit gibt’s hier auch den Mensch namens „Divers“. Weder männlich noch weiblich ? oder bezeichnet „Divers“ männlich und weiblich ? Vergisst man z.B. bei einer Stellenausschreibung eines der 3 Geschlechter zu erwähnen, kann dies zu empfindlichen Strafen führen. Unvorstellbar scheint beispielsweise die legale Suche nach einem dunkelhäutigen, männlichen Hauptdarsteller :-) oder ?

Hier auf Teneriffa haben wir (mit einem fetten Schmunzeln) die Krönung der Interessenvertetung gefunden.

Die Diversen aus Macaronesien haben ein "Clubheim" ?

Müsste man das in Deutschland nicht eher

Beziehungsoffene

Macaronesian M/W/D

formulieren ?? Ansonsten wäre es doch eine Abgrnzung der m und w wink

Oder sind die diversen aus den guten französischen Macarons hergestellt ? Oder haben wir die Sache grundsätzlich falsch Verstanden ? oder falsch verstehen wollen ? zum Glück ist UK aus der EU ausgetreten, denn sonst müssten sie mglw. ihre Sprache zur Unmissverstädnlichkeit in der EU ihre Sprache anpassen. Jede Wette: der Antrag käme aus DE ? Wir wollens am Ende des Tage dann doch nicht so genau herausfinden und belassen es bei diesem Foto !

innocentKlarstellung:

Ich Ralph, der Autor, bin absolut für die Gleichberechtigung von Menschen; egal welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Gesinnung ! Ich hab nur Mühe zu verstehen, warum das Thema Gleichberechtigung, speziell in Deutschland,  derart auf die Spitze getrieben werden muss – by the way – ohne es wirklich ernsthaft umzusetzen. Über derart viel wirkungsloses Getöse scheint uns die Sprache nicht das Allerwichtigste zur Etablierung einer echten Gleichberechtigung zu sein.

Andererseits liebe ich Wortspiele und dieses hat sich förmlich aufgedrängt :-)

In diesem Sinne nehmt diesen Beitrag mit Humor !

Freitag, 04 November 2022 09:56

Teneriffa at its best

Das letzte mal hatten wir unseren lieben Freund Jochem von der VOYAGE in Vigo gesehen. Dort wollte er verständlicherweise nicht 7 Wochen warten, bis unser Schanzkleid auch soweit wäre. Er entschloss sich dann, schweren Herzens wegen der schönen gemeinsamen Zeit, dennoch weiter zu fahren. Absolut nachvollziehbar …

… nach fast 4 Monaten treffen wir uns auf Teneriffa. Ein großes Wiedersehen. Wir wollten uns in die Marina nach Sao Miguel einbuchen. Das dortige Personal scheint bei der Ausbildung von Bürokraten eine führende Rolle zu haben: Nachdem wir Ihnen alle üblichen Papiere zukommen ließen, wollten sie den Personalausweis per Mail. Was ich auf ungesichertem Mailweg verweigerte. Ich wurde dann gezwungen, entweder Personalausweis vorab oder kein Liegeplatz. Mit einer gekennzeichneten Kopie meines Ausweises ging die Mail unter Androhung von Konsequenzen in die Marina, mit der Bitte nun doch bitte bis 14:00 zu antworten. Um 16:00 lief unsere Option in einer anderen Marina ab … und spanisches 14:00 wird gerne auch mal ne Stunde später.

Am nächsten Tag um 16:00 erreichte uns eine Mail der Marina aus San Miguel, sie hätten zwischenzeitlich festgestellt, dass sie kein Dokument hätten, welches die Breite der BELUGA beinhaltet. Stimmt ! Kann ich verstehen … diese Info wurde doch nun mal schon vor mehr als 3 tagen versendet. Dass man sich daran nicht erinnert, kann ich nachvollziehen.

Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir bei dem Ausmaß an Hirnleistung in der Marina nicht mithalten können und buchen die Alternative in der Marina Radazul. Diese hat den Vorteil sehr viel näher bei Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, zu sein. Knapp 10 Minuten mit dem Bus, nachdem wir zuvor gefühlte 1000 Höhenmeter hinter uns bringen mussten. Radzul liegt an einer steilen Festküste. Die Straßen sind sehr steil gebaut. Eine Bushaltestelle ist 1,5km von der Marina bergauf zu finden … sind wir „Seeleute oder Bergziegen“ höre ich mich sagen. Da war selbst Vigo eine Tiefebene dagegen. Anbei findet ihr einige Bilder aus dem Hafen von Radazul. Wir finden es sehr schön hier. Ruhig, familiär, freundlich. Wir werden hier mindestens für 10 Tage liegen.

Eine weitere Bushaltestelle, welche uns empfohlen wurde, liegt auf gleicher Höhe wie die Marina. Daher einfacher zu erreichen und auch noch direkt am öffentlichen Strand gelegen ! Uns wurde erzählt, dass der einzige Bus alle 30 Minuten nach Santa Cruz zum ZOB fährt. Super ! Wir laufen dorthin und warten, warten, warten, warten … nach ca. 40 Minuten beschliessen wir die andere (höher gelegene) Bushaltestelle zu suchen, da wir befürchten mussten, dass diese Bushaltestelle wohl nicht von allen Bussen angefahren wird. Alle 30 Minuten müsste ja mindesten einmal nach 40 Minuten erreicht worden sein ? Oder ? … sich sollte für diese Rechnung vielleicht in San Miguel um Unterstützer bitten ? :-))

Lange Rede, gar kein Sinn: Wir fuhren mit dem Bus nach erfolgreicher „Bergwanderung“ bis Santa Cruz. Linie 138. Von dort ging es mit einem anderen Bus (Linie 111) bis San Miguel. Dort hatten wir nämlich eine Einladung von der VOYAGE. Es sollte einheimische und davon auch noch ausgesuchte Leckerigkeiten geben. Ab 14:00 ! Daher starteten wir bereits um 10:00 in Radazul um zum Bus zu kommen. Gegen 14:30 waren wir dann auch schon da ! Ging aber mal schnell für die 50km. Grund: Der Bus 111 fährt von Santa Cruz bis Los Gigantes im Süden, hält aber an jeder Milchkanne. Zu allem Überfluss hatten dann auch noch 2 britische Touristinnen den Bus zu 20 Minuten Startverspätung gebracht. Naja, seit YANMAR wissen wir ja, was Geduld bedeutet. Hier waren ja nur Minuten. Bei YANMAR waren es dann Monate dank der Yacht werft dann ein Jahr. Solange hatten wir jedoch nicht vor, in einem Bus auf Teneriffa zu verbringen :-)) Kleine Anekdote am Rand: Sabine und ich rätseln welche Fabrikat der Bus wohl sei. Da ging bei strahlendem Sonnenschein plötzlich der Scheibenwischer an. Sabine und ich waren uns sofort einig, das muss ein Mercedes sein. Dieses Phänomen hatten wir bislang bei allen Mercedes Fahrzeugen ebenso erlebt. Beim Aussteigen ein Blich aufs Typenschild: Ein Mercedes !

Nach wenigen Metern Fußmarsch waren wir dann am Ziel. Die VOYAGE hatte nicht zu viel versprochen ! Eine Leckerigkeiten nach der nächsten. Bei jedem Gang ein spezieller Wein, kredenzt von einem Kenner: Stephane ! Von ½ Drei bis 6 Uhr durften wir schlemmen und schnacken. Eine sehr gelungene Veranstaltung ! Was für ein Wiedersehen mit der VOYAGE.

Gegen Mitternacht waren wir dann wieder auf der BELUGA zurück. Glücklich, immer noch satt und zufrieden. Dieses Erlebnis wird uns sicherlich noch lange in (Geschmacks-) Erinnerung bleiben.

Gestern (Donnerstag, 3.11.) haben wir dann „kleines Programm“ gemacht. BELUGA runter waschen um sie vom Salz zu befreien, war alles für was wir uns begeistern konnten. Nun strahlt die BELUGA wieder, wie üblich. Heute (Freitag, 4.11.) werden wir uns noch um einige Verbesserungen auf der BELUGA kümmern. So soll beispielsweise unsere Be-und Entlüftung des Maschinenraums nicht nur via Temperatur, sondern auch via Nachlauf, 30 Minuten nach abstellen der YANMAR Maschine ebenfalls ausschalten. Ist nicht lebenswichtig spart aber unterwegs einiges an Strom. Solche und andere „Stromsparer“ wollen wir heute mal angehen.

 

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Mittwoch, 02 November 2022 09:59

5000 - 30 - 20

Am Montag, dem 31.10 2022 haben wir die Marina Rubicon in Playa Blanca auf Lanzarote gegen 13:30 verlassen. Es waren sehr schöne und erholsame 10 Tage hier. Wir haben die Insel zum Teil erkundet und viele schöne Plätze gefunden. Auch wenn die Insel Lanzarote von See aus eher nach einem "verlassenen Steinhaufen" aussiehet, die Insel hat ihren eigenen Charme. Lanzarote hat es verdient erkundet zu werden und wir haben uns geschworen, hier waren wir nicht das letzte mal !

Sicherlich wird sich der eine oder andere fragen, was das für eine seltsame Zahlenkombination sein soll ! Anbei die „Gebrauchsanweisung“ für diese Zahlen:

 

 


 5000

Wir sind mit der BELUGA zwischenzeitlich über 5000 nautische Meilen (NM) unterwegs. Um genau zu sein, sind es 5.923NM. Für die metrischen Statistiker unter unseren Lesern sind das 10.969 Kilometer. Ist dann schon einiges an Strecke.

 

 


 

30

Als wir gestern auf Teneriffa in der Marina Radazul festgemacht hatten, durften wir das glasklare und saubere Wasser bestaunen. Die Wassertemperatur wurde hier im Hafen dann mit 30°C angezeigt. Wenn das nicht mal zum baden und schwimmen einlädt.

Bei unserer Überfahrt von Lanzarote nach Teneriffa steigerte sich die Wassertemperatur von 28°C auf eben diese 30°C. Was wir sehr beeindruckend fanden. Wir fragen uns, ob das schon immer so war, oder ob das eine Folge einer klimatischen Veränderung sein kann ?!? Wir werden versuchen das herauszufinden und hier zu berichten


 20

Hier in der Marina von Radazul liegen wir sehr behütet. Rundum steile Felsmauern und die einzige offene Seite ist mit einer sehr hohen Hafenmauer gesichert. Die Einfahrt ist so versteckt, wir haben diese fast nicht gefunden. Wie sollen sich da Wellen zurecht finden ? In diesem sehr sicheren Hafen werden wir für die nächsten 20 Tage liegen bleiben. Wir haben vor das Dorf zu erkunden. Ist eigentlich eher was für Bergziegen. Sehr steile Straßen und wohnen an der Felswand sind die Konsequenzen einer, durch steile Berge sehr geschützten Lage. Wie überall im Leben so auch hier: Alles hat eben 2 Seiten …


 Angriff aus dem Nichts

Wenige Meilen vor unserem Zielhafen Radazul haben die Teneriffaner (oder wie immer sie genannt werden sollen) einiges an Entertainment geboten. Auf Sportbooten, welche eine moderne Elektronik betreiben (NMEA 2000) kann man für viele Zustände und Ereignisse sog. Alarme setzen. Dann erscheint im Cockpit eine Textmeldung und – ja nach Einstellung – auch ein AIS Alarmton. Für Nicht-Segler in Kürze: AIS (Automatic Identification System) ist ein System bei dem Schiffe sich gegenseitig erkennen können. Das funktioniert mit UKW auf eine Entfernung von über 50km.

Unsere Einstellung erzeugt einen AIS Alarmton, bei einer Begenung in weniger als30 Minuten und einem Abstand von weniger als 1 nautischen Meile (knapp 2 km). Zugegeben das ist eher sehr vorsichtig eingestellt, gibt uns aber den Spielraum in aller Ruhe zu suchen, wo sich der „Gegner“ versteckt hat. So geschehen am Morgen des 1.11.2022 kurz nach 07:00. Kurzer Blick auf den Kartenplotter, um zu erkennen, wo sich der Gegner befindet. „Das kann doch gar nicht sein !“ stelle ich (Ralph) fest. AIS zeigt eine Fähre mit einer in dieser Schriffsgrösse eher unrealistischen Geschwindigkeit. Das muss einer der kanarischen Schnellfähren sein. Mein suchender Rundblick kann kein Objekt erkennen. Die Fähre war aktuell nicht am Horizont zu finden, sollte aber in weniger als 20 Minuten in 0,3NM an uns vorbei gehen. Na da bin ich mal gespannt … und siehe da, wie vorhergesagt: Wenige Minuten nach meinem ersten erfolglosen Blick erscheint ein kleiner Objekt, was rasend größer wird. Rasend im wahrsten Sinne des Wortes. Nach ca. 220 Minuten geht ein großer Fährkatamaran vor uns vorbei. Ich stelle mir die Ausweichmanöver auf deren Brücke echt anspruchsvoll vor. Das stelle ich mir ähnlich anspruchsvoll vor, als mit einer F16 Vollgas durch das befahrene Gotthard Tunnel zu fliegen. Die kommen mit brachialer Geschwindigkeit und -pfeilen wenige Meter vor uns – und auch anderen – schnurgerade vorbei. Ich denke, dass bei der Geschwindigkeit schnelle Kursänderungen nicht möglich sind. Also hängt alles von der Einschätzung der Situation ab. Die Katamaranfähren haben (nicht wie am Bodensee) keinen Vorrang, sondern müssen als „Motorfahrzeug“ jedem Segler und Fischer ausweichen. Nicht schlecht … weiterhin gute Fahrt meine liebe Fähre ….


Wale !

Kurz nachdem wir Santa Cruz, die Hauptstadt von Teneriffa, hinter uns gelassen hatten, schreckt Sabine auf. „DA, DA, DA !“ war zu hören. Macht meine Sabine in müden Zustand nun Werbung für TRIO ? Oder was will sie mir mitteilen ?

Ich schaue in Richtung ihrer zeigenden Hand. Eine Finne im Wasser … und gemächlich kommt der unter der Finne befestigte „Fisch“ auch hinterher. Delfine sind das mal sicher nicht. Die sind eher 10mtr lang und wirken sehr behäbig in ihrer Bewegung. Die Kopfform und Schnauze sind eher rundlich. Das sind WALE ! Nachdem wir aus einem Gebiete kommen, das wegen durchgeknallter Orcas zweifelhaften Ruhm erlangte, schießt uns sofort der „Orca → achte auf Dein Ruderblatt → und nun schon auf Teneriffa“ Gedanke durch den Kopf. Aber Orcas sind das nicht ! Die sind durchweg schwarz und sehen anders aus. Orcas gehören zu Familie der Delfine und sehen daher eher delfinartig aus. Anders als diese. Ralph zückt den Foto um Bilder zu machen … bis dieser jedoch eingeschaltet und scharf gestellt hatte, waren nur noch Wellen auf dem Bild. Vielleicht kann Ralph noch ein Bild nach hinten machen. Ralph geht zum Heck mit Kamera im Anschlag. Plötzlich ein erschreckendes Geräusch … einer der Wale geht im Abstand von weniger als 5mtr quer am Heck vorbei. Er zeigt sich uns … möglicherweise bedeutet das auf walisch „Hau ab, das sind unsere Fische da unten“. Hatten wir eh vor, daher fällt es uns leicht dem Wunsch nachzukommen. Nur eben Fotos gab keine … leider.

Bleibt gesund ihr lieben Wale und nehmt Auch von Schnellfähren in Acht.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 30 Oktober 2022 19:13

Lanzarote heute - Teneriffa morgen

Wir haben uns einen Mietwagen geliehen. Für 90€/3 Tage schien uns angemessen – auch für einen Fiat 500. Übrigens ein echt hübsches Auto .. unserer mit Convertible = Stoffverdeck. Wir machen uns auf den Weg Lanzarote zu erkunden, Einkäufe zu erledigen und einige interessante Marinas von Land aus zu besuchen.

Lanzarote sieht von See aus, wie ein „lebloser Steinhaufen“. Kaum Häuser oder gar Ortschaften, alles in kargem Steingrau. Von näherem betrachtet wird die Sache aber sehr viel interessanter. Lavagestein in unterschiedlichsten Ausprägungen formt die seltsamsten Gebilde. Straßen schlängeln sich durch den Timanfaya Nationalpark. Eindrücklich und erinnerte mich sehr an meinen Aufenthalt 2010 auf Island. Eigentlich leicht erklärt: Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Naja, aber sooooo ähnlich. Allerdings müssen die Spanier noch ein wenig an ihren Geysiren arbeiten. Die scheinen zur Zeit Urlaub zu haben ? :-) ? Aber dafür haben wie Spanier hier auf Lanzarote deutlich mehr Kamele. Mit denen werden interessierte Touristen durch den Park geschaukelt. Vorbei an den vulkanischen Formen, kleinere Dünen und Wüsten und auch vorbei an den Geysieren, wenn diese wieder aus dem Urlaub zurück sind. Last Euch von den Bildern beeindrucken.

Die 2 beliebtesten Marinas der Kanaren seinen wohl auf Lanzarote. Die #1 ist Marina Calero und die #2 ist Marina Rubicon. Wir besuchen die #1 und stellen fest, dass wir dort sicher auch noch mit der BELUGA aufschlagen wollen. Macht einen sehr familiären aber dennoch professionellen Eindruck. Sehr grosse Freundlichkeit kommt uns entgegen.

Naja und dann noch das harte aber entbehrungsreiche Leben an Bord :-) Wir lassen es uns für ein paar Tage gut gehen. Am Montag, dem 31.10 wollen wir nach Teneriffa aufbrechen. Wir wollen dort unseren Freund Jochem treffen. Unsere Wege hatten sich in Vigo getrennt. In Vigo hatten wir eine phantastische gemeinsame Zeit. Das wollen wir nun auf Teneriffa wiederholen. Er liegt in der Marina San Miguel. Nicht unbedingt die Schönste, aber direkt am Flughafen und eben .. Jochem liegt dort !

Wir fragen eine Liegeplatz per Mail an und stellen fest es geht noch behördlicher als in Deutschland. Wie üblich schicke ich meine Standardmail mit Schiffsdaten und Datum los. Dann erfahren wir, dass sie die Schiffspapiere brauchen, Gesendet … danach stellen sie fest, dass sie auch noch meinen Ausweis vorab – per unverschlüsselter Mail – benötigen. In alter Tradition teile ich denen mit, dass dies gegen die EU Datenschutzverordnung verstoßen und mit Bußgeld belegt werden könne.

Sie beharren auf der Ausweiskopie. Ich sende notgedrungen ein Foto und teile ihnen mit, dass ich Antwort bis 15:00 brauche um meine 2te Hafenplatzoption in Radazul nicht verstreichen zu lassen. Bis 19:00 hören wir allerdings nichts mehr von den Erbsenzählern aus San Miguel. Wir buchen daher (last -minute) die Marina in Radazul. Am nächsten Tag ! Antworten sie dann, ihnen fehlen die Schiffsbreite, und diese sei notwendig um zu buchen. Ich antworte, dass diese nicht (mehr( notwendig sei, wir haben anderweitig gebucht ! Manchmal würde es helfen, die Mails zu lesen, welche man erhalten hat … naja, vielleicht ein wenig viel verlangt.

Marina Radazul hat zumindest einige Vorteile für uns.

  1. Weniger Fluglärm

  2. 10 Minuten mit dem Bus bis zur Hauptstadt Santa Cruz

  3. Einkaufsmöglichkeiten

  4. sehr geschützte Marina

  5. freundliches Personal

Wir machen heute am Sonntag die BELUGA soweit klar, dass wir morgen starten können. Viel klarmachen müssen wir eigentlich nicht, aber ein bisschen gibt’s immer zu tun. Sabine backt frisches Brot, Ralph sichert die Kaffeemaschine (was er seit langem schon wollte) und tankt frisches Trinkwasser. Eben die 1000 Kleinigkeiten des Bordalltags … eben das harte und entbehrungsreiche Leben auf See.

Morgen, Montag 31.10 werden wir hier planmäßig in See stechen und die 130NM bis Teneriffa segeln. Wir sollten laut Wetterbericht mäßige Winde und nahezu keine Welle haben. Wir werden – wie immer – sehen wie es in der Realität dann aussieht und werden uns aus Radazul melden.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Mittwoch, 26 Oktober 2022 10:57

Unserem Etappenziel entgegen

Wir verlassen die Marina „Quinta do Lorde“ auf Madeira am 19.10.2022 um 10:30 um die 270NM aus die Kanaren zu segeln. Ziel: Marina Rubicon bei Playa Blanca im Süden Lanzarotes.  Zwischen der Marina „Quinta do Lorde“ und den südlich davon liegenden „Ilhas Desertas“ erleben wir eine kurze und unangenehm steile Welle, verursacht durch den W-Wind, welcher uns noch lange begleiten sollte.

Die „Ilhas Desertas“ wurden unter Naturschutz gestellt und sind für Ankerlieger nur mit Permit erreichbar. Vorbeisegeln geht natürlich Problemlos. Wir haben W-Wind und eine sehr kurze wenngleich nicht hohe aber dennoch unangenehme Welle begleitete uns bis zu den Ilhas Desertas.

Die „Ilhas Desertas“ passieren wir E-lich um uns diese Wellen des W-Windes zu sparen. Daher: Erste Stunde „Waschmaschine“ bis wir hinter den Inseln sind, danach easy going. Für unseren Mitsegler Marco das erste Erlebnis auf dem Atlantik und seinen atlantischen Fähigkeiten. Marco macht das recht gut: Sobald der Magen flau wird, geht die Nase in den Wind und die Augen auf den Horizont. Das verbessert die Befindlichkeit enorm. Diese Strategie half ihm zumindest über den ersten Tag. Ab dem zweiten Tag begann es deutlich weniger zu werden und als sich ein Körper endlich dran gewohnt hatte, waren wir auch schon auf Lanzarote.


Wir konnten – mehr oder weniger schnell – den ganzen Tag und auch die Nacht über segeln. So ziemlich alles zwischen 3kn und 9kn konnte man auf unserer Logge ablesen. Wind war – wie vorhergesagt – zwischen 5kn und 15kn. Also nichts, was Rekorde verursachen könnte.

Am späten Nachmittag schlief der Wind dann ganz ein. Wir hatten das vorhergesagte Flautenfenster erreicht ! Also Maschine an. Um 02:30 hatten wir offensichtlich unser Flautenfenster durchfahren. Wir konnten unsere Genua setzen und mit zwischenzeitlich auf N gedrehtem Wind mit ca. 5+kn dahingleiten bis kurz vor unser Ziel die Marina Rubicon im Süden Lanzarotes.

Zwei Tage später, am 21.10.2022 um 10:00 – ziemlich genau 48h nach unserer Abreise – machen wir in Rubicon fest. Hier muss uns Marco leider wieder in ein paar Tagen verlassen. Sabine und Ralph haben noch bis zum 31.10. gebucht. Nach der Sprintstrecke „Lissabon – Lanzarote“ tun ein paar Tage Ruhe gut !


Marina Rubicon

Die Marina Rubicon ist eine Retortenstadt, welche ausschließlich aus Hotels und Ressorts besteht und das Gebiet der Marina als „Comercial Area“ nutzt. Ein Restaurant am nächsten. Ein Laden nach dem Anderen. Von Ferrari über Gucci bis Rolex ist hier alles zu finden. Viele italienische Kneipen die köstliche Pizza und Pasta servieren, aber auch ein TeX-Mex Steakhaus und ein Inder sind hier zu finden. Für unser Abschiedsessen mit Marco hatten wir uns den Inder ausgesucht. Sehr empfehlenswert und lecker. Wir werden sicherlich wieder hierher kommen.

 

 

Viele Grüße von Lanzarote

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Dienstag, 25 Oktober 2022 10:55

Madeira, eine Insel wilder Schönheit

Gemeinsam erkundeten wir - wie berichtet - am nächsten Tag die Umgebung. Eine gemeinsame Wanderung führte uns in den Norden Madeiras: Naturbelassene Schönheit. Buchten mit tosenden Wellenbergen, welche an den Felsen zu zerbersten scheinen. Wunderschön ! So hangelten wir uns von Bucht zu Bucht, von Fotomotiv zu Fotomotiv.

Am nächsten Tag fuhren wir dann per Mietwagen nach Funchal. Selbst auf der Straße durften wir erfahren was mit dem Spruch „Auf Madeira gibt’s zwei Arten von Straßen: Steil bergauf oder steil bergab“ gemeint ist. Wunderschöne Landschaften ziehen an uns vorbei. Den Airport von Funchal – eigentlich eine riesengroße Brücke – unterquerten wir auf der Straße, welche drunter durch führt. Spektakuläre Kulisse !

Dank unserer kompetenten Reiseführerin „Tante Google“ durften wir auch die sehr engen Straßen von Funchal durchqueren. Am Parkhaus im Hafen angekommen wurden wir mit einer Dusche von oben bedacht: Es regnete wie aus Eimern ! Mit unserer langjährigen Erfahrung :-)) beschlossen wir bewährte Strategien anzuwenden: Wir setzen uns in ein Kaffee !

Nachdem die Dusche wieder leer war, setzen wir unsere Funchalerkundung fort. Unser Urteil über Funchal: Sehr schöne Gebäude, eine nette Architektur, die portugiesische Art das Fassadengestaltung zeiht sich hier fort: Kacheln an vielen Hauswänden und sehr schön bemalte Haustüren. Alles in allem jedoch enorm touristisch. Wir schauen uns die berühmte Markthalle an: 30% Fischmarkt, den Rest überschreiben wir mit Souvenirs aller Arten. Vom handgemachten Kleidungsstücken über Handtaschen über Lebensmittel, ob getrocknet oder frisch, bis zu Käutern und Weinen aller Art. Hier finden wir alles, was der Mensch nicht braucht und das noch zum doppelten Preis, wie es die rund umliegenden Läden anbieten. Tourismus hinterlässt auch hier seine Spuren.

Am späten Nachmittag kommen wir voller Eindrücke in die Marina „Quinta do Lorde“ zurück auf die BELUGA. Mit Souvenirs beladen wollen wir die BELUGA entern. Doch das gestaltet sich nicht ganz so einfach: Eine Seite unseres Anlegefingers (Catway) ist gebrochen. Die zweite Seite lässt gerade noch auf sich warten. Zu unserem Glück: Die BELUGA hängt noch am Steg. Bevor sich jedoch die BELUGA mit samt dem Catway und unserem unbewohnten Nachbarn (eine Moody 44) auf die Reise durch den Hafen macht, verständigen wir die Marineros. Diese kommen und staunen nicht schlecht. So verlegen wir im Hafen an einen anderen Platz. Unser Stegnachbar bleibt jedoch am Finger hängen?! No Risc, no fun ! Der Fingersteg soll am nächsten Tag (Mittwoch) repariert werden. Naja, wir werden es beobachten.

Das Wetter verschob unsere Abreise um einen Tag. Wir werden am Mittwoch, statt wie erstmals geplant am Dienstag abreisen. Am Mittwoch, dem 19. 10. 2022 machen wir uns auf die Überfahrt auf die Kanaren. Wir rechnen mit ca. 48h Fahrtzeit. Laut Wetterbericht hat das „kleine“ Flautenfenster auf unserem Weg leider auch gerne mal Potenzial für 20h Maschine. Nach einem Tankstopp im der Marina und neuen 250ltr Diesel (für 1,75€/L) verlassen wir um 10:30 die Marina in Richtung Kanaren. Wir haben unsere Route so gewählt, dass wir – Marco zuliebe – möglichst lange im Wellenschatten Madeiras verbleiben. Mal sehen ob es dann klappt … die Auflösung könnt ihr im nächsten Blog lesen.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

 

Dienstag, 18 Oktober 2022 08:41

Karge Schönheit

Karge Schönheit

 
 
 

Nach unserer Ankunft hatten wir 2 Tage „Klar Schiff“. Ganze 2 Tage, weil wir in dieser netten Marina die Umwelt erkunden wollten. Quinta do Lorde Marina ist eine Retortenstadt, bei der alle Gebäude als Hotel oder Bungalow betrieben werden. Sehr schön aufgebaut in den vulkanischen Hügeln gliedert sich der Hazienda Baustil perfakt ein  Am Rande der Marina, die integraler Bestandteil der Bungalowsiedlung ist, sind einige Geschäfte und eine ! Kneipe. DIE Kneipe "Skippers Bar" scheint aber auch die Einzige im weiten Umkreis. Bier ist lecker, aber im verhältnis zu Povoa enorm teuer. Zahlten wir in Povoa rund 1€ pro Bier sind hier schon 3.10€. Preise wir in Lissabon. Aber neidlos mussten wir feststellen: Hier gibt’s den leckersten Apfelkuchen in diesem Teil des Atlantiks.

 


Zwischenzeitlich ist Marco zu uns gestoßen Er wird mit uns auf die Kanaren segeln. Apropos segeln: Es kommt hier deutlich W-Wind auf, teilweise sogar SW-Wind. Am Tag nach unserer Ankunft hatten wir den Dienstag (18.10.2022) als Abfahrtstag im Auge. Am Montag erneuter Blick in den Wetterbericht: Am Dienstag gibt’s viel Wind uns noch mehr Welle … bis zur Hälfte unserer Strecke. Danach gibt nur noch Welle. Mit Wellenhöhen von knapp 3mtr und 5kn Wind.

Wir verschieben unseren Abfahrtstag daher auf Mittwoch. Dort soll's wohl besser aussehen. Wir werden es erleben, wie immer.

 


Durch unsere „Startverschiebung“ haben wir einen Tage mehr für Madeira. Wir wollen uns einen Mietwagen nehmen und Madeira erkunden. Heute am Montag machen wir uns auf eine Bergwanderung in der Nähe. Fotos hiervon findet ihr in diesem Bericht. Die Landschaft auf Madeira ist beeindruckend: Vielfarbig, karg bewachsen, mal hügelig, mal alpin mit sensationellen Aussichten auf Buchten. Die Blumeninsel ist wohl eher auf der W und N Seite, also „gegenüber“ von uns. Wir werden das morgen sehen, wenn wir unseren Mietwagen haben.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 16 Oktober 2022 00:06

Unsere BELUGA gibt alles

Bei der Planung unserer Überfahrt von Lissabon nach Madeira hatten wir 2 Alternativen im Auge: Die eine zielte von Lissabon direkt nach Westen, um den Orcas zu entgehen und schnellstmöglich die Nordwinde zu erreichen. Die zweite zielte nach Süden, sich im spitzen Winkel von der Küste entfernend, um möglichen Wellenbergen auf dem Atlantik zu umgehen. Je nach Wetterentwicklung.

Pro's und Con's

Die erste Alternative bringt uns möglichst schnell von den durchgeknallten Orcas weg, kann aber sehr hohe Wellen mit sich bringen. Die zweite Alternative birgt die Gefahr der Orcas vor der portugiesischen Küste hält uns aber im Wellenschatten der Atlantiktiefs. Je nach Wetterlage ist mal die eine und mal die andere richtiger. Die Richtige gibts hierbei eher nicht, oder ?

Abfahrt war geplant am Montag. Montag morgen aufstehen, herausgucken und …. Regen, Gewitter und Wetterleuchten. Danach ein Blicke in Seaman Pro, unserer Wettersoftware an Bord. Der Streckenwetterbericht bei Abfahrt am Montag: Grütze soweit das Auge reicht: Viel Wind, Welle bis 3,8mtr und Gewitter sowie Regen. Alternative gesucht ! Wir spielen unsere Routing-Alternativen durch. Tag wechseln, Alternative wechseln … Danach kommen wir zu dem Ergebnis, wir fahren einen Tag später, also am 11.10 auf Alternative 2 ! Danach Mail an den Zielhafen: Wir werden einen Tag später ankommen !

Gewählt und Gewonnen !

Die Abfahrt am 11.10 gestaltet sich, wie im Streckenwetter prognostiziert, als sonnig und schwach windig. Wir legen um 10:00 ab und dieseln erstmal wie im Streckenwetter bereits zu sehen war. Viele andere Yachten laufen mit uns aus. Zunächst als Perlenkette, dann trennen sich die Wege. Alternative 1 biegt nach Westen ab, die Alternative 2 bleibt auf Südkurs.

Wind soll erst ab 17:00 aufkommen. Fast pünktlich um 16:30 kommt Wind auf. Was für eine Vorhersage ! Whow, Kompliment an die Jungs und Mädels der Wetterwelt. Die Präzision der Prognose sollte im gesamten Streckenverlauf auch so perfekt bleiben. Wir setzen Segel ! Zunächst nur die Genua um abzuwarten wie sich das Wetter entwickelt. Schliesslich misstraut ein Schwabe allem, auch dem Wetterbericht. 15Kn raumer bis vorlicher Wind. Also die Genua raus, auf Vollzeug. Da würde uns das Großsegel ohnehin nicht helfen. Schattet sonst die Genua ab. Schön an der prognostizierten Kante der hohen Welle vorbei. Klappt perfekt !

Auf dem Breitengrad von Lagos sollten die Wellenberge an uns vorbei sein. Wir drehen auf SW Kurs: 235°. Anlieger auf Madeira ! Noch gute 400NM. Zwischenzeitlich frischt der Wind auf 20 bis 30 Knoten auf. Die BELUGA trägt die Genua noch immer voll, ohne Reff, ohne Schräglage bei achterlichem Wind. Wir rauschen mit über 8kn teilweise mit über 11kn Fahrt durch den Atlantik. Das Großsegel bleibt wegen Abschattung der Genua geborgen. Im Streckenwetter hatten wir für Mittwoch Welle bis 2,5mtr vorhergesagt. Jedoch aufgrund der Seegangszeiten konnten wir mit einer langen Welle rechnen. Genau so trat es ein. Am Mittwoch war „Waschtag“. Wir kamen uns vor wie im Hauptwaschgang. Auf und Nieder immer wieder … so hamas gestern gmacht, so mach mers heut. War jedoch kein Problem, die BELUGA bleibt Vorwind stabil auch in 30kn Böen. Wie prognostiziert klang die Welle ab Donnerstag zunehmend ab. Zwischenzeitlich haben wir Etmale von über 170NM gesegelt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 7kn entspricht … und das: nur mit Genua.

Hello again !

In der Nacht zum Donnerstag geht ein AIS Alarm los ! Ein anderes Schiff kreuzt unsere Kurlinie mit weniger als 1 NM Abstand ! Blick auf unseren Kartenplotter zu Identifizierung des Schiff, welche die "Dreistigkeit besitzt uns zu wecken“ ! Das Ergebnis löst eine Lachtirade aus: Unsere Kurslinie wird vom Katamaran „PIRI PIRI“ gekreuzt. Die PIRI PIRI lief in Lissabon eine halbe Meile hinter uns aus. Dort bog sie aber bald nach Westen ab. Vermutlich um die Nordwinde der Alternative 1 auszunutzen. „Haben die denn nicht auch die Wellenprognose gesehen ?“ schoss mir in Lissabon durch den Kopf. Nach ca. 300NM einen Katamaran auf Vorwindkurs wieder zu treffen, bedeutet für eine dicke Lady wie die BELUGA einen Ritterschlag ! Wir haben das Gefühl die BELUGA ist auch um einige Zentimeter gewachsen :-)) Auch ich bin sehr stolz die offensichtlich richtige Wahl des Routings getroffen zu haben. Zumindest stellt Sabine anerkennend fest, dass wir bislang auf allen Langstrecken erstaunlich „akzeptable Bedingungen“ hatten. Für alle NICHT- Schwaben: Eine solche Bemerkung aus dem Mund eines Schwaben ist als Euphorieausbruch zu deuten. Ich deute dies also auch für mich als Ritterschlag :-))

Theorie und Praxis

Im weiteren Verlauf des Donnerstags stellen wir fest, dass wir am Freitag – statt wir geplant am Samstag - ankommen könnten, wenns so weiter läuft. Unser B&G Kartenplotter zeigt eine ETA (Estimated Time of Arrival) an. Offensichtlich wurden diese ETA von Daysailorn umgesetzt, da eine Uhrzeit, aber kein Datum angezeigt wird. Offensichtlich muss das jemand entwickelt haben, bei dem Segeln immer "Abfahrt und Ankunft am gleichen Tag" bedeutet. Anders können wir uns das nicht erklären.

Endspurt im Atlantik

Porto Santo taucht im Morgenlicht auf. Fast da !Am Donnerstag Nachmittag hatten wir noch 120NM bis zum Ziel. Das sollten wir bei den Bedingungen locker erreichen. Am Freitag lässt uns der Wind dann auch den letzten Meilen ein wenig im Stich. Wir haben „nur noch“ 10-15kn Wind. Die Welle ist dadurch zwischenzeitlich weg. Wir starten den Diesel. Schließlich wollen wir Freitag bei Tageslicht ankommen. Gegen 09:00 haben wir vor Porto Santo dann Internet an Bord. Kurze Mail an den Zielhafen „Quinta do Lorde“: Wir kommen doch nicht erst Samstag, sondern bereits am Freitag. Antwort: Welcome ! See you later …

... and finally ...

Im Anflug auf Madeira wurde es nochmals ein wenig Gegen 16:00 liegen wir in Quinta do Lorde fest. Müde aber glücklich. Wir haben einen echt schönen Ritt hinter uns. Auf unserer Tour die erste Etappe über 500NM zu zweit. Hat super geklappt. Bordroutine ist eingespielt. Schlafrhythmus passt. Unser „Wohnmobil mit Stützsegel“, die BELUGA hat eine Superperformance abgeliefert. Schnell, zuverlässig, klöterfrei auch in den Schränken und auch bei über 2 mtr Seegang trocken segelnd. So langsam ist unsere BELUGA eine echte Wucht. Wir lernen sie täglich mehr zu schätzen, sie wird täglich mehr zum „Familienmitglied“. Nachdem unsere Heimat Baden-Württemberg mit dem Titel "THE LÄND" wirbt, beschliessen wir unsere BELUGA nach dieser Idee "s' BELUGÄLE" zu nennen. Wir schaffen das allerdings für ein bisschen weniger als 50 Mio :-))

Gute Vorsätze ...

Nach dem Cap wurde es dann sehr viel ruhigerSabine und ich beschliessen: Das Erste was wir nach unserer Ankunft tun werden: Wir gehen in die Hafenkneipe uns saufen uns einen an. Gesagt getan: Sabine mit zwei Galau und ich hatte zwei Bier ?!?! Dann wurden die Augenlider schwer. Also zurück aufs BELUGÄLE und ausschlafen.

Ausgeschlafen und Zufrieden berichte ich heute aus Quinta do Lorde. Die Marina ist super freundlich. Der formale Check in auf Madeira wird von der Marina bewältigt, das Personal ist mehrsprachig. Wäre nicht das Dinghy kaputt, hätten sie uns per Dinghy sogar zum Liegeplatz gebracht. So helfen sie eben „nur“ beim Anlegen. Sehr empfehlenswert ! Wichtig dabei: Ihr solltet reservieren ! Und zwar einige Tage im Voraus. Die Marina ist sehr gefragt und nicht sehr groß. Daher je früher desto besser.

... und wie gehts weiter ?

So wie es aussieht werden wir bereits am Dienstag weiter auf die Kanaren segeln müssen. Laut Wetterbericht soll ab Freitag Südwind dominieren. Echt blöd, wenn man nach Süden will. Die Welle wird mit weit über 3mtr vorhergesagt. Gegenan knüppeln bei dieser Welle ist nicht unsere Zielsetzung. Diese Wetterlage soll dann für mindestens 7 Tage so – oder so ähnlich - bestehen bleiben. Das gibt Madeira und Quinta do Lorde nicht her. Daher: „Leinen los“ bereits am Dienstag, damit wir die ruhigeren Kanaren noch bis Donnerstag erreichen. Aber bis dahin kann sich Wetter gerne auch nochmals ändern. Siehe Cascais. Also ruhig Blut und Wetterprognosen beobachten. Die Prognosen der Wetterwelt haben uns noch nie im Stich gelassen. Im Gegenteil sehr präzise und sehr genau: Sie hatten den einsetzenden Wind am Dienstag auf 30min genau vorhergesagt ! Was für eine Leistung. Und nun noch der „Schwabenanteil“: Die Bewölkung war ein bisschen dichter als vorhergesagt. Der Schwabe muss halt immer was zu meckern haben und gibt’s nix, dann sucht er was :-)) Im Ernst: Diese Vorhersagen sind jeden Cent wert und manchmal auch ein bisschen mehr !

In diesem Sinne: Viele Grüße von Madeira und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Samstag, 08 Oktober 2022 11:52

Die nächste Etappe ...

Nach einer Woche Cascais bereiten wir uns auf unsere nächste Etappe vor. Diese führt uns nach Madeira. Mit über 500 NM ist dies die bisher längste Etappe welche Sabine und ich auf der BELUGA fahren. Die Biskaya Querung war mit guten 350NM knapp einen Tag kürzer. Der Wetterbericht ist derzeit noch ein wenig wankend was Wind- und Wellenvorhersage betrifft. WINDY scheint uns den Montag zu empfehlen, Seaman Pro eher den Sonntag. Wir werden in beiden Fällen mindestens einen Tag mit Wellenhöhen über 2mtr segeln, die Frage ist nur, wann setzt der Wind ein. Seaman Pro sagt eher bereits am Montag Wind an, WINDY eher erst am Dienstag. Dann sollten wir mit Windgeschwindigkeiten zwischen 15kn und 25kn sehr gut segeln können. Da wir aus dieser Etappe keine unnötige „Dieselverbrennungsaktion“ machen wollen werden wir nicht nur den Wetterbericht, sondern auch den Himmel aufmerksam beobachten.

Unsere Route wird uns zunächst ca. 70NM nach Westen führen. Dort erhoffen wir uns mehr Wind als in der Bucht von Lissabon. Das ist ein geschützter Seeraum, welcher die vorherrschenden N-Winde stark abschattet. Mit unserer W-Bewegung wollen wir auch genügend Seeraum zwischen uns und den Orcas schaffen. Diese wurden bislang nur in Küstennähe beobachtet. Wir werden uns direkt südlich vom Verkehrstrennungsgebiet halten. Dort sollte ausreichend viel Verkehr sein, um keine Orcas zu haben. Danach geht’s streng nach SW. Mit Wind von achtern könnte das Ganze eine ordentlich Schaukelei werden. Aktuell haben wir die Wahl zwischen Diesel und Welle ... leider ohne wesentliche Veränderung in der nächsten Zeit. Das Azorenhoch brinmgt entweder Flaute oder Wind mit Welle. Ich fürchte, da müssen wir eben durch :-)) Wir werden berichten ...

 

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

 

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Donnerstag, 06 Oktober 2022 10:49

Ein Tag in Lisabon

Nachdem wir alles erledigt haben, was es so zu erledigen gibt, ist heute (Donnerstag, der 6te Oktober) unser Lissabon Tag. Um 11:30 geht’s mit der Metro von Cascais nach Lissabon Vorbei an bekannten Orten wie Estoril und Belem. Auch sehen wir unsere „Wunschmarina“ Oeiras, welche leider keinen Platz mehr mehr für uns hatte. Derzeit sind die Marinas rund um Lissabon wegen der Orca-Angriffe sehr voll. Alle Segler mit Destination Mittelmeer bleiben in den Marinas rund um Lissabon Aktuell sind keine neuen Orca-Angriffe mehr berichtet. Mag auch daran liegen, dass derzeit keiner fahren mag ?

Angekommen in Lissabon geht’s in die berühmte Markthalle. Proppenvoll der Laden ! Wir (die Besatzung der AZZURRO und der BELUGA) bekommen keinen Platz mehr. Alle beim Mittagessen. Hier gibt’s allerdings so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Süßes und herzhaftes, von Törtchen über Hotdog bis hin zum Rollbraten mit Kartoffelpüree. Uns ist der Laden allerdings vieeeel zu voll !

So beschliessen wir genug gesehen zu haben und verlassen die Markthalle wieder um uns in ein nettes Kaffee zu setzen. Von dort geht’s mit der berühmten Lissabonner Tram in die Altstadt. Hurra ein Eisdiele ! Wir genehmigen uns ein schönes, leckeres Eis !

Danach mit der Tram 28 einmal rund durch Lissabon Enge Gassen mit einer breiten Bahn … ? Teilweise könnte man die Post aus der Tram direkt in den Briefkasten werfen. So manches mal überlege ich, ob ich mit meiner Kamera – aus dem Fenster gehalten – nicht den vorbeigehenden Fußgängern eine Kopfnuss verpassen werde. Also Kamera hoch halten.

Lissabon empfinden wir als eine sehr laute Stadt. Wahrscheinlich ist das bei allen grossen Städten so. Schließlich kommen wir aus idyllischen kleine Dörfchen und Ankerbuchten und haben Lautstärke schon länger nicht mehr erlebt. Als krönenden Abschluss besuchen wir das berühmte Kaffee de Belem. Muss man gesehen – aber vor allem gekostet haben. Die berühmten Törtchen sind einfach alle köstlich ! Nach einem Abstecher zum Abendessen kehren wir geschafft wieder zurück nach Cascais … und nach einem geselligen – und lauten – Absacker wieder zurück nach Hause auf die BELUGA. Endlich Ruhe !

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Sonntag, 02 Oktober 2022 11:07

… 190° C?

Aus Povoa de Varzim hatten wir uns vor einigen Tagen gemeldet. Unser Plan: Ab Freitag 3 Tage südwärts … und nun sind wir da – in Lissabon ! Doch Eins nach dem Anderen …

Unser Generalkurs war 190° unser Wind kam aus 360°. Also auch für Landratten erkennbar: Wind von achtern ! Für die Landratten sei hier erwähnt, dass dies von sehr vielen Seglern die bevorzugte Richtung zum Wind ist. Zumindest für viele Weltumsegler auf der sog. Barfußroute Es sei aber auch erwähnt, dass dies die langsamste Art ist, ein Segelboot zu bewegen. Andererseits wollten wir den durchgeknallten Orcas aus dem Weg gehen und – solange sie noch in Spaniens Norden sind – möglichst viel Süd machen. Mit uns im Päckchen fahren die AZZURRO (eine Bavaria 42) und die VINCENTA. (eine Bavaria 52cs). Die beiden Boot kennen wir seit Cherbourg. Sie wollen ins Mittelmeer. Daher wollen Sie so schnell als möglich in die Algarve um von dort über Gibraltar ins Mittelmeer zu flüchten.

Nachdem der Wetterbericht eher weniger Wind und Welle ansagte, und das für Tage, entschieden wir uns Povoa am Freitag zu verlassen. Mit Ziel Figuera da Foz. Dort eine Nacht in der Marina

Von Povoa der Varzim aus ein ca. 70NM Ritt. Wir starten mit den ersten Sonnenstrahlen um 08:00. Bei 2mtr Welle von achtern im wahrsten Sinne des Wortes ein Ritt. Ab ca. 14:00 kommt Wind auf. Knapp 12Kn von achtern. Wir setzen unsere Genua. Mit 7kn rauscht die BELUGA an der portugiesischen Küste entlang. Wir versuchen uns wegen der Orcas immer nahe der 20mtr Linie zu halten. So sind wir sehr landnahe unterwegs und haben viel zu sehen. Vor allem Fischernetze ! In diesem Abstand zum Land sind natürlich die Fischernetze zahlreich. Glücklicherweise Stellnetze. So vermeiden wir zwar die Markierungstonnen direkt zu überfahren, mittendurch geht immer. Wir denken, dass diese Netze uns auch die Orca Biester vom Hals hält. Zur moralischen Stärkung haben wir immer noch unsere Orca Vuvuzela … die flosst denen sicher Angst ein :-))


Figuera da Foz

Figuera ist ein sehr industrieller Ort. Die Hafenanlage ist sehr auf kommerzielle Seefahrt ausgelegt. Umso erstaunlicher, dass Figuera während der Winterstürme den Hafen schließen muss. Wir haben damit allerdings nichts am Hut … außer nachdem wir das Cap vor Figuera gerundet hatten frischte der Wind von 8kn auf über 30kn auf. Binnen weniger Meter … das ist mal ein Cape-Effekt !

Nach ca. 11 Std. „extrem schaukeling“ erreichten wir Figuera. Wer hatten per Mail reserviert, wurden sehr freundlich empfangen und hatten eine sehr ruhige Nacht. Die Stadt scheint eine sehr schöne Bausubstanz zu haben und lädt förmlich zu einem Besuch ein. Wir beschliessen dennoch um 10:00 den Hafen in Richtung Nazare zu verlassen.


Nazare

Bild der SurfnomadenNazare scheint das portugiesische Mallorca im Quadrat ! Alles auf Tourismus ausgerichtet. Hier scheinen sich Einsteiger und Aussteiger zu treffen. Vor allem Wellensurfer sind hier sehr präsent – speziell in den zahlreichen Souvenir-Shops Nazare ist angeblich der Ort mit der höchsten gerittenen Welle = 28mtr Höhe ! Der Leuchtturm, welcher auf einem vorgelagerten Cap steht, zählt zu den meist fotografierten Objekten. Heute, bei so wenig Wind fällt das kleine Türmchen kaum auf.

Wir hatten seit Figuera eine sehr schöne Überfahrt, die uns vom 11stündigen Schaukeln des Vortages wieder wohlgestimmt hat. Wir konnten bei sehr flachem Wasser segeln !

Um 10:00 in Figuera gestartet, waren wir bereits um 16:00 in der Marina fest. Anmeldung in der Marina mit Restaurant Empfehlung inklusive. Also geht’s los ins empfohlene Restaurant Maria do Mar. Eine echt sehr gute Empfehlung. Super gegessen für sehr angemessene Preise. Allerdings liegt Maria do Mar am anderen Ende des Ortes. So hatten wir die einmalige Gelegenheit unser Gewissen mit einem insgesamt 7km langen Fußmarsch zu besänftigen. Ohne dieses opulente Mahl hätten wir die Strecke sicher nicht überlebt :-))

Am nächsten Morgen geht’s um 07:30 los in Richtung Lissabon. Nochmals ein ca. 70NM langer Schlag bis Lissabon Dort wollten wir in die Marina nach Oiras.

Lissabon

Unser Ziel ist die Marina von Oiras. Leider ist diese Marina – wie alle anderen Marinas in Lissabon – sehr voll. Wir sind zwar angemeldet, dürfen aber erst in die Marina, wenn eine andere Yacht die Marina verlässt. Verlassen wollen jedoch derzeit nur Schiffe, die nach Norden fahren. Nach Süden ist derzeit riskant, da die Orcas die letzten Tage mehrere Schiffe am Südende der Lissabon Bucht angegriffen haben. Einige der Angriffsopfer liegen in den Häfen von Lissabon mit Ruder- und anderen Schäden.

So bleibt uns nur die Möglichkeit vor Cascais zu ankern. Die AZZURRO hatte noch einen Platz für eine Nacht ergattert. Wir ankern vor Cascais. Der Untergrund hält ganz gut und der Wetterbericht erklärt, dass eine Mega-Flaute über uns wegzieht. Also alles Bestens ! Wir sind – wie geplant – dort angekommen, wo wir hin wollten. Zumindest ungefähr. Jetzt braucht wir nur noch eine Marina für die paar Tage, bevor wir dann nach Madeira aufbrechen.

Was wir sehr deutlich wahrnehmen sind die Temperaturunterschiede zwischen Povoa und Lissabon Hatten wir in Povoa morgen gerne mal unter 15°C in den Morgenstunden so haben wir hier knapp 20°. Das Wasser wurde ebenfalls um ca. 5°C wärmer. So langsam sind wir wieder in den gesuchten Temperaturbereichen !

Orcas

Unterwegs durften wir 2 Notrufe auf UKW wegen Orcaangriffen verfolgen. Eine Situation, die man keinem Menschen wünschen mag. Einige Portugiesen haben uns erzählt, dass es sich zwischenzeitlich um mindestens 5 Familien der gleichen Abstammung handelt. Die Orcas sind nicht nur an der portugiesischen und spanischen Küste unterwegs. Seit diesem Jahr wurden erste Angriffe vor Valencia, rund um Sardinien und Sizilien gemeldet. Diese hoch-intelligenten Tiere sind also zwischenzeitlich mit ihrem Hobby „Boote anknabbern“ auch im Mittelmeer unterwegs. Binnen 3 Jahren wurde aus einer Familie zwischenzeitlich 5 Familien. Hochrechnung erlaubt …

Wundersam ist, dass zwar alle wissen was die Viecher anrichten, aber noch keiner die Tiere mit einem Sender ausstattet. Dann wüsste man zumindest wo die Orcas sind. Aktuell gibt es 2 Quellen der Interaktationen (wie man offensichtlich politisch korrekt formuliert). Die eine Quelle "OrcaIberica" ist meist sehr veraltet. Mindestens eine Woche später erfährt man wo was vorgefallen ist. Die zweite Quelle ist die "Cruising Association", eine britische Vereinigung von Blauwasser Seglern. Die Jungs sind auf Meldungen der Segler angewiesen. Wenn diese kommen, dann gehts sehr zeitnahe. Andererseits: Was soll ein Segler denn noch alles tun, wenn Orcas gerade drohen sein Schiff zu versenken ? Es gibt eine offizielle Vorgehensweise, welche man einhalten soll. U.a. den Notruf auf UKW Ch16 absetzen. In sehr vielen Fällen hatte sich da jedoch keiner der Offizeillen zuständig gefühlt. Einige haben dann über TEL zuhause oder MRCC Bremen eine Rettung eingeleitet. Was entsprechend dauert. Glücklicherweise sind Spanier und Portugiesen hier ein wenig pragmatisch unterwegs: Sie kommen (mehr oder weniger schnell), verscheuchen die Biester und schleppen die Yachten in den nächsten geeigenten Hafen. Ich fürchte in DE ginge das nur nach einer mehrseitigen Formulararie, welche über FAX beantragt werden muss :-) oder ?

Bleibt abzuwarten, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Die Gefahr ist aus unserer Sicht groß, dass man heute durch Passivität und Zusehen der Zuständigen eine Entwicklung zulässt, die wir in ein paar Jahren nicht mehr kontrollieren können. Nur um falschen Rückschlüssen meiner Ausführungen vorzubeugen: Ich möchte nicht darauf hinwirken alle Orcas zu töten … auf keinen Fall. Aber es gibt heutzutage sehr viel Tierforscher, die auf eine nachhaltige Verhaltensänderung hinwirken könnten. Wie beim Menschen so beim Orca: Die Eltern prägen das Verhalten ihrer Kinder. Wenn Orca-Eltern ihren Kindern beibringen könnten, dass Menschen nützlich und hilfreich sind, dann würde die ganze Sippe auf uns aufpassen. Dazu sollten Menschen aber nützlich und hilfreich sein, denn Orcas sind hoch-intelligente Tiere … Menschen auch ?

In diesem Sinne: Viele Grüße aus Lissabon und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Donnerstag, 29 September 2022 13:54

… die äußerst Laute

Am Tag nach unserer Ankunft fahren wir nach Porto. Ein Stadt mit sehr viel Geschichte. Von Povoa geht das mit der Metro sehr einfach. 20Minuten zur Metrostation zu Fuß und 45Min nach unserer Abfahrt sind wir in Porto. Bereits bei der sehr sonnigen Fahrt in Richtung unseres Zieles bekommen wir erste Eindrücke. Ein sehr gut erhaltenes Aquaduct verläuft entlang der Metrostrecke. Nette Häuser und kleinere wie größere Städte sind zu sehen. Ein durchaus sehr anderer Baustil wie in Spanien.

Angekommen in Porto setzen wir uns in ein Straßenkaffee um die Stimmung auf uns wirken zu lassen … und sie wirkt ! Nachhaltig und lautstark ! Da die Straßen alle mit Kopfsteinpflaster ausgeführt sind, ist der rege Straßenverkehr ebenfalls sehr laut. Englische Hooligans ebenfalls. So können wir uns eigentlich nur schreiend unterhalten. Wir beschliessen daher etwas weiter zu gehen. Zumindest Die Eifelbrücke ist ein Muss.

Dröhnender Lärm und enorm viele Touristen machen unseren Marsch nicht unbedingt zum Vergnügen. Dennoch schlendern wir durch die Stadt. Sehr schön gelegen zwischen Hügeln lassen wir die Gebäude auf uns wirken. Trotz des strahlend blauen Himmels ist es windig und kalt. Gemütlich im Straßenkaffee zu sitzen geht nicht, weil kalt und ab und an auch mal angerempelt von Touristen, die offensichtlich vor lauter Konzentration sitzende Menschen übern Haufen laufen wollen. So beschliessen wir nach ein paar Stunden und vielen Fotos wieder ins schöne beschauliche Povoa zurück zu kehren … welche Ruhe !

Die nächsten Tage gehen wir hier ein wenig auf Sightseeingtour Tour. Echt ein sehr netter Ort. N der Marina treffen wir viele Deutsche, welche ihr Schiff hier überwintern werden. Mit Porto als Flughafen in 15km Entfernung gar keine schlechte Idee. Einkaufen in Povoa macht echt Laune. Wenn man sich in den Einkaufsgelegenheiten der Einheimischen bedient, staunt man nicht schlecht über die sehr moderaten Preise. Ein Bier unter 1€, Sabines Haarschnitt mit 20€, Galau (Milchkaffee) unter einem Euro, etc. etc.

Morgen, am Freitag, dem 30.9.2022, fahren wir los. Ziel Figuera da Foz. Eine ca. 70NM Strecke. Daher starten wir (die AZZURRO, die VINCENTA und die BELUGA) bereits um 08:00. Da sich auf dieser Strecke in der Vergangenheit auch schon mal Orcas aufhielten basteln wir uns „Orca-Vuvuzela“ (sog. OV). Das sind 80mm HT-Rohre, welche bei Orca-Alarm ins Wasser gehen und zusätzlich zu den empfohlenen Maßnahmen Lärm erzeugen sollen. Die Lärmquellen sind unterschiedlich: Entweder Pressluft-Fanfaren der uns mundbetriebenes Nebelhorn. Fotos anbei.

Am besten wir brauchen den ganzen OV-Spektakel nicht. Daher wollen wir als Gruppe und landnah unterwegs sein. Wir werden sehen. Nach einer Nacht in Figuera da Foz wollen wir weiter bis Nazare und danach nach Lissabon Für morgen ist noch Nordwind mit 13-20kn angesagt. Verspricht ein schönes Segeln. Wir werden uns überraschen lassen. Am Samstag und Sonntag soll es eher schwach-windig sein. Hat eher Potential für eine Dieselstrecke. Auch hier werden wir sehen was kommt, wenns kommt !

 

Wir werden uns von Lissabon wieder melden.

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Freitag, 23 September 2022 12:51

Welcome to Portugal

Seit gestern (22.9.2022) liegen wir in der Marina do Povoa. Povoa do Varzim ist eine Vorstadt von Porto. Unser Gast Rolf fliegt morgen (sehr früh) wieder zurück von Porto ins kalte Hamburg. Die Marina do Povoa macht einen sehr geschützten Eindruck. Mit unseren 2.5mtr Tiefgang gibt’s an der portugiesischen Küste nicht sehr viel geeignete Marinas, in welcher man liegen möchte … oder besser kann. Diese hier scheint sehr geeignet. Super freundlicher Empfang von Bruno, einem der Hafenmeister. Nicht nur dass er einen guten Job macht, er hätte auch locker als Entertainer arbeiten können. Aufmerksam an der Funke fährt er mit seinem Dinghy voraus bis zu Deinem Platz. Das ist auch sehr gut so, die die Tiefen im Hafen sehr unterschiedlich sind.

Heute, am 23.09.2022 ist Tourismus angesagt. Wir wollen mit der Metro nach Porto fahren. Das sind ca. 45min Metrofahrt.

 

Kein Ausgang unter dieser Nummer ???

Beim Inspizieren der Marina haben wir allerdings eine portugiesische Beschilderung gefunden, welche uns sehr zum schmunzeln brachte. Am oberen Ende des Pontons, welcher zum Ausgang führt, findet sich nebenstehendes Schild. Einziger Ausweg für den verbissenen Teil der Deutschen: Klage vor dem EUGH wegen "Anstiften zu einer kriminellen Handlung". Konsequenz für die Yachties: Foto machen, schmunzeln und ins nächste Kaffee gehen. Du darfst Dir selbst aussuchen, was Dir lieber wäre. Wir haben unsere Entscheidung getroffen.

Schönen Tag noch und Grüsse von einem lauschigen Sonnenplatz eines Kaffees in Povoa. Beweisfotos und Berichte aus Povoa und Porto folgen …

Donnerstag, 22 September 2022 12:23

... wieder enRoute

Reparaturen sind nun abgeschlossen und sehr gut geraten !

Wir werden Vigo in sehr guter Erinnerung behalten:

1) wegen der handwerklich sehr schönen Instandsetzung unseres Schanzkleides. Vielen Dank nochmals an Alfredo und Alberto Lagos mit ihrem Team ! Echt sehr gute Arbeit !

und

2) weil dort der spanische YANMAR Master Dealer offensichtlich die fehlerhaften „Reparaturen“ des französischen YANMAR Master Dealers wieder instand gesetzt hat.
Unsere Maschine läuft zwischenzeitlich wieder gut an und verliert kein Diesel mehr. Die YANMAR Ingenieure hatten vergessen eine Entlüftungsschraube festzuziehen. Soviel zur „Kompetenz“ französischer YANMAR Master Dealer. Allerdings ist es uns zwischenzeitlich viel zu mühsam, uns hierzu mit YANMAR aufzureiben. In jedem Falle: Eine Empfehlung für YANMAR kannst Du von uns keine erhalten ! Vielen Dank nochmals auf diesem Weg an Talleres Carper in Vigo ! Ihr seit der erste kompetente YANMAR Dealer. Hab uns ein Getriebe beschafft und die Fehler der Franzosen ausgemerzt.

Unterwegs …

Am Mittwoch, dem 21.9.2022 legten wir gegen 14:00 in der Liceo Maritima de Bouzas ab. Einmal noch 100ltr Diesel bunkern und los gings. Zunächst ca. 3h bis Bajona. Dort waren wir schon mal und verlegten uns direkt in die Ankerbucht. Wir hatten keine Lust uns mit einem missmutigen Hafenmeister auseinander zu setzen, der uns ohnehin keinen Platz geben will/kann. Bei der aktuellen Wetterlage ist die sehr geschützte Bucht von Bajona ein schmucker Platz für eine Nacht.

... über Bajona ...

Am nächsten Morgen, dem 22.9.2022 gings gegen 09:00 wieder los. Ziel: Povoa do Varzim in Portugal. Die Überfahrt von ca. 50NM ist erwarteter Weise ziemlich windstill. Unser Rolfstuhlfahrer an Bord wird am Samstag von Porto wieder zurückfliegen. Daher wollen wir ihn ein wenig näher zum Flughafen bringen. Daher: Früh los um rechtzeitig vor Sonnenuntergang da zu sein. Frühstück unterwegs. Da haben wir ausreichend Zeit auf der 10stündigen Überfahrt.

Kurz vor dem Frühstück entdeckt Rolf ein Fischernetz direkt in der Kurslinie Also: Ausweichen. Wenige Minuten danach taucht das nächste Netz auf, danach das nächste usw. usw. Wir können uns im Slalom üben. An ein gemütliches und langweiliges Frühstück sollten wir uns gar nicht gewöhnen. Wir erleben „Netzwerk-Routing“ im wörtlichen Sinn.

... ab jetzt in Portugal

Gestartet morgens um 09:00 und einer Fahrzeit von ca. 9 Std. sind wir gegen 17:00 in Povoa do Varzim. Du wunderst Dich über diese Rechnung ??? 9+9=18 nicht 17 ??? Antwort: Auf unserer Fahrt macht 9+9=17:00, da in Portugal die Uhren anders gehen ... nämlich um eine Stunde ! So freuen wir uns über die gewonnene Stunde, die wir gerne gemeinsam mit der Crew der AZZURRO im Cockpit verbringen.

Anbei findet ihr einige Bilder aus Povoa, weitere Eindrücke werden folgen ...

Bleibt uns wohlgesonnen und treu

 

Sabine & Ralph

 

Dienstag, 20 September 2022 12:20

Ausgemausert ...

Die Mauser der BELUGA

Sabine und ich fanden "Mauser" den passendsten Überbegriff für unsere Zeit in Vigo. In Wikipedia fand ich zur Mauser folgende Beschreibung:

„Als Mauser (von lateinisch mutare „ändern“, „tauschen“) bezeichnet man das regelmäßige Abwerfen und Neuwachstum der Vogelfeder.

Das fanden Sabine und ich am passendsten zu unserem aktuellen Handeln: Die BELUGA bekam ein neues Schanzkleid und weitere neue "Federn".

Why that ?

Wir liegen in der Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ ! Bouzas ist ein Vorort von Vigo, vom Real Club Nautico (unserem ersten Vigo Anlaufpunkt) ca. 4km entfernt. Diese Marina ist sehr industriell geprägt. Unser Liegeplatz im Speziellen. Wir liegen direkt vor der Werftmeile, in welche von diversen Werften sehr grosse und auch kleinere Schiffe gebaut werden. Warum erzähle ich das ? In ca. 100mtr Entfernung läuft ein Gebläse … dauerhaft ! Nicht unbedingt sehr laut, aber immer gut hörbar ... und das Tag und Nacht. Die Marina ist sehr sauber, super freundlich und trotz Gebläse einen Besuch wert. Weiter hinten im Hafen existieren Plätze, welche von diesem Gebläse wahrscheinlich gar nichts hören. Doch wir müssen hier bleiben, damit die Werft "Astilleros Lagos" guten Zugang zu den notwendigen Arbeiten hat. Unser Platz scheint ein Reperaturplatz der Werft zu sein. Alles da, was man so braucht !

Doch zurück zur BELUGA ...

... unser Rolfstuhlfahrer :-)Wir kamen am 28.8. von Bajona zurück. Am 5.9. fing die Werft – nach Betriebsferien – wie besprochen sofort mit den Arbeiten an. In handwerklich meisterlicher Art und Weise wurde das neue Schanzkleid angepasst. Wir wurden hierbei sehr kompetent über mögliche Umsetzungsalternativen beraten. Alberto, der Werftchef, spricht neben spanisch auch fließend englisch. Er hatte uns erklärt, dass er gerne deutsch lernen möchte. Daher versucht er viel zu verstehen. Ein sehr guter erster Schritt. So war eine Kommunikation nicht allzu schwer. Die Jungs von der Werft sind nicht nur handwerklich sehr gut drauf, sie sind auch allesamt sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Aus unserer Sicht eine echte Empfehlung!

Der Schaden - VORHERdas neue Schanzkleid der BELUGASeit Freitag, dem 16.9. ist unser neues Schanzkleid montiert. Eine echte Augenweide ! Dennoch wollen wir am Mittwoch, den 21.9 Liceo verlassen um weiter in Richtung Süden zu fahren. Unser nächstes Ziel ist Povoa de Varzim, eine Marina kurz vor Porto. Kaum gibt’s einen Terminplan, schon kommt Hektik auf :-) Die Werft hat aufgrund unseres Planes am diesem Freitag bis in die Abendstunden gearbeitet um das Schanzkleid rechtzeitig fertig zu bekommen. Mit Erfolg ! So können wir nun in den kommenden Tagen unsere Farbschichten (derer 5) aufbringen. Mit jeweils 24h Trocknungszeit. Mit einer Träne im Auge verlassen wir diese an sich sehr schöne Atmosphäre … wäre da nicht das Gebläse der FREIRE Werft gegenüber … :-)

Wie ihr den Bildern der Arbeiten entnehmen könnt haben die Jungs von der Werft eine handwerklich sehr gute Leistung abgeliefert. Das obilge Bild unseres neuen Schanzkleides ist noch mit Abklebung. Die Relingstützen einsetzen und die Abklebung entfernen wollen wir morgen machen. Die Lackierungen der BELUGA wurden in unserer Zeit in Vigo rundum für nahezu alle Hölzer erneuert. Viele Kleinigkeiten wurden erledigt … daher kam uns der Gedanke mit der Mauser ...

Unsere weiteren Pläne ...

Grobe Planung der nächsten WochenWir wollen am Mittwoch (21.9.2022) mit nächtlichem Ankerstop in Bajona bis Povoa de Varzim (Porto) segeln. Von dort verlässt uns Rolf wieder in Richtung seiner Heimat in Hamburg. Apro Pos Rolf: Oben könnt ihr unseren "bordeigenen Rolfstuhlfahrer" erkennen. Unser Freund Rolf war am telefonieren. Auf einem Bordstuhl sitzend. Mein Blick aus dem Pilothouse mit dem Fahrrad im Vordergrund sah aus, als ob in einem Rollstuhl säße. Daher habe ich das Bild "Rolfstuhlfahrer" betitelt !

Nach Povoa der Varzim segeln wir weiter in Lissabon. Derzeit noch nicht klar, ob am Stück (ca. 24h) oder mit einem Aufenthalt dazwischen. Das wird sehr massgeblich durch die Orca-Situation bestimmt, welche wir aktuell sehr eng im Auge behalten. Unsere Informationen lassen den Schluss zu, dass die Orcas sich vorwiegend nördlich von uns aufhalten. Vorwiegend am Cap Finisterre. Zwischen Porto und Lissabon sind seit Monaten keine Kontakte gemeldet. Nachdem wir uns dann Lissabon angeschaut haben und ein wohlgesonnenes Wetterfenster vorbei kommt, werden wir uns auf den 500NM langen Weg nach Madeira begeben. Dann sind wir ziemlich sicher aus dem Orcagebiet raus.

Auf Madeira wird uns dann Marco besuchen, um gemeinsam mit uns auf die Kanaren zu fahren.

Soweit zu Gegenwart und Zukunft …

Bleibt uns wohgesonnen und treu

 

Sabine & Ralph

 

Montag, 05 September 2022 11:54

Ruhe an Bord

Am Sonntag morgen sind unsere beiden Gäste wieder abgereist. Bereits morgens um 06:00 wartete das Taxi zum Bahnhof. Von dort eine Stunde nach Santiago de Compostella mit dem Zug und danach 2,5h mit dem Flieger in die Heimat.

Tschüss Emilio und Nadine ... bis zum nächsten Wiedersehen !

Einerseits ist es wieder ruhig an Bord andererseits fehlt unser „Treibauf-Enkel“. Es waren sehr schöne zwei Wochen in welchen wir kochen, baden, segeln und Dinghyfahren konnten. Wir freuen uns aufs nächste mal, dann auf den Kanaren. Zumindest ist das der Plan. Aber wie man so weiß: Planen bedeutet Zufall durch Irrtum zu ersetzen :-)

Gestern am Sonntag (4.9.2022) machten wir einen „Chili-Sunday“ .. also eigentlich nichts. Heute, am 5.9.2022 beginnt die Werft mit ihren Arbeiten an unserem Schanzkleid. Alberto war bereits hier und hat mit uns besprochen, was alles so stattfinden soll. Binnen knapp 2 Wochen soll die BELUGA wieder ein intaktes Schanzkleid haben.

Danach gehts dann weiter in Richtung Süden. Ziel ist Porto, dann Lissabon und dann Huleva. Wenn da nicht die Orcas wären ! Bislang blieben wir von diesen Zeitgenossen glücklicherweise verschont. Während wir auf dem Weg nach Vigo waren befanden sich die Orcas noch im Gebiet zwischen Faro und Tarifa. Kurz nach unserer Ankunft in Vigo sahen wir Berichte von Orca Angriffen bei Cap Finstere Bis zu 8 Schiffe an einem Tag. Teilweise auch vor Anker liegende Yachten wurden attackiert Angeblich behaupten Fischer, dass die Orcas sich wieder – den Thunfisch Schwärmen folgend – in Richtung Süden aufmachen. Na das kann ja lustig werden. Vielleicht müssen wir Huleva deswegen auslassen ?? Aber da ist noch viel Zeit bis dahin. Wir werden die Situation beobachten.

Bis dahin schicke ich Euch einige Eindrücke von gutem und auch schlechtem Wetter aus Vigo …


PS: Zum Schluss noch eine nette Episode: An unserem "neuen" Platz in Vigo angekommen, sticht mir ein Stück "Heimat" ins Auge ! Anbei das Bild !

Mein Appell an alle Kollegen:innen der MTU: Kümmert Euch um Eure Kunden. Die sorgen dafür, dass Euer Gehalt jeden Monat auf dem Konto eingeht. Es gibt keine wirksamere Wirkung als Empfehlungen der Yacht- und Bootsnutzer untereinander. 

In unserem Beispiel tragen wir #NEYA (Never ever Yanmar again) in die ganze Welt. Zwischenzeitlich werden wir bereits von fremden angesprochen, ob wir die armen Yachties sind, welche von Yanmar derart hängen gelassen wurden. Viele wollen unsere Geschichte im Detail hören und kommtieren diese mit "Gut zu wissen !"

Ich denke das wird auch im Kreise möglicher MTU Kunden gleichermassen gehandhabt. Die Kunden sind der Grund, warum ein Unternehmen bestehen kann. Wir haben keinen Grund Yanmar bestehen zu lassen. Der Service ist ohnehin grottenschlecht und die Ersatzteilversorgung eine Katastrophe ! Soweit solltet ihr es bei der MTU nicht kommen lassen ! Bleibt ambitioniert wie bislang !

Viele liebe Grüsse an alle MTUler von Bord der BELUGA.

 

Mittwoch, 31 August 2022 10:44

UFO in Vigo

Am Vormittag des 30.8.2022 werden wir durch seltsame Geräusche auf ein UFO im Hafenbecken der Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ in Vigo aufmerksam. Nach einem kurzen Rundblick entdecken wir ein „Unknown Floating Object“. Ferngesteuert und mit vielen Lichtern und Instrumenten bestücktes Schiffchen kreist um uns. Später am Tage entdecken wir, dass es sich hierbei nicht nur um 1 Schiffchen handelt sondern um mindestens 2 Schiffchen. Mit viel Gehupe und Motorenlärm kreist das UFO über Stunden im Hafenbecken.

Anscheinend handelt es sich hierbei um ernsthaftes Projekt zur wissenschaftlichen Nutzung oder für Sicherheitsbelange. Zu finden ist das Projekt unter https://www.tbsea.es/ im Internet. Leider nur in spanisch beschrieben.

Die BELUGA war sozusagen bei der Probefahrt dabei. Ein weiteres Highlight auf unserer Tour CIRCAMERICA. Vielen Dank Vigo !

Mittwoch, 31 August 2022 10:08

Das vermutlich schönste Dinghy der Welt ...

Am 24.8. 2022 liefen wir aus der Marina des Real Club Nautico de Vigo (RCNV) aus. Ziel: Bajona. Bajona ist ein Badeort am SW Ende der Bucht von Vigo. Bei idealem Wind konnten wir die Strecke mit guten 7kn in weniger als 3h hinter uns bringen.

Leider konnten wir in der Marina keinen Platz finden. Der Hafenmeister war am Funk seeeehr kurz angebunden. Nach dem Motto: JA und NEIN, sind auch Antworten, wurden wir auf „Help yourself“ verwiesen. So ankerten wir in der Bucht von Bajona und verwendeten unser Dinghy. Zur grossen Freude unseres Enkels Emilio. Er konnte seine Dinghy Erfahrungen erweitern und bretterte mit wachsender Freude durch die Bucht. Die An- und Ableger werden immer besser.

Am 28.8.2022 machten wir uns auf den Rückweg nach Vigo. Dort soll unser Schanzkleid repariert werden. Die Werft „Astilleros Lagos“ hat derzeit noch Betriebsferien, will jedoch direkt danach unser Schanzkleid reparieren. Für uns ist allerdings noch unklar, ob die Werft am 29.8. oder doch erst am 5.9. beginnen wird. Zur Vorsicht hatten wir in der empfohlenen Marina „Liceo Maritimo de Bouzas“ ab dem 28.8 reserviert. Schließlich wollen wir dem Fortschritt nicht im Wege stehen :-)

Am Montag (29.8.) kam der Werftchef (Alberto) bei uns an Bord. Er erklärte, dass die Betriebsferien ab 5.9.2022 beendet seien und sie sich direkt ab diesem Zeitpunkt um unser Schanzkleid kümmern wollen. Dauer: ca. 2 Wochen. So beschliessen wir, uns um die tausend Dinge kümmern wollen, welche an Bord zu reparieren sind. Eine der ersten Aufgaben war die Beschriftung unseres Dinghys. Wir konnten erfahren, dass man ohne der Aufschrift „Tender to BELUGA“ in manchen Ländern eine eigene Zulassung benötige. Ist die Aufschrift drauf, gilt die Zulassung des „Mutterschiffs“, also der BELUGA.

Die Frage war nur: „womit beschriften ?“. Unsere Idee die Beschriftung mit Coelan zu machen hat sich nach einem Blick in die Farbdose zerschlagen: Farbe ist hart und somit unbrauchbar! So machten sich Sabine und Nadine auf den Weg zum gut sortierten Yachtzubehör. Dort wurde genau für diesen Fall eine Sprühfarbe empfohlen. Die hält anscheinend wie „Hulle“. Doch wie bringt man Sprühfarbe aus der Dose auf ein Dinghy auf ? Man benötigt eine Schablone. Diese muss aufgeklebt werden. Doch woher nehmen ?

Nachdem wir unseren Fundus durchgingen, fanden wir Klebefolie in A4. Eigentlich zur Beschriftung unserer 12v und 230V Sicherungen gedacht. Kann aber bedruckt und geschnitten werden. Gute Idee. Nadine und ich entwerfen das Design und bedrucken die Folie. Sabine, Emilio und Nadine schneiden mit Skalpell die Konturen. Danach erfolgte eine Klebe- und Sprühaktion. Das Ergebnis war ein echter Erfolg. Wir stellen anerkennend fest, dass wir das vermutlich schönste Dinghy des Atlantiks geschaffen haben – wenn nicht sogar das schönste der Welt ! So bescheiden sind wir dann doch.

 

Sonntag, 21 August 2022 12:27

Schau mal wer da angelt ...

Am Sonntag, dem 21.8.2022, bekommen wir Besuch ! Hurra !

Nadine und Emilio kommen uns besuchen. In Memmingen morgens losgeflogen und in Santiago de Compostela am späten Vormittag an. Wir fuhren den beiden entgegen um sie am Bahnhof zu überraschen. Gelungen !

Unser Enkel Emilio freute sich riesig Oma und Opa wieder zu sehen. Unser Zug ach Vigo geht erst 2h später zurück. So beschliessen wir eins der Kaffees in Anspruch zu nehmen. Wir lernen den Unterschied zwischen Vigo und Santiago kennen: Während in Vigo bereits ab morgens alle Kaffees offen und voll sind, müssen wir in Santiago erst ein offenes suchen.

 

Gegen 12:30 machten wir uns auf den Rückweg zur BELUGA. Gegen 14:00 waren wir dann da. Unsere Erkenntnis: Die spanische Bahn (RENFE) ist perfekt organisiert. Um aufs Bahngleis zu gelangen benötigt man Tickets oder Bordkarten, unser Gepäck geht durch den Scanner. Plätze sind alle reserviert uns problemlos zu erreichen. Für die Deutsche Bahn nahezu unvorstellbar ist allerdings die Tatsache, dass die Züge auch noch „pünktlich wie die Eisenbahn“ sind. Auf dem Rückweg hatte der Vorgängerzug ein wenig „Startschwierigkeiten“ weshalb unser Zug ca. 3 Minuten später einlief. Diese „Verspätung“ wurde über alle Lautsprecher kommuniziert und entschuldigt. Die Ankunft in Vigo war dann auf die Minute genau. Bei der Deutschen Bahn erleben wir Verspätungen erst ab 30 Minuten angekündigt. Entschuldigung der Aufholen des Fahrplans sollte man bei der DB eher nicht erwarten.

Die folgenden Tage standen im Zeichen von Angeln und Dinghy fahren … zumindest für Emilio. Bereits nach kurzer Zeit konnte der stolze Opa einen „ausgebildeten“ Dighyfahrer in Anspruch nehmen. Von Vollgasfahrten bis zu den Anlegern klappte alles. Hilfe war bereits nach kurzer Zeit nicht mehr gefordert. Bravo Emilio

Montag, 22 August 2022 17:59

Smoke on the water ...

Heute Montag (22.8.2022) gehen wir ins örtliche Carrefour zum Einkaufen. Schließlich wollen wir ja „on Tour“ gehen. Unser Ziel ist Bajona. Dort erwarten wir / oder erwartet uns ? / schöne Sandstrände. Die Bajona Bucht hat eine grosse Marina und eine noch größere Ankerbucht.

Auf dem Rückweg mit dem Taxi vom Carrefour zum Schiff sehen wir grosse schwarze Rauchwolken. Auweja was ist denn da passiert. Zunächst sah es aus, als ob im Gewerbehafen was angebrannt wäre. Der Taxifahrer erklärte uns jedoch, dass am Gegenhang zu Vigo der Wald brennen würde. Das sei ein großes Problem, da aktuell die Siedlung am Waldesrand gefährdet sei.

Zurück auf der BELUGA sehen wir das ganze Ausmaß Das Feuer steht bereits am Siedlungsrand. Drei Löschflugzeuge kreisen am Himmel und mindestens zwei Helikopter löschen ebenfalls. Am nächsten Morgen hatten wir grosse Aschepartikel an Deck. Da scheint es ordentlich gebrannt zu haben. Hoffentlich konnte die Siedlung gerettet werden ! Unsere Aschereste sind da das kleinste Problem. 2 Pützen Wasser und UNSER Problem war gelöst. Nach Sonnenaufgang konnte man erkennen, dass die Feuersbrunst gelöscht werden konnte. Gott sei Dank !

 

Sonntag, 14 August 2022 07:57

XACOBEO 21-22

und alles nur für uns ?

Seit mehr als einer Woche bauen Bautrupps Bühnen, Parcours und vieles mehr an der Pier auf. Wir fragten uns, was das wohl werden würde. Seit Mittwoch, dem 10ten August lichtete sich der Vorhang: Es ist eine sehr grosse Veranstaltung mit Wettbewerben weniger populärer Sportarten. In den ersten Tagen schwammen Menschen um die Wette. Am nächsten Tag sehen wir viele SUPs um die Wette fahren. Auch diverse Regatten fanden statt. Für jedes dieser Events fanden am Abend ausgiebige Siegerehrungen in spanischer Ausgelassenheit statt. Gute Musik, leckeres Essen und jede Menge tanzende Menschen.

Seit Freitag (12ter August) waren zunehmend BMX Räder zu sehen: Viel zu kleiner Fahrräder für grosse Menschen. Sitzend sehen die Radler echt komisch aus. Am Freitag Nachmittag dann erste dröhnend laute Sprecher, welche etwas kommentieren … wir werden neugierig. Dieses Wochenende scheint im Lichte des Fahrrads zu stehen. Eine grosse Bühne der Kunstradfahrern, eine zweite Bühne mit Parcours für BMXer und eine dritte Strecke mit Schanzen. Dort wurden Saltos über Saltos, mit und ohne Drehung. Geschraubt und gestreckt. Einiges an Eindrücken seht ihr auf den Bildern. Sehr beeindruckend !

Eine grosse Bühne im anderen Hafenteil ist für Musik-Acts vorgesehen. Rapper, Sänger, Bands und Solisten geben hier lautstark ihr Können zum Besten. Glücklicherweise „nur“ bis Mitternacht. Danach wird’s ruhiger. Segler, welche die Ruhe der See geniessen wollen, mögen dies als Tortur empfinden, wir jedoch tauchen ein ins spanische Leben. Kosten und geniessen spanisches Essen. Von Pulpo bis Pulled Pork ist hier alles zu haben. Pannenkuchen, Pizza Bier und Wein. Alles was das spanische Herz begehrt … und alles sehr lecker.

Wir geniessen die Musik und das Leben. Es scheint auch hier eine Erleichterung für alle Spanier, wieder ohne COVID Auflagen leben zu können. Hoffentlich bleibts so ! Wir halten uns soweit als möglich von Menschenaufläufen fern und betrachten das Treiben mit Sicherheitsabstand … eben soweit als möglich.

... und wie gehts weiter ?

Unsere letzte Woche im Real Club Nautico de Vigo bricht demnächst an. Dann sind wir auch schon wieder einen Monat hier. Wie die Zeit vergeht. Am Sonntag bekommen wir Besuch von der Familie. Sie werden zwei Wochen bei uns bleiben. Gosse Vorfreude ! Danach gehts an den Werftanleger um für die folgenden 2 Wochen unser defektes Schanzkleid zu erneuern. Wir planen derzeit Mitte September wieder in Fahrt zu sein. In Richtung Süden. Derzeit verfolgen wir die Bewegungen der Orcas sehr aufmerksam um ein mögliches Bewegungsmuster zu erkennen. Wobei die Tiere derart schnell sind, dass „heute hier und morgen dort“ ein klares Muster schwer werden wird. So wollen wir die nächsten Etappen recht landnahe und nur bei Tage absolvieren. Das bedeutet kleinere Etappen von Vigo nach Vazime und von dort nach Lisabon. Das sind jeweils ca. 60 NM und somit bei Tag zu schaffen.

Freitag, 12 August 2022 08:21

Machtwechsel im Paradies ?

Seit Tagen herrscht Aufruhr in der örtlichen Seglergemeinde. Grund: Die Orcas ! Der weisse Hai hat nun Konkurrenz im Paradies bekommen :-)
Das bedeutet: Hartes Leben, vorallem für Sportbootbesitzer. Alle fürchten um ihre Ruderblätter, manche auch um ihr Leben ! Berechtigt ? Die ganze Geschichte erinnert sehr an "Der Schwarm" des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing an dessen Anfang ebenfalls aggressive Orcas Menschen angriffen und an dessen Ende eine unerwartete Lösung steht. Sehr lesenswert !

Sind doch herzig liebe Tiere, die wollen nur spielen ....

... diesen Spruch kennt man von den Hundebesitzern. Hier sprechen wir jedoch von Orcas. Pro Tier mehrere Tonnen schwer, sehr intelligent und im Wasser dem Menschen deutlich überlegen. Nachdem die Orcas die letzten Jahre bereits immer wieder Segelboote attackierten, deren Ruderblätter abbissen und das Schiff hin und her schubsten, scheint in diesem Jahr ein neuer Höhepunkt erreicht. Vor wenigen Tage wurde ein Segelboot von den Orcas versenkt. Auch greifen die Orcas zwischenzeitlich Ankerlieger an und beissen neben Ruderblätter auch die Ankerketten durch, um dem Boot habhaft zu werden. Intelligente, herzige und liebenswerte Tierchen .... oder ?

Sicherlich trifft auf Orcas die gleiche These wie auf Menschen: ca. 5% der Grundgesamtheit sind Arschlöcher ! Daher sind nicht alle Orcas per se zu verdammen. Meist handelt es sich um friedliche Tiere, die sich gerne vom Menschen fern halten. Sie sind schliesslich intelligent ! Doch hier scheinen einige zu den 5% gehören. Zumindest aus Sicht der Seglergemeinde.

Warum tun die Tiere das ?

  • Eine These einer spanischen Meeresbiologin ist, dass junge Orcas von den älteren Walen am Beipiel der wehrlosen Sportboote Jagdtechniken lernen. Speziell männliche Schwertwale, die zur Paarungszeit besonders nervös seien und gegenüber Orcas oder anderen Lebewesen aggressiv werden könnten seien hier im Fokus.
  • Eine andere These vermutet reinen Spieltrieb der Tiere dahinter. Da ein Ruderblatt einer Flosse eines Wal oder Delfins gleiche würde der Trieb, spielerisch zu lernen, gereizt. Wale, Delfine und andere Meeresbewohner werden von Orcas als Nahrung betrachtet. Orcas greifen gerne von hinten an und beissen in die Heckflosse der Opfer - eben analog hierzu: ins Ruderblatt.
  • Eine dritte These vermutet ein hungriges Verfolgen von Thunfisch Schwärmen. Sportboote, welche Fischerbooten aus Sicht eines Orcas gleichen, werden als Nahrungskonkurrenten betrachtet und bekämpft. Nehmen die Fischerboote ihnen doch die Thunfische weg. Im Laufe der Jahre haben wie Orcas gelernt, wie man diese "komischen wehrlosen" Meeresbewohner schnell unschädlich macht, um sich die volle Thunfischbeute zu sichern.

FAZIT: Man weiss viel zu wenig über Orcas für eine ernsthafte Einschätzung. Die spanische Küstenwache und spanische Forscher sind derzeit sehr aktiv bei der Erforschung möglicher Beweggründe. Andererseits sichert die Küstenwache und das Militär gefährdete Gebiete derzeit ab. Schiffe sichern die Grenzen und Helikopter kreisen am Himmel. Nachdem die Oracs bis vor wenigen Wochen im Berreich vor Gibraltar ihr Unwesen trieben, scheinen sie sich zwischenzeitlich nach Norden zu bewegen. Cap Finistere scheint derzeit "Home of the Orcas" zu sein. Dort gab es 8 Angriffe an einem Tag.

Was tun bei Angriffen ?

offizielle Empfehlung der spanischen KüstenwacheBei Angriffen von Schwertwalen empfiehlt die Küstenwache unter anderem, den Motor abzuschalten, die Segel einzuholen, den Autopilot und den Sonar (Tiefenmesser) auszuschalten. Auch soll verhindet werden, dass sich die Besatzung der Reling nähert. Andererseits sind Fotos von Rückenflossen der Angreifer gewünscht. Sie empfehelen ebenfalls einen Mayday auf Anrufkanal 16 und, wenn notwendig, Schlepphilfe anzufordern.

Am 8.8.2022 ergaben sich in Summe 8 Vorfälle mit Orcas. Alle 8 Boot liegen mit Ruder- und teilweise auch anderen Schäden im Hafen von A Coruna.

Nach Killerhai kommt Killerwal ?

Ihren Beinamen „Killerwal“ oder „Mörderwal“ haben Orcas nicht, weil sie auffällig aggressiv wären. Vielmehr geht er auf die ausgefeilten Jagdtechniken und die großen Mengen zurück, die ein Schwertwal verschlingt. Auf dem Speiseplan der Orcas stehen vor allem Fische, aber auch andere Wale, Delfine, Robben, Tintenfische oder Vögel. Die Wale gehen oft in Gruppen auf die Jagd und teilen die Beute dann untereinander auf, was auf eine sehr hohe Intelligenz schliessen lässt.

Von den ersten Informationen in 2020 über die Interaktionen an wurden Informationen zusammengestellt. Drei Exemplare wurden sofort als Verursacher wiedererkannt. Sie wurden nach einem ihrer ersten umgangssprachlichen Namen "Orca Gladiator" also GLADIS genannt. Zusätzlich wurden im Jahr 2021 fünf weitere Orcas identifiziert: GLADIS ISA-GI, ESTRELA-GE und MATTEO-GM, ALBARRACÍN-GA, TARIK-GT, was insgesamt vierzehn Exemplare ergibt. Mehr zu GLADIS & deren Sippe findest Du hier ...

Die aktuelle Situation der ORCAS

 

Was bedeutet dies nun für die BELUGA und die weitere Reise ?

Wir hatten die Oracs bereits in den letzten beiden Jahren ab Frühjahr im Süden Spaniens beobachtet. Dort haben sie sich im Laufe des September nach Norden verholt, um im späten Herbst bis Brest zu kommen. Wenige Flossenschläge reichen den Orcas aus, auch grössere Distanzen zu überwinden. Unser Plan war daher, sollte die Repartur in Vigo in den September reichen - was nun auch der Fall ist - dann lassen wir die Orcas an Vigo und somit auch uns vorbeiziehen, bevor wir nach Süden weiterfahren. Die Bucht von Vigo ist sehr gross und sehr befahren. Containerschiffe und Ausflugsdampfer machen diese Bucht wahrscheinlich wenig attraktiv für Orcas.

Für die weitere Fahrt wollen wir unsere Route sehr küstennah gestalten und - wenn möglich - gemeinsam mit anderen Seglern unterwegs sein. Hier in Vigo sind so viele TO Segler, dass dies sicherlich kein aufwändiges Unterfangen werden wird. Auch werden wir unsere Etappen so wählen, dass wir nur bei Tageslicht unterwegs sind. Die spanische und portugiesische Küste hat unseren Besuch sicherlich verdient und belohnt uns mit Schöhnheiten und Leckerigkeiten.

Aufmerksam aber ohne Furcht werden wir unseren Kurs weiter nach Süden richten. Das Ziel: Bis Anfang Oktober in der Umgebung von Huelva zu sein.

 

 

Sonntag, 07 August 2022 10:04

nebulöse Sache

Wie bereits vorgestern, so zog heute (6.8.22) im Laufe des Tages der Nebel seine Ringe immer dichter um uns rum. War der Tag über der Marina noch sonnig, war zeitweise von unserer Umwelt nichts mehr zu sehen. Gegen Abend kommt der Nebel näher und hüllt auch uns ein. Es wird merklich kühler. Die Temperaturen fielen im Laufe des Tages um mehr als 10°C. Die VOYAGE, die PAULA, unser Besuch und wir, sitzen mit Jacken und Pullover bei 22°C im Cockpit um unsere leckeren Spareribs und Salate zu vernichten. Offensichtlich scheinen alle bereits im Sommerbetrieb. In der Normandie wären wir bei denselben Temperaturen wahrscheinlich noch mit kurzer Hose und T-Shirt gesessen.

 

Im Gespräch mit einem Mitsegler erfuhren wir, dass dieser Nebel voraussichtlich noch eine Woche anhalten solle. Laut unserem hiesigen Meteo geht die Nebelwand an der gesamten Küste von Lissabon fast bis A Coruna entlang. In durchaus nennenswerter Dichte und ansehnlich weit auf den Atlantik hinaus. Sichtweiten von unter 100mtr sind keine Seltenheit.

 

Trotz der nebulösen Aussichten finden in Vigo Wettbewerbe weniger verbreiteter Sportarten statt. Parcours, Trial, Schwimmen, StandUp Paddling, etc. Wir beschliessen uns diesem Treiben anzuschließen … zumindest soweit der nötige Abstand gewahrt bleibt. Gibt es doch neben Putin auch noch COVID. Apropos: Die Spanier gehen mit diesem Thema noch immer vorsichtig um. Viele Menschen tragen freiwillig Masken. In Taxis und in Öffis sind diese sogar Pflicht. Die aktuelle Inzidenz von 85 gibt den Spaniern eher recht. Uns scheinen den Spaniern Intelligenz und Menschenverstand wichtiger als wütender Querdenker zu sein ?

Am Nachmittag beschlossen wir einen Stadtbummel zu machen, an dessen Ende wir noch ein gemeinsames Bierchen mit unserem Besuch aus Hamburg genossen haben. Am Abend dürfen wir einer Prozession beiwohnen. Pfaffen mit Fahnen und sehr viele Menschen gehen in einer grossen Prozession durch die Straßen von Vigo. Vorneweg die Polizei, danach eine grosse Sänfte mit Statue eines Heiligen (m/w/d) umrahmt von Kerzen in „Weißbiergläsern“ - zumindest sehen die Gläser genau so aus. Die Kleriker werden gefolgt von zivilen wie auch militärischen Musikkapellen. Bis zum Dudelsack war alles an Instrumenten dabei, was man von Prozessionen eben so kennt. Die zahlreiche Nachhut an Bürgern trägt ca. 1,5mtr Stangen mit ebenso langen Kerzen. Am oberen Ende entzündet und mit einem Windschutz aus Glas. Dicht gedrängt wälzt sich die Menschenmenge durch die abgesperrten Straßen. Spätestens hier scheinen jedoch weltliche Dinge wie Mund-Nasenschutz, Mindestabstand oder andere Maßnahmen außer Kraft gesetzt. Der hier verehrte Heilige wird’s hoffentlich richten ?

Sabine und Ich wollten uns nicht ausschliesslich auf den Heiligen verlassen. Daher entscheiden wir uns in Anbetracht der Menge Menschen für einen Sicherheitsabstand und die entfernte Beobachtung. Leider konnten wir deshalb keine Fotos machen.


Anbei noch ein paar Eindrücke der Stadt Vigo an einem solch offiziellen Feiertag:

 

Samstag, 06 August 2022 13:47

Hier brennt die Luft

Wir stauen nicht schlecht, als wir nach dem Aufstehen eine Schrankwand oder auch Legebatterie genannt vor unserem Hafen stehen sehen. Der erste Kreuzfahrer den wir in Vigo sehen ! Um ca. 08:00 eingelaufen, macht dieser sich gegen 17:00 wieder auf seine Reise zum nächsten Ziel.

Nach 2 Tagen mit 40°C und drüber brennt (nicht nur) die Luft rund um Vigo. Gestern Abend trafen wir uns auf der VOYAGE wie einige Tage zuvor. Alle Beteiligten hatten diesmal ihre Jäckchen dabei, da ab 22:00 ein „kalter“ Wind weht. Wenn Du tagsüber bei 40°C von Schatten zu Schatten flüchtest, werden 23°C am Abend mit Wind auch schon mal als kalt empfunden. In Dünkirchen hätten wir bei 23°C wahrscheinlich die Bikinis ausgepackt :-)

Gestern allerdings war am zu Beginn eine kleine schwarze Wolke am E-lichen Horizont zu beobachten. Diese kleine Wolke wurde jedoch größer. Schnell wurde uns klar, dass dies eine Brandwolke ist. Nach kurzer Zeit auch geruchstechnisch klar zu identifizieren. Beim vorherrschenden NE-Wind kam diese Wolke auch schnell auf uns zu. Wir hofften den Lichterschein des Feuers nicht zu sehen zu kriegen. Andere Buddies aus den N-liegenden Marinas, Rias und Buchten hatten uns bereits seit einigen Tagen Bilder der Feuer gesendet. Wir halten den spanischen Bewohnern dieser Gegend auf jeden Fall die Daumen.

Die VOYAGE hatte zum „Reste-Essen“ geladen. Hierfür gingen wir im Laufe des Tages nochmals zu einkaufen, damit die Reste auch ausreichen :-)) Die „Hausfrau“ der VOYAGE gab ihr Bestes … und das war sensationell gut. Neben Garnelen, Piementos und Datteln im Speckmantel gab es als Abschluss auch noch Ziegenkäse a la Maison. Ein absolut kulinarisches Highlight an diesem Tag. So klang der Abend bei einem Schluck einheimischem „Licor de Café“ und einem sensationellen Geschmack auf den Rezeptoren sehr angenehm aus. Die Feuerwolke war zwar über uns riechbar angekommen, von Feuern konnten wir glücklicherweise nichts erkennen.

Die VOYAGE will uns bereits am Sonntag Vigo verlassen. Zumindest wird sie uns „wahrscheinlich“ verlassen. Wir alle haben gelernt, dass Angaben über Auslauftermine besser im Konjunktiv formuliert werden, da hier wegen Feuersbrunst und nötigen Löschflugzeugen schnell mal ein Teil des Seeraums gesperrt wird. Wer sich dann den verbleibenden Seeraum nicht mit Schnellfähren, Tankern und Frachtern teilen will, bleibt besser am Platz. Wie bereits vor wenigen tagen taucht hier von Zeit zu Zeit auch mal Seenebel auf. Pottendick und schnell schießt kalte Luft über die Berggipfel und wird über der Wasserfläche dann zu Nebel. Die Sonne hat dann die Aufgabe diesen dann langsam aber sicher wieder weg zu brennen. Das dauert gerne mal den Rest des Tages, sofern nicht frische Kaltluft nach strömt und neuen Nebel bildet. Wir hatten diesen Nebel hier so dicht erlebt, dass im Cockpit am Heck kaum mehr den eigenen Bug, geschweige denn den Stegnachbern erkennen konnten.

So hatte sich der Wind von gestern auf heute gedreht. Gestern noch über 40°C hat es heute noch 25°C … und eben pottendicken Nebel. Zum Glück auf der gegenüberliegenden Seite der Vigo Bay. Ich schicke Euch einige Fotos, bei denen ich versuche die Stimmung ein wenig einzufangen. Ist eindrucksvoll und schön anzusehen.

Die Feuer von gestern Abend sind nicht mehr zu sehen. Möglicherweise wird nur der Rauch durch den Winddreher in eine andere Richtung gelenkt, vielleicht wurde das Feuer gelöscht. Wir hoffen für die hier lebenden Menschen dass eher letzteres der Fall sein möge.

Mittwoch, 03 August 2022 14:49

Expedition in Vigo

Tag für Tag erkunden wir VIGO aufs Neue. Eine beeindruckende Stadt mit knapp 300 Tsd Einwohnern. Hier pulsiert das Leben … für Jung und Alt. Da es aktuell sehr warm ist in Vigo muss man sehr auf den Trinkrhythmus achten. Was uns von Café zu Café bzw. Bar zu Bar führt. Eine kleine und kühle isotonische Gerstenkaltschale ist immer drin. Meist mit ein paar Oliven auf dem Tisch. Manchmal auch mit Chips oder anderen „Leckerlichkeiten“, wie unser Buddy Jochem zu sagen pflegt.

Seit Montag (1.8.2022) empfangen wir Besuch an Bord ! Hurra ! Unser Freund Käte (oder KT) kam aus dem „kalten“ Hamburg mit dem Flieger. Eigentlich ist es in DE fast wärmer als hier … aber KT stellt fest: Hier ist die Wärme bzw. Hitze sehr angenehm, da immer ein bisschen Wind geht. Das einzige was er als kalt bestätigen kann, ist das Bier. So soll es sein … oder anders ausgedrückt: Hart und entbehrungsreich ist das Leben auf See :-))

Gestern, am 2.8. war bereits im Laufe des Vormittags am gegenüber liegenden Ufer der Bucht erster Seenebel aufgezogen. Der wurde immer dicker und dicker, bis schließlich gegen 12:00 kein Ufer mehr zu sehen war. Die Luft wurde einiges kühler als sonst, was wir als sehr angenehmen empfanden. 28°C statt 38°C machen einen gefühlten Unterschied. Für die Norddeutschen, welche in unserer bisherigen Wahrnehmung ohnehin Glysantin statt Blut in den Adern haben müssen, ist das aber noch immer sehr warm. Wir als „süddeutsche Warmduscher“ kommen da wohl besser klar ?! So machen wir uns bei diesen arktischen 28°C auf die Pirsch. Erste Lebensmittel, dann Bierchen, dann Paketdienst, dann Bierchen, dann zurück aufs Schiff.

Als wir uns am Abend bei Jochem auf einige von ihm selbstgemachte „Leckerlichkeiten“ auf der VOYAGE einfanden wurde es bereits kühler. Mit der untergehenden Sonne gewann der Nebel zunehmend Raum und kam uns näher. Gegen 22:00 waren wir Teil des Nebels. Das wird dann echt schattig. So fanden wir uns alle mit Jacke oder Pullover auf dem Achterschiff der VOYAGE sitzend. Wegen der „polaren Kälte“ von ca. 17°C beschlossen wir dann auch dem sehr schönen Abend ein Ende zu machen und in die Kojen zu gehen. Satt und zufrieden schlafen wir bei angenehmen Nachttemperaturen schnell ein. Bereits gestern stellen wir fest, dass Mücken auf unseren Schiffen sehr schlechte Möglichkeiten des Überlebens vorfinden: Aioli machts möglich :-) vielleicht hilft ja auch der Wind und die Fledermäuse ein wenig mit.

 

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