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Ralph Baumann

Ralph Baumann

Samstag, 23 März 2024 11:44

Ostern ante Portas

Madeira stellt sich als nette Insel dar. Die Marina „Quinta do Lorde“ ist derzeit sehr übersichtlich belegt. Jede Menge Platz im Hafen … und viele davon Deutsche. So haben wir die Crew der KIBO kennen gelernt. 2 Sehr nette Katamaran Segler auf dem Weg in Richtung Mittelmeer. Das eine oder andere Viertele hat sehr viele Gemeinsamkeiten zu Tage gefördert und brachte ein nettes Miteinander.

Augen auf beim Dieselkauf

Vor vielen Wochen hatten wir in San Miquel nochmals nachgetankt. Da wir dort des öfteren bereits tankten und nie Probleme mit der Spritqualität hatten, machten wir uns keine Sorgen. Krasser Fehler, wie es sich im Nachgang herausstellen sollte ! Bereits bei der Überfahrt nach Gran Canaria meldet unsere Maschine „Wasser im Tank“. Wir konnten den Wassersammler im laufenden Betrieb leeren und kamen auch problemlos weiter. Wasser im Diesel ist der häufigste Grund für Bakterien, auch Dieselpest genannt. Wie kommt Wasser in den Tank ? In den meisten Fällen über Biodiesel. Ein E10 Biodiesel enthält ca. 10% Wasser aus pflanzlichen Ölen (Raps, Mais & Co). Tankstellen in Marinas werben meist mit Marina-Diesel. Dieser hat keinen Bioanteil, somit auch kein Wasser. In unserem Fall scheint der Tank durch Schwitzwasser derart mit Wasser angereichert, dass wir das feststellen konnten. An der Schicht zwischen Wasser und Diesel entstehen Bakterien. Diesen Bakkies kann man mit Bioziden zu leibe rücken. Was wir auch getan haben. In Arrecife haben wir präventiv Biozid gegen Dieselbakterien zugegeben. Unsere Impfung hatte die entstehenden Bakkies auch alle abgetötet, diese schwimmen jedoch nun im Tank herum. Das Ergebnis seht ihr auf abgebildetem Foto.

Einkaufstour

Vorgestern waren wir beim Einkaufen. Getränke, Lebensmittel & Co. Beim „CONTINENTE“, wie die Supermarkt Kette hier so heißt, fanden wir einen sehr lecker aussehenden Lammhaxen. Wie durch Geisterhand wanderte das 2,5kg Stück in den Einkaufswagen. NEIN sagen war nicht möglich :-))

Osterbraten auf dem Tisch

So hat sich Ralph entschlossen, diese Haxe „Sous Vide“ über 12h zu garen. Danach auf den Grill um eine Kruste zu erzeugen. Sabines Bedenken bzgl. des Hammel-Geschmackes wurden dann spätestens beim Essen zerstreut. Hierzu gabs Kartoffeln und eine leckere Soße. Mit 5 Personen zelebrierten wir den Osterbraten bereits vor der Zeit. Warum so früh ? Es könnte sich um das Osterwochenende ein Wetterfenster mit Wellen unter 6mtr auftun, welches wir dann nutzen wollen.

Der weitere Plan

Aufgrund der aktuellen Wetterlage rauschen hier die Tiefs mit mächtig viel Welle, Sturm und Regen durch. Wir beobachten das Wetter täglich sehr sorgfältig. Ralph schiebt die möglichen Starttermine vor uns zurück. Bislang ist aber kein Wetterfenster für die 4 Tage dauernde Strecke unter 3mtr Welle und/oder 30kn Wind zu sehen. Geduldiger Skipper … Wir schieben daher unsere Abreise täglich nach hinten. Wie erwähnt könnte sich übers Osterwochenende ein Wetterfenster auftun. Möglicherweise bereits zwischen Karfreitag und Ostersonntag. Dort wollen wir dann ablegen und schnellstmöglich Gibraltar anlaufen.

Bleibt uns gewogen ..

Sabine & Ralph









Dienstag, 19 März 2024 13:18

navegamos hacia el mediterráneo (6)

Impressionen der Überfahrt

Schau mal das Baumaterial im Detail an ....Im vorigen BLog berichteten wir über unsere Überfahrt. Wir möchten hier noch ein paar Eindrücke vermitteln was es bedeutet, 3 Tage auf See zu verbringen.

Diesel, wie nicht aussehen sollteAuch eine Mischung aus sehenswerten Eindrücken und lustigen Situationen, welche wir sowohl noch in Arrecife, als auch auf dem Überweg und auf Madeira erleben durften.

Im Hawaii Europas

Meine Sabine: Eine echte KanoneMadeira wird häufig als das Hawaii Europas beworben. So wurden wir auch begrüßt: „Welcome to euopean Hawaii“. Bei unserem letzten Besuch Madeiras hatten wir diesen Titel als sehr übertrieben gefunden. Es ist sehr schön hier, im Gegensatz zu manchen Kanareninseln auch sehr viel grüner, aber ein Vergleich mit Hawaii halten wir für durchaus übertrieben. Die Landschaft ist sehr bergig, sensationelle Ausblicke auf Täler und Meer erinnern uns an die „Cinque Terre“ an der italienischen Riviera. Einige Wasserfälle sind in pittoreske Landschaften eingebunden und sind echte Fotomotive, aber von ihrem Ausmaß eher Mini. Zweifelsfrei ist die Insel sehr sehenswert aber eben eher Hawaii light.

Funchal die Inselhauptstadt

Gestern waren wir in Funchal. Es liegen 2 Kreuzfahrer im Hafen. Jeder der beiden Kreuzfahrer entlässt tausende von Menschen ins eher – für diese Anzahl Menschen - kleine Hauptstädtle. So hatten wir sehr sehr viel Mensch um uns rum. Das Gute daran: Wir waren nie alleine. Wir fühlen uns an La Palma erinnert: Kreuzfahrer in Town bedeutet bleib auf dem Schiff. Dennoch machen wir einen Rundgang, um einige schöne Plätze zu bestaunen.

Kaffee an der Hafeneinfahrt des Hafens und der Marina Funchal. Wir sind sehr froh, dass unsere BELUGA dort nicht in der Marina liegt. Baulärm der Umbauarbeiten und provisorische Absperrungen machen die Marina zu einem hektischen und unschönen Platz. Wir lassen uns von anderen Yachties erklären, dass Portugiesen sehr fest-freudige Menschen seien. Was eine laute Beschallung der Marina bis in die frühen Morgenstunden sicherstellt. Na dann … zum Glück sind wir nicht in Funchal.

Auf dem Rückweg nach Quinta do Lorde stoppen wir um ein nettes Abendessen einzunehmen. Hat gut geklappt. Riesenportionen mit leckerem Essen. Allerdings stellen wir fest, dass auch auf Madeira die Preise deutlich angezogen haben. War bei unserem letzten Besuch ein Abendessen für 2 Personen noch unter 20€ zu haben, so sind wir zwischenzeitlich fast beim Doppelten.

Bleibt uns gewogen ..

Sabine & Ralph









Montag, 18 März 2024 09:09

navegamos hacia el mediterráneo (5)

Unseren geplanten Start am 12.3. mussten wir sehr kurzfristig (beim Frühstück) verschieben. Der Grund: Flaute zwischen Lanzarote und Madeira. Der windstillste Tag seit Monaten … oder wie der Segler gerne sagt „Starkwind von oben. Alle Flaggen wehen extrem nach unten aus“ :-)

Unser Starttermin wurde aufgrund des Wetterberichtes auf Donnerstag, 14.3. verschoben. Zu diesem Termin sollte es dann auch klappen und wir starten in der Marina Arrecife gegen 10:30 bei sehr wenig Wind. Daher war ein wenig Motorhilfe notwendig bis kurz nach der Marina Rubicon im Süden Lanzarotes. Ab hier dann Nordkurs. Erst sehr hoch am Wind, mit jeder Meile raumte der Wind ein wenig, bis wir schließlich für die nächsten 30 Stunden einen Halbwindkurs hatten. Zunächst mit sehr schönen 11kn Wind, auffrischend auf 14kn. Perfektes Segeln zum Abschied von den Kanaren. Im Laufe des Freitags flaute der Wind leider wieder deutlich auf unter 10kn ab. Unser Diesel musste ein wenig helfen. Mit leicht erhöhtem Standgas und dem bisschen Wind konnten wir bis zu diesem Zeitpunkt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,8kn halten. In der vergangenen Nacht erreichten wir eine Spitzengeschwindigkeit von 9,5kn. Von uns aus hätte das so bleiben können … wollte es aber nicht. Im Laufe der Nacht von Freitag auf Samstag flaute der Wind soweit ab, dass wir die letzten 30NM mit geborgenen Segeln vollständig unter Maschine hinter uns bringen mussten. Leider, aber bei 2-3kn Wind segelt die BELUGA gar nicht. Scheint ihr zu langweilig :-))

Am Samstag (16.3.2024) gegen 12:30 kamen wir nach einem 50stündigen Segeltörn auf Madeira an. Wir hatten bereits seit einigen Tagen einen Platz in der Marina Quinta do Lorde gebucht. Dort wurden wir sehr herzlich per Dinghy vor dem Hafen empfangen. Wir haben einen sehr schönen und ruhigen Liegeplatz erhalten. Die Marineros sind ausgesprochen hilfsbereit und unterstützen uns beim Festmachen.

Zuerst Schiff festmachen, dann aufklaren. Eine warme bis heiße Dusche lies uns die zwischenzeitlich als sehr kalt empfundenen Nächte vergessen. Die Nachttemperaturen von feuchten 16°-18°C klingen nicht besonders kalt. Vor allem nicht im Vergleich zum deutschen Winter. Jedoch wenn man durchgehend im Wind sitzt, setzt einem die Nässe und Kälte durchaus zu. Jeden Morgen erfreuten wir uns an den ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Tagsüber dann wieder Gefahr eines Sonnenbrandes und in der nächsten Nacht wieder kalt. Schlafen konnten wir nicht recht viel länger als 1h am Stück. Sabine und ich waren ziemlich müde und uns sehr einig, dass dieser Samstag ein sehr frühes Ende finden wird :-) Ralph schläft gegen 18:00 auf der schmalen Sitzfläche im Cockpit ein und erwacht, als er gegen 21:00 beim Umdrehen von selbiger Bank fällt um auf dem harten Cockpitboden zu landen. Über sich selbst lachend setzt sich Ralph dann auf den Weg ins Bett. Wir beiden (Sabine und Ralph) konnten dann einer Bewusstlosigkeit ähnlich bis zum nächsten morgen um 09:00 schlafen. Unser Buddy, Ruud auf der PAULA lief eine Stunde vor uns in Arrecife aus und kam mit heißer und alarmieren Maschine am Sonntag (17.3.2024) morgen gegen 05:00 ebenfalls in Quinta do Lorde an.

Heute Sonntag haben wir (PAULA und BELUGA) unser zwischenzeitlich fast rituelles Sonntagmorgen Frühstück (11:00) eingenommen: Spiegeleier á la Ralph. Mit Zwiebel, Schinken, Gürkchen, Tomaten und 3 Spiegeleier. Nach diesem Frühstück waren alle Strapazen wieder vergessen.

Leider erscheint uns die nächsten Tage noch kein Wetterfenster, welches für den 600NM „Sprung“ über 4-5 Tage nach Gibraltar geeignet wäre. Aber wie schnell sich Wetter ändern kann hatten wir ja am Dienstag selbst erlebt. In den aktuellen KanarenNews wird erneut vor Calima gewarnt. Den Kanaren stehen offensichtlich neue Hitzerekorde bevor. Aus dem Klimabereich sind wir raus und begeben uns auf den Weg ins Mittelmeer. So schnell wie möglich und sinnvoll eben. Griechenland läuft uns sicherlich nicht weg.

Auf Madeira, speziell Quinta do Lorde, schließt sich ein Kreis für uns. Im Oktober 2022 starteten wir von hier auf die Kanaren. Dieser Weg dauerte ganze 8h weniger lang. NE-Wind Zone eben. Die Capitania hier in Quinta do Lorde hatte unsere gesamten Unterlagen noch vorliegen und erinnerte sich noch an uns. Sie war sehr interessiert an unserer Route der letzten eineinhalb Jahre und wollte unbedingt einige Tipps wo man auf den Kanaren gut bleiben kann. Ganz vorne bei den Tipps rangierte natürlich Gomera und La Palma. Nach Austausch diverser Kneipen Adressen und Sehenswürdigkeiten konnten wir dann ganz problemlos einchecken. Portugiesische Formalitäten erledigt Sie für uns freundlicherweise. Danke hierfür. Vieles von der einsamen Lage der Marina wird durch die Freundlichkeit des Marina-Personals wieder gut gemacht. Außerdem hat Quinta do Lorde eine Tankstelle mit gutem Sprit. Guter Sprit ist nicht unbedingt selbstverständlich auf den Kanaren. In San Miquel hatten wir mehrfach getankt, ohne Spritprobleme. Allerdings beim letzten Mal bekamen wir wohl ordentlich Wasser im Diesel eingefüllt. Damit kämpfen wir heute noch von Zeit zu Zeit.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph









Sonntag, 10 März 2024 14:16

navegamos hacia el mediterráneo (4)

Seit ein 22.4.2024 sind wir in Arrecife. Nicht untätig bislang. Während unserer vielen Wochen und Monate auf den Kanaren hatten wir einige Ideen für welche man allerdings INOX Beschläge benötigt. Leider waren diese gar nicht oder mit exorbitanten Lieferzeiten zu bekommen. Daher hatten wir diese Projekte verschoben auf Arrecife. Dort existiert einige Firmen, welche Marine-INOX Beschläge führen. Sehr gute Ware und alles lagerhaltig. Das hatten wir bereits bei unserer Ankunft aus Madeira vor vieeelen Monaten festgestellt. So haben wir unsere „ausgegorenen“ Projekte auch umgesetzt. Nahm den einen oder anderen Tag in Anspruch. Hat sich rentiert: Sieht in unseren Augen nicht nur hübsch aus, sondern dient auch der Sicherheit.

Im Bild könnt ihr erkennen, dass unser Achterschiff nun eine deutlich höhere Reling bekommen hat. Auch die Starlink Antenne (Dishy) steht nun fest und wackel-frei. Das Antennenkabel hatten wir bereits auf La Palma bereits nach innen geführt. Ralph meinte damals es dauere ca. 1 Stunde, welche nach 4 Stunden auch schon vorbei war. Kiwi sei Dank, dass es nicht noch länger dauerte.

Uns fällt immer deutlicher auf, wie angenehm es sein kann, nicht auf mehr oder wenig leistungsfähige Hafen WLAN angewiesen zu sein. Internet wird auch beim Segeln immer wichtiger. Von der Hafenbuchung (meist notwendig) bis zum Wetter geht nichts mehr ohne Internet. Wie bereits beschrieben haben wir unser Inmarsat komplett auslaufen lassen. Zwischenzeitlich ist Starlink deutlich günstiger und um Faktoren schneller.

Auf dem Weg ins Mittelmeer

Die letzten Tage standen im Zeichen der Routenplanung. Schließlich wollen wir ins Mittelmeer. Das nächste grosse Ziel ist Gibraltar. Der ca. 800NM entfernte Eingang ins Mittelmeer. Vor einigen Tagen hatten wir am Montag einen geeigneten Starttermin gesehen, um die 800NM in ca. 6 Tagen zu bewältigen. Wir wollen weder Wellen über 2,5mtr, keine Windstärken über 25kn und auch keine gewaltige Dieselstrecke haben. Geduldiger Skipper hat immer guten Wind ! Die letzten Tage war täglich umfangreiches Studium der diversen Wetterquellen und Anpassungen unserer Route notwendig. Üblicherweise werden Wetterberichte umso genauer und verlässlicher, je weniger sie in der Zukunft liegen. Heute morgen hatten wir uns eine Deadline gesetzt und bis heute waren wir zuversichtlich, dass wir die Strecke am Stück machen wollen. Seit heute sind sich die Wetterberichte allerdings alle einig, dass mindestens die Hälfte (knapp 500NM) der Strecke eine Dieseltour werden sollte. Das wollen wir jedoch nicht.

Daher haben wir heute entschieden zunächst Madeira anzulaufen. Bis dorthin haben wir die Hälfte der Strecke zu segeln und ein Wetterfenster welches durchhalten sollte. Wegen akuter Wellenwarnung für die Kanaren (über 5mtr Höhe) verlegen wir unsere Abfahrt auf Dienstag. Wir werden zwar weiterhin die Wetterberichte studieren, hoffen dass es so bleibt, wie vorhergesagt. Wenn wir am Dienstag, 12.3.2024 abfahren, so werden wir am Donnerstag im Laufe des Nachmittags in Quinta do Lorde einlaufen. Dort werden wir solange bleiben, bis uns ein Wetterfenster nach Gibraltar bringt. Das nächste Tief ist dann unseres :-))

Aus aktueller Sicht könnte dies bereits in der darauf folgenden Woche um den Dienstag. 19.3.2024 passieren. Aber wir werden es sehen … es gilt sich als geduldiger Skipper auszuzeichnen … In Quinta do Lorde schließen wir unseren Kanaren-Kringel. Im Oktober 2022 kamen wir auf Quinta do Lorde an. Zwischenzeitlich haben wir die Kanaren erkundet und sehr viele positive Eindrücke und Unterschiede der Inseln erleben dürfen. Von den Steinhäufen der östlichen Kanareninseln Lanzarote und Fuerteventura, über die Metropole Santa Cruz de Teneriffe bis zur traumhaften Einsamkeit Gomeras. Von warmem Badewetter an Weihnachten und Wanderwegen über Starwars Stimmung auf 2.500mtr Höhe La Palmas … ein wenig Wehmut schwingt mit. Allerdings freuen wir uns auch sehr auf Gyros, Sirtaki und schöne Ankerbuchten in Griechenland.

Doch aktuell konzentriert sich alles auf die nächsten ca. 1000NM bis Gibraltar. Der 300NM Umweg über Madeira macht die Strecke deutlich länger, aber wettertechnisch sehr viel berechenbarer.Jedoch ist unser Motte noch immer "Safety First" !

Deshalb haben wir unseren Antrieb kontrolliert. Hatte dieser leichte Vibrationen auf dem Weg nach Arrecife gezeigt. Es scheint, dass wir nach 4 Monaten La Palma sehr viele "Mitbewohner" gewonnen haben. Diese blinden Passagiere wollten wir aber gar nicht bis Madeira mitnehmen und lassen sie hier. Also: Eine Runde tauchen und kratzen. Danach ists wieder einigermassen sauber.

Wir werden von Madeira wieder berichten.

In diesem Sinne aus dem schönen uns sonnigen Arrecife wünschen wir Euch einen schönen „Restwinter“.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph









Freitag, 23 Februar 2024 16:27

Starke Nachbarn in Arrecife

Wie wir bei unserem Hafen Rundgang nach dem Eincheck festgestellt haben, liegt die Baltic 111 Raven bei uns im Hafen … am Steg nebenan. Ein Video der Inbetriebnahme und der Probefahrt kannst Du Dir hier anschauen. Nach der Minitransat im Oktober letzten Jahres ist das ein richtiger „Brummer“. Mit 111 Fuß ist die Raven doppelt so lang als die BELUGA. Wahrscheinlich wiegt sid jedoch nur die Hälfte. Gebaut wurde das Biest bei der Baltic Werft in Finnland und will beim nächsten Volvo Ocean Race ganz vorne mitspielen. Jedoch das wollen viele. Eine Video in welchem die RAVEN vorgestellt wird verlinke ich Dir hier.

Ansonsten lasse ich lieber Bilder sprechen, als hier zu labern …. viel Spaß damit !


 

 

 





Freitag, 23 Februar 2024 14:10

navegamos hacia el mediterráneo (3)

20.2.2024 Marina Pasito Blanco, Gran Canaria

Nach der Erfahrung der zuvor gemeldeten „Wasser im Tank“ Meldung unseres Motors hat Ralph heute den Wasserabscheider des YANMAR geleert, sämtliche Dieselfilter erneut gewechselt, alles wieder zusammen gebaut und getestet. Alles rennt wieder. Dauerte seine Zeit, schien uns aber notwendig. Schliesslich haben wir morgen eine ganze Ecke Weg vor uns. Wahrscheinlich mit ordentlich Dieselanteil, auch wenn uns das nicht schmeckt.

Ab Freitag soll eine Wetterfront mit viel Wind und noch mehr Welle über die Kanaren ziehen. Dieses Wetter würde uns mindestens eine Woche im Hafen festhalten. Wellenhöhen über 3mtr (Vorhersage bis zu 4,5mtr) wollen wir nicht erleben – ausser auf der Terasse der Marina.

21.2.2024 12:00 Pasito Blanco, Gran Canaria

Heute reisen wir hier ab. By the way: Wir haben in Pasito Blanco die METESOEBEN, eine Yacht die in La Palma viele Monate neben uns lag, wieder getroffen. Nettes Hallo zu unseren dänischen Freunden.

Gegen 12:00 liegen wir am Dieselport und tanken nochmals 150ltr. Diesmal aber in den Backbord (Bb) Tank, der noch kein Wasser haben soll. Aus diesem Bb Tank fahren wir Arrecife. Um 12:30 legen wir in Pasito Blanco ab in Richtung Osten. Die vorherrschenden N bzw. NE Winde folgen der Inselform Gran Canarias. Im Süden daher zunächst starker E-Wind. Haben wir die Ostküste Gran Canarias dann hinter uns, rechnen wir mit N bis NNE Winden. Diese Annahmen stellten sich als vollkommen richtig dar. Dass wir allerdings bis zur Ostküste Gran Canarias gegen den Wind kreuzend bis 18:00 benötigen, damit hatten wir nicht gerechnet. Was für eine Kreuz ! Stundenlang faher wir in Richtung SE, wenden und machen 3h später immerhin 4NM gut. Zuerst hatten wir versucht den Süden von Gran Canaria auf direktem Wege zurückzulegen. Bei bis zu 3kn Gegenstrom war allerdings der Vortrieb sehr überschaubar und noch mehr schaukelig. Daher gaben wir nach 2h der Kreuz den Vorrang.

1800 hatten wir dann Punta des Salinas erreicht. Von dort konnten wir den Süden Fuerteventuras anlegen. Morro Jable galt hier als Wegpunkt. Eine Strecke von über 50NM. Morgens gegen 0300 war Morro Jable dann in Sicht. ca. 3h später als geplant. Schlagartig brach der Wind von 20-25kn auf 3kn zusammen. Wir haben endlich den Windschtatten Fuerteventuras erreicht. Wir haben uns den weiteren Weg entlang der Ostküste Fuerteventuras ausgesucht, weil dort die Welle mit 0,5mtr statt den 2,5mtr auf der Westseite angegeben war. Allerdings auch wenig bis gar kein Wind. Der Wetterbericht traf zu. Ab Puerto del Castillo konnten wir dann Arrecife gegen 0900 direkt anlegen. Eine Strecke von knapp 40NM. Das Wasser war flach, der Wind leider wenig, die Sonne brannte und das Bier war – dank MobiE - kalt. Dieses entbehrungsreiche Leben aus See ist uns hinreichend bekannt foot-in-mouth

22.2.2024 17:00 Arrecife, Lanzarote

Um 1700 laufen wir in die Marina Lanzarote ein. Ponton I8 wird uns zugewiesen und wir wurden von sehr freundlichen Marineros in Empfang genommen. Nachdem der Wind mit ca. 15kn vierkant auf unseren Bug blies, nahmen wir das Angebot der Marineros an. Sie halfen uns Leinen festzumachen, gaben uns danach die Anmeldeformulare und Zugangskarten. Superfreundlich und sehr nett ! Vielen Dank nochmals an die Marina Lanzarote.

An unserem Steg trafen wir erneut „alte“ Bekannte. Die Yacht OM liegt ebenfalls hier am Steg. Kurze Zeit nach der letzten Festmacherleine waren wir auch schon zum Abendessen verabredet. Ortskundige sind immer gut ! Nach einem sehr leckeren Abendessen verschwinden Sabine und ich sehr zeitig in der Koje. Schlafen hilft bekannt am besten gegen Müdigkeit.

Hier werden wir laut unserer Wetterprognose sicherlich noch 1-2 Wochen bleiben müssen – oder dürfen ? Das und vieles mehr gilt es herauszufinden. Aktuell haben wir erneut einen Kälteeinruch. Ein sehr stabiles und grosses Hochdruckgebiet über den Azoren (Azorenhoch) schauftelt „kalte“ Luft zu uns. Was bedeutet Kälteeinbruch auf den Kanaren? Abends zieht man sich gerne eine lange Hose an. Ein winddichtes und wärmendes Jäckchen ist sicherlich notwendig. Im Vergleich zu den über 30°C der letzten Tage sind aktuell die 20-25°C tags und 18-20°C bei Nacht sehr kalt.

Wir liegen in Arrecife sehr geschützt und gut versorgt „auf der Lauer“. Mit der nächsten geeigneten Wetterkonstellation werden wir hier in Richtung Gibraltar aufbrechen. Entweder über Madeira, oder direkt. Beides gut, beides valide und beides eher selten. Leider. Daher nutzen wir die Zeit. Wir wollen die nächsten Tage intensiver die Stadt Arrecife erkunden. In Sachen Bootszubehör und INOX Artikel ist Arrecife auf allen Kanareninseln positiv bekannt. Also kein Grund zur Sorge um uns.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

Dienstag, 20 Februar 2024 19:05

navegamos hacia el mediterráneo (2)

19.2.2024 08:00 San Miguel, Teneriffa

Wir legen ab, um heute noch nach Pasito Blanco auf Gran Canaria zu kommen. Es stehen uns 55NM mit überwiegend viel Wind bevor. Erst kurz vor der Küste Gran Canarias soll uns ein wenig Flaute begegnen. Das ist in unserem Fall sehr erfreulich, denn ab dort kommt der Wind auf die Nase. Unsere BELUGA kann viel ab, aber starker Gegenwind und dann auch noch hohe Welle führt immer wieder zum Stillstand der BELUGA. Das kostet Zeit und Diesel. Beides wollten wir vermeiden.

Wir haben in San Miguel nochmals getankt. Wollen wir doch mit diesem Tank bis Arrecife nach Lanzarote kommen. Dort soll der Sprint wieder günstiger sein. In Arrecife wollen wir nochmals für die Fahrt bis Gibralter tanken. Offensichtlich scheint die Entscheidung bereits in San Miguel zu tanken ein Fehler gewesen zu sein. 10NM vor unserem Ziel geht ein Motoralarm los. Sehr lautes Beep ! Diesmal aber eine neue Fehlermeldung: „Wasser im Tank“ Ein Blick auf die Filter bestätigt diese Diagnose unseres YANMARs. Offensichtlich haben wir in San Miguel unter anderem teures Wasser eingekauft, ohne es zu wollen. Wasser im Diesel ist echt Sch..e. Zu unserer angenehmen Überraschung gehörte, dass YANMAR wohl entschlossen hat den Motor weiter laufen zu lassen.

So konnten wir wie geplant kurz um 1800 in Pasito Blanco einlaufen. Eincheck und Formalitäten dauern auch nochmals eine halbe Stunde. Wir bekamen einen sehr schwer anzulegenden Liegeplatz: Quer zum Wind (15-18kn). Daher haben sich 5 Marineros bereit erklärt – oder besser gesagt vor unserem Ableger empfohlen – dass sie uns helfen wollen/werden. Dieses Angebot stellt sich als sehr gute und professionelle Hilfe heraus. Gegen 1900 legen wir dann fest am Liegeplatz. Ein sehr sicherer Liegeplatz hinter einer Kolonne großer Motorbooten.

20.2.2024 10:00 Pasito Blanco, Gran Canaria

Heute, am Morgen nach der Überfahrt, geht’s drum das Wasser aus dem Tank zu bringen. Das geht mit unserer Reinigungsanlage ganz gut. Dauert aber eine ganze Weile: Alle Filter entwässern und erneuern und stundenlanges filtern macht den Diesel langsam aber sicher wieder flott. Zum Glück haben wir auch noch einen 2ten Tank. Dort scheint der Sprit noch satt gelb gut zu sein. Diesen werden wir dann morgen, vor dem Ablegen enefalls auffüllen und nutzen. Hoffentlich dann ohne neues Wasser.

21.2.2024 12:00 Pasito Blanco, Gran Canaria

Morgen am 21.2. geht’s gegen Mittag auf einen 150NM Trip bis Arrecife. Wir planen hierfür 24h+ ein. Am frühen Nachmittag des 22.2. wollen wird dann in der Marina Lanzarote in Arrecife einlaufen. Wir wollen dort auf der Lauer für passende Wetterfenster warten. Derzeit wird diese bis mindestens 29.2. dauern.

Um nach Arrecife zu kommen haben wir eine 75NM Passage zwischen Pasito Blanco und Puerto Mogan am südlichen Ende der Insel Fuerteventura zu bewältigen. Von dort geht’s auf der Ostseite der Inseln Fuerte und Lanazarote in Richtung Norden. Auf der Ostseite wegen der deutlich geringeren zu erwartenden Wellenhöhe von unter 1mtr und weniger Wind. Dieser allerdings dann auf die Nase – aus Nord.

Wir wollen uns am 23. 2. wieder melden. Dann ausgeschlafen und entspannt.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 18 Februar 2024 14:38

navegamos hacia el mediterráneo (1)

Anfang Februar haben wir nach 4 langen und sehr schönen Monaten La Palma verlassen. 60NM später liefen wir in den Hafen von San Sebastian, unserer beliebten Insel Gomera ein. Ein sehr herzliches Wiedersehen mit den Marineros ! … und auch mit den Kaffees und Bars im Ort. Sofort wiedererkannt. Am 15.2.2024 verlegten wir dann nach Teneriffa, von wo aus ich diesen Blog verfasse. Die weitere Planung soll uns am 19.2.2024 bis Pasito Blanco im Süden von Gran Canaria bringen (70NM). Dort bleiben wir dann 2 Nächte und verlassen diese Marina am 21.2. um bis 22.2. in Arrecife auf Lanzarote (150NM) einzulaufen.

Warum gerade diese Strecke ?

Aktuell herrscht der übliche Nordost Wind auf den Kanaren. Nach Madeira oder gar nach Gibraltar auf direktem Wege ist uns nicht möglich. Auch geben sich die Tiefs nördlich von uns die Hände und sorgen für ordentlich Welle. Unser Ziel ist es am nordöstlichsten Punkt (Arrecife) auf der Lauer zu liegen und auf ein passendes Wetterfenster zu warten.

Welche Alternativen gibt’s ?

1) Kanaren – Gibraltar

Idealerweise Ostwind. Das würde eine Direktissima bis Gibraltar zulassen und mit wenig Welle (unter 1mtr) verbunden sein. Dieser Wunsch gleicht allerdings einem Lottogewinn.

Oder Südwind. Dieser ist in der aktuellen Jahreszeit sehr selten, aber nicht unmöglich. Die Direktissima bis Gibraltar dauert 5 Tage. Solange sollte idealerweise dieser Wind durchhalten. Zumindest auf einen Breitengrad nördlich von Madeira sollte uns der Südwind bringen. Mit sehr viel Glück könnten wir dann auf einen West- oder Ostwind treffen. Ebenfalls Lottogewinn. Aber nichts ist unmöglich. Beeinflussbar allemal nicht.

Diese Strecke: 590NM und wird mindestens 5 Tage auf See bedeuten

 

 

2) Kanaren - Madeira - Gibraltar

Die Insel Madeira liegt nordwestlich der Kanaren. Bei einem üblichen Nordostwind wäre das für uns sehr gut segelbar. Meist mit vertretbarer Wellenhöhe unter 3mtr und halbem Wind. Madeira stellt eine Art Wetterscheide im Atlantik dar. Südliche oder westliche Winde der Tiefs erreichen meist an ihrem Südende gerade mal so Madeira. Diese würden uns dann in Richtung Gibraltar blasen können. Auf deren Vorderseite herrschen meist sogar südliche Winde. Die Strecke von den Kanaren bis Madeira bedeutet dass das Wetterfenster 2 Tage durchhalten sollte bis wir dort sind. Danach benötigen wir ca. 4 Tage bis Gibraltar. Ein Umweg von 1-2 Tagen, aber wahrscheinlichere Wetterkonstellationen.

Diese Strecke: 850NM und wird mindestens 6 Tage auf See bedeuten

 

In Gibraltar angekommen haben wir dann einen kurzen Relax-Stopp vorgesehen. Danach geht’s nach Carthagena. Dort besuchen wir – wie berichtet – die Lady Ann mit ihrem Eigner Lars. Vermutlich wird’s dort einen weiteren Relax-Stopp geben, bevor wir uns in Richtung Mallorca aufmachen. Im Mittelmeer haben wir vergleichsweise kurze Strecken vor uns. Von Carthagena bis Ibiza ist eine Nacht dazwischen. Von Ibiza bis Malle eine weitere Nacht.

 

Warum so hektisch durch Mittelmeer ?

Erstens wollen wir die nördliche Küste des westlichen Mittelmeers nicht (nochmals) kennenlernen. Als Süddeutsche war das westliche Mittelmeer die „Kinderstube“ unserer Seglerkarriere. Wir kennen sehr viele nette Orte und Marinas, die zwischenzeitlich wahrscheinlich nur teurer aber nicht schöner wurden.

Daher haben wir vor, von Malle in einem Stück vorbei an der sardinischen Südküste und durch die liparischen Inseln bis Tropea. Dort wollen wir – wie bereits berichtet – dann im Pulk mit Anderen nach Griechenland verlegen. Sicherlich zunächst auf den ionischen Inseln ein wenig „Extreme Relaxing“ betreiben, bevor wir uns Gedanken machen wohin in Griechenland. Ziele gibt’s da sicherlich sehr reichlich. Sabine und ich haben schon einiges an griechischen Inseln gesehen. Während der Sommerferienzeit möglichst weit weg von Athen. Dort werden einsame Inseln, mit klarem Wasser bevorzugt. Das bedeutet weniger lärmende Wassersportler mit Jet Skis und dröhnenden Lautsprechern. Wir wollen lieber ursprünglich griechischer Küche den Vorzug vor Fastfood geben. Wir haben tatsächlich sehr viele Ideen wohin es denn so gehen sollte, aber wir wollen das Bärenfell erst dann zerteilen, wenn der Bär erlegt ist. Allerdings fürchten wir, dass der Sommer nicht ausreichen könnte :-)) Luxusproblem ?

So, nun haben wir unser Routing verkündet !

Ihr wisst nun auf welcher Strecke sich die BELUGA bewegen wird. Wie ihr sicher bemerkt habt, haben wir keine zeitlichen Angaben gemacht, zu welchem Zeitpunkt wir an welchem Ort sein wollen. Das war blanke Absicht :-) Wir wollen uns in keinem Fall in zeitlichen Stress bringen. Das kann - wettertechnisch - sehr gefährlich werden. Wir wollen uns als geduldige Skipper geben. Denn nur diese haben meist guten Wind.

Auf dem schnellsten Weg wären wir binnen 12 Tagen von Gibraltar in Griechenland. Auf der BELUGA ist jedoch Stress und Überbordfallen strengstens verboten. Daher sind die 12 Tage eine eher rechnerische Größe.

Wir werden jedoch sehr zeitnah über zeitliche Planungen der einzelnen Abschnitte berichten, sobald uns Wetter- und Wellendaten für unsere Planung vorliegen. Also bleibt dabei, uns regelmäßig zu „stalken“. Wir empfinden Dein „stalking“ in keinem Fall als lästig, sondern eher als gewünscht.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 12 Februar 2024 14:17

AMOC, die Realität des Golfstroms

Wir sind im Februar 2024, zwischenzeitlich ca. 2 ½ Jahre unterwegs mit der BELUGA. Auf unserem Segler müssen wir mit Wind und Wellen taktieren. Wir haben Klimakarten an Bord, welche uns zeigen sollen, wie die Wellen und Wind sich in einem bestimmten Monat üblicherweise verhalten. Diese Karten stimmen nur noch wenig bis gar nicht mehr. Von einer Veränderung der klimatischen Bedingungen erzählen uns ebenfalls die Einwohner der Kanaren. Mangel an Regen und somit Trinkwasser beklagen viele Inseln. So haben wir binnen eines Jahres lediglich 3 Regentage wahrgenommen. Sicherlich, eine einjährige Erfahrung bedeutet noch keinen Klimawandel. Die Erzählungen der Spanier hier ins Kalkül gezogen scheint sich dennoch was zu bewegen.

In meinem Artikel „Golfstrom - Heizung auf Zeit ?“ aus September 2019 hatte ich versucht die Funktion des Golfstroms und die Auswirkungen einer Nicht-Funktion zu beschreiben. Ein Artikel der zwischenzeitlich fast 10.000 mal gelesen wurde. Im Artikel „Arktis - der ignorierte Hilfeschrei !“ (ebenfalls aus September 2019) hatte ich die Entwicklung des (Nord-)polaren Eises beschrieben. Auch durfte ich dort die Aussage unseres zwischenzeitlich geliebten Finanzministers Christan Lindner zitieren: „Man sollte Umweltschutz den Profis überlassen“. Offensichtlich – oder sollte ich sagen: Leider - haben wir uns daran gehalten. Was dazu führte, dass mit den Profis einfach – wie üblich - nichts passierte. Technologieoffenheit siegt.

Mehr Informationen und Links findest Du im übergeordneten Bereich „Unser Klima“ auf unserer BELUGA Site. In diesem Ordner zu stöbern lohnt sich für mich immer wieder aufs Neue.

Gewonnene Sicherheit in 2024 !

Aktuell haben holländische Forscher in einer Studie festgestellt, dass der Golfstrom (wissenschaftlich als AMOC bezeichnet) abreißen wird. Wann es dazu kommen wird, ist unklar. „Aber wir können wenigstens sagen, dass wir uns auf den Kipppunkt des Klimawandels zubewegen“, sagte Hauptautor René van Westen, Meeresforscher an der Universität Utrecht, dem „Guardian“. Die Frage scheint also nicht mehr OB sondern nur noch WANN ? Sollte jemand von Euch den Artikel der RND als deutsche Wahlpropaganda der Grünen abtun, so kann ich ihm den Artikel der NZZ empfehlen. Schweizer sind per Definition neutral :-))

Ähnliches scheint sich nun auch in der Antarktis, dem Südpol, einzustellen. Die University of Cambridge hat hierzu ebenfalls neueste Studien veröffentlicht. Diese Wissenschaftler befürchten, dass die aktuelle Erderwärmung Teile des westantarktischen Eisschildes destabilisieren könnten, sodass ein Kipppunkt überschritten und ein Zusammenbruch ausgelöst werden könnte. "Dieses Szenario existiert nicht nur in unseren Modellvorhersagen und es könnte erneut passieren, wenn Teile dieser Eisdecke instabil werden".

Ohne dass ich Klimaforscher oder ähnliches wäre, ist für ich diese Entwicklung bereits seit Ende der 80er Jahre absehbar. Damals als „Apokalyptiker“ und „Schwarz-Seher“ bezeichnet hatte ich mit vielen Menschen darüber gesprochen. Keiner wollte es in den Boom-Jahren so richtig glauben. Etwa 30 Jahre später stellen selbst die letzten Zweifler unter den Klimaforschern diese Entwicklung nicht mehr in Frage. Ist das alles menschengemacht oder nicht ? Diese Frage stellt sich zwischenzeitlich niht mehr für mich. Aus meiner Sicht sollte die Frage sein „Wie gehen wir mit diesen Entwicklungen, die keiner mehr abstreitet, um ?“. Das sollte die Frage sein, die Christian Lindner als selbsternannter Klimaprofi beantworten sollte. Oder besser nicht ?

In diesem Sinne: Es wird bald wieder wärmer ! Dank Klimaerwärmung, Helau und Alaf !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 10 Februar 2024 13:28

Aufbruch zu neuen Ufern

Wir liegen seit 14.2.2024 auf Gomera. Um genau zu sein in San Sebastian de Gomera.

Heute morgen um 10:00 brechen die Salvamentos Maritimo auf. Sie scheinen es im Gegensatz zu manch anderen Einsätzen heute eiliger zu haben.

Eine Stunde später sind sie wieder zurück am Liegeplatz. Ungewöhnlicherweise sind alle auf dem Salvamento Boot im Ganzkörperkondomen, Einweghandschuhen und Atemmasken ausgerüstet. Das erweckt unsere Neugier. Am gegenüberliegenden Ponton entdecken wir ein Migrantenboot. Viele dunkelhäutige Menschen steigen aus. Begleitet von Gelbwesten der Guardia Civil. Offensichtlich wohl Migranten. Das erste mal für uns das Ganze derart hautnah zu sehen. Allerdings haben wir bereits auf La Palma erfahren, dass die Migration in den letzten Monaten sehr zugenommen hat. Auf unseren Strecken zwischen den kanarischen Inseln haben wir keinen Tag erlebt bei dem nicht ein „Mayday“ oder „Securite“ im UKW-Funk bzgl. der Migrantenboote zu hören war.

Die Teneriffa News berichten, dass alleine Januar genauso viele Migranten ankamen als im gesamten ersten Halbjahr 2023. Gomera scheint hierbei ein wenig geringer betroffen zu sein als El Hierro. Die kleinste und westlichste der Kanareninseln hat ca. 10.00 Einwohner und beherbergt derzeit mehr als 5.000 Migranten. Was für diese abgeschiedene Insel eine echte Herausforderung darstellt.

Die spanische Regierung hat daher den Migrationsnotstand ausgerufen. Der Migrationsdruck scheint sich auf den Kanaren deutlich zu verschärfen. Die Regierungen der Inseln halten in 2024 ein Allzeit-Hoch für möglich. Erstaunlich ! Dei meisten der Flüchtlinge starten in Mauretanien mit ungeeigneten Booten. Daher gilt diese Route als die tödlichste der Welt. Offizielle Stellen geben 16 Tote pro Tag an. Bereits im Oktober 2023 wurden 1200 Migranten an einem einzigen Tag gezählt. Die Frage bleibt: Wie hoch muss das Leiden in der Heimat sein, um sich lieber der tödlichen Gefahr einer Flucht auszusetzen ?

Anscheinend scheinen die spanischen Behörden wohl erfahrener im Umgang mit den Migranten-strömen zu sein. Auf den Inseln sind Unterkünfte für eine Erstversorgung vorhanden. Im Anschluss werden die Migranten dann auf das spanische Festland verteilt. Offensichtlich geht das in Spanien mit weniger Getöse als in Italien ab. Stichwort: Lampedusa zur Ehrenrettung der italienischen Behörden: Dort treffen ein Vielfaches der Migranten ein.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Donnerstag, 08 Februar 2024 14:41

Winterschlaf beendet, jetzt gehts los !

Die BELUGA und ihre Crew hat ihren Winterschlaf beendet.

Nach ca. 4 Monaten La Palma heben wir zwischenzeitlich nach Gomera verholt um von dort nach Teneriffa zu segeln.

Wie geht’s weiter ?

Aktuell beschäftigt uns die geplante und bevorstehende Überfahrt ins Mittelmeer. Hierfür wollen wir eine „Calima“ Phase nützen. Diese weht mit südlichen oder östlichen Winden und soll uns soweit als möglich bis Gibraltar bringen. Die bevorstehende Strecke zwischen den Kanaren und Gibraltar zieht sich über knapp 800NM und wird uns über ca. 5 Tage auf See beschäftigen. Zuvor gilt es nochmals die BELUGA zu checken, verproviantieren und alle lose gestauten Dinge wieder auf festen Positionen zu fixieren.

Enemy mine ?

Mit der Ankunft in der Straße von Gibraltar (auch Orca Allee genannt) haben wir dann erneut das zweifelhafte Vergnügen, uns mit dem Orcas zu beschäftigen. Wir haben derzeit einen Wal-PAL im Zulauf, der uns sehr schnell und unkompliziert von Boris Culik (dem Erfinder und Lieferant) vermittelt wurde. Ein anderer Segler auf Gran Canaria, welcher in Richtung Karibik weitersegelt, hatte einen an Bord, welchen sie für ihre Strecke nicht mehr brauchen. Boris hat uns daher angeboten mit diesen Seglern in Kontakt zu treten. Die Segler packen diesen nun in die Post und schicken das Ganze nach San Miquel, unserem nächsten Hafen. Dort wird er (hoffentlich) bei unserer Ankunft auf uns warten. Diesen Wal-PAL werden wir dann mindestens bis Cartagena hinter uns herschleppen, denn entlang der südlichen spanischen Küste scheinen wir ebenfalls mit Orca rechnen zu müssen/können.

Mittelmeer Planung

In Gibraltar angekommen wollen wir uns erholen, günstig tanken (derzeit ~1€/lt.) und dann weiter nach Cartagena. Dort wollen wir Lars, den Eigner der LADY ANN besuchen, wenn er Zeit hat. Wir haben Lars und seine LADY ANN in A Coruna kennen gelernt. Von Cartagena planen wir Mallorca anzulaufen. Nach einem weiteren kurzen „Erholungs-Stop“ geht’s dann direkt in Richtung Tropea. In der Marina von Tropea wollen wir die AZZURRO und die FRECHDACHS treffen. Beide haben dort überwintert und warten bereits auf uns. Geduld ist eine Tugend der Segler. Geduldige Skipper - so sagt man - haben immer guten Wind. Gemeinsam wollen wir dann auf den Spuren von Odysseus durch die Strasse von Messina nach Griechenland um dort erneut die „Entdeckung der Langsamkeit“ zu feiern. Übrigens ein lesenwertes Buch !

Ich will mit ?!

Auf den oben beschriebenen Abschnitten liegen grosse Strecken vor uns. Da wir keine „Dieselverbrennungs-Aktion“ betreiben wollen, sind wir natürlich sehr auf Winde und Wellen angewiesen. Nicht immer sieht die Wetterprognose allerdings so gut aus wie im obigen Bild.

Einem Mitsegeln auf der BELUGA steht im Prinzip nichts im Wege. Allerdings solltest Du sehr flexibel sein. Unsere Wettervorhersage hat einen Zeitraum von max. 10 Tagen. Je weiter in der Zukunft, desto unsicherer ist die Vorhersage in Bezug auf den Tag des Eintreffens. Wir wollen Dir daher nicht bereits Monate vorher den Mund wässrig machen, um dann nicht vor Ort sein zu können oder nicht loszukommen. Solltest Du Dich also mit dem Gedanken tragen mitzusegeln, dann setze Dich telefonisch/per Mail mit uns in Verbindung, was bereits einige Freunde der BELUGA getan haben.

Unsere Idee: Du meldest Dich bei uns und teilst uns mit an welcher Etappe Du interesse hättest. Wir melden uns dann wenn wir am geplanten Etappenziel angekommen sind und können Dir mit max. einer Woche Vorlauf sagen, wann und wo es weitergehen wird. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob das bei Dir hinhaut oder eben nicht. Keine Sorge um uns, Sabine und ich sind zwischenzeitlich gut eingespielt und schaffen es auch zu zweit :-))

In Griechenland angekommen wird’s dann wieder deutlich planbarer und relaxter zugehen. Vielleicht überlegst Du Dir auch einfach zu warten bis wir dort sind und erkundest mit uns gemeinsam die griechischen Inseln und deren Geschichte. Davon gibt’s reichlich ! Im Gegensatz zu den Kanaren sind die griechischen Inseln wesentlich zahlreicher und näher beieinander. Dort ist in einer Woche auch mal was zu machen.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 20 Dezember 2023 09:31

Weihnacht am Bodensee

Wie zuletzt beschrieben, sind wir aktuell in Deutschland. Am Bodensee. Einerseits geniessen wir die Kälte, da wir diese Temperaturen seit mehr als 2 Jahren nicht mehr erlebt hatten … und ganz ehrlich: Uns hat die jahreszeitliche Abwechslung der Temperaturen so manches mal gefehlt. Mag blöd klingen, aber zwei Jahre und 6 Monate ausschließlich mit Sonne und nie unter 20°C ist eher langweilig. Das deutsche Sch..wetter haben wir daher schon ein wenig vermisst. Noch schöner wäre aus unserer Sicht viel Schnee. Das mögen Autofahrer allerdings ganz anders sehen.

Auf den umliegenden Weihnachtsmärkten haben wir uns mit vielen Freunden getroffen. Spätestens mit kalten Füssen und Fingern revidieren wir die obigen Aussagen. Trotz ausreichender Glühwein Versorgung zur inneren Erwärmung. Spätestens seit wir schlotternd auf einem zugigen Bahngleis auf unseren Zug warten durften, hätten wir dann doch langweilige Hitze vor abwechslungs­reichem Schlotterwetter bevorzugt. Eine Konstante im deutschen Alltag erscheint uns die Bahn. Auf die ist eben Verlass: Mit unfehlbarer Sicherheit sind die Züge noch immer unpünktlich, unzuverlässig und verdreckt. Das scheint uns auch den respektablen Preis zu rechtfertigen? Nach dem Motto: „Wenn schon nix geht, dann wenigstens zu überhöhten Preisen“. Eine echte Alternative zum Auto ?!? Beispiel: Für die Fahrt ins 10km entfernte Friedrichshafen dürfen wir 3,80€ spenden. Der Zug at 10 Minuten Verspätung, weil das Bahnpersonal nicht rechtzeitig erschien. Im Vergleich: Für die Fahrt von Radazul (Teneriffa) ins 10km entfernte Santa Cruz zahlten wir 1,40€ für einen sauberen, klimatisierten und sehr pünktlichen Bus ! Einheimische zahlen übrigens nur 25% des Preises. Da soll noch mal einer was gegen die Spanier sagen. Wie Herr Spahn bereits vor Jahren bemerkte: „Deutschland ist einmalig in Europa und in den meisten Dingen ganz weit vorne“ er hatte Recht.

Wir geniessen es, im Kreise der Familie Weihnachten zu verbringen. Sabine ist mit Enkeln beschäftigt und ich kann endlich mal ne größere Menge Menschen bekochen. Wir fühlen uns sehr wohl hier am Bodensee und freuen uns auf die Weihnachtszeit mit der gesamten Familie. Endlich mal wieder alle beieinander! Das mit dem vielen „Essen gehen“ reduzieren wir auf ein sinnvolles Minimum. Uns scheinen die Wirte zumindest die erhöhte Mehrwertsteuer sicherheitshalber schon vorab aufgeschlagen zu haben – mindestens einmal, wenn nicht häufiger. Deutschland scheint in den 2 ½ Jahren unserer Abwesenheit ziemlich „wertvoll“ geworden zu sein.

Wir freuen uns sehr auf unser Routing im neuen Jahr. Sobald sich ein geeignetes Wetterfenster öffnet werden wir uns auf den Weg ins Mittelmeer machen. Von Gibraltar geht’s dann in längeren Etappen weiter. Nachdem wir das nördliche Mittelmeer bereits kennen, wollen wir über Mallorca die Südspitze Sardiniens und danach Tropea anlaufen. Dort treffen wir eine Gruppe alter Bekannter, die dort auf uns warten. Gemeinsam gehts durch die beiden mythologischen Ungeheuer Skylla und Charybdis (Straße von Messina) ins Ionische Meer oder auf den Peloponnes nach Griechenland. Die gesamte Strecke wird über 2000NM und ca. 20 Seetage bedeuten. Unser Vorsatz ist, spätestens im Juni Griechenland erreicht zu haben. Als Kykladen-Fans wollen wir die griechische Inselwelt erkunden. Vor allem den N-Teil Griechenlands kennen wir noch gar nicht. Dieser steht daher auf dem Plan weit oben. Wer immer uns besuchen will: Wie gehabt, jederzeit gerne ! Als Mitsegler, wie als „Badegast“ seit ihr immer willkommen. Ruft uns einfach unter der bekannten Nummer an, oder sendet uns eine Mail !

Wir wünschen allen Freunden, Mitseglern und Lesern eine wunderschöne besinnliche Weihnacht und einen gesunden Rutsch ins neue Jahr 2024. Lasst es Euch gut gehen !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 06 Dezember 2023 17:09

Winter auf den Kanaren

In den letzten Wochen meldete sich der Winter in Deutschland zurück. Viel Schnee und viel Kälte verdanken die Deutschen der sog. 5b Wetterlage. Diese brachte viel kalte Luft aus dem Norden in den Süden Europas.

Auch wir bemerken deutlich kälteres Wetter als im letzten Jahr. Nachdem wir Mitte Oktober noch über 40°C erleben durften haben wir zwischenzeitlich „nur noch“ 20°C. Nachts teilweise auch darunter. Kanarischer Winter eben. Die letzten Tage dann auch mit viel und heftigem Regen. Doch bevor wir in den „Jingle Bells“ Modus verfallen, konnten wir noch Freunde an Bord empfangen.

Leider nur für 5 Tage. Da schied alles was segeln betrifft aus, da die Abstände in benachbarte Gomera oder nach El Hiero alleine mindestens 2 Segeltage bedeuten würden. Da bleibt dann leider nicht allzu viel Zeit für diese wunderschöne Isla Bonita übrig. Also machen wir uns per Auto auf den Weg die Sehenswürdigkeiten von La Palma zu bestaunen. Einige Bilder seht ihr in unserem Blog und Ende des Monats alle Bilder im „Verklicker des Monats Dezember“.

Aktuell sind wir in Vorbereitung auf Weihnachten in Deutschland. Ab Mitte Dezember bis Anfang Januar werden wir am Bodensee im Kreise der Familie verbringen. Unsere Heimat, die BELUGA, müssen wir zurücklassen. Wir wissen sie aber in besten Händen. Die Marina-Administration ist sehr freundlich und aufmerksam. Sie werden sicher liebenswert und aufmerksam für unsere BELUGA sorgen.

Während sich auf den Kanaren alle Yachties auf eine Atlantiküberquerung vorbereiten, sind wir in Vorbereitungen für unsere Routing von den Kanaren in Richtung Griechenland. Nachdem im Mittelmeer die Marinas ab Anfang Mai nahezu unbezahlbar sind, wollen wir spätestens Mitte nächsten Jahres in Griechenland ankommen. Auf dieser Strecken müssen wir (zumindest bis Gibraltar) sehr genau passende Wettersituationen abpassen. Sind bei uns Mitsegler sehr willkommen und Du drüber nachdenkst mitzusegeln, solltest Du ein großes Maß an Spontanität mitbringen. Warum ? Auf der Strecke zwischen Kanaren und Gibraltar herrscht vorwiegend Wind aus NE. Gerne auch mal mit über 3 Meter Wellenhöhen. Da wir genau in diese Richtung fahren müssen ist NE Wind keine gute Idee. Das wollen wir uns und der BELUGA nicht antun. Wir beobachten das Wetter und können dann mit einem Vorlauf von max. 2-4 Tagen die Abfahrt voraussehen.

Wir wollen, wetterabhängig, entweder über Madeira oder über Lanzarote direkt nach Gibraltar segeln. Egal, welche der beiden Alternativen eintritt, wir haben eine Strecke von ca. 800NM zwischen den Kanaren und zusätzlich eine Zone bissiger Orcas vor Gibraltar vor uns. Von dort wird es dann in größeren Schlägen bis Tropea gehen. Dort warten Freunde von der AZZURO auf uns. Gemeinsam geht’s durch die Straße von Messina und ins Ionische Meer. Wir werden den Peloponnes umrunden, unklar derzeit ob durch den Korinthen-Kanal oder südlich umfahren. In Summe sprechen wir auch bei diesem Routing von knapp 2000NM. Ähnlich weit wie die geplante Querung des Atlantik bis Brasilien.

Soweit zu unserer Planung für 2024. In jedem Fall werden wir im nächsten Jahr wesentlich mehr unterwegs sein, als wir im letzten Jahr unterwegs waren. Das verspricht Euch sehr viele schöne Bilder !

Genug geschrieben, nun müssen Sabine und ich uns aufmachen ein Weihnachtsbier im T-Shirt und kurzen Hosen zu geniessen - solange das noch geht. Geht grad noch so: Es hat aktuell nur 22°C in Santa Cruz de La Palma. Ein Jäckchen ist im Rucksack - für alle Fälle :-)) In Deutschland warten die Daunenjacken auf uns !

Wir wünschen allen Freunden, Mitseglern und Lesern eine wunderschöne besinnliche Weihnacht.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 10 November 2023 16:31

Zeit für Stress und Hektik ?

Aktuell ist die Zeit für diverse Transatlantik Rennen. Unter anderem hatten wir bereits über die Minitransat berichtet, welche im Oktober bei uns in der Marina lag. Die Minitransat besteht aus 6,5mtr langen Segelbooten, mit einer Person besetzt und keine Kommunikation erlaubt. Einzig UKW (Reichweite max 30NM) ist aus Sicherheitsgründen erlaubt. Diese Flotte verliess uns am 28.10.2023 und wird in den nächsten Tagen in Guadalupe ankommen.

In den letzten Tagen fegten diverse Sturmtiefs über den Nordatlantik, was die Veranstalter der Transat Jacques Vabre vernünftigerweise zu eine r Startverzögerung einiger Wertungsklassen zwang. Einzig die Klasse der ULTIMs durften planmässig los. Das sind allerdings „Renngeschoße“ der besonderen Art. Ich verlinke Dir ein Video dieser Rakten. Mit über 40kn konnten diese Geräte dem Sturm noch locker entfliehen. Diese unlimiterten Trimamarane machen ca. 600-800NM pro 24h (die BELUGA ist staolz auf 120-14NM). Allerdings ist bei uns das Bier im Kühlschrank immer mehr und kälter vorhanden :-))

Die CLASS40 und die IMOCAs mussten warten bis das Gröbste vorbei war. Diese Klasse sollte in Le Havre bzw. in Lorient starten. Das bedeutet, dass die erste Etappe durch die Biskaya führt. Diese hatte die letzten Tage Wellenhöhen über 12mtr gemeldet und an Land auch mit über 20mtr dokumentiert. Das war dann doch zuviel … viel zuviel.

Die Class40 ist eine Segelyacht-Konstruktionsklasse und wird vor allem bei Küsten- und Transatlantikrennen und auch bei Weltregatten, eingesetzt. Die Schiffe sind 40 Fuß (enspricht 12 mtr) lang, haben eine Breite von max. 4,5mtr (die BELUGA hat bei knapp 16mtr Länge eine Breite von 4,6mtr) einen Tiefgang von 3mtr und wiegen ca. 4,5to (die BELUGA wiegt 22to). Die Class40 gilt als Einsteigerklasse für angehende Hochsee Rennsegler. Bei den CLASS40 fährt ein deutsches Team mit Lennart Burke und Melwin Fink. Beide bereits einschlägig bekannt in der deutschen Hochsee-Regatta Szene. Die beiden werden u.a. auch von TransOcean gefördert. Ihr Schiff heißt „SIGN FOR COM“ und die aktuelle Platzierung erfahrt ihr hier.

Daneben fährt in der IMOCA Klasse. Die International Monohull Open Class Association (IMOCA) ist eine 1991 gegründete Vereinigung mit Sitz in Paris, die sich an der Organisation von Regatten und Segelweltmeisterschaften wie der Vendée_Globe beteiligt. Die IMOCA stellte die verbindlichen Regeln für die in Hochseerennen verbreitete Bootsklasse der Einrumpfboote von 60 Fuß (ca. 18,29 Meter) Länge auf; diese Boote werden als Open 60 oder auch als „IMOCA 60“ bezeichnet. Hier fährt der derzeit in Deutschland bejubelte Boris Hermann mit. Der Rest des Feldes besteht zum allergrößten Teil aus Franzosen. Diese Bootsklasse ist für Hochsee und Weltumsegelung-Regatten geplant und gezeichnet. Die aktuell Plazierung von Boris Herrmann findest Du hier.

An Bord der BELUGA herrscht aktuell keine Rennstimmung oder Hektik. Bei uns gilt: Stress machen ist verboten ! Allerdings haben wir die 1000 kleinen Aufgaben, welche übers vergangene Jahr so erkannt wurden auf Santa Cruz de La Palma verschoben. Nun sind wir da und arbeiten diese 1000 Dinge ab. Von A, wie Abwasserleitungen reinigen über E, wie Einbruchsschutz bis Z, wie Zusammenpacken der Kleinigkeiten, welche sich ansammelten und viel Platz wegnehmen. Auch kümmern sich einige „Mitarbeiter“ der Marina um unser Unterwasserschiff. Sie halten dieses in gefräßiger Stille sauber, wie ihr den Bildern entnehmen könnt.

Das alles arbeiten wir in der gewohnten „Bordhektik“ ab: Frühstück bis 12:00 dann Arbeiten und ab ca. 16:00 auf nen Kaffee oder ein Bierchen in die Stadt. Eine der wichtigsten Fragen an Bord der BELUGA „Was gibt’s heute Abend zu Essen ?“. Wir nennen dies zwischenzeitlich die „Frage des Tages“. An manchen Tagen stellt sich diese Frage bereits beim Frühstück. Wenn das nicht mal „zermürbender Stress“ ist. So ist das Leben an Bord halt nun mal: Hart und entbehrungsreich !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Donnerstag, 29 Februar 2024 00:00

Verklicker des Monats Februar 2024

Impressionen im Februar 2024

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Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)

Samstag, 04 November 2023 08:29

Neues Crewmitglied an Bord

Beim Start unserer Tour haben wir uns ein Iridium-System angeschafft. Eigentlich wollten wir unterwegs „nur“ Wetter abholen. Bei Iridium benötigt man hierfür eine Hardware zum Telefonieren und ein angeschlossenes Modem. Nach Anschaffung und Einrichtung des Iridium Telefons und Modems haben wir uns einen Wetterbericht von der Wetterwelt zusenden lassen. Wir musstem hierfür eine spezielle Iridium-Mailadresse einrichten. Für besseren Empfang installierten wir eine Iridium Antenne auf dem Pilothouse. Die Hardware hatten wir gebraucht erworben und so ca. 1000€ dafür bezahlt. Ein üblicher Preis. Die günstigste Variante war ein Jahresvertrag bei Iridium mit knapp über 700€ mit 600 Freiminuten.

Alles eingebaut und getestet. Der Wetterdownload wurde bei guter Empfangsqualität mit 2400 Bit/s (kein Schreibfehler: Bit/s) ausgeführt und dauerte für das etwas über 300kb großes File dementsprechend mit An- und Abmelden etc circa 5 Minuten. Ähnlich grosse Files dauern bei etwas schlechteren Empfangsbedingungen auch gerne mal 15 Minuten. Ich war beeindruckt .. jede „hauseigene Brieftaube“ schien mir schneller. Ich fühle mich an Zeiten der Akkustik-koppler erinnert. An Dinge wie Whatsapp oder Internet surfen ist hierbei nicht zu denken.

Die ausgereifte Technik der 60er Jahre scheint sich immer noch ausreichend zu verkaufen … und wie das bei Oldtimern üblich ist, auch nicht ganz günstig in Anschaffung und Betrieb. Aber wenns halt nicht anderes gibt ? Dann nimmt man was man kriegen kann.Wir hatten und daher entschlossen die Iridium Installation aktuell erst mal zu belassen und still zu legen. Verursacht dann zumindest keine Kosten.

Wir haben uns als Alternative dann lokale LTE Karten gekauft. Bereits in Vigo haben wir uns bei Vodafone für 20€/Mon 120Gb Volumen eingekauft. Das Ganze prepaid. Kein Vertrag notwendig, somit auch kein Wohnsitz in Spanien und muss monatlich neu bezahlt werden. 120GB für 20€ bleibt für das „führende Land Europas“ selbst beim besten Provider Deutschlands ein Traum ! In Portugal gabs bei NOS für 5€/Mon sogar unbegrenztes Volumen. Allerdings nur jeweils einen Monat und nicht verlängerbar. Also jeden Monat eine NOS Filiale suchen und eine neue Karte kaufen. Fanden wir eher mühsam.

Seit den Kanaren nutzen wir sehr häufig die kostenfreien WiFi Zugänge der Marinas – wenn vorhanden. Teilweise sehr gut und schnell, teils aber auch anders erlebt. Die Marina Santa Cruz de Teneriffe will 5€/Tag, was unser Stegnachbar in Anspruch nahm, um festzustellen, dass er an seinem Liegeplatz keinen ausreichenden Empfang hat. Gerne schauen wir mit unserem PrimeStick auch mal deutsche Nachrichten … speziell die Wetterberichte. Anmerkung: Wie das hämische Grinsen beim Thema Wetter in Ralphs Gesicht kommt, bleibt unerklärlich.

Einmal beim TV eingeschlafen, sind die Gbs über Nacht weg. Sind die 120Gb des Monats aufgebraucht, müssten wir uns eine zusätzliche Karte kaufen oder „Digital Detox“ betreiben. Nach langer Überlegung hat uns die Marina von Santa Cruz das entscheidende Argument geliefert, weshalb auch wir über Alternativen nachgedacht haben: Die „Brieftauben-Geschwindigkeit“ des Marina WiFi ! Auch im Hinblick auf die Planung für 2024. In Griechendland und auf dem Weg dahin sind Marina-Wifis eher nicht vorhanden.

Während der Anwesenheit der Minitransat Flotte war an Internet nicht zu denken. So haben wir uns am 21.10. 2023 im Starlink Portal bei SpaceX eine Antenne bestellt. Einsatzort und Lieferadresse: Marina Santa Cruz de La Palma. Wir waren ausgesprochen geplättet festzustellen, das die Lieferung am Freitag, dem 27.10. bereits beim Hafenmeister im Büro liegt.

Die Inbetriebnahme ist was für Linkshänder oder NixBlickse. Es sind 2 Teile, ein Router und die Antenne. Alles mit unverwechselbaren Steckern. Alles zusammen pinnen, die Antenne mit möglichst freier Sicht zum Himmel aufstellen und Stecker in die Steckdose. Keine 3 Minuten später hatten wir Internetzugang.

Bei unserem Geschwindigkeitstest trauten wir unseren Augen nicht: Von 2,4Mbit/s (Iridium) steigern wir uns auf über 240 Mbit/s, eine Verhundertfachung und mehr ! Das Ganze als Flatrate, d.h, ohne Volumenlimit. Was seit den 60ern wohl alles möglich ist :-) Offensichtlich haben manche Unternehmen den Trend verpennt? Andere eher nicht ! Oder handelt es sich um staatliche Einrichtungen ? ... siehe Faxgerät :-)

Auch mussten wir in den letzten Tagen mit allen Mühen unser neues Crewmitglied namens „Dishy“ fleißig testen. Über 150GB in 7 Tagen! Da muss man sich echt ran halten und kommt keine Minute zur Ruhe :-) Echt hart und entbehrungsreich, unser Leben aus See ! Schluchz, ... aber der allabendliche deutsche Wetterbericht entschädigt für all die "Mühe" !

Derzeit wird Starlink in unser Bordnetz integriert. Wir suchen aktuell noch nach dem besten Installationsort, denn Starlink ist auch auf See nutzbar und bietet so ganz neue Möglichkeiten. Allerdings ist das Volumen auf See dann nicht mehr unbegrenzt. Bei Limitüberschreitung kostet das GB dann über 2€. Da sind wir wieder bei unserem Wetterbericht von Iridium. Der oben erwähnte Download dauerte mit Starlink übrigens keine 2 Sekunden. Daher werden wir auf See nach dem Motto „Reduce to the Maximum“ verfahren. An Land bzw. in oder in der Nähe von Marinas ist dann wieder der „Landtarif“ aktiv und somit ohne Limit. In Summe kostet uns Starlink aktuell knapp 10% mehr als unsere bisherige Lösung. Aufgrund der Internetgeschwindigkeit und des Zugangs können wir unsere Smartphones nun auf Minimum bzw. Prepaid stellen. Danach sind wir günstiger dran als bislang.

Fazit: Wir haben unser „Dishy“ adoptiert. Es ist unser neues Crewmitglied ! Welcome on Board „Dishy“.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

 



Sonntag, 29 Oktober 2023 18:11

Sturmgebrus und grosse Hektik

Der Herbst scheint Europa fest im Griff zu haben. Ein Sturmtief jagt das nächste. Anscheinend haben die Tiefs sehr viel Spaß (oder warme Luft als Nahrung) dabei. Kaum wirds über der Landmasse ein wenig kühler werden die Tiefs ein wenig inkontinent und können ihr Wasser nicht mehr halten.

Unsere monatelange Begleitung, die VOYAGE liegt derzeit an der portugiesischen Küste und kommt wegen Wellenhöhen von 5mtr und weit mehr nicht weg. Zutreffenderweise liegt die VOYAGE in Nazare, einem Ort, der unter Surfern für seine meterhohen Wellen bekannt ist. Wir hatten im Oktober 2022 hierüber berichtet. Nun geht das Sturmgebrus aber zwischenzeitlich seit ca. 3 Wochen. Ein Auslaufen in Richtung Madeira ist der VOYAGE daher nicht möglich. Skipper Jochem berichtete von Wellenbergen mit über 7mtr vor der Marina. Da möchte man nicht „mitspielen“ …

Eine uns häufig gestellte Frage ist „Wie schlimm sind denn die Stürme bei Euch auf den Kanaren ?“ Wir lassen die Bilder sprechen. Nur soviel: Als die Minitransat am 8ten Oktober hier ankam, musste die zweite Hälfte der Racer bei unter einem Knoten Geschwindigkeit stundenlang vor dem Ziel dümpeln. No Winds !

Bis kurz vor den Kanaren war das Feld noch halbwegs kompakt. Die 6,5mtr langen Racer rechnen mit 10kn Durchschnittsgeschwindigkeit bei normalen Winden. Machen also ca. 240NM pro Tag. Das Feld war bis kurz vor der Ankunft der ersten Boote über max. 70NM gestreckt. Die letzten Boote kamen dennoch erst 2 Tage, statt weniger Stunden später an.

Grandioser Abschluss: Das Ziel sichtbar vor Augen, die Geschwindigkeit lässt Dich aber kaum näher kommen, da alle 6 Stunden (bei ablaufendem Wasser) dein Boot wieder ein wenig im Rückwärtsgang unterwegs ist. Daher gilt den Racern meine volle Hochachtung für diese Nervenleistung. Ich hätte wahrscheinlich ein Paddel raus geholt :-) oder wäre Baden gegangen um mein Boot zu schieben :-))

Heute, am 28.10.2023 - ca. 20 Tage später – ist der Start zur 2ten Etappe. Ihr könnt die Mädels und Jungs auf dem folgenden Link verfolgen. Es herrscht die letzten Tage grosse Hektik im Hafen. Letzte Checks, die Officals prüfen die Ausrüstung, der Zoll klariert die Matadoren aus und zu guter Letzt schleppen einige noch Trinkwasser an Bord.

Die 2te und letzte Etappe bedeutet ca. 2500NM mit einer 6,5mtr langen „High Performance Renn-Semmel“ von La Palma nach Guadeloupe in der Karibik zu segeln. In einigen Gesprächen mit den Mädels und Jungs erfuhr ich, dass hierfür etwas mehr als 20 Tage geplant sind. Dafür bunkern die Herrschaften 40-60ltr Trinkwasser und ein wenig "leichte" Nahrung. Wobei „leicht“ nicht im ernährungstechnischen Sinn verstanden wird, sondern in Gewicht gemessen wird. Die Boote wiegen zwischen 700-900kg und werden Einhand (1 Person) gesegelt. Die Skipper müssen mindesten 90kg und max. 250kg mitnehmen. Und das incl. Wasser, Kleidung, Essen, Segel, und Ausrüstung. Da gewinnt „leichte“ Nahrung eine etwas andere Bedeutung.

Wie eben erwähnt ist seit Tagen geschäftige Hektik. Die Skipper trainieren ihren Schlafrythmus (max. 30 Minuten am Stück). Daher herrscht die gesamte Nacht Leben auf dem Steg.

Wir trinken ein oder zwei Viertel Wein mehr, dann klappt das auch mit unserem Schlaf. Bei uns bedeutet das max. 10 Stunden am Stück :-)) und wenns mal mehr wird, ist's auch nicht schlimm.

Heute morgen gegen 10:00 werden die Boote aus dem Hafen geschleppt (sie haben keinen Motor) damit sie sich ab der Hafeneinfahrt mit Segeln zum Start bewegen können. Dieser ist um 14:00. Leider sehr weit draußen vor Santa Cruz. So sind die Bilder eher mit kleinen Seglern zu sehen, den Teide von Teneriffa im Hintergrund. Wind ? Fehlanzeige ! Die insgesamt 90 Boote bewegen sich mit knapp über einem Knoten Geschwindigkeit in Richtung Süden.

Wir wünschen den Mädels und Jungs auf jeden Fall eine gute Überfahrt und „Fair Winds“. Bei diesen Verhältnissen zeigt sich, wer Wetterkenntnisse mit seglerischen Fähigkeiten und guter Taktik kombinieren kann. Jede Art der Kommunikation mit der Außenwelt, z.B. Wetterberatung, ist bei der Minitransat verboten.

Ich hoffe ihr könnt die Bilder geniessen und bekommt in Eurem stürmisch-kalten Deutschland ein wenig Fernweh.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 20 Oktober 2023 14:22

Heute geht’s wohl rund …

Calm Sea never made experienced sailors“ so zumindest lautet ein geflügeltes Wort. Andererseits sagt man auch „Geduldiger Skipper hat immer guten Wind“ und guter Wind ist nicht immer gleichbedeutend mit viel Wind. Zuviel ist eben auch für Segler schnell zu viel.

Sicherlich hat auch der letzte Deutsche mitbekommen, dass das wunderschöne Oktoberwetter umgeschlagen hat. Die Ostsee meldet „Jahrhundert-Sturmflut“. Der Grund für diesen Wetterwandel in Deutschland reicht jedoch von Island bis zu den Kanaren. Es handelt sich um 3 aufeinander-folgende Tiefdruckgebiete. Einige davon hatten „Hurrikan-Potential“ und treffen nun abgeschwächt auf Europa. Abgeschwächt ???

JA, abgeschwächt. Deren Auswirkung auf See könnt ihr den Wetterkarten (http://windy.com) links und rechts entnehmen. Die eine Karte sagt 8mtr Welle, die andere knapp 40kn Wind. In Böen sogar über Orkanstärke.

Deutlich abgeschwächter kommt das Ganze hier auf La Palma an. Wir haben Windböen von 15-20kn, was noch gut segelbar wäre. Jedoch werden die Wellenhöhen auf den Kanaren teilweise mit über 4mtr angegeben. In der Beschleunigungszone zwischen Teneriffa und Gomera, sowie zwischen Teneriffa und Gran Canaria werden deutlich höhere Wind- und Wellenangaben gemacht.

Fazit: Deutschland, ihr seit nicht alleine betroffen ! Dieses Wetterphänomen trifft alle Menschen von Island bis zu den Kanaren ! Auch hier auf La Palma ist eine deutliche Abkühlung zu spüren. Endlich ! Wir hatten bis vor wenigen Tagen um die 40°C Lufttemperatur und nahezu keinen Wind. Das macht den Tagesablauf ein wenig mühsam. Nach der Dusche bist du innerhalb weniger Minuten erneut nassgeschwitzt. Nach der aktuellen „Abkühlung“ reden wir von ca. 30°C und leicht darunter. Nicht mehr so unerträglich ! Daher das ENDLICH !

In einer Woche starten die Minitransats zu ihrer zweiten Etappe. Von Santa Cruz de la Palma in die Karibik. 2500NM ohne Kommunikation mit der Außenwelt (ist nicht erlaubt) auf sich gestellt. Wir haben uns mit einigen der Skipper unterhalten. Die freuen sich alle schon sehr drauf. Viele sehen ihre Teilnahme als Empfehlung für die Vendee Globe – ja nach Ergebnis in der Abschlusswertung. Die Skipper rechnen mit 10-15 Tagen für diese Strecke und nehmen daher nicht mehr als 60ltr Trinkwasser mit. Gewicht sparen ! Auch so kann man segeln … muss es aber nicht. Wir haben uns die 6,5mtr langen Renn-Semmeln angeschaut und sind froh unser segelndes Wohnmobil namens BELUGA zu haben. Geht doch nichts über ein kaltes Bier und lecker Essen.

Wir haben unsere BELUGA auf jeden Fall von Anfang an gut vertäut und können das Treiben im Hafen geniessen. Dank unserer Ruckdämpfer sind die Schiffsbewegungen der BELUGA auch sehr moderat. Ein segelndes Wohnmobil eben, kein Rennpferd. Einige Eindrücke aus unserer Marina lege ich Euch diesem Blog bei, den Rest der Bilder findet ihr im Oktober-Verklicker ab 1ten November.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 15 Oktober 2023 07:22

Falschparker oder Wohraumverdichtung ?

Liegeplatz Verdichtung …

In unserer Marina ist bekanntermaßen die Minitransat zu Gast. Das sind insgesamt 90 Teilnehmer- und ca. 20 Begleitboote. Wegen Platzmangel in der Marina müssen die Minitransat Schiffe nun hochkant liegen. Hier seht ihr auf den Foto den ersten, welcher seine Position einnimmt.




Spaß beiseite ! Das beiliegende Foto zeigt weder ein Schiff welches hochkant parkt, auch will der Skipper nicht zwischen der BELUGA und unseren dänischen Nachbarn einparken … er muss Reparaturen am oberen Ende des Masts (Masttop) durchführen. Um besser an das obere Ende des Mastes zu kommen, hat er seinen Mini einfach gekippt, statt hochzuklettern. Die Reparaturen kann er so von der Pier aus durchführen, statt stundenlang im Bootsmannstuhl am Mast zu hängen. Für solche Bedingungen sind diese Minis gebaut. Da es sich hierbei um einen Proto handelt, hat er im Vergleich zur Serie ein paar Extras. Zum Beispiel einen Schwenkkiel, den er soweit zur Seite schwenken kann, dass sein Mini erhebliche Schlagseite zu haben scheint. Danach mittels Leine eine Verbindung zwischen dem Masttop und der Pier herstellen und viel Kraft aufwenden um den Mini zu kippen und in Position zu bringen.

Wir sind ihm einige wenige Male zu Hand gegangen und konnten ihm helfen. Bei dieser Gelegenheit stellt sich heraus, dass der Skipper nicht nur fließend Englisch und Französisch spricht, sondern auch Deutsch. Seine Oma kam wohl Anfang der 20ten Jahrhundert aus Lindau am Bodensee, so erzählt er uns. Nachdem wir uns als Bodensee-Schwaben outen, war der Bann gebrochen. Seine Reparatur dauerte bis zum späten Abend. Dann hörten wir einen lauten Knall und der Mini stand wieder aufrecht.

Das die Aktion sehr einfach aussah beschliessen wir, das auf die gleiche Art und Weise bei der BELUGA zu versuchen :-)) Unser schottischer Skipper beglückwünscht uns zu dieser Idee und meinte schmunzelnd "Good Luck". Warum wohl schmunzelnd ???

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 11 Oktober 2023 15:28

Wasser von oben …

Derzeit schwitzen wir ordentlich. Bei weit über 30°C ohne Luftbewegung. Da hilft nur von Schatten zu Schatten zu huschen. So beschliessen wir, am letzten Tag mit Mietwagen, zu einem Wasserfall im Wald zu fahren. Gute Entscheidung.

Es erwartet uns eine steile Zufahrt auf sehr schmalen Sträßchen Solche Straßen – oder sollte man besser von Wegen reden ? - sind sehr häufig auf La Palma. Aber entlang an schattigen Felsen und danach im Wald unter Bäumen ist das sehr erträglich. Angekommen in einem Märchenwald machen wir den kleinen Spaziergang zum Wasserfall. Traumhafte Kulisse ! War echt eine gute Idee. Ist nicht nur sehr schön sondern auch ein wenig kühler. Es scheint ein früherer Flusslauf gewesen zu sein. Zwischenzeitlich ist das wenige Wasser in Kanälen zu fließen Vermutlich für die Bewässerung der sehr zahlreichen Bananenplantagen.

Der Wasserfall ist recht verdeckt und versteckt, aber imposant ! Man hört ihn kurz nach dem Verlassen des Parkplatzes und erblickt ihn nach einem Fußmarsch von etwa zehn Minuten entlang einer Steilwand und ein paar kurzen Tunnels. Der gesamte Weg führt entlang in einer kühlenden und bewachsenen Schlucht. Für Abgehärtete ist ein Bad empfehlenswert. Wir sind nicht abgehärtet und zusätzlich Wasserscheu ... sonst wären wir ja Taucher statt Segler geworden :-)

Nach Ankunft am Auto bekommen wir eine „Kanarienvogel Show mit Rabe“. Die Vögel scheinen an Menschen gewohnt und fressen unsere harten Kekse aus der Hand.

Sabine wird schließlich vom Raben beim Einsteigen ins Auto gehindert. Der Rabe sitzt auf dem Autodach und „droht“ Sabine, das er lieber die Fenstergummis anknabbert. Einige Eindrücke packe ich diesem Blog bei, der Rest kommt dann im Oktober Verklicker.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 09 Oktober 2023 15:42

Das Salz in der Suppe

Unter Salzgewinnung versteht man die Entnahme bestimmter leicht löslicher Salze aus dem Vorkommen und deren Verfügbarmachung für die anschließende Aufbereitung. Überwiegend betrifft dies die Gewinnung eines nahezu ausschließlich aus Kochsalz (Natriumchlorid, NaCl) bestehenden Salzgemisches und dessen Aufbereitung zu Speisesalz.

Weltweit werden folgende drei Methoden für die Salzgewinnung genutzt: bergmännischer Abbau, Bohrlochsolung und Abscheidung aus salzhaltigen Oberflächengewässern.

Meersalz ist aus Salzwasser in Salzgärten oder durch andere Verfahren gewonnenes Salz. Entgegen seinem Namen wird Meersalz nicht immer aus Meerwasser abgeschieden, sondern kann auch dem Wasser von Salzseen, d. h. natürlich salzigen Binnengewässern, entstammen. Auf La Palma steht Meerwasser in üppiger Menge (der gesamte Atlantik) zur Verfügung. Im Süden der Insel La Palma befindet sich eine solche Saline. Sie produziert von April bis Oktober Salz aus dem Meer. Hier wird auch Fleur de Sel hergestellt. Fleur de Sel gehört zu den kostbarsten Salzen und wird von Gourmets weltweit zum Würzen von herzhaften sowie süßen Speisen verwendet. Es entsteht in aufwendiger Handarbeit und ist wegen seines feinen Geschmacks und dem unverwechselbaren Crunch sehr beliebt. Die Fleur de Sel Herkunft ist die Küste Südfrankreichs. Die Region Camargue gilt als Ursprung der exklusiven Salzblumen. Von hier stammt auch das berühmte Fleur de Sel Camargue. Heute gibt es weltweit einige dieser sogenannten Meerwassergärten, in denen die wertvollen Salzkristalle in bester Qualität gewonnen werden.

Die Salinen von Fuencaliente befinden sich auf der Südspitze der Insel La Palma und sind Becken zur Salzgewinnung. Sie liegen in der Gemeinde Fuencaliente de La Palma, direkt neben dem Leuchtturm Faro de Fuencaliente, an einem Ort, an dem alle für die Salzproduktion notwendigen Elemente zusammentreffen: mäßige Winde, geringe Niederschläge und eine hohe Zahl von Sonnenstunden pro Tag.

Sie umfassen eine Fläche von ca. 35.000 m² und gehören zum Naturdenkmal Los Volcanes de Teneguía. 1994 wurden sie zu einem Gebiet von wissenschaftlichem Interesse erklärt, weil sie ein Rastplatz für viele Zugvögel sind.

Fleur de Sel bezeichnet die Salzblumen am Rande der Becken. Ausschliesslich dort entstehen diese Salzblumen, welche mit grosser Sorgfalt angebaut und geerntet werden.

Das kan man sich auf FUENCLIENTE sehr plastisch anschauen. Begleitet von vielen netten Tierchen ist ein Spaziergang durch die Salzgärten sehr anschaulich aber auch anstrengend. Daher mussten wir uns natürlich ein kühles Bierchen zur Abkühlung gönnen. Begleitet von vielen, teils bunten Salamandern, wie ihr auf den Bildern sehen könnt.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph
mit Ruud von der PAULA



Montag, 09 Oktober 2023 14:10

Turm der Jünglinge

Roque de los Muchachos

Der Roque de los Muchachos (deutsch etwa Turm der Jünglinge) ist mit einer Höhe von 2.426 Metern die höchste Erhebung der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma.

Den höchsten Punkt bilden alte Vulkanschlote, die der Erosion von Wind und Wasser standgehalten haben. Zwischen 2.350 und 2.400 Metern Höhe befindet sich das Institutsgelände des Roque-de-los-Muchachos-Observatoriums. In der Nähe des Observatoriums verläuft eine Straße, die die West- und die Ostseite der Insel verbindet. Durch das Hochgebirgsklima ist diese Strecke stark durch Steinschlag gefährdet, der hauptsächlich durch schmelzendes Eis im Frühjahr entsteht.

Der Berg gehört zum Parque Nacional de la Caldera de Taburiente und bildet den nordwestlichen Rand der Caldera. Vom Roque de los Muchachos kann man die Nachbarinseln Teneriffa, El Hierro und La Gomera sehen.

Das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium ist zwischen 2350 und 2400 Metern Höhe eine Ansiedlung von Sternwarten am Hang des Roque de los Muchachos. Zusammen mit dem Teide-Observatorium auf Teneriffa bildet das ORM das European Northern Observatory.

Die astrophysikalischen Observatorien wurden 1985 eröffnet. Mehrere europäische Länder sind an der Anlage beteiligt, die eine der wichtigsten dieser Art weltweit ist. Ausschlaggebend für den Standort des Projektes waren die klimatischen Bedingungen auf der höchsten Erhebung von La Palma.

Das ORM beherbergt sowohl Nacht- als auch Sonnenteleskope und gilt als eines der größten Observatorien weltweit. Zurzeit sind etwa 170 Forschungsinstitute und 31 Staaten an den Instrumenten der ENO beteiligt.

Die internationale Beteiligung stieg seit 2012 stark an, nachdem die Regierung der Kanaren ein Glasfasernetz bereitstellte, das es erlaubt, die generierten Daten der Forschungsinstrumente schnell in alle beteiligten Länder zu übertragen.

Das ORM ist dabei neben dem Paranal-Observatorium in Chile Teil der Cherenkov Telescope Array (CTA), welches das weltweit größte Projekt zur Forschung an der Gammastrahlen-Astronomie ist. Vor allem die large-size Teleskope auf La Palma machen dieses Observatorium so besonders, denn diese sind auf Gammastrahlen im niedrigsten Energiebereich spezialisiert und schnell beweglich, was sie zu einem idealen Werkzeug zur Beobachtung vorübergehender Ereignisse im Universum machen. Die riesigen Teleskope ermöglichen es nicht nur, diese verschiedenen Quellen der Gammastrahlung zu untersuchen, sondern auch auf dem Kopf stehend im Spiegel zu erscheinen. Siehe Foto rechts !

Eine Szenerie auf dem Roque, welche an Star-Wars erinnert. Wir waren auf dem Roque zwischenzeitlich mehrfach. Ein jeder der Besuche war anders und zahlte sich aus. Am 8.10 waren wir erstmals Abends - gegen 20:00 - auf dem Roque. Im Tal erlebten wir knapp 40°C, beim Vulkan, kurz zuvor, auch einige Grade mehr. Hier erleben wir auf knapp 2500m Höhe nun 16°C und empfinden das als „saukalt“. Schnell Fotos machen und ab ins Auto um diesen kalten Ort zu verlassen.

Wir waren gegen 22:00 auf der BELUGA zurück. Autotüre auf „Ufff“ circa 38°C und gefühlte 120% Luftfeuchte. Drückende Luft. Nach einem typisch kanarischen RonMiel und einem Achtel Weißen war uns jedoch eher nach Bett als nach Roque ...

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

Montag, 09 Oktober 2023 14:07

Quelle der Hitze ...

… zumindest würden wir FUENCALIENTE auf diese Art übersetzen. Vulkane stehen auf La Palma – oder wie sie auch genannt wird: Isla bonita – ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten. Museen und oder Ausstellungen mit mehr oder weniger Informationsgehalt sind auf der Insel zu finden.

Wir besuchen das Museum des Vulkans San Antonio. Auf den ausgewiesenen Wegen kann man dann zur Caldera (Krater) des Vulkans wandern

Was uns allerdings mehr beeindruckt hat, war der Besuch auf dem Vulkan Tajogaite, welcher 2021 ausgebrochen war und in 2021 die Weltpresse beschäftigte. Mehr hierzu aber in einem eigenen BLogbeitrag.

Das Museum ist eine kurze Einführung, um Vulkanismus auf den Kanaren in Grundlagen zu verstehen. Die anschliessende Wanderung mit Erdbeben-Simulator ist eine lehrrreicher ca. 1h Spaziergang an welchem wir Euch auf diesem Wege teilhaben lassen

 

 

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 06 Oktober 2023 10:54

Es geht wohl auch schneller ...

… als mit der BELUGA :-))

Seit dem 3.10. 2023 trudeln hier die Teilnehmer der Minitransat über einen Zeitraum von ca. einer Woche Tag und Nacht ein. Jeder der hier ankommt wird von einer frenetischen Gruppe mit maximalem Getöse und Beifall begrüßt. Da diese Begrüßung auch gerne mal morgens um 04:00 stattfindet sind wir ganz glücklich, dass es sich nur um eine eher kleine Gruppe handelt :-) Diese Gruppe wird jedoch immer größer, da jeder Skipper welcher bereits im Hafen liegt, seine neu ankommenden Kollegen begrüßt. Da die Skipper für die Minitransat ohnehin gelernt haben in 20 Minuten Etappen zu schlafen sind immer alle da. Ein toller Zusammenhalt unter den Skippern ! Alle schlafen mit UKW Funkgerät. Wird der Zieldurchgang eines Minis verkündet sind alle da. Jubelnd und helfen wo immer sie können. Da scheint es keine Grenzen – weder über Nationen noch andere zu geben. Im Rennen harter aber fairer Gegner, im Hafen Buddy und Freund. Soll sollte das auch bei anderen sein !

Was ist nun die Minitransat ?

Die Minitransat ist ein Segelrennen, welches von Sables d'Olonne in der französischen Biskaya beginnend im ersten Etappe nach Santa Cruz de La Palma führt. Die Schiffe mit dem Namen "Mini 6.5" sind 6,5mtr lang und 3mtr breit. Es wird Einhand geseglt, das bedeutet: nur eine Person an Bord erlaubt. Auch ist eine Kommunikation mit der Aussenwelt nicht erlaubt. Das bedeutet keine Wetterberatung durch Meteorologen, was bei solchen Rennen gerne in Anspruch genommen wird. Hier eben nicht erlaubt ... alles muss man selber machen :-)) Der Erste der Ankömmlinge hatte 9 Tage und knapp 20 Stunden für diese Strecke benötigt und ist nun unser Nebenlieger. Ende des Monats starten die Minitransats dann zur zweiten und letzten Etappe nach Guadeloupe in die Karibik.

Die Gruppe startet in 2 Klassen: Den Protos und den Serie. Man sollte sich unter Proto nicht unbedingt ein Schiff vorstellen, was bis zur letzten technischen Möglichkeit ausgereizt ist. Einige der Schiffe werden als Proto gewertet, weil die Werften noch nicht das geforderte Minimum an Schiffen verkaufen konnten.

Selbst 2 der Minis längs aneinanderliegend sind kürzer als die BELUGA. Auch haben wir festgestellt, dass nicht nur unsere Pantry (Küche) größer ist :-)) sie ist auch ein wenig besser befüllt. Allerdings wäre die BELUGA selbst mit aller Hilfe durch Technik nicht in der Lage die 20+kn Geschwindigkeit der Minis zu erreichen.

Dieser nicht ganz ernst gemeinte Vergleich soll Dir zeigen welchen rudimentären Bedingungen diese Skipper über Wochen ausgesetzt sind. Allerdings machen alle das Ganze freiwillig und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich auch nur einer der Skipper Gedanken über diese Umstände macht.

Andererseits sagt der Bordcomputer der BELUGA, dass die Höchstgeschwindigkeit der BELUGA bis bei 23.5kn über Grund lag. Wasserski raus !
Diese Geschwindgkeit hatten wir im sog. "Alderney Race" auf dem Weg von Cherbourg nach Roscof erreicht. Allerdings herrscht dort bekanntermassen sehr viel Strömung. Unser Verdienst und der Verdienst der BELUGA war lediglich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Das scheint wohl geklappt zu haben sagt unser Bordcomputer.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 06 Oktober 2023 10:04

Willkommen auf La Palma

Nachdem wir nun viele Wochen vor Anker lagen, segeln wir nach La Palma. Start von Valle Gran Rey. Die Strecke von 40NM führt uns am 29.9.2023 über ca. 6 Stunden vorbei an der SW-Küste Gomeras zur SE-Küste La Palmas. Wir waren ja bereits in Juli hier und daher glauben wir zu wissen, was uns erwartet.

Mit der „Willkommensparty“ für uns haben wir allerdings nicht gerechnet. An unserem ersten Wochenende findet ein Motorsport Event direkt vor dem Hafen statt. Zunächst dachten wir, dass hier ein Rennen stattfindet. Da einige Fahrzeuge schon mal in Gegenrichtung der anderen unterwegs waren, gehen wir davon aus, dass dies wohl kein Rennen sein kann. Auf dem ansonsten als Parkplatz benutzten Gelände findet eine organisierte „Spritverbrennung“ statt. Viel Lärm der Motoren und Gestank nach verbranntem Gummi der Reifen. Die Fahrer der Fahrzeuge scheinen sehr viel Spaß zu haben, mit hohen Drehzahlen und ihren Reifen die Parkfläche zu tätowieren.

In Santa Cruz ist die Hauptstraße gesperrt. Dort stellen viele Autofreaks und -tuner ihre Fahrzeuge aus. Teilweise echte Kostbarkeiten ! Mit viel Liebe zum Detail werden scheinen die Fahrzeuge Innen und Außen getunt zu sein. Mal mit riesiger Soundanlage, teilweise mit poliertem Motorraum, mit Spaltleder bezogene Inneneinrichtung etc, etc. Alle Arten von Mobilität sind hier vertreten. Von getunten Autos über Motorräder für Groß und Klein, RC-Fahrzeuge, bis hin zu Gelände- und Sanitärfahrzeugen war alles zu finden.

Nicht zu vergessen bei unserer Aufzählung: Die Soundwettbewerbe ! Nacheinander waren die diversen Auspuffsounds der Autos und Motorräder zu hören. Die Aussteller jagten mit ihren abgestimmten Soundeinlagen die Einwohner von Santa Cruz regelrecht über den Platz. Mal röhrt ein Mustang aus voller Brust im Süden, dann ein Motorrad im Norden, gefolgt von einem soundgetunten Renault im Osten usw. usw.

Die grosse Aufgabe für uns: Dem Strom von Menschen rechtzeitig aus den Weg zu gehen !

Ihr solltet unseren Oktober Verklicker nicht verpassen. Dieser erscheint Ende Oktober. Sensationalle Bilder !

Doch das mit den Autos sollte nicht alles gewesen sind … mehr hierzu im nächsten Blog !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Donnerstag, 05 Oktober 2023 14:13

4 Wochen Gomera

August/September waren wir über 4 Wochen auf Gomera, unserer Lieblingsinsel ! Zuerst 10 Tage in der Marina San Sebastian, danach buchteln. Vor Anker in Playa Santiago. Sabine bezeichnet die Bucht von Playa Santiago nicht zu unrecht als die „Waschmaschine Gomeras“. Bei der Ankunft und Abfahrt der Fred. Olsen Fähren durften wir sogar den Schleudergang geniessen. Der Ort war sehr schön, der Ankerplatz recht unruhig. Daher beschlossen wir nach 3 Tagen bis Valle Gran Rey im SW Gomeras weiterzusegeln. Dort legten wir uns ebenfalls vor Anker. Seeeehr viel ruhigeres liegen, obwohl in den ersten Tagen bis zu 15kn sehr böiger Wind wehte. Ankerballett war angesagt!

Plötzlich nehme ich Hektik an Bord wahr. Ruud – unser Begleiter von der PAULA - und Sabine rannten aufgeregt an Deck auf und ab. Sabine ruft aufgeregt ! „Ralph komm schnell, sehr schnell !“ Was war passiert ?

Unser Takacat-Dinghy mit Ruuds Außenborder hat sich in einer Welle mit Aufwind versorgt um anschließend kopfüber im Wasser zu landen. Das Dinghy war hierbei nicht das Problem, sondern eher der Außenborder, welcher nun mit dem Motor im Wasser lag. Ruud und Ralph starten eine Rettungsaktion. Ergebnis: Beide landen im Wasser ! Laut lachend und schwimmend haben wir danach zuerst Ruuds Außenborder gerettet und danach das Dinghy wieder in Position gebracht.

Zwischenzeitlich entwickeln wir uns nicht nur zum Arzt, Elektriker, Koch, Schreiner und Kunstoffbearbeiter, sondern auch zum Außenbord-Mechaniker. Unser 5PS Mercury wollte nicht anspringen. Mit Starthilfespray läuft er, sobald das Sprühen endet, beendet er auch seinen Dienst. Diese Reparatur war noch in vollem Gange, als der Dinghy Überschlag passierte. Daher auch Ruuds Außenborder an unserem (etwas größeren) Dinghy. Nun hatten wir 2 „Pflegefälle“ an Bord. Bevor nicht mindestens einer der beiden Außenborder repariert war, konnten wir nicht an Land. Rudern war keine Option :-))

Also Ruuds Außenborder ebenfalls zerlegen und reinigen. Danach über Nacht trocknen lassen, schließlich ist Stress an Bord verboten. Bei unserem Außenborder war das ein klarer Fall: Die Leerlaufdüse. Also Vergaser demontieren und säubern. Danach lief er wieder wie bisher ! Gott sei Dank, wenigstens wieder einen Außenborder mit Funktion. Das mussten wir sofort testen und motorten in den Ort auf ein Bierchen. Alles wieder paletti !

Am nächsten Morgen – nach dem gemeinsamen Frühstück – montierten wir Ruuds Außenborder und siehe da: Auch dieser geht jetzt !

2 Tage später will Ralph den YANMAR starten, leider ohne Erfolg. Wir versuchen telefonisch mit YANMAR in Kontakt zu treten. YANMAR sitzt in Santa Cruz de Teneriffe, ca. 80NM weg von uns. YANMAR teilt uns mit, dass auf Gomera kein Support möglich wäre, wir sollen „einfach“ nach Santa Cruz kommen, dann kümmern sie sich drum. Sie können dann mit dem Diagnosegerät den Fehler auslesen. Bei aktueller Flaute könnte das ein gefährliche Aktion von Wochen werden: Völliger Unsinn.

Mit Unterstützung des örtlichen Motorenschraubers „Pipo“ konnten wir die YANMAR Maschine wieder hören. Grund: Bei den neuen YANMAR scheint die Technik derart „auf Kante genäht“ zu sein, dass beim leisesten Hauch von Änderung mindestens ein Sensor den Start wortlos verhindert. Einerseits sehr positiv, da so kein Maschinenschaden droht. Andererseits wäre es sehr nett von YANMAR gewesen, wenn der Bordcomputer wenigstens mitteilen würde, welcher Sensor derzeit Probleme hat. In unserem Fall haben wir auf Verdacht die Saugleitung der Kraftstoff-Versorgung in Gegenrichtung – also zum Tank – durchgeblasen. Alles wieder montiert und der YANMAR brummt wieder. Die YANMAR Technik – so gut die sein mag – scheint von Ingenieuren und Theoretikern aber nicht von Seglern entwickelt worden zu sein. Diese YANMAR Reparatur hat uns 4 Tage an die Spundwand gefesselt, was ein eher unhübsches Liegen war. Naja, das Thema YANMAR hatten wir ja schon. Gute Technik kann ja sein - unsere Maschine hat uns noch nie verlassen. Aber Getriebe die für die Motorleistung unpassend sind, Arroganz bis Ignoranz des Services, bis hin zu solch unverantwortlichen Aussagen wie oben zitiert scheint sich durch die gesamte YANMAR Organisation durchzuziehen. Keine Unterstützung der YANMAR Händler in Deutschland durch die YANMAR Organisation hatten wir in Glückstadt bereits erlebt. Pipo hatte einen heißen Draht zu YANMAR in Barcelona, da er auf den Kanaren keine Hilfe erhält. Gut vernetzt zu sein scheint eher eine Stärke der Praktiker zu sein – eine Stärke von YANMAR ist das sicher nicht.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 04 September 2023 09:24

Hausmeister Krause in Action

Wer kennt ihn nicht ! Tom Gerhardt als Hausmeister Krause. Ein echtes Highlight deutscher Filmgeschichte !

Alles für den Dackel, alles für den Klub !

Wie Hausmeister Krause fühlen wir uns so manches mal auf der BELUGA. Andauernd gibts irgendwas zu tun ... und wenn mal nicht ? Dann finden wir was Neues. Etwas, das wir schon immer mal machen wollten ! Die Arbeit geht auf einem Schiff offenbar nie aus ... das ist voll normaaal, wie Hausmeister Krause zu sagen pflegt.

Power working

Nach fast 3 Wochen Santa Cruz sind die Vorräte aufgefüllt. Auch Technik konnten wir beschaffen: Unsere bordeigene Waschmaschine hatte einen Riss in der Türdichtung. Einen AEG Händler auf eine der Kanareninseln zu finden, war uns leider nicht möglich. Alle Hausgeräte Handlungen verkaufen Waschmaschinen, aber Ersatzteile gibt’s keine. Auf die Frage „Wer so was haben könnte ?“ ernten wir Achselzucken. Selbst Mediamarkt in Santa Cruz konnte uns hierbei nicht helfen. Bei unserer Internetsuche fanden wir dann einige Händler welche so was haben sollten, manche waren gar nicht mehr am Markt, andere schüttelten mit dem Kopf und weitere wollten es besorgen, benötigen aber ca. 6-8 „spanische“ Wochen. Was gerne mal zu Monaten werden kann. Endlich konnten wir in Santa Cruz dann doch einen Händler finden, der sich das Teil für den nächsten Tag aus der Zentrale abrufen konnte. So haben wir aktuell wieder eine gut funktionierende Waschmaschine an Bord.

Sabine will schon seit geraumer Zeit eine „Einbruchsicherung“ für unsere Luken. Warum ? Gehen wir von Bord, müssen wir alle Luken schließen und verriegeln. Geht gut, aber bei der Rückkehr nimmt dir die Luft an Bord den Atem. Über 40°C Lufttemperatur und wenig Luftbewegung heizen die BELUGA derart auf, dass möglicherweise der Weihnachtsbraten auch offen liegend bereits gegart sein könnte :-)

Wir besorgen - bei unserem INOX Händler „Bonet“ in Santa Cruz - 8mm INOX Stangen und lassen diese in unseren Luken ein. Dabei integrieren wir auch die Insektenabwehr-Netze in Form eines klappbaren Rahmens. Einbruch ab sofort nur noch mit viel Gewalt, Hebel oder Bolzenschneider möglich. Da wäre das Einschlagen einer Scheibe wahrscheinlich die einfachere Variante.

Ralph bezeichnet die neue Luken-Optik nun als „Knast-Look“. Es macht jedoch sehr viel Freude, wenn man zurück auf eine etwas kühlere BELUGA kommt. Zusätzlich haben wir eine textile Lukenlüftung konstruiert. Mit einem metallenen Bastelreif und etwas Stoff näht Sabine eine Art Windsack, der nach unten wirkt und den Wind in die Luken leitet. Bilder hierzu gibts später, wenn die "Konstruktion" ausgetüftelt ist !


Power burning

Mit all den Arbeiten vergingen die knapp 3 Wochen Santa Cruz wie im Flug. Der grösste Teil unseres Aufenthaltes in Santa Cruz wurde von den Bränden rund um den Teide auf Teneriffa bestimmt. Es sei wohl der schlimmste Brand seit über 50 Jahren. Auch wenn kanarische Kiefern angeblich mit Bränden umgehen können. Wiki-Zitat hieraus sagt:

Die Kanarische Kiefer unterlag seit ihrer Existenz auf den Kanarischen Inseln einem hohen Evolutionsdruck infolge der wiederkehrenden Vulkanausbrüche und den damit verbunden verheerenden Feuern. Die Kanarische Kiefer widersteht den Feuern, indem sie ihre Stammesknospen unter ihrer sehr dicken Borke gegen die Flammen schützt. Kurze Zeit nach Beendigung des Brandes treiben die Knospen wieder aus dem schwarz verkohlten Stamm heraus.

In den Nachrichten lesen wir, dass nur die Vernichtungen in der Landschaft bereits über 150 Mio € Wert seien. Es wird derzeit auch als sicher beschreiben, dass es sich um Brandstiftung handelt. Wir hoffen, dass dieser Täter gefunden wird. Überschlägig hochgerechnet veranschlagen wir das Feuer mit mindestens 400 Mio €. Die Menschen hier sehen die ganze Sache mit betroffener Lässigkeit. Also beschliessen wir, dies auch nicht allzu eng zu traurig zu sehen.

Nicht zu halten ist mein Lästermaul ...

... auf der Suche nach dem Täter werden auf den gesamten Kanaren Belastungszeugen gesucht. Das könnte jemand sein, der dabei anwesend ist, wenn ein Verbrechen oder ein Unfall, geschieht. Ein zuverlässiger, glaubwürdiger Zeuge. Also jemand, der dabei war und dies durch seine Unterschrift bestätigt. Eine möglicher Belastungszeuge wird auf dem nebenstehenden Bild beispielhaft abgebildet.

... ein Schaden von mindestens 400 Mio € erscheint Sabine und mir – trotz unserer „El Gordo“ Lose - als sehr hoch. Andreas Scheuer mag diesen Betrag anders relativieren. Für ihn wars ja nur ne Unterschrift. Aber auch bei ihm gilt: Löschen müssen andere ! Wir plädieren daher gleichermaßen für langfristien Brand- wie auch für Scheuerschutz !

 


Power sailing

Am Mittwoch, den 30. August verlassen wir gegen 10:00 die Marina in Richtung Süden. Der Wetterbericht sagt uns ordentlich Düse zwischen Gran Canaria und Teneriffa an. Im Süden zunehmend. Genauso tritt das dann auch ein: Bis knapp 40kn Wind ! Zum Glück von achtern und mit knapp 1,5mtr Wellenhöhe gut zu segeln.

Mit einem Handtuch als Vorsegel macht die BELUGA zwischen 8-9kn Fahrt. Nachmittags liegen wir fest in San Miguel. Dort toben zwischenzeitlich auch bereits 20kn Wind im Hafenbecken. Dennoch war der Marinero der Meinung wir müssten die BELUGA in der Marina nochmals verlegen. Zugegeben, der neue Platz war für uns besser; der Weg dahin allerdings abenteuerlich. Letztendlich liegen wir eine Stunde später ohne Blessuren fest an unserem neuen Liegeplatz.


Power chilling

In der Marina treffen wir uns mit Klaus und Silke, einem badischen Blauwasser Paar mit ihrem 2 Mast Katamaran „Tartaruga“. Einige nette Abendessen und 3 Tage später geht schon wieder weiter. Das Wetter hat sich zwischenzeitlich beruhigt. Wir fahren in Richtung La Gomera, um vor Playa de Santiago zu ankern. Auf halbem Weg beschliessen wir jedoch San Sebastian anzulaufen. Dort wollen wir ein paar Tage bleiben. Kaum zu erkennen: San Sebastian hat unser Herz erobert ! Nicht nur eine schöne Marina, sondern auch immer mit etwas Action versehen. Show- und Gesangsabende auf der Plaza und, wie ihr auf den Fotos seht, auch Wasserski Kontest sind hier möglich.

Danach werden wir in Richtung Playa de Santiago zu verlegen. Sofern das Wetter mitmacht, wollen wir entlang der Südküste Gomeras ankern, um Ende September nach La Palma überzusetzen. In der Marina Santa Cruz de la Palma wollen wir ab Oktober bis Januar liegen bleiben. Das erste geeignete Wetterfenster im Januar wird uns dann in Richtung Mittelmeer segeln lassen. Wir freuen uns schon sehr darauf !

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

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Samstag, 26 August 2023 09:33

Brand-Update aus Teneriffa

Das Feuer wütet zwischenzeitlich seit über einer Woche. Es sind laut aktueller Berichterstattung ca. 20 Löschflugzeuge im Einsatz, um das grösste Feuer seit über 50 Jahren gelöscht zu bekommen.

Am Abend des 23.8.2023 erreichte uns ein Aufruf, wir mögen uns einer Demo in Santa Cruz anschliessen. Demo ??? Wir waren da und erlebten hunderte von Menschen am Hafenkai. Jubelten und winkten den landenden Löschfliegern zu. Plakate mit der Aufschrift „Gracias“ lagen auf dem Boden. Eine Dankes-Demo also um den unermüdlichen Löschfliegern zu danken. Die Löschflieger wiederum bedankten sich durch sehenswerte Flugmanöver. Mir geht der Gedanke durch den Kopf, ob ich sowas auch in DE erwarten würde ? Eher Nein. Wäre nicht möglicherweise eine Demo gegen den Fluglärm der Löschflieger wahrscheinlicher ?!

Am 25.8.2023 setzt leichter Regen ein. Dieser hält bis zum nächsten Morgen druch. Der erste Regen, den wir seit Februar erleben. Glüklicherweise kein Platzregen. Ich fürchte Platzregen würde - bei den trocknen Böden und abgebrannten Bäumen – für Muren und somit für ein neues Problem sorgen. Das Wetter konnte sich beherrschen und regnete kontinuierlich und seicht vor sich hin. Es scheint, das Wetter wolle ebenfalls eine Beitrag leisten !

Das Bild links zeigt den Niederschlag an Asche im Hafenbecken von Santa Cruz de Tenerife. Neben der Asche auf Deck bilden sich regelrechte Ascheteppiche, welche im Hafen und vor der Küste herumschwimmen.

Zwischenzeitlich wurde der Verdacht bestätigt, dass es sich wohl um Brandstiftung gehandelt haben soll. Was immer die Motivation gewesen sein mag, die Auswirkungen sind in diesem Fall gewaltig: Zwölf Gemeinden wurden evakuiert, knapp 15.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bis zu 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz und ca. 20 Löschflugzeuge. Teneriffas größtes Brandereignis seit über 50 Jahren.



Montag, 21 August 2023 12:32

Wenn der Plan nicht funktioniert ...

… dann ändere den Plan. Aber niemals das Ziel !

Nach knapp einem Jahr auf den Kanaren soll es nun losgehen: Die Überfahrt nach Brasilien. Dort wollen wir in Richtung Süden um Kap Hoorn zu runden. Auf der Pazifik-Seite Südamerikas geht’s dann nach Norden bis … mehr hierzu findest Du in unserer Beschreibung auf dieser Website

Sabine und ich haben daher die Köpfe zusammengesteckt und beraten, wie es weiter gehen soll. Uns macht das Leben an Bord der BELUGA sehr viel Freude. Allerdings hat Sabine nach genauer Betrachtung der Strecke zwischen Kapverden und Brasilien ein wenig Magengrummeln. Wie bereits erwähnt, wir haben sehr viel Spaß am Leben auf der BELUGA und wollen das auch so beibehalten. Magengrummeln kann schnell zu Befürchtungen und möglicherweise auch zu Angst umschlagen. Um das zu vermeiden suchten wir nach einer Lösung. Entweder nochmals ein Jahr Kanaren oder ein anderes Revier was weniger Entfernung hat als Südamerika.
Bei dieser Frage kam, wie aus der Pistole geschossen: Griechenland !

Das Schöne an unserer Art des Reisens: Wir können frei entscheiden wohin und wie lange. Der Weg ist unser Ziel ! Wir sind beide große Griechenland Fans, waren dort auch des Öfteren mit sehr viel Spaß. Meist unter Segeln aber auch mit dem Camper. Wir kennen die eine oder andere Ecke ganz gut. Na denn, diese Entscheidung fiel nicht wirklich schwer. Wir verschieben daher unsere Atlantiküberquerung nach Südamerika um mindestens ein Jahr, wahrscheinlich sogar noch ein wenig länger, denn wir diskutieren bereits über ein weiteres Jahr Türkei. Sicher ist, wir werden nächstes Jahr (2024) in Griechenland segeln. Dort sind die Ankerplätze reichlich und ruhig – zumindest bei Nacht. Die Entfernungen – gemessen an dem bislang zurückgelegten – deutlich geringer und die Marina Gebühren sind überdies auch noch deutlich günstiger als auf den Kanaren. Ganz wichtig bei dieser Entscheidung: Die Küche ist nicht schlechter als die Spanische.

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben !

Wir sind uns allerdings einig, dass wir die Südamerika Strecke nicht an den Nagel hängen wollen. Ändere niemals das Ziel !

Die Rückreise ins Mittelmeer soll zwischen Februar und April 2024 auf den Kanaren starten. Schließlich sind wir Kälte nicht mehr gewohnt und wollen nicht im „Winter“ durchs Mittelmeer :-)) Der wildeste Teil der Überfahrt ins Mittelmeer wird die Strecke von den Kanaren bis Gibraltar, da in diesem Gebiet meist NE-Winde vorherrschen und dies unser geplanter Kurs wird. Wir planen derzeit eine Variante von den Kanaren über Madeira nach Gibraltar, oder bei etwas westlicheren Winden eine Direktissima nach Gibraltar. Die Strecke wird sich auf ca. 700-800NM belaufen. Wie bereits erwähnt: Das Diktat des Wetters wird entscheiden.

Den Orcas entflohen … hello again, dear Orcas !

Wir sind derzeit dabei uns eine ungefähre Route zwischen Gibraltar und Griechenland zu planen. Und schon sind sie wieder da, unsere schwimmenden Freunde, die Orcas ! Nachdem diese hochintelligenten Tiere von ihren Eltern gelernmt haben, wie das Spiel mit den Seglern fukltioniert, haben sie zwischenzeitlich 3 Boote versenkt ! Die Viecher sind bereits bis Valencia gesichtet worden. Auch auf Ibiza und Malle wurden im letzten Jahr Angriffe verzeichnet. Unsere Reaktion: Wir lassen uns von der VOYAGE einen Wal-PAL mitbringen. Die verscheuchen die Viecher angeblich recht zuverlässig. Hoffentlich wissen das die Orcas auch wink Ihr könnt dem folgenden Link folgen und die bekannten Interaktionen sehen.

Quo Vadis ?

Ob über Mallorca, Malta oder beides ? Ob durch die Straße von Messina und den Kanal von Korinth ? Oder über Albanien und durch Ionische Meer ? Entlang der nordafrikanischen Küste ? Alles unbeantwortet … den ungefähren Routenplan werden wir in Anfang 2024 an dieser Stelle veröffentlichen, wenn wir das Diktat des Wetters besser beurteilen können.

Sicher sind wir uns, dass wir die Cote d'Azur und Italien möglichst kurz halten wollen. Denn erstens kennen wir fast alles bereits und zweitens ist diese Ecke nur was für Millionäre … bei den Liegeplatzkosten ! Beispielsweise will Mallorca für einen Bojen-platz auf Cabrera (Ankern ist verboten) pro Nacht 75€. Bekannte Mitsegler berichten von 3-stelligen € Beträgen pro Nacht ! Daher: Wir werden so schnell wie möglich vorbei an dieser Abzocke in Richtung Griechenland segeln.

Wer uns zwischen Kanaren und Griechenland, oder auch ab ca. Juni in griechischen Gewässern begleiten möchte: Jederzeit ! Gerne Bescheid geben. Per Mail, Whatsapp oder per Telefon, wir freuen uns schon drauf :-))

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Die letzten Tage waren geprägt von großer Hitze. Über 40°C tagsüber und deutlich über 30°C während der Nacht. Schlafen ist schwierig bei der Hitze. Sabine geistert die halbe Nacht durch die Gegend und schläft teilweise im Cockpit an „frischer“ Luft. Jedes Grad zählt !

Der Atlantik ist geprägt von hoher Welle (bis über 4mtr) und starkem Wind (über 40kn). Leider – oder zu unserem Glück – weht hier im Hafen von Santa Cruz nur ein vergleichsweise laues Lüftchen. Einige aus Gran Canaria eingelaufene Yachten berichten von extremem Seegang zwischen Gran Canaria und Tenerifa. Sie haben die 4mtr Welle ausgekostet … teilweise auch ausgekotzt ? Einige Yachten erreichen uns mit zerrissenen Segeln. Die Rettungsboote (Salvamento) haben reichlich zu tun … und das nicht wegen Migranten in Schlauchbooten ! Sondern wegen "mutiger" Skipper, die versuchten dem Atlantik zu trotzen !

Heute am Mittwoch, dem 16.8.2023 überrascht uns der Anblick auf Santa Cruz. Eine riesige Rauchwolke am gegenüberliegenden Bergkamm der Stadt Santa Cruz. Deja Vue in Vigo letzten Sommer!

Es scheint auf der Nordseite Teneriffas ein Feuer ausgebrochen zu sein. Trotzdem die hiesige Regierung gefährdete Plätze gesperrt hatte. Gesperrt wozu ? Seit einigen Tagen ziehen die Perseiden hier über die Kanaren und alle wollen diese Sternschnuppen sehen. Wegen der vielen Wolken sind natürlich der Teide oder andere geeignete Höhenlagen die allererste Wahl für gute Fotos. Da sich unter den vielen Besuchern sicherlich einige finden, die Ihre Kippen, Glasmüll oder ähnlich brandgefährdete Stoffe in der Botanik hinterlassen, haben die Kanaren sehr viele beliebte Plätze gesperrt. Möglicherweise hat sich jedoch ein Brandherd aus einer dieser Gründe auf der touristischen Nordseite Teneriffas gebildet.

So haben wir heute das fragliche Vergnügen, eine dicke Rauchwolke über uns zu haben. Nicht nur was fürs Auge, sondern auch für die Nase und das Deck. Wir sind sehr zuversichtlich nicht durch das Feuer bedroht zu werden. Zwischen dem Feuer und unserer BELUGA liegt ein großer Teil der Stadt Santa Cruz. Wir werden über den weiteren Verlauf an dieser Stelle berichten.

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph

 

Abendlicher Update zur zwischenzeitlichen Feuersbrunst auf Teneriffa:

Was heute morgen als Rauchwolke sichtbar wurde, hatte wohl gestern (Dienstag) Abend begonnen. Als Feuer in Candelaria. Der Ort Candelaria liegt auf der Ostseite Teneriffas am Fuße des Teide. Dort gab es nach neuesten Infos wohl gestern eine grosse – all jährliche – Fiesta. In der Nacht ist wohl dort ein Feuer ausgebrochen, welches sich bis zum Teide hochgebrannt hat. Auf dem Bergkamm kommt der Wind etwas nördlicher und drückt das ganze Feuer wieder den Hang hinunter in Richtung La Laguna, einer Vorstadt von Santa Cruz. Einige der Tagesbilder stammen aus dieser Vorstadt in welcher wir heute einkaufen waren. Die Regierung von Teneriffa hat wohl einige Ortschaften bereits evakuiert und ist derzeit dabei weitere Orte zu evakuieren.

Da die örtlichen Kräfte das Feuer nicht in den Griff bekommen wurden heute Löschflugzeuge angefordert. Die spanischen Löschflugzeuge – vor kurzem noch auf La Palma im Einsatz – sind auf dem Festland stationiert. Eines konnte bereits heute zum Einsatz kommen, die anderen fliegen aktuell noch an. Ab morgen sollen angeblich 4 Löschflugzeuge im Einsatz sein. Wegen der Welle und dem starken Wind können die Löschflugzeuge allerdings nur IM Hafen von Santa Cruz Wasser holen. Den Hafen müssen sie sich mit dem Fred Olsen und Armas teilen. Mit spanischer Gelassenheit konnten wir heute Abend den derzeit einzigen Löschflieger beobachten, wie er Runde um Runde um den Hafen drehte, da ein Kurschiff anlegen musste und quer im ohnehin engen Hafen lag. Anbei seht ihr die Nachtaufnahmen der Feuer am Ortsrand. Sieht derzeit echt bedrohlich aus … obwohl noch viele viele Kilometer von uns entfernt. Morgen früh gibt’s den nächsten Update .. aus erster Hand. Na dann .. gute Nacht, es ist zwischenzeitlich 23:00 !

Montag, 31 Juli 2023 10:19

Hoch hinaus auf Teneriffa

Nachdem Tina und Markus uns wieder verlassen haben, der Mietwagen jedoch noch da ist, starten wir den schon seit ewiger Zeit ausstehenden Besuch des Teide. Wichtiges zum Teide in Kürze als Auszug aus Wikipedia

Der Pico del Teide (oder kurz der Teide) ist mit 3715m die höchste Erhebung auf der kanarischen Insel Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Der mit 7500 m Höhe über dem Meeresboden dritthöchste Inselvulkan der Erde gehört zum Gemeindegebiet von La Orotava. Diese Bergregion ist als Nationalpark ausgewiesen. 2007 wurde das Gebiet des Nationalparks El Teide von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Jährlich besuchen Millionen Menschen den Teide. El Teide ist die hispanisierte Form des Guanchen-Begriffes Echeyde. In der Legende ist dieser Ort die Wohnung des bösen Dämons Guayota, der den Sonnengott Magec entführte und ihn dort gefangen hielt.

Unseren Besuch in eigenen Worten zusammengefasst: Sensationell ! Eine wunderschöne Vulkanlandschaft, welche die einstigen Kräfte des Vulkans noch erkennen lässt. Farbenvielfalt der besonderen Art ! Formenvielfalt, welche die Phantasie anregt um Figuren in den spektakulären Felsformationen zu erkennen. Das Ganze gepaart mit sehr ausgeklügelter Straßenführung, welche massig viele schöne Eindrücke zulässt, ohne die Landschaft des Weltnaturerbes zu zerstören. Viele Busse, Quad-Gruppen, Wanderer etc. sind auf den Straßen und Wegen zu erkennen. Sicherlich ist der Teide auch ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor für Teneriffa. Umso erstaunlicher, dass die Erschließung dennoch umweltverträglich stattfand. Das scheinen die Makaronesier (hier: Kanarenbewohner) echt drauf zu haben ... zumindest auf Teneriffa !

Leider können wir Euch nicht alle Bilder unseres Ausflugs in diesem Blog zeigen. Es sind einfach zu viele ! In unserem Monatsrückblick, dem "Verklicker" des Monats findet ihr aber alle Bilder komplett. Lasst Euch beeindrucken !

Auf einigen Bildern sind die Inseln El Hiero, La Gomera und La Palma zu erkennen. Bei der aktuellen Wettersituation (Calima) erkennt man allerdings nur die Spitzen der Inseln. Der Rest hüllt sich in Dunst und Wolken. Eigentlich ist der Dunst mehr Sand als Wolke, sehr sehr feiner Sand. Eine interessante Szenerie, wie wir finden. Ist kaum auf einem Bild festzuhalten. Wir versuchen es dennoch :-))

Sabine hat 2 neue Freunde gefunden ! Sie kleben regelrecht an ihr. Wer sind diese Freunde ? Die Antwort liegt auf der Hand, wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Mit all diesen tollen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Rückweg in die Marina Amarilla Sur.

Der "Verklicker des Monats" verspricht sehr viele und sehr schöne Bilder ... ab Ende des Monats zu sehen !

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Dienstag, 25 Juli 2023 11:06

StarWars auf La Palma

Die „neue Insel“ La Palma zu erkunden war uns wichtig. So fuhren wir zum höchsten Punkt der Insel, dem Roque de los Muchachos, um einen Überblick zu bekommen. Neben sensationellen Ur-Wäldern und abenteuerlichen Kurven sehen wir mit zunehmender Meereshöhe auch zunehmend die vulkanischen Gesteinsschichten mit ihren skurrilen Formen und bunten Farben. So mussten wir mehrfach anhalten um die Eindrücke auf Fotos zu bannen. Witzige Erscheinung im Umfeld: Wir scheinen von einem Raben begleitet zu werden. Egal wo wir waren, er war schon da. Hat das was von Hase und Igel oder gibt’s da doch mehrere Raben ? :-)) So muss er halt für ein Fotoshooting herhalten.

Wir sehen auf einigen Stopps die Kuppeln der Teleskop-Gebäude und beschliessen, diese nicht anzuschauen, weil langweilig … so kann man sich täuschen. 2 Kehren weiter stehen wir von einer Kulisse, die Starwars nicht hätte besser gestalten können. Riesige Spiegel, eine grosse Menge Teleskope und eine befahrbare Straße zum Gipfel … das müssen wir gesehen haben. Sollte sich auch auszahlen ! Ein unbedingtes MUSS für jeden La Palma Besuche: Auf ca. 2400mtr Meereshöhe befindet sich auf dem Roque de los Muchachos die weltweit größte Anlage zur Erforschung des Alls.

 

Instituto de Astrofísica de Canarias

Dort findest du die „Instituto de Astrofísica de Canarias“ kurz IAC. Das Ganze wird dem Name des Berges entsprechend Roque-de-los-Muchachos-Observatorium genannt. Eine Anlage oberhalb der Wolken, was der ganze Sache eine völlig surreale Anmutung verleiht. Ich weiß, dass man solche Eindrücke mit Bildern nicht wirklich vermitteln kann. Ich versuche dennoch euch ein paar davon zukommen zu lassen. Sehr viel mehr Bilder hiervon findest Du in unserem Verklicker des Monats 07 … ab Anfang August.

Im Anschluss an diesen Besuch geht es weiter über die Insel. Auf der W-Seite nach Süden bis zum Vulkan, der 2022 ausbrach um dann zurück nach Santa Cruz zu fahren. Ach ja, ich hatte vergessen, dass hier über Tage die Wälder brannten und die Löscharbeiten derzeit noch andauern. Es erscheint uns sehr beeindruckend, wie die Indianos der Insel La Palma mit all diesen Katastrophen umgehen. Frei nach dem Motto „Aufstehen, Mundschutz rein und weiter boxen“ versuche einige Menschen hier sogar noch ein Geschäft draus zu machen.

 

 

 

Ohne Mampf kein Kampf

Abends dann in ein empfohlenes Fischrestaurant. Gleich hinter dem Airport, in einem kleinen Dorf befindet sich eine Kneipe, deren Parkplätze und Sitzplätze berechtigterweise voll sind. Sehr lecker Essen.

Am 24.7.2023 geht’s dann morgens um 10:00 schweren Herzens in Etappen zurück nach La Gomera und von dort aus nach San Miguel, Teneriffa um unsere Crew nach Hause zu verabschieden. Das Herz ist uns aber nicht schwer wegen Gomera, sondern eher weil wir mit La Palma eine sehr schöne Insel „zurücklassen“ müssen. Wir werden sicherlich nochmals hier her kommen. 4 Tage sind ausreichend für einen kurzen Überblick, in keinem Fall jedoch ausreichend für ein intensiveres Kennenlernen.

Die Überfahrt bis San Miguel ist uns einen separaten Blogbeitrag wert … So verbleiben wir bis zum nächsten Blog

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 21 Juli 2023 13:32

Indianos de La Palma

Karneval auf La Palma

Nachdem in Deutschland eine Gruppe älterer Damen davon abgehalten wurden, tänzerisch eine Weltreise aufzuführen weil die Sombreros der Mexikaner eine "zu grosse ethnische Aneignung" sei. Möchte ich hier einen Beitrag zu mehr Toleranz einer Gesellschaft leisten. Auf den Kanaren leben unterschiedlichste etnische Gruppen harmonisch zusammen. Einflüsse auf Afrika, Asien aber auch Mittel- und Südamerika, sowie auf allen möglichen europäischen Ländern sind hier zu finden. Die Gemeinsamkeit: Sie leben auf Makaronesion = Kanaren. Sie leben friedlich zusammen und jeder gönnt jedem "Tierchen sein Pläsierchen"

Allein wer den Begriff "ethnische Aneignung" erfunden hat, kann nicht ganz auf der Rolle sein. Während des Karnevals auf La Palma wird der Ureinwohner, der Indianos und der frühen Siedler gedacht. Wie ... siehe diesen Film. In Zeiten, in welchem man über "Zigeunersoße" und "Jägerschnitzel" redet, jedoch den "Führer-Schein" außer acht lässt, sollen und müssen solche Beiträge wie dieser YouTube Film verbreitet werden ... für mehr Toleranz !

Indianos La Palma

Das tut man durch - um in deutscher Begrifflichkeit zu bleiben - "ethnische Aneignung". Das hat Tradition und wird seit Generationen so zelebriert. Toleranz hat ebenfalls Tradition und wird ebenfalls seit Generationen zelebriert.

Deutschland schneide dir eine Scheibe davin ab. Abgrenzung von andern Ländern führt zu Abkapselung der Länder.

Wir haben mit einem offenen, freien Europa so viel erreicht. Liebe Deutschen macht Euch das bitte nicht kaputt.

Dieser Link wurde gefunden auf

 

Ich würde mich sehr freuen wenn Du - bei Gefallen - diese Seite mit möglichst vielen Menschen Deiner Umgebung sharen würdest. Ein bißchen Vorbild sind uns die Kanaren-Bewohner und die vielen Deutschen die hier leben schon: Freundlich und offen für alle Ausländer (ob arm oder reich)

 

Donnerstag, 20 Juli 2023 21:35

Öfter mal was Neues …

Nachdem wir Teneriffa nun komplett von Wasser und von Land aus erlebt haben, machen wir uns mit unserem Besuch auf den Weg in den Westen der Kanaren: Nach La Palma !

Unser Besuch sind Tina und Markus. Sie kamen per Taxi vom Flieger nach San Miquel. Am übernächsten Tag gings nach La Gomara.

Einen Tag Pause, mit Ausflug ins Valle Gran Rey und am nächsten Tag die 50NM bis Santa Cruz de La Palma. Sollte bei Halbwind ein ca. 10h Ritt werden. Wetterprognose sagt Wind aus NE mit 15kn (in Böen bis 20kn) und Welle bei 1,5mtr an, was sehr genehme Segelbedingungen sind.

In der Tat geht’s morgens um 08:00 aus der Marina von La Gomera. Bis zum N-lichen Wendepunkt bei 18-25kn Wind voll auf die Nase. Dieses Phänomen nennt sich „Düse von Gomera“ und sichert uns hoffentlich auf dem Rückweg in ein paar Tagen den Endspurt. Ab dann lies der Wind langsam nach und war bis zur W-Spitze Gomeras eher nicht segelbar, weil viel zu wenig. Die letzten 40NM allerdings hatten wir Halbwind mit 15-20kn. Mit über 8kn gleitet die BELUGA durch den Atlantik in Richtung Santa Cruz de La Palma: La Isla Bonita. Um 16:00 waren wir in der Marina La Palma und konnten einchecken. Da das gesamte Schiff unter einem Salzmantel war, musste erst die BELUGA, dann die Mannschaft noch unter die Dusche.

Erkundungstour in Santa Cruz

Der Altstadtkern von Santa Cruz wurde zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Marítima, die nur auf der Landseite bebaute Uferstraße. Hier befinden sich neben neuen Gebäuden einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil mit kunstvoll verzierten Holzbalkonen. Auf der parallel verlaufenden Calle O’Daly, auch als Calle Real bezeichnet, befinden sich das Rathaus (im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Philipp II. errichtet), die Plaza de España mit der Hauptkirche El Salvador, kleine Geschäfte, Cafeterias und Restaurants.

 

Spanischer Wutbürger  ?

Auf der Seeseite der Avenida Marítima erstreckt sich der seit 2017 angelegte Stadtstrand, wo wir einen spanischen „Wutbürger“ bei seinem zerstörerischen Werk begutachten :-) Spass beiseite: Der Gehweg muss neu !

Auf unserer abendlichen Erkundungstour entdecken wir ein wunderschönes Städtchen, was uns eine gelungene Mischung aus Portugal und Vigo zeigt: Alle Straßen am Hang, viele Kneipen, sehr schöne Häuser, deren Fassaden häufig gefliest sind. Balkone scheinen hier seit langer Zeit das Mittel der Wahl zu sein. Es wäre ein echter Verlust, diese Stadt nicht gesehen zu haben !

 

Überall bunte Blüten ...

Wie überall auf den Kanaren blüht es reichlich. Auch finden wir in Santa Cruz einen schönen und grossen öffentlichen Badestrand.

 

 

 

Baywatch in Action ...

Neben Skulpturen entdecken wir auch den lokalen „Baywatch Hasselhoff“. Leider war keine lokale „Pamela Andersen“ zu finden :-))

 

 

 

Zur Geschichte von La Palma

Da ich kein Historiker bin, zitiere ich lieber aus Wikipedia und versehe den Text mit netten Bildern.

Die Insel La Palma wurde ab der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. besiedelt. Dauerhafte Siedlungen und Beziehungen zum Mittelmeerraum sind aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. brachen die Verbindungen zwischen der Insel La Palma und dem mittelmeerischen Kulturkreis ab.

Bis zum 14. Jahrhundert entwickelten die Benahoaritas, die Ureinwohner der Insel, auf La Palma eine eigene Kultur. 1922 wurde oberhalb der Stadt Santa Cruz de La Palma eine große Anzahl von Petroglyphen gefunden. Man geht davon aus, dass es sich bei der archäologischen Fundstelle La Erita um eine bedeutende Kultstätte der Benahoaritas handelte. Im 15. Jahrhundert wurde La Palma im Auftrag des kastilischen Königspaares Isabella und Ferdinand erobert.

 

Das mit den Eroberungen findet leider bis zum heutigen Tage statt. Zum grossen Glück allerdings nicht hier auf den Kanaren.

 

Aktuelle Wetterinfo- von den Kanaren

Es scheint, dass wir derzeit hier auf den Kanaren etwas kühler haben als der größte Teil Mitteleuropas. Das Mittelmeer stöhnt bei 40°C und mehr. Wir begnügen uns hier mit 30°C und bei Nacht mit 24°C. Sehr angenehm, zumal immer ein Wind geht. Beachte hierbei die Leinen als Glockenschwengel.

Die nächsten Tage wollen wir mit einem Mietwagen die Insel erkunden. Wird also noch mehr schöne Fotos an dieser Stelle zu sehen geben.

 

So verbleiben wir mit meinem „behüteten“ Hulk, der alles was notwendig ist, sicher im Griff hat … bis zu nächsten Blog

 

Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 12 Juli 2023 15:40

Ich glaub wir haben Krebs …

 … und das nicht nur einen !

Gestern segelten wir von San Sebastian nach San Miquel um am Freitag den lang ersehnten Besuch von Tochter und Schwiegersohn empfangen zu können. Sabine und ich freuen uns schon sehr lange auf diesen Besuch, zumal dieser bereits im August 2022 stattfinden sollte und dann auf Weihnachten 2022 verschoben wurde und dort ebenfalls nicht stattfinden konnte. Schade auch … nun scheints endlich zu klappen !

Unterwegs sahen wir Wale und Delfine und in San Miquel angekommen sehen wir zahlreiche Nachbarn auf den Felsen der Hafenmauer sitzen: Krebse ! Sie lassen sich von der Sonne verwöhnen, wie wir das auch gerne tun und bis gestern morgen auch taten.

Jede Überfahrt auf der Strecke Teneriffa-Gomera ähnelt sich; gleich wie die anderen sind sie jedoch alle nicht. Wir benötigen üblicherweise für die 35NM Überfahrt ca. 6 Stunden, was einem Schnitt von knapp 6kn entspricht. Normale Reisegeschwindigkeit mit Fahrtenyachten, so auch mit der BELUGA.

Normalerweise ist an der S-Küste Teneriffas kaum Wind, da der Teide mit seinen 3800 Metern Windschatten nach S und SW erzeugt. Ab dem SW Leuchtturm Teneriffas sind es dann noch ca. 20NM bis San Sebastian. Üblicherweise die ersten 10NM mit Dieselwind, die zweiten 10NM mit wenig Segelwind, dieser nimmt dann zunehmend Fahrt auf bis San Sebastian. Wenns dann richtig Spaß macht, sind wir in der Bucht von San Sebastian. Dort wird’s dann schlagartig Windstill, weil viele hohen Berge die Stadt San Sebastian einrahmen.

Gestern wurde unser Rückweg von San Sebastian nach Teneriffa zur windigen Bestätigung ! Auf der ersten Meile hatten wir nahezu keinen Wind, konnten aber an der Wasserfläche sehen, dass dieser noch kommt. Dann gings mit ca.15kn Wind los. Da wir die „Düse von Gomera“ bereits kennen, geben wir uns mit einem „Handtuch“ als Vorsegel zufrieden. Bedeutet: Genua=Vorsegel nur ein wenig=max. 1/4 ausrollen.

Kaum getan, gibt der Wind ordentlich Gas. In der nächsten Stunde sollten wir Rausche-fahrt mit weit über 9kn Geschwindigkeit bei 25-30kn raumem Wind machen. In Böen sahen wir auch schon mal 38kn Wind auf der Anzeige. Das sind 6Bft konstant und in Böen gute 8Bft. Das Ganze auch noch gepaart mit eine „gediegenen“ 2mtr Welle genau von der Seite. „Waschmaschine“ konnte ich des Öfteren von meiner Sabine hören.

Wir machten in dieser Stunde weit über 9NM Strecke, dann flaute der Wind auf 15-20kn ab. Ab dem Leuchtturm Teneriffa SW war der Wind weg. Die letzten Meilen also mit Maschine. Nach 4h 30min waren wir bereits am Ziel. Das kommt auf knapp 8kn Durchschnittsgeschwindigkeit. Die hatten wir zuletzt auf dem Weg nach Madeira. Dort jedoch über mehrere hundert Meilen ! Ein echtes Highlight für einen Segler !

In diesem Sinne Grüße von den krebsigen Seglern und ihrer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 09 Juli 2023 22:00

So ein Käse ...

Seit Tagen haben wir bestes Wetter. Sonne satt und immer ein Windchen dazu. Die Temperatur erscheint uns ähnlich als in DE im aktuellen Zeitraum. Aber hier gibt’s immer eine Brise Wind, was die Sonne recht erträglich macht.

 

Heute hatten wir den ganze Tag über stahlblauen Himmel und fast keinen Wind. Endlich zeigt sich gegen Abend eine kleine Wolke. Die brachte wieder einen Windhauch mit sich. Von Regen sind wir in dieser Jahreszeit jedoch weit weg.

 

Am späten Nachmittag stellte sich bei einem Bierchen im Kaffee die Frage des Tages: „Was gibt’s heute zu essen ?“ Ergebnis: Ratlosigkeit … bis Ralph der rettende Gedanke kommt: Vor vielen Jahren hatte er auf Ko Phi Phi bei ähnlichen Temperaturen eine Portion Kässpätzle. Das wäre doch was ! Ruud von der PAULA und Sabine stimmten zu … aber nur wenn Ralph Lust auf Kochen hat. Sabine hat keine Zeit, weil sie nähen muss. Ralph nimmt die Herausforderung dankend an.

 

So gabs erneut Käsespätzle bei knapp 40°C Außentemperatur ! … kann man, muss man aber nicht :-)

... sie waren sehr lecker !

 

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 05 Juli 2023 19:41

Im Zauberwald …

Einige Tage nachdem wir unsere Power-Wanderung hinter uns gebracht haben, suchen wir eine gemächliche Wanderung in unserer gomerischen „Mapa de Senderos“ = Wanderkarte. 1,5h Wanderung mit 3,5km Strecke durch den Lorbeerwald scheint uns ein geeignete Therapie für unseren Muskelkater. Die Wanderung (#21) führt von Chipude (einem Busstop) über Los Manantiales und den Alto de Garajonay bis zur Bushalte in Pajarito. Diese Route wird beschrieben als „Eine einfache Wanderung auf der man ein malerisches Dorf durchquert, sich am Lorbeerwald erfreuen kann und auch den Gipfel der Insel genießt“. Sie ist „GRÜN“ gekennzeichnet. Mit 1h 30min, 3,5km und 400mtr Höhenunterschied zwischen Start und Ende sollte das Ganze auch nicht allzu anstrengend werden.

 

So starten wir am 4.7.2023 um 10:30 beim Buslinie 1 am „Intercambiador“ von San Sebastian de la Gomera. Knapp 60 Minuten später verlassen wir den Bus im Ort Chipude. Endlich ein Halt, bei der man im Kaffee starten kann, was wir auch tun: Bei Caffe con Leche und Cortado. Danach geht los. Wir haben diesmal allerdings alle Kopfbedeckungen und ausreichend Wasser dabei, schließlich sind wir lernfähig !

 

Wir lernen aus dieser Wanderung erneut kennen, dass die Kilometer in DE und die aus Gomera offensichtlich ein anderes Maß haben. Nach ca. 3 Kilometer haben wir noch immer keinen einzigen Baum gesehen, der uns Schatten spenden konnte – geschweige denn einen Wald ?!? Wir prüfen unsere Strecke und vergleichen unseren Standort auf der Wanderkarte mit Google Maps. Alles im Plan: Wir sind auf exakt der richtigen Strecke. Wegen unseres „Blümchen-Pflück“-Tempos allerdings zwischenzeitlich erneut in der Mittagshitze. Zwischenzeitlich haben wir die 400 Höhenmeter bestimmt zum zweiten mal erreicht … war ja nur zwischen Start und Ende die Rede :-)

 

Nach ca. 3h Stunden finden wir den Lorbeerwald und die erste Routentafel sowie -kennzeichnung auf unserem Weg. Wir sind endlich im Nationalpark „Garajonay“. Wir sind richtig, allerdings lesen wir zum zigsten mal dass unser Ziel noch immer 3,5km entfernt sein soll. Auch entnehmen wir der Tafel auf unserem Weg, dass von unserem Standort zum Alto de Garajonay nochmals 3,5km fällig sind und nahezu 1000 Höhenmeter bis oben. Das wollen wir uns auf dieser „ruhigen Wanderung“ eben nicht antun. Zumal vom Gipfel zur Bushalte mindestens nochmals 4km Abstieg fällig sind … zumindest 4 „gomerische Kilometer“. Da bei dieser Strecke dann die Zeit für den letzten Bus auch eher knapp werden würde, beschliessen wir, so eben und schnell als möglich zu unserem Ziel zu laufen. Teilweise müssen wir auch die GM-2 (eine von 3 Hauptstraßen der Insel) benutzen. An Warnschildern „SENDEROS-HIKER-WANDERER“ erkennen wir, dass dies hier sehr häufig zu passieren scheint.

Nach insgesamt 4,5 Stunden und weit über 9km Wegstrecke war unser Ziel dann endlich erreicht. Eine echt „leichte 1,5h Strecke“ :-( Unser heutiger Lerneffekt: Alle Strecken auf unserer Wanderkarte werden wir in Sachen Dauer und Distanz verdoppeln. Das kommt der Wahrheit wohl am nächsten und bringt das gomerische Maß auf das deutsche.

 

Aufgrund unserer „Abkürzung“ sind wir frühzeitig an der Bushalte. Allerdings besteht die Bushalte in Pajarito nur aus Bushalte ! Kein Haus, kein Kiosk oder Kaffee :-( Enttäuschung ! … und wir müssen noch 2h auf den Bus warten. So teilen wir uns das Bushäuschen mit der einheimischen Wespenart, die sich unter dem Dach gerade ein Nest bauen. Alternative: Raus aus dem Bushäuschen … in die pralle Sonne … eher NEIN.

 

 

 

Pajarito ist eine zentrale Kreuzung in Gomeras Bergen – sonst aber nichts ! So sehen wir den gesamten Inselverkehr an uns vorbei fahren. Als ein Taxi hier vorbei will, winken wir und beschliessen die restlichen 20km bis San Sebastian mit dem Taxi zu bewältigen. Es sollte sich als Glücksgriff herausstellen: Der Fahrer hatte eine deutschsprachige Lektion über Gomera und über die spezielle Kommunikation Silba eingelegt. Er erklärte uns die vielen Felszähne links und rechts des Weges. Als Beispiel nennen die Gomeros die Berge „Gorilla“, „Kamel“ und „Sombrero“ statt ihrer offiziellen Namen. Er erklärt uns die Namensherkunft und nebenbei auch El Silbo. Eine Pfeifsprache, die auf Gomera auch in der Schule gelehrt wird und zur Kommunikation über grosse Distanzen (von Berg zu Berg) dient. Wir erhalten auf der Taxifahrt eine „Grundausbildung“ in Silba. Allerdings kann ich keine wesentlichen Unterschiede erkennen. Für mich pfeift sich „Mein Name ist Ralph“ fast gleich wie „un, dos, tres“ oder "Spaghetti Bolognese". Naja, ist halt ne eigene Sprache, die gelernt werden will.

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 30 Juni 2023 18:16

schon wieder Gehmann statt Seemann …

Seit einigen Tagen liegen wir wieder auf Gomera. In unserer Lieblingsmarina „San Sabastian de la Gomera“. Ein wunderschöner kleiner und heimeliger Ort. Da wir uns jedoch schon mehrfach über die vielen Ankerbuchten hermachen wollten, beschliessen wir 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 1) Sabine will unbedingt nochmals wandern und 2) Ralph will sich den Ankerplatz in Valle Gran Rey anschauen.

 

So setzen wir uns am Donnerstag, dem 29.6.2023 in einen der Guagaua's (Autobus) und fahren in Richtung Valle Gran Rey. Nach einer guten Stunde Busfahrt steigen wir einige Kilometer vor dem Ziel aus. Ab Arura wollen wir bis zum Ziel wandern. Laut Wanderkarte dauert diese Tour 2h30min und hat 7,5km mit 850m Höhenunterschied. Sollte also kein Problem sein … aber so kann man sich täuschen ! Die Entfernungsangabe „Valle Gran Rey => 7,5km“ durften wir auf über mehrere Kilometer Streckenabschnitt und auf vielen Wegzeigern lesen. Traumhafte Aussicht entlang einem Hochplateau auf der W-Seite Gomeras.

 

Knapp einen Kilometer vor dem Ziel fing der 800mtr Abstieg in der Mittagshitze auf Naturtseinpfaden an. Nahezu kein Schatten und … natürlich zu wenig Trinkwasser dabei. Gefühlt gings „um Leben oder Tod“ :-)) Ausruhen auf den Lavasteinen war nur kurz möglich, da Dir sonst der Arsch brennt, so heiß waren die Steine zwischen welchen wir uns bewegten. Nach über 3 Stunden kamen wir dann fix und fertig in Valle Gran Rey an. Einige kalte Erfrischungen und einen Snack später waren wir wieder alle fit und konnten die Manta Rochen in der Marina von Valle Gran Rey begutachten. Für alles entschädigt ! Keiner spricht mehr über Muskelkater und weiche Beine. Die Fotos können die Schönheit dieser Tour kaum wiedergeben. Ein sensationeller Tag ... und alle 22.000 Schritte dieses Tages wert !

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



 

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Mittwoch, 21 Juni 2023 22:03

Noch immer alles im Lot aufm Boot !

Seit dem 9.6. 2023 sind wir endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord und im Wasser. Die Tage auf der Marina waren notwendig, auch schön, aber sehr staubig. Seit wir in in der Marina Santa Cruz sind, waren wir am säubern. Erst das Deck, dann innen. Staub in allen Ecken. Aber zu guter Letzt: Alles wieder clean !

 

Nach 14 Tagen Santa Cruz sind wir wieder segelklar. Morgen, am 22.6. 2023 werden wir und mit der PAULA gemeinsam auf den Weg in Richtung San Miquel (Süden von Tenerffa) machen. Dort bleiben wir bis Samstag, den 24.6. liegen, dann soll der Wind auch zwischen Teneriffa und Gomera blasen. Diesen wollen wir gemeinsam mit der PAULA nutzen um nach San Sebastian (unseren Lieblingshafen auf den Kanaren) nutzen. 14 Tage Gomera ! Hurra ! Wandern, tauchen (das Wasser hat hier zwischenzeitlich knapp 30° C).

 

Die Bestätigung der Wassertemperatur hat Ralph gewonnen, nachdem er die BELUGA im Hafen von Santa Cruz betauchen durfte. Wegen einer Unwucht einer Opferanode auf der Antriebswelle hörten wir sanftes Klopfen bei hoher Drehzahl. Schwaben neigen zu Perfektion, daher musste die Anode wieder runter. Ralph geht tauchen um die Anode mit ihren 4 Schrauben unter Wasser zu lösen. Seine Erkenntnis war, dass der letzte Tauchgang wohl schon länger her sei. Er schnaubte wie ein Walross. Aber dennoch alles chico. Im Laufe des kurzen Tauchgangs von 15 Minuten war immerhin ein Viertel der Flasche weggeatmet. Das üben wir wohl nochmal ...

 

Am 11.7.2023 setzen wir dann wieder über von San Sebastian nach San Miguel. Unsere Tochter Tina will uns besuchen kommen. Von dort aus geht’s dann wieder in Richtung Westen: La Gomera oder La Palma oder vielleicht auch El Hierro. Mal sehen wo uns der Wind hintreibt. Wir freuen uns auf Besucher und versuchen Plätze anzulaufen, die man als „Urlaubs-Normalo“ so nicht finden kann !

 

Die Zukunft

Uns geht es aktuell sehr gut, wie man den Worten vielleicht entnehmen kann. Gerne kann das auch so bleiben. Noch immer steht der Plan: Ab Mitte September werden wir uns auf den Absprung in Richtung Brasilien machen. Zunächst mit einem Stop auf den Kapverden. Auch diese kapverdischen Inseln wollen wir uns intensiv anschauen. Möglicherweise erst nach Sal, danach nach Mindelo. Wie auch auf den Kanaren beherrscht der Wind den Kurs: von (Nord)Ost nach (Süd)West wegen der Passatwinde (NE-Winde). Die Strecke von den Kanaren auf die Kapverden beansprucht bei passenden Winden ca. 5-6 Tage. Von dort aus bis Brasilien (Recife) sind es nochmals ca. 14 Tage. Also 1/3 bis Kapverden, dann 2/3 bis Recife. Wir sehen die Strecke und deren Dauer zwischenzeitlich sehr gelassen. Hat sich Sabine vor der ersten Biskaya Querung noch Sorgen gemacht, überlegt Sie heute was es in den 14 Tagen zu Essen geben könnte. Geht doch ....

 

In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 11 Juni 2023 12:00

Die BELUGA schwimmt wieder …

Am 5.6.2023 kam die BELUGA aus dem Wasser. In der Varadero Anaga im Nordhafen von Santa Cruz sollte unsere BELUGA ein neues Antifouling bekommen. Unsere Hoffnung war, spätestens ab dem drauf folgenden Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser zu sein.

 

So machten wir am 4.6. 2023 gegen Nachmittag an den Stegen der Varadero (zu deutsch: Werft) fest. Ein Platz, dessen Fingersteg entweder 4mtr zu kurz oder unsere BELUGA um dieses Maß zu lang war. Wir entscheiden uns, dass der Steg zu kurz ist :-)) Aufgrund des sehr ruhigen Wetters ging das für eine Nacht durchaus gut. Am nächsten Morgen dann um kurz nach 09:00 unter den Kran und an Land. Danach Unterwasserschiff per Hochdruckreiniger säubern und aufpallen. Perfekt koordinierte und kompetente Arbeit der Marineros !

 

Wir waren noch nie so sorgfältig unterbaut und so stabil aufgepallt worden. Das vermittelte uns Vertrauen in die Varadero, welches sich bis zum Ende bewahrheitete. Sehr empfehlenswerte Varadero. Aufgrund des regnerischen Wetters war allerdings am Dienstag nur schleifen möglich. Streichen bei Regen geht eben nicht. Der angesagte Sturm aus südlicher Richtung blieb glücklicherweise aus. Am Donnerstag nochmals „kurz“ den Rumpf polieren. Nach ca. 7 Stunden war das Ganze dann auch beendet. Ralph war ebenfalls am Ende: 7 Stunden Poliermaschine erzeugt eben Muskelkater. Total am Ende gabs dann noch eine Brotzeit und ab ins Bett.

 

Am Freitag ging die BELUGA dann wieder gegen 13:00 ins Wasser. Planmäßig, kompetent und verlässlich. So haben wir die Werft bislang erlebt und sollte es bleiben ! Wirklich empfehlenswert!

Wir verlassen die Marina Anaga in Richtung Marina Santa Cruz. Ein Riesenschlag von knapp 3NM. Kurze Visite in allen Ecken der BELUGA: Alles (immer noch) dicht ! Sehr gut !

 

So liegen wir seit Freitag Abend „mal wieder“ in der Marina Santa Cruz ! Ein bisschen Heimat macht sich breit. Unser Begleiter, die PAULA, kam ebenfalls am Freitag ins Wasser und will am Sonntag hierher verlegen. Am Samstag war D(r)eck schrubben angesagt. In der Varadero wurde uns Unterwasserschiff geschliffen, der Staub lag jedoch noch dick unterm Schiff. Per Leiter trugen wir und andere diesen an Deck. Ergebnis: Alles dreckig. Unsere Antwort darauf: Kärcher raus, grüne Seife und Wasser.

Ungeduldig kam Rüd (Skipper der PAULA), bereits per Guagua (Bus) vorbei, um uns Gesellschaft zu leisten. Zunächst „musste“ er jedoch Deck einseifen und schrubben. Das Seglerleben ist halt kein Ponyhof :-)) Am frühen Nachmittag waren wir dann fertig. Mehrere Stunden kärchern und schon strahlt die BELUGA wieder wie einst ! Wenn das mal keine Belohnung wert ist. Ein Bierchen am „Plaza de Espagna“ unter schattigen Bäumen. Wir verbringen einen sehr schönen Samstag bei über 30°C im Schatten) und einigen Eisbechern und kühlenden Getränken. Am Abend entzückte Sabine uns mit ihren heißgeliebten Käsemakronen, wobei die Makronen mangels „ist nicht zu kriegen“ durch Spaghetti ersetzt werden mussten.

 

Endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord.

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 04 Juni 2023 10:42

Wieder zu Hause - im Baumhaus

Im Wonnemonat Mai waren wir in Deutschland. Danach gings für Sabine und mich wieder zurück nach Hause – auf die BELUGA. Beide sind wir ein wenig angeschlagen. Starker Husten und ein wenig Temperatur. Naja, wir scheinen Deutschland nicht mehr gewohnt zu sein.

 

Wir hatten die Tickets hier auf den Kanaren gebucht. Teneriffa-Süd nach Zürich und zurück. Unsere Wahl fiel auf Zürich, weil Deutschland in Sachen Streik derzeit als unberechenbar gilt. Da Zürich Stuttgart und München ungefähr gleich weit entfernt sind, ist die Wahl einfach. Neben Streiks kann man sich derzeit auf die Bahn verlassen: Dank Stuttgart21 gibt es keinen pünktlichen Zug mehr. Um mit Öffis von Stuttgart an den Bodensee zu kommen muss man zunächst vom Flughafen zum Hauptbahnhof gelangen. Dann vom Hbf bis Ulm um dann mit der Bummelbahn bis an den See zu fahren. Zumindest die Strecke zwischen Flughafen und Ulm ist derzeit sehr stark von Stuttgart21 betroffen und schied daher aus. Wir fürchten, dass die Strecke von einem der deutschen Flughäfen bis an den Bodensee länger dauern wird als die kanarische Anreise plus Flugzeit. So steigen wir in Zürich vom Flieger direkt in den Zug bis Romanshorn. Von dort geht’s dann mit dem Schiff bis Friedrichshafen. Die Schweizer Züge der SBB sind sehr empfehlenswert, da immer sauber und immer pünktlich.

 

Auf dem Rückweg ging unser Flieger am Mittwoch, 31.5.2023 um 06:20 ab Zürich, daher: Kurz nach Mitternacht starten wir per Auto. Sabines Bruder ist so freundlich uns persönlich dort abzuliefern. Will es sicher gehen, dass wir weg sind ? :-)) Doch so schnell geht’s auch in der Schweiz nicht: Um 04:00 müssen wir erst bei einem mit 1 Person besetzen Notschalter einen Aufkleber für das Reisegepäck besorgen … gute 30 Minuten. Danach gehen wir mangels Alternativen direkt zum Gate. Die Überraschung: Es gibt nur eine Sicherheits-Schleuse für die zahlreich abgehenden Flugzeuge an diesem Morgen: Wartezeit 60 Minuten. Aus unseren sehr üppigen 2h Vorlauf wurde daher schnell „grade noch rechtzeitig am Gate“.

 

Zurück auf der BELUGA finden wir alles so vor, wie wir Sie verlassen hatten. Alles Bestens. Kühlschränke haben durchgehalten, wir haben kalte Cola und kaltes Bier ! Herrlich ! Wetter wie gewohnt, Palmen satt und ein Gefühl von zu Hause. Allerdings waren wir bei sehr müde, hatte unser Tag bereits kurz nach Mitternacht begonnen. Also geht’s heute „vor den Hühnern“ ins Bett. Am nächsten Morgen – nach 10-12 Stunden Schlaf – gings uns beiden wieder gut.

 

Donnerstag bekommen wir bekommen Besuch von Rüd. Eine Buddy den wir ebenfalls seit Cherbourg kennen, der jedoch den Winter in Vigo verbrachte und zwischenzeitlich auf den Kanaren eintraf. Aufgrund regen Austausches und unserer Empfehlung war seine Wahl auf Radazul gefallen. Bei einem Käffchen werden die Details zu den Geschichten der letzten Monate ausgetauscht. Obwohl Rüd selbst nicht betroffen, hatte er sehr viel mit Orcas Kontakt. Diese scheinen recht aktiv zu sein. Alleine im Mai hatten die Tiere bereits mit 50 Schiffen Berührung. Ein neuer und meiner Ansicht nach zweifelhafter Rekord.

 

Eine Yacht der ALBORAN Charter (die seit Monate neben uns in Radazul lag) wurde auf ihrem Weg nach Mallorca Ende April durch eine Orca Attacke versenkt. Zwischenzeitlich hörten wir, dass die Yacht geborgen werden musste, da sie in einer Hafen-Zufahrt noch Ihren Mast aus dem Wasser streckte. Kosten: knapp 50 T€. Da bleibt abzuwarten, bis der Erste mit radikaleren Mitteln den Orcas auf den Pelz rückt. Ich höre in diversen Gesprächen immer häufiger das Wort „Sprengstoff“. Hoffentlich nicht ! Aber für ganz unwahrscheinlich halte ich das aber auch nicht, dass ein Yacht aus einer Sicht „der Sache ein Ende macht“. Je länger die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler benötigen um eine verträgliche Lösung herbeizuführen, um so wahrscheinlicher scheint meine Befürchtung.

 

Die Pläne der nächsten Tage: Am Sonntag (5.6.2023) geht in die Werft (Varadero Anaga). Diese liegt am Nordende von Santa Cruz. Eine ca. 2 stündige Fahrt bei Flaute und flachem Wasser. Diesmal kommt kein „April, April“ zum Wertbesuch. Diesmal findet es statt !

 

Sabine, Rüd und ich wollen die grosse Überfahrt gemeinsam machen. Ist die BELUGA dann am Ziel fest, geht’s zum lecker Abendessen beim Inder. Wir müssen doch Rüd die guten Spots in Santa Cruz weiter geben … von Schiff zu Schiff.

 

Am Montag, dem 5.6. geht die BELUGA an Land und bekommt einen neuen Unterwasseranstrich. Wir rechnen hierfür eine Zeit von 3-4 Tagen ein. Muss der Anstrich gründlich und in 2 Schichten erfolgen. Trocknungszeiten inbegriffen, sind 3-4 Tage gerne realistisch. Wir wollen wenn irgend geht am Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser sein. Rüd macht die gleichen Arbeiten hier in Radazul während des gleichen Zeitraums.

 

Danach geht’s ein paar Tage nach Santa Cruz in die Marina. Beim nächsten passenden Wetterfenster wollen wir dann La Palma übersetzen. Rüd, mit seiner PAULA und wir mit der BELUGA. Zwischenzeitlich sind wir auf der BELUGA zu Hause und am Bodensee bei der Familie zu Besuch. So war der Plan und so sollte es sein !

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 04 Juni 2023 09:33

Alle Wetter

Für ca 4 Wochen waren wir in Deutschland. Sehr schön, sich wieder im Kreise der Familie zu befinden. Weniger schön scheint das Wetter. Nass und Kalt ist es in der ersten Hälfte der Tage in Deutschland. Trotz des Abstandes bleiben wir in engem Kontakt mit unseren Buddies an Bord ihrer Jachten. Einige segeln nach Süden, andere kommen aus dem Norden in Richtung Kanaren, weitere segeln ostwärts ins Mittelmeer. Die Reiseziele sind sehr unterschiedlich. Ebenso deren Bericht zum jeweiligen Wetter. Im N-lichen Mittelmeer, an der Südküste Spaniens scheint ordentlich Hitze vorzuherrschen, Auf den Kanaren bleibt das Wetter schön, trocken und mit deutlichem NE-Wind.

Die VOYAGE, unser langer Begleiter seit Cherbourg, ist derzeit auf dem Wege nach Holland um dort einige Werftarbeiten ausführen zu lassen. Bereits in Santa Cruz hatten wir gemeinsam beratschlagt, welcher Weg wohl der Beste wäre. Da die VOYAGE als leistungsstarkes Motorboot keine grösseren Höhenbeschränkungen hat, war der bevozugte Plan war, über die Flüsse Rhone und Rhein nach Holland zu fahren. Auf den Flüssen ist die Welle moderat bis weg und die Wetterbedingungen sind eher gemässigter als auf dem Atlantik. Vorallem die möglichen hohen Atlantikwellen der Biskaya und im englischen Kanal spielen keine Rolle. Die vorherrschenden Winde an der portigiesischen Küste sind in dieser Jahreszeit eher N-lich … und manchmal auch ordentlich stark. Daher scheint die Flussfahrt die bevorzugte Reiseroute zu werden. Nachdem die VOYAGE von Teneriffa über Madeira in den Süden der iberischen Halbinsel. Dort musste die VOYAGE erfahren, dass eine Flussfahrt wegen des Wassermangels in Frankreich unmöglich scheint. Die Rhone hat an ihren flachen Stellen nicht mal mehr einen Meter Wassertiefe … und das im Frühjahr, wo Regen und Wassermenge eigentlich ausreichend sein sollten.

Verwunderlich, Zufällig oder gibt’s hier andere Gründe ?

Die Rhone entsteht in der Schweiz. Die frühen Regenfälle des Jahres tauen den Schnee des Winters ab und führen das Tauwasser in die vielen Zuflüsse der Rhone. Diese vereinigen sich zu einem Fluss namens Rhone und führen grosse Wassermengen im Flussbett der Rhone. Analog tauen die Niederschläge die Schneemengen der Alpen auf dem N-lichen Teil der Alpen und führen grosse Wassermengen in den Bodensee. Aufgrund der riesigen Einzugsfläche ensteht eine enorme Wassermenge und lässt die Pegel des Bodensees und der Flüsse steigen. Die Pegel erreichen im Hochsommer ihren höchsten Wasserstand. Wird die Luft im Sommer jedoch ohne Niederschläge erwärmt, so verdunstet viel Wasser der Schneeschmelze, bevor es die Flüsse und Seen erreicht.

Während eines warmen Sommers schmilzt die Sonne ebenfalls die Gletscher der Alpen ab und führt – wenn auch weniger – Wasser nach. In einem kalten Winter werden die Gletscher wieder wachsen um danach im nächsten Sommer wieder für Wasser in Flüssen und Seen zu sorgen. Dies gilt sowohl für den Rhein als auch für die Rhone.

Nun hatten wir die trockensten Sommer der letzten Jahrhunderte in den letzten paar Jahren. Wenig Niederschlag und viel Hitze. Im August des Jahres 2022 mussten die Segler im Bodensee bereits im August die Saison beenden – wegen Wassermangel: Die Häfen fielen trocken. Sicherlich kennst Du auch die Bilder des trocken gefallenen Niederrheins, bei dem die Ufer als Badestrand ohne Wasser zu sehen waren. Offensichtlich war eine Erholung dieser Niederschlagsverhältnisse in den letzten paar Jahren nicht ausreichend möglich.

So sehen sich die Franzosen derzeit gezwungen, auf den herrschenden Wassermangel zu reagieren. In Teilen Frankreichs ist in diesem Jahr der Verkauf und der Betrieb von Pools nicht erlaubt. Auch werden derzeit die Konsequenzen für die Atomkraftwerke entlang der Rhone diskutiert, haben diese möglichweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser zur Verfügung bzw. wärmt das Kühlwasser – wenn vorhanden – den Fluss sehr viel stärker auf.

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 03 Mai 2023 11:43

April, April … im Mai

In unserem letzten Blog war zu lesen, dass wir aufgrund eines Werftaufenthaltes nicht bzw. schlecht erreichbar wären. Das war schlicht gelogen !

Wir verließen unsere BELUGA am 25ten April per Flieger in Richtung Deutschland. Warum ?

Unsere Tochter feierte am 29ten April ihren 40ten Geburtstag. Dort wollten wir als Überraschungsgäste erscheinen. Daher waren wir gezwungen ein Ablenkungsmanöver zu inszenieren … und das war der Werftaufenthalt. Dieser findet tatsächlich ab 5ten Juni statt. Dort werden wir unseren Unterwasseranstrich erneuern und die BELUGA für die Überfahrt nach Brasilien vorbereiten.

 

Die Überraschung ist übrigens sehr gelungen ! Meckenbeuren, unser Heimatort, ist ein kleines gallisches Dorf. Da kennt jeder jeden. Daher mussten wir uns für den Zeitraum vom 25ten bis zum 29ten „verstecken“. Dafür haben wir unsere Verwandtschaft bemüht. Hat auch sehr gut geklappt. Am 28ten haben wir dann Essen für die Geburtstagsfeier beschafft und sind gegen 22Uhr in unserer FeWo direkt neben der Tochter eingezogen. Am nächsten Morgen hat ihr Mann sie dann auf eine Motorrad-Tour entführt, die erst am Abend gegen 18:00 endete. Bei ihrer Rückkehr waren dann ca. 30 Freunde im Garten und warteten mit laufendem Grill, einer Geburtstagstorte, Grillgut und Paella auf die beiden. Ein riesiges Hallo … und eine sehr gelungene Feier, die gegen Mitternacht ihr Ende fand.

 

Die Enkel hatten uns am Morgen (nachdem die Motorradfahrer weg waren) entdeckt: Wir saßen vor dem Haus ! Sie waren aus dem Häuschen und haben sich ebenfalls sehr gefreut uns wiederzusehen. Wahrscheinlich wird das ein letztes persönliches Wiedersehen in Meckenbeuren für eine lange Zeit. Wird doch der Abstand ab Herbst deutlich größer und somit wird auch ein Wiedersehen deutlich aufwändiger.

 

Obwohl es zwischenzeitlich deutlich in den Mai geht, empfinden wir Deutschland als sehr kalt. Auf Teneriffa hatten wir zwischen 25°C und mehr als 30°C. In Deutschland höchstens die Hälfte. Bibber, bibber kalt !

 

Wir werden bis Ende Mai in Deutschland bleiben und die im März in Santa Cruz gestohlenen Dokumente erneuern. Das dauert halt … haben wir es doch mit den deutschen Behörden zu tun. Auf unserer Gemeinde in Meckenbeuren gings recht flott. Den Führerschein müssen wir auf dem Landratsamt beantragen. „Wir sind digital“ Schallt es uns auf deren Website entgegen. Darüber freuen wir uns. Umsetzung: Wir müssen ein PDF Formular herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Das dürfen wir dann bei einem (separat zu beantragenden) Termin mitbringen und abgeben. Die Terminreservierung muss ebenfalls ausgedruckt mitgebracht werden ! So steht es auf der Terminvereinbarung. Bei uns entsteht der Eindruck, dass für einige deutsche Ämter ein Faxgerät immer noch als „heißer Shit aus der Zukunft“ gehandelt wird. Immerhin der berittene Bote scheint arbeitslos. Gut gemacht Deutschland, die Digitalisierung ist deutlich erkennbar. Auf diese Art werden wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung sicherlich „behaupten“. Vielleicht kann in diesen Bereichen „künstliche“ Intelligenz der „natürlichen“ hier ein wenig auf die Sprünge helfen.

In Frankreich, Portugal und Spanien durften wir erleben wie Digitalisierung auch umgesetzt werden kann: Alles per Web-Formular oder per Scann z.B. eines QR-Codes oder des Personalausweises. Antwort und Ergebnis gibt’s dann per Mail. Einen Mitarbeiter eines Amtes mussten wir nie persönlich besuchen.

 

So werden wir den Mai weiterhin im Kreise der Familie und Freunden geniessen, bevor wir wieder auf die wärmeren Gefilde fliegen. Endlich wieder schwäbische Küche: Wurstsalat, Spätzle mit Soße und Seelen. Für unserer norddeutschen Freunde: Seelen sind ein Hefegebäck mit der Form eines Baguettes und dem Geschmack guten deutschen Brotes. Mit Salz und Kümmel bestreut. Lecker !

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Montag, 24 April 2023 14:05

Die BELUGA hebt ab ...

Nun ist es soweit. Ab Dienstag wird die BELUGA abheben. Wir haben zwischenzeitlich unsere Werft Termine erhalten. Das Unterwasserschiff wird neu gemacht. Neue Farbe und neue Zinkanoden. Alles Vorbereitungen für unsere Atlantik-Passage. Angeblich seien Werftarbeiten in Brasilien sehr teuer, daher machen wir das noch alles auf den Kanaren.

An alle Bekannten, Verwandten und Freunde:

Von Dienstag, dem 25ten April an sind wir bis Samstag, den 29ten April sehr schwer zu erreichen. Wir werden mal im, mal unter und auch mal über der BELUGA sein. Mal im Wasser, in der Luft, am Kran und mal an Land. Mal mit Schleifstaub und mal mit Farbe beschmiert. Daher bitte diese Tage um Entschuldigung wenn wir a) weder telefonieren und b) kene Anrufe entgegen nehmen wollen.

Wir sind uns sicher, dass die BELUGA beim kommenden Krantermin deutlich besser aussieht als beim letzten in Cherbourg.

By the way:

Nachdem wir nochmals eine Störmeldung bei YANMAR eröffnen mussten stellen wir eine gewisse Konstanz in deren Verhalten fest:

1) Keine Rückmeldung über Wochen auf die Störmeldung. Ich musste mich per Mail an unseren äusserst kompetenten YANMAR Servicemitarbeiter wenden.
2) Dieser teilte uns dann mit, dass er die ganze Sache (noch in der Garantiezeit) an die deutsche YANMAR übergeben hätte. Teilte im folgenden Satz dann mit, dass die sich aber für ein Schiff auf den Kanaren nicht interessieren Ich möge mich an meinen lokalen YANMAR Händler (Yachtwerft Glückstadt=YWG) wenden. Was ich dann tat.
3) Die Yachwert in Glückstadt teilte mir dann in freundlichen Worten mit, dass ihnen die Sache am A... vorbei geht. Obwohl der Fehler (P0094) bereits vor der Abfahrt in Glückstdt auftrat und die YWG diesen noch immer nicht behoben hat. Die Mail der YWG war in hohem Grad rechtfertigend und in keiner Silbe lösungsorientiert. Betroffene Hunde bellen ! Scheinen in Sachen Kundenservice aufeinander abgestimmt und gut zusammen zu passen, die Yachtwerft und der Hersteller YANMAR :-(

Auch wenns langsam langweilig wird: Ein dreifach kräftiges #NEYA => Never Ever Yanmar Again - unser Motto der letzten Monate !
Ihr würdet uns und wahrscheinlich auch allen Betroffenen einen grossen Gefallen tun, wenn ihr unsere Geschichte über das Verständnis seitens YANMAR zum Kundenservice (oder sollte man das lieber "Kunden-Verarsche" nennen) weitergebt. Wir haben das bereits getan. In vielen Marinas werden wir bereita begrüsstnmit den Worten "Ach ihr seit die armen Menschen mit dem YANMAR Antrieb". Informationen - besonder schlechte - scheinen sich bei Seglern sehr schnell rumzusprechen. Jedenfalls schneller alsnwir segeln können.

Sucht einfach unter BELUGA YANMAR bei Google und ihr werdet sehen was passiert, wenn einer eine Reise tut!

Ab nächster Woche ist wieder alles beim Alten ..oder bei der Alten ?

Wir melden uns ab Montag mit Bildern unsere aktionen in diesem BLog wieder.

Bleibt uns gewogen

Sabine & Ralph

Nun sind wir seit einigen Monaten auf den kanarischen Inseln. Von einer Insel zur nächsten segelnd und dieselnd. Mal so, mal anders. Bei jedem dieser Stopps lernten wir einige nette Segler kennen. Einige von ihnen sehen ihren weiteren Weg in Richtung Norden, andere in den Süden und wieder andere wollen gar nicht weg von den Kanaren. Letztere können wir gut verstehen. Ein echt traumhaftes Umfeld: Im Winter warm, im Sommer noch wärmer. Im Winter wenig Wind im Sommer heftig … und fast immer aus NE.

 

So haben wir uns mit sehr vielen Seglern angefreundet, gemeinsame Abende verbracht und so manches Bierchen getrunken. Mal an Bord der BELUGA, mal an Bord der Anderen. Wir haben Geschichten erzählt übers Segeln, bei denen wäre selbst Käptn Blaubär blass geworden und dabei viel gelacht. Aber eines scheint sich immer zu wiederholen: Der Abschied von netten Leuten. Mit der Zeit fällt dieser nicht mehr ganz so schwer. Meine Sabine hatte damit anfänglich mit Blues zu kämpfen. Das scheint sich jedoch so langsam gelegt zu haben. Warum ? Gewohnheit ? NEIN, es wird immer deutlicher, wie klein die Welt der Segler ist. Wir tauschen Telefonnummern und MMSI (eine Art Autonummer für Schiffe) aus und können dann über Marinetraffic oder Vesselfinder schauen wo sich die anderen Schiffe befinden. So trifft sich eine Gruppe von Schiffen immer wieder. Da wäre Blues fehl am Platze ! Auch treffen wir uns in anderer Besetzung: Mal hat der eine noch ein anderes (für uns neues) Schiff im Schlepptau, mal ist auch nur die TO Flagge ein Grund sich kennen zu lernen … der Kreis wird langsam immer größer

 

Zur Zeit sind die ersten Wandervögel am Verabschieden. Einige unserer Buddies mache sich langsam auf den Weg auf die Kap Verden. Eine ca. 5-6 tägige Segeltour mehr oder weniger direkt nach Süden. James Cook soll angeblich mal als Segelanweisung gesagt haben: Um Amerika zu finden segle von den Kanaren so lange nach Süden, bis die Butter schmilzt. Dann biege rechts ab.

 

Unter anderem mit der „Boaty Mc Boatface“, einer 47Fuß Aluyacht holländischer Bauart, hatte wir nun schon mehrfach Seite an Seite gelegen. Zumindest in der gleichen Marina. Zu Anfang ohne Verabredung, später dann mit Absprache. Rolf und Wolf von der „Boaty Mc Boatface“ - unsere BOATY's - sind zwei erfahrene Segler, deren Weg über Brasilien und Argentinien nach Patagonien führt. Genauso wie unsere CIRCAMERICA Tour uns auch führen wird. Beide Boote, die „Boaty Mc Boatface“ und die BELUGA, erwarten sich dann „irgendwo auf dem Wasser“. Das mag ein Ankerplatz, eine Marina oder unterwegs sein. Wir werden es erleben. Heute haben, am Oster-Samstag wir uns aber erst mal in Radazul getroffen. Morgen früh will die „Boaty Mc Boatface“ dann starten. Geplant gegen 08:00. Wenn deren 08:00 nicht mal unsere 08:00 wird :-)) Die BELUGA startet immer um 08:00. Meist ist unser 08:00 auf der Uhr dann zwischen 11:00 und 13:00. Spanische Zeit eben.

 

Zwischenzeitlich scheint sich die BELUGA Küche ein „Image“ erarbeitet zu haben. Die Franzosen neben uns hatte uns auf ein Hähnchen eingeladen. Danach haben wir uns mit Paella revanchiert. Die VOYAGE konterte darauf mit Tapas und als wir unseren Abschied am Gründonnerstag in Santa Cruz feierten gabs BBQ sowie Spätzle mit Soße (im Schwabenland auch als SmS=SMS bekannt).

 

Nachdem wir am Karfreitag noch immer satt waren gabs an dem Tag für jeden eine Portion „gar nix“. Als die BOATY's heute in Radazul ankamen beschlossen wir sofort ein Begrüßungsessen beim Italiener in der Marina. Der Italiener in Radazul ist legendär, gut und sehr freundlich. Schade dass die BOATY's morgen bereits fahren wollen. Sonst hätte es vielleicht noch zu einem Abschiedsessen am nächsten Abend an Bord gereicht.

 

Sabine und ich wünschen den BOATY's allzeit gute Fahrt und immer die berühmte Handbreit Wasser unter Kiel … oder wars ne Handbreit Bier in der Bilge ?

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Sonntag, 26 März 2023 13:53

und es wird Sommer

Die letzten Tage verbrachten wir in der Marina Teneriffa, einem kleinen Hafen in einer Vorstadt von Santa Cruz. Das Umfeld gleicht eher einem Gewerbegebiet: Viel Fischerei, viele Motor- und Edelstahl Betriebe und viele Werften dort. Letzteres war auch der Grund unseres Besuches. Wir suchen eine Möglichkeit die BELUGA auszukranen um einen neuen Unterwasseranstrich=Antifouling zu bekommen. Da es mittels Mail nicht so richtig klappen wollte, beschlossen wir vor einigen Tagen dies persönlich zu besprechen. Wir segelten von Werft=Varadero zu Varadero. So konnten wir uns auch einen Eindruck der jeweiligen Möglichkeiten der Varaderos machen … und über Preise und Termine reden.

 

 

 

Nach vielen Besuchen von Häfen und Varaderos beschlossen wir, das Antifouling in der Varadero Anaga machen zu lassen. Diese Varadero befindet sich im Hafenbecken der Marina Teneriffa Dies Marina war uns jedoch zu schaukelig um länger zu bleiben. Deshalb nach getaner Arbeit: Verlegen in die Marina Santa Cruz.

 

Die letzten 2 Wochen hatten wir ordentlich Wind und Welle aus Norden. In Spitzen weit über 40k Wind und deutlich mehr als 2mtr Welle. Eine ordentliche Schaukelei auf unseren recht kurzen Wegen von Radazul in die Marina Teneriffa Normalerweise liegen die 7NM in ca. einer Stunde hinter uns. Für uns dauerte es diesmal fast 2 Stunden. Teilweise nur 3kn Fahrt bei über 20kn Gegenwind. Naja, die BELUGA bahnt sich wie bislang wacker, solide und zuverlässig ihren Weg durch die Wellen. Beim Zurück bis Marina Santa Cruz hatten wir die Schaukelei von achtern. Hat auch seinen Reiz. Da haben wir mit Wind von achtern die 4NM in ca. einer halben Stunde hinter uns gebracht. Ist eben alles relativ :-))

 Zwischenzeitlich ist der Wind seit gestern weg. Die Folge: Hitze macht sich breit. Gestern mit 28°C und heute wahrscheinlich ein wenig mehr. Das Wasser ist spiegelglatt … wie ihr auf den Fotos sehen könnt.

 

Heute morgen flog ein Löschflugzeug über das Hafengelände von Santa Cruz. Im „Super-Tiefflug“. Sabine und ich hatten den Eindruck, dass der Flieger demnächst eine Straßenlaterne rammt.

 

Wir bleiben hier noch wenige Tage liegen und verlagern dann in einen unserer Wohlfühl-Marinas: Nach Radazul. Sehr geschützt, ruhig und mit netten Restaurationen versehen. Dort wollen wir dann verbleiben, bis unser Antifouling Termin dran ist … oder wir Langeweile haben ??

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 18 März 2023 14:36

Da gibts was auf die Nase

Nach 4 wunderschönen Wochen auf La Gomera hangeln wir uns wieder nach Norden von Teneriffa. Sozusagen Teneriffas „Nordpol“. Wir haben viele Werften (spanisch: Varadero) angemalt um Angebote für unser neues Antifouling einzuholen. Im Süden, im Osten und im Norden. Im Westen Teneriffas gibt’s keine Marinas oder Varadero Da aufgrund der Anfragen sehr viele Rückfragen kamen, haben wir beschlossen wir jeweiligen Marinas direkt anzufahren. Somit können wir uns auch die Umstände vor Ort genauer anschauen.

 

Wegen des Wetters mit starkem NE Wind und unserer Fahrtrichtung NE beschlossen wir von Gomera in einem Zug bis Radazul durchzufahren. Angesagt waren bis 2mtr Welle und Wind exakt aus der Richtung in welche wir wollen. Wie immer: Wind kommt immer aus der falschen Richtung oder in falscher Stärke – oder beides. So sind wir im 12.3. in San Sebastian auf La Gomera morgens bereits um 08:00 gestartet. Anfänglich wenig später dann stärkerer Wind … zur Überraschung auch noch aus der richtigen Richtung. Hurra ! Segel hoch und S-Spitze Teneriffas anlegen. Die ersten 10 NM (nautische Meilen oder auch Seemeilen) der insgesamt 60NM gings auch ganz flott dahin. Dann eine kurze Flaute um danach den Wind in moderater Stärke aus E auf die Nase zu bekommen. Wie vorhergesagt. Ab der S-Spitze Teneriffas geht’s dann nach Norden. Die letzten 30NM. Unsere Hoffnung: Wenn der E-Wind bleibt, könnten wir vielleicht auch ein wenig Segeln. Aber wie bereits bemerkt … aus der falschen Richtung …. oder beides ! Schönen Gruß an Herrn Murphy. Da wir aber noch frühzeitig genug dran waren hielt sich die Schaukelei durchaus in Grenzen. Gegen 17:30 waren wir dann wie geplant in Radazul fest am Steg. Ein paar Stunden später gings dann los: Wind mit Böen bis 40kn aus NE. Wie angesagt. Glücklicherweise sitzen wir zu diesem Zeitpunkt bereits beim Italiener in Radazul und geniessen unser Abendessen.

 

Am 16.3. geht’s dann gegen 10:00 weiter nach Santa Cruz. Diesmal nicht in die Stadtmarina, sondern in die Marina Teneriffe. Am nördlichen Ende der Hafenanlage. Sind ja nur 7NM, also ein wenig mehr als eine Stunde – theoretisch. Tatsächlich benötigen wir aber ca. 1,5 Stunden. Obwohl das Wetter gerade ein wenig Pause machte, steht noch ordentlich Welle gegen an. Teils über 2mtr Höhe und Wind mit ca. 15-20kn gegen an Nach einigen „Kollisionen“ mit höheren Wellen bremste die BELUGA auf unter 4kn runter. Vorschiff teilweise kurzzeitig unter Wasser. Um 11:30 lagen wir dann wieder fest in der Marina Teneriffe.

 

Ein sehr freundlicher Empfang ! Super freundliche Marineros halfen uns beim festmachen, wie auf allen Kanareninseln üblich. Sie versetzten sogar eine Klampe, damit wir einen besseren Haltewinkel mit unserem Leinen haben. Whow ! Auch im Hafenbüro erwartet uns ein super freundlicher Empfang. Echte nette Menschen hier ! Nach unserem Eincheck machen wir Siesta. Ein paar Stunden auf dem Schiff lies uns feststellen, dass hier ganz ordentlich Bewegung im Hafen ist. Die BELUGA rockt teilweise kräftig ein. Nun verstehen wir auch die versetzte Klampe … scheint hier wohl notwendig. Jedoch besser so, als auf Madeira, wo die BELUGA beeinruckenderweise dabei war den Steg zu zerlegen :-((

 

Danach auf in die Varadero ... Angebot anfragen und einholen. Ebenfalls sehr freundlich und scheinbar auch kompetent. Die wussten sofort was benötigt wird und konnten uns auch sofort zusagen, dass sie unseren bestehendes Antifouling „Seajet 033“ beschaffen könnten. So geht ein paar Stunden später eine Mail an die Varadero mit Bildern und Beschreibung der notwendigen Aufgaben.

 

Am Freitag machen wir eine kleine Weltreise. Mit dem Bus zum ZOB (hier: Intercambiador). Dann mit einem nächsten Bus in den Süden Teneriffas. Dort feiern wir mit unserem Begleiter Jochem seinen Geburtstag. Unsere Wahrnehmung: Zum Glück sind wir von La Gomera aus direkt bis Radazul durchgefahren. Hier pfeift es derart, dass wir beim Gehen gebremst werden. Der Atlantik sieht auch nicht unbedingt so aus, als möchte man hier nach Norden müssen. Nur Wellenkämme und Windböen weit über 30kn … aus NE. Wir finden, dass Busfahren hier die bessere Möglichkeit einer Fortbewegung ist.

 

Nach einer netten Geburtstagsfeier in San Miguel verbringen wir noch 3 Tage hier in der Marina Teneriffe um dann nach Santa Cruz zu verlegen. Santa Cruz könnten wir fast mit dem Ruderboot erreichen :-)) aber wir bringen unsere BELUGA nicht ins Ruderboot. So fahren wir halt andersrum die 30 Minuten … wenn überhaupt … bis zur Marina Santa Cruz. Von dort aus berichten wir erneut ….

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 10 März 2023 13:14

Sowas bringt Ralph auf die Palme

Manchmal sind es kleine Ursachen, welche Ralph auf die Palme bringen

In unserem Fall war es ein Kunststoffblock im Masttop. Dieser Doppelblock lenkt die Flagleine und die Passarella Leine vom Masttop zum Heck um. Die Flagleine ging wie ne eins. Dort weht seit Wochen "Königreich Würrtemberg". Seit es allerdings ein wenig wärmer wurde machte sich der Kunstoffblock breit. Im wahrsten Sinn des Wortes … so breit, dass die Leine neben der Blockrolle platz fand. Das hatte dann eine sehr beklemmende Wirkung auf die Leine. Kurzum: Es ging nichts mehr vor oder zurück.

 

Erstmal nicht wirklich schlimm, da auf den Kanaren nahezu überall Fingerstege üblich sind. Der Finger geht dann vom Steg dem Rumpf entlang und eignet sich zum Ein- und Aussteigen. Dennoch sind manche Marinas nur übers Heck zu verlassen. Da wird dann die Passarella nötig. Wenn diese aber wegen beklemmter Leine nicht einstellbar ist, kann es kompliziert werden.

 

Um dieses Problem zu lösen hat unser Muskelpaket Sabine ihren Ralph kurzerhand in den Mast gezogen. Dort konnte der Kunstoffblock gegen eine formstabileren und UV beständigeren Block ersetzt werden.

 

Sabine machte sich im Vorfeld viele Sorgen, was denn zu tun wäre, dass Ralph nicht abstürzt. Berechtigtes Interesse beider Seiten :-)) Ich, Ralph, hab aus dem Bergsport ein Klettergeschirr. Das hab ich mir angelegt. Es verleiht sehr guten Halt, ist nicht so unkommod wie der weit abstehende Holzboden des globigen Bootsmannstuhles und somit sehr angenehm zu tragen. Nach zögerlichem Hinauszögern war am Donnerstag der Tag der Tage. Klettergeschirr angelegt und hoch geliftet.

Schnell stellt Ralph fest, zu diesem Zeitpunkt erst einen Meter über dem Boden, dass bei der gewählten Befestigung die Plauze ordentlich im Weg ist. Die Lösung: Abnehmen oder anders befestigen ! Ralph entschied sich – mit strengem Blick auf die Uhr – für die andere Befestigung. Eher unerwartete Entscheidung ?!

 

Neuer Versuch mit den geänderten Befestigungspunkten. Plauze nicht mehr im Weg. Also nicht wie hoch hinaus … ca. 25mtr. Kaum oben angekommen entdeckt Ralph, dass das gewählte Spinakkerfall am Masttop vertüdelt ist. Also wieder runter ….

 

Neuer Versuch mit dem anderen Spinakkerfall. Erneut 25 mtr hoch hinaus auf die Palme ... pardon: Mast. Dort oben konnte ich dann das vertüdelte Spinakkerfall wieder richtig einfädeln. Im Anschluss dann den beklemmten Block austauschen. Die eingeklemmte Leine ist nicht mehr herauszukriegen. Ganz sicher nicht in 25mtr Höhe mit ergonomisch sehr ungünstiger Arbeitshaltung :-)) Daher holt Ralph den Universal-Knotenlöser (Messer) aus seiner Arbeitstasche und freute sich wenige Sekunden später über das gelöste Problem.

Neuen Block installieren. Neue Leine einziehen: Einmal für die Flagleine und einmal für die Passarella. Verschraubungen sichern und nochmals alles überprüfen. Danach ging es ein letzte mal bergab. Langsam aber sicher. Meine Sabine ist halt ne echt sichere Bank ... ich bin mir spätestens jetzt ziemlich sicher, dass ich die Auszahlung meiner Lebensversicherung noch erleben könnte …

 

Wir haben nun die letzten Wochen auf Gomera konsequent die 1000 Kleinigkeiten geprüft, ausgebessert und gewartet. Auch einige Verbesserungen konnten wir installieren. Vor allem im Innenbereich. Anti-Klapper Sicherungen, Halterungen und vieles mehr … aber auch auf Deck konnten wir vieles verbessern, streichen und warten.

 

Wann ist ein Schiff fertig ?

Die Frage hat die auf Gomera liegende „Never Ready“ mit ihrem Schiffsnamen beantwortet. „Reparieren an den schönsten Plätzen der Welt“ lautet der Titel eines Buches von Blauwasserseglern und trifft den Nagel ebenfalls auf den Kopf.

Salzwasser, Winde und UV Licht setzt dem Material enorm zu. Auch meine wir festzustellen, dass die Hersteller mariner Waren zu einem nicht unerheblichen Teil aus Bastlern besteht. Meine mentale Rache sagt: Die sollten alle mit ihrem Sch... mindest- 2 Jahre arbeiten müssen. Zumindest bin ich mir sicher, das eine oder andere Produkt würde sehr viel anders aussehen.

Wenn man in der Lage ist, diese teilweise dilettantisch zusammengestöpselten Teilchen nicht allzu verbissen zu betrachten, dann kann man der Bastelei auch was abgewinnen. sicherheitsrelevante Aufgaben werden selbstverständlich sofort erledigt. Ob allerdings die Türzarge der Koje ihren 3ten Anstrich heute oder morgen oder erst nächsten Monat erhält … so what !

 

Um Euch zu verdeutlichen, wie entbehrungsreich und karg das Seglerleben auf Gomara ist: Wir haben seit 4 Wochen konstant über 20°C … bei Nacht und zwischen 25°C und 30°C bei Tag. Da wird jede Arbeit schweißtreibend … umso mehr in 25mtr Höhe :-))

 

Solch schweißtreibende Arbeitstage schließen wir regelmäßig mit sehr leckerem (Reste-) Essen ab. Unsere Küche umfasst zwischenzeitlich neben diversen spanischen Köstlichkeiten auch Humus und Tahini (Sesampaste). Lamm, Schaf und Ziege sind hier sehr beliebt. Aber auch Iberico Schweine und Rinder sind nicht zu verachten. Häufig bekochen sich wie umliegenden Schiffe auch gegenseitig. Die meisten kochen hier mit Rotwein. Manchmal kommt auch welcher ins Essen …. wie ihr seht ein echt entbehrungsreiches Leben :-))

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 03 März 2023 17:48

WO GOMER NA auf La GOMERA

Nein, das ist kein Schreibfehler ! Zu „gehen wir“ sagt der Schwabe „gomer“ und davon ist hier reichlich Gelegenheit. La Gomera ist ein echtes Wander-El-Dorado !

Nun aber trotz aller Begeisterung über den Gehmann im Seemann gibt’s hier immer was zu tun. Während der staden (Übersetzung für Fischköpfe: ruhigen) Tage über Weihnachten und Silvester hatten wir keine Lust unseren Hausmeisterpflichten nachzukommen. Wir haben alles Nötige beschafft und die Ausführung auf unsere La Gomera Zeit vertagt. Wenn schon basteln, dann am liebsten an einem der schönsten Plätzen der Welt !

 

So haben wir das nun auf La Gomera ausgiebig genossen: Basteln bis der Arzt kommt :-))

  • Das Schanzkleid am Heck braucht wieder mal ein bisschen Schutz. EPIFANES Teaköl macht das Holz wieder hübsch. Wegen der langen untätigen Zeit war treilweise ein Neuaufbau mit 4 Schichten notwendig. Wegen der Trocknungszeit des EPIFANES Teaköl von ca. 20 Std geht nur eine Schicht pro Tag.

  • Unsere Schiebetür im Eingang rief ebenfalls nach Teaköl. Sicherheitshalber ebenfalls in 4 Schichten … eine pro Tag ...

  • Unsere drehenden Teilchen (Keilriemen) am Motor sind mit unserer 2ten Lima nun freiliegend und nicht ganz ungefährlich. Die gute Seele des TransOcean Stützpunkts, Rene, hat uns den nötigen Holzzuschnitt beschafft: Eine halbe Platte Bootsbau-Sperrholz. Wer weiß dann schon was uns noch einfällt. So entstand unter anderem die neue Abdeckung zum Schutze der arbeitenden Skipper im Maschinenraum :-))

  • Aus dem Rest des Holzes entstand zusätzlich noch eine Ablage am Cockpit-Tisch. Ebenfalls in 4 Schichten lackiert …. pro Tag ….

  • Die Steuersäule haben wir zwischenzeitlich mittels Epoxyspachtel von ihren zahlreichen Löchern befreit. Danach schleifen, streichen und … Schichten … pro Tag …

  • Sabine hätte da noch gerne eine Abdeckung unseres Gasherdes und Ralph hat zufällig noch ein passendes „Restholz“ übrig. So entstand die Abdeckung auf La Gomera durch … sägen, schleifen und streichen … 4 Schichten, eine pro Tag …

Wenn ihr nun mitgezählt und mittels eurer ausgeprägten REFA Kenntnisse eine Optimierungsphase eingeplant habt, werden ihr feststellen, dass unser La Gomara Aufenthalt durchaus arbeitsreich, ausgefüllt und effizient war. Da in unserem Bordalltag nach §1 der Bordordnung kein Stress erlaubt ist :-)) war immer ausreichend Zeit für einen Stadtbummel, die eine oder andere Caña (kleines Bierchen), einen Cortado oder Barraquito.

 

Nun beginnt bei uns die letzte Woche auf La Gomera. Fertigstreichen und einmal noch in den Mast um eine vertüdelte Leine wieder klar zu bekommen, dann ist wieder alles i.O. Am Aschermittwoch wurde der Winter ausgetrieben. In DE wie auch auf den Kanaren. Für DE kann ich nicht sprechen, hier auf den Kanaren scheint das ganz gut geklappt zu haben. Wir haben seit mehr als 2 Wochen tagsüber mehr als 20°C. Den einen oder anderen Tag auch schon mal knapp an die 30°C. Der Winter scheint hier echt Geschichte zu sein.

 

In einigen Tagen geht’s wieder weiter. Derzeit noch nicht ganz sicher, ob nach El Hiero oder doch wo anders hin ??? Wir holen derzeit Angebote für unseren neuen Unterwasser-Anstrich ein. Da sind derzeit mehrere Marinas in Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote im Gespräch. Wir halten Euch informiert.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 25 Februar 2023 15:29

Bin ich Gehmann oder Seemann ??

Von Santa Cruz flüchten wir vor dem Karneval. Dieser soll angeblich der zweitgrösste der WELT sein. Nach Rio den Janeiro. Dieses Superlativ wollen wir eigentlich gar nicht haben.

Rechts findest du die Angaben, welch einen Pries ein Papa so erezielen kann. Und wie schnell man Papa werden kann, ...wink

Um 08:00 gehts los, um gegen spätem Nachmittag im Süden Teneriffas anzukommen. Windy prognostizierte 0,8mtr Wellenhöhe und 15-20kn WInd aus N. Windfinder hingegen stellt bis 3mtr Wellenhöhe bei 6kn Wind in Aussicht. Beides traf ein: 4-6kn Wind aus N mit 0,4mtr Wellenhöhe.

Das Tagesziel: das 60NM entfernte San Miquel im Süden Teneriffas. Eine windstille Überfahrt mit flachem Wasser stellt fliotte Marschgeschwindigkeit liessen und gegen 16:00 einlaufen. Am nächsten Morgen haben wir die 30NM bis La Gomera vor uns. Eine Sprintetappe.

Wir starten daher erst gegen 11:00 in aller Ruhe. Zunächst kein Wind, danach eine Stunde Dolphin Show und gegen Ende doch noch Wind. Mehr sogar als erwartet. Als wir in San Sebastian einlaufen haben wir 25-30kn Wind. Offensichtlich scheinen wir die Einzigen, welche sich nach la Gomera trauten.

Am nächsten Morgen erfahren wir auch warum: Die Marineros haben die Anmeldungen per Mail über Wind und Welle infomiert und von einer Überfahrt abgeraten. Das Mail hat uns am Liegeplatz auf La Gomara erreicht :-))

Auf La Gomera angekommen dürfen wir erstmals ausgiebig Karneval geniessen. Wesentlich ruhiger und dörflicher als in Santa Cruz. Fast so dörflich wie wir das von Meckenbeuren gewohnt sind. Am Samstag gibt’s dann einen Umzug und danach Party … eben wie in Mecken.. Pardon: Brochenzell !

Danach beschliessen wir La Gomera zu erwandern. Die Landschaft ist eine gute Mischung aus Bregenzerwald, Allgäu und sehr sehr vielen Palmen und Kakteen. Leider mit weniger Kneipen ala sim Allgäu. Sehr ursprünglich und verwildert. Wie ihr an den Bildern erkennt gibts hier nur „steil bergauf“ oder „steil bergab“. Die Berge sind zwar nur bei ca. tausend Meter Höhe, allerdings fängst Du praktisch immer auf Meereshöhe=NULL an. Auch wenn Du von einem Ort zum nächsten möchtest, sind dann auch gerne mal 2 Täler dazwischen. Was bedeutet: 1000mtr hoch und drüber wieder runter. Danach nochmals 1000mtr hoch und wieder runter. So ziehen sich wenige Entfernungskilometer ziemlich in die Länge. Andererseits werden wir von sensationeller Natur beeindruckt und für jeden Höhenmeter mehr als entschädigt.

Die Insel La Gomera eroberte bereits über Weihnacht und Silvester unsere Herzen. Nun sind wir der Insel komplett verfallen. Die nächsten Tage (ab 11.3.) wollen wir nach El Hiero segeln. Dort soll es ebenfalls sehr schöne Landschaften auf einer ganz andere Art geben. Ebenfalls sehr viel Natur, …. wir lassen uns überraschen und freuen uns bereits drauf ! Am Ende des spanischen Karnevals (=> schwäbisch: Fasnet) wird der Winter ausgetrieben. Der scheint sich sehr dran zu halten, wir merken das die letzten Tage deutlich. Zwischenzeitlich dominieren die 20er auf den Thermometern sehr deutlich. Nur wenn der kalte Nordwind dazu kommt wird’s ein wenig „schattiger“ …. oder eben wenn man mit dem Bus mal eben 1000 Höhenmeter hinter sich bringt. Am heutigen Wochenende soll es sehr warm und windstill bleiben, was wir sehr geniessen. Müssen wir doch unsere Wunden der tagelangen, hochalpinen und zermürbenden Überlebens-Strecken lecken wink Wir geben alles :-))

Der Teide auf Teneriffa, von La Gomera aus aufgenommen.Aktuell denken wir unsere Zeit zwischen Mai und August nach. Wir wollen nochmals „zurück“ nach Madeira um auch diese Insel zu entdecken. Nach einigem Erfahrungsaustausch mit anderen Seglern haben wir die Idee entwickelt, evtl. von Lanzarote nach Agadir zu segeln. Dort erhoffen wir uns Erfahrungen zu einer fremden Kultur. Allerdings scheint ein Besuch in Marokko auf Agadir begrenzt zu sein. Andere Marinas gibt’s nicht und ankern ist de facto unmöglich, weil nur mit Permit der marokkanischen Armee möglich.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Marokko oder sogar mit Agadir ? Schickt uns gerne eine Mail euren mit Ratschlägen und Erfahrungen.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Freitag, 17 Februar 2023 11:32

Verklicker des Monats Dezember 2023

Impressionen im Dezember 2023

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Freitag, 17 Februar 2023 11:31

Verklicker des Monats November 2023

Impressionen im November 2023

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Sonntag, 01 Januar 2023 00:00

Ein wunderschönes 2023 !

Wir wünschen allen unseren Followern / Lesern ein wunderschönes 2023 !

 

Für 2023 viel Erfolg und Gesundheit !

 

Lange Wintermonate auf den kanarischen Inseln … sehr kalt, windig und entbehrungsreich :-) ….

Über Weihnacht verbrachten wir die Feiertage im Süden Teneriffas. Danach gings weiter nach La Gomara. Wir haben dieses Eiland zu unserer Trauminsel erklärt. Dort haben wir Silvester erlebt und auch einige Tage danach. La Gomera ist eine naturbelassene Insel mit sehr viel Wald- und Wanderwegen. Wir liegen in der Marina von San Sebastian, einem kleinen verträumten Örtchen in welchem man jedoch alles findet, was der Alltag so fordert: Essen, Trinken, Kaffees und vieles mehr. Zwischenzeitlich vergrößert sich die Blauwasser Gemeinde zunehmend. Alle Nationen sind hier vertreten. Europäer aller Nationen, Australier, Amerikaner, … ein Kommen und Gehen, aber immer in Kontakt. Whatsapp scheint hier das Mittel der Wahl. Sabine ist mit ihrem Handy dauernd am Bimmeln, weil wieder mal einer der Yachties eine Botschaft oder Frage hat … so soll's sein !

La Gomera bot uns eine derart schöne Zeit, dass wir glatt vergessen hatten unseren Blog weiter zu führen … auch hatten wir Besucher über die letzten 2 Monate an Bord. Ein weiterer Grund warum der Blog in den Hintergrund rutschte. Das soll sich aber in Zukunft wieder ändern !

MEA CULPA !

coolwink

Freitag, 17 Februar 2023 10:15

Winterschlaf oder Untergang der BELUGA ??

... beides trifft nicht zu !

Weder sind wir im Winterschlaf, noch ist die BELUGA untergegangen :-))

Andererseits ist es auch auf den Kanaren Saukalt ! Unser Winter kühlte auch mal bis 14°C ab. Mehr als 20°C gabs leider auch nicht. Als Deutscher werdet ihr lachen über derartige Temperaturen … allerdings ist es eine Frage „woher komme ich ?“. Nachdem die letzten Monate alle deutlich über 25-30°C waren fühlen sich auch 14°C kalt an. Luxusproblem ? Vielleicht ! Fühlt sich aber trotzdem sch... kalt an. Die Einheimischen berichten, dass sie wohl einen der kältesten Winter seit langem erleben. Allerdings noch immer mit T-Shirt und kurzen Hosen :-)

NARRI NARRO in Santa Cruz

Seit Ende Januar liegen wir in Santa Cruz. In der klassischen Fasnet oder Karnevalszeit geht in Santa Cruz wohl der Punk ab. Angeblich sei dies der größte CARNIVAL nach Rio de Janeiro. Ein riesiger Rummel, die 6 spurige Hauptstraße wird über 5km vollständig gesperrt und beidseitig in mehreren Reihen bestuhlt. Das lässt großes ahnen !

Wir hatten beschlossen, ob dieser Perspektive, unsere BELUGA zu satteln und zurück nach Gomera zu segeln. Auch dort ist CARNIVAL, aber vieeeeel kleiner und beschaulicher und nur an wenigen Tagen. So fuhren wir von Santa Cruz über San Miquel nach La Gomera, wo wir die nächsten 4 Wochen bleiben wollen. Sonne geniessen und wandern.

Ralph versucht sich derzeit an der spanischen Küche: Paella klappt schon ganz gut. Zwischenzeitlich sind auch diverse andere Häppchen ganz erfolgreich auf dem Tisch. Von Fleisch über sehr viel Gemüse und Salaten. Hummus ist das neue Projekt. Hierfür musst Ralph erstmal lernen wie man Tahini macht, eine Sesampaste, welche das Hummus würzt und den besonderen Geschmack verleiht. Die vielen sehr natürlichen Zutaten, welche hier erhältlich sind machen den Tisch sehr abwechslungsreich.

Wir hatten Ende Januar Besuch an Bord. Ralph's Vorschlag Huhn, Schaf und Lamm einzukaufen um neben Schwein und Rind ein wenig Abwechslung zu haben wurde mit sehr viel Skepsis beantwortet. Am Ende unseres Abendessens waren das die Dinge, welche als erstes weg waren. Die Skepsis war gewichen ! In der spanischen Küche ist neben Huhn, Schaf und Lamm auch Hase sehr beliebt. Festzuzstellen ist jedoch, dass all diese Fleischsorten hier deutlich natürlicher schmecken und sehr bekömmlich sind.

Selbst bei LIDL auf Teneriffa sind diese Fleischsorten zu bekommen. Uns scheint auf Teneriffa eine deutlich höhere "LIDL Dichte" zu herrschen als in Deutschland. LIDL ist für uns jedoch die Anlaufstelle um Laugenbrezen und Laugenwecken zu bekommen. Manchmal sogar Schinkenwurst für unseren bleibten Wurstsalat. Wie ihr seht und lest sind wir wohlauf und alles andere als abgesoffen. Das "hahrte und entbehrungsreiche" Leben an Bord scheint Leiden auf sehr hohem Niveau ... oder wie Frank das bezeichnete: Neues aus dem BELUGA Kochstudio !

Zwischenzeitlich scheint dfas Frühjahr Raum zu greifen. Die Temperaturen steigen moderat und die Tage werden wieder länger. Mitte März werden wir La Gomera verlassen und sind sehr zuversichtlich, dass bis dorthin das Frühjahr deutlicher erkennbar ist als aktuell.

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Samstag, 24 Dezember 2022 17:28

Schnee auf den Kanaren …

Nachdem wir seit November wunderschönes auf den Teneriffa wunderschönes Wetter hatten, haben wir uns am 20ten Dezember von Radazul nach San Miguel in die „Marina Amarilla" verlegt. Dort liegt unser Freund mit der VOYAGE seit Monaten und kehrte von einem DE-Trip an diesem Tag wieder zurück. Eigentlich eine sehr schön gelegene Marina. Leider sind die Betreiber eine echte Katastrophe ! Wir hatten ca. 6 Wochen vor Ankunft einen Liegeplatz angefragt, welcher idealerweise in der Nähe der VOYAGE liegen sollte. Dieser wurde uns auch bestätigt. Am Tage unserer Abreise aus Radazul, am 20.12.2022 haben wir nochmals eine Buchungsbestätigung für diesen Platz zugestellt bekommen. Grosse Freude ! Bei der Ankunft, wenige Stunden später, wurde uns jedoch erklärt, dass dieser Platz mit einem defekten Schiff belegt sei und daher nicht von uns genutzt werden könne. Beim abendlichen Besuch der VOYAGE stellten wir jedoch fest, dass dieser Platz leer ist ?? Am nächsten Morgen war ich dann nochmals in der Marina um zu fragen ob wir nicht doch noch verlegen könnten, ist der Platz doch frei. Antwort: Nein, das geht nicht, da dieser Platz für ein anderes Boot vergeben sei, welches heute ankomme. Kurzum: Der Platz blieb bis zu unserer Abreise leer. Wir können uns das nur mit Bosheit oder schlechter Organisation erklären. Beides spricht nicht für die Marina. Ähnliche Stories haben wir in den wenigen Tagen dort jedoch auch von anderen Yachties vernommen. Andere unterstellen Bosheit und vieles deutet darauf hin, dass sie nicht unrecht haben mögen.

Aufgrund dieser Erfahrung haben wir die gebuchten (und im Voraus bezahlten) Tage in Anspruch genommen und am 25.12.2022 planmässig nach La Gomera verlegt. Eine super schöne Überfahrt. Mit 30 Meilen eher eine Sprintetappe. Dieses jedoch mit viel Sonne, fast keiner Welle und zur Hälfte auch noch Wind aus der richtigen Richtung. Die BELUGA hat enen glatten 8kn Schnitt hingelegt. Wir werten dieses als Zeichen, dass wir wohl nichts falsch gemacht haben :-))

In der „Marina Gomera“ angekommen schlägt uns sehr viel Freundlichkeit entgegen. Na das ist doch mal ein angenehmes Erlebnis, hier fühlen wir uns seit der ersten Minute zu Hause. Die Marina liegt in San Sebastian, einem kleinem sehr geschützten Örtchen, malerisch zwischen Bergen gelegen. Nachdem die BELUGA fest gemacht war, gönnen wir uns ein Anlegerbierchen und freuen uns über nahezu 30°C Lufttemperatur. So klang ein schöner Segeltag aus. Unseren frischen See-Aal haben wir als Abrundung eines sehr schönen Seetags und als "Sahnehäubchen" verspeist. Nachdem in den letzten Tagen nicht sehr viel Schlaf möglich war – mussten wir doch unser Wiedersehen mit der VOYAGE gebührend feiern – gingen wir dann auch früh in die Koje.

Nachts kam leichter Regen auf, auch durch die Luke in meine Koje :-( Gegen morgen etwas wahrnehmbare Bootsbewegung, aber nicht Besonderes. Wie gewohnt wache ich recht früh auf und finde mich um 07:00 in einem saukalten Cockpit mit meinem Kaffee wieder. Was ist denn hier los ?? Dass das Wetter sich ein wenig verschlechtert war dem Wetterbericht zu entnehmen. Aber so eine Affenkälte ? Wir haben nur noch 16°C ! In Deutschland wird 16°C als saukalt zu beschreiben Gelächter auslösen, aber wenn die Monate zuvor nicht unter 20°C waren ist man halt verwöhnt :-))

Kurz darauf erhalten wir per Whatsapp Bilder aus Teneriffa. Kaum zu glauben. Es hat auf Teneriffa geschneit !  Unsere Freundin Kathy hat uns die Bilder eines weit nach unten verschneiten Teide zugeschickt ! Es gibt’s ihn als doch … den Winter auf den Kanaren. Wir schätzen, dass es über Nacht bis fast auf 1500mtr herunter geschneit hat. Das haben wir nun davon, dass wir Deutschland das schöne Wetter zugeschickt haben … jetzt haben wir den Winter hier. Den gesamten Tag hören wir im Radio, dass auf Teneriffa und umliegenden Inseln (so auch Gomera) Unwetter-Alarm herrscht ! Der Atlantik vor unserer Marina tobt ordentlich. Wellen über 3mtr und Windgeschwindigkeiten bis zu 40kn. Das entspricht etwa 8 Bft und erinnert uns an Cherbourg! Da möchte man nicht unbedingt auf dem Wasser sein müssen. Wieder mal: Nix falsch gemacht !

Die Vorhersage für die nächsten TageSo beschliessen wir heute, am 26.12.2022 einen Faulen zu machen. Standheizung an und einfach Beine hochlegen. Auch nicht schlecht ! Keine Landgänge, keine Kneipenbesuche … nur Ruhe ! Außerdem ist Weihnachten auf La Gomera und es haben sowieso fast alle Läden und Kneipen hier geschlossen. Richtig so. Die Einheimischen sind ansonsten bis zu 7 Tagen die Woche beschäftigt, so sollten sie auch Weihnachten ihre Ruhe geniessen können. Unser kühler Schrank ist voll mit Leckerigkeiten und Getränken, die Marina ist sehr schön und sehr geschützt … Hang loose and stay tuned.

Das gibt mir persönlich endlich wieder Zeit in unserem „Bord-Stress“ auch mal wieder einen Blogbeitrag zu machen … Danke liebes Wetter !

Deutschland: Genießt alles was von der durch uns auf den Weg geschickte Wärme noch bei Euch ankommt …

 

In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...

Sabine & Ralph



Mittwoch, 23 November 2022 15:23

Entdeckung der Kanaren

Die Geschichte der Kanarischen Inseln umfasst die vorkoloniale und die koloniale Geschichte sowie die Ära bis in die Gegenwart der heute politisch zum Königreich Spanien, aber geografisch zu Afrika gehörenden Inselgruppe der Kanaren im Atlantik.

Die vorspanische Zeit lässt sich durch archäologische Funde bis in das 10. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Sie wird eingeteilt in die Zeit der Entdeckung und ersten Kolonisation durch die Phönizier und Römer von etwa 1000 v. Chr. bis 400 n. Chr., die Zeit der Isolation von 400 n. Chr. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts und die Zeit der Wiederentdeckung der Inseln durch europäische Seefahrer. Auf die Zerstörung der Inselkulturen vom Beginn des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts folgte ab dem frühen 16. Jahrhundert die Integration in den kastilischen/spanischen Staat.

Zwischen 1403 und 1477 entsprach das Vorgehen bei der Unterwerfung der Kanarischen Inseln einem mittelalterlichen Schema: Der potentielle Eroberer wurde als Vasall des Königs zum Herren über die Inseln ernannt, die er dann auch praktisch zu beherrschen versuchte. Dabei handelte es sich üblicherweise nicht um eine militärische Eroberung. Wenn es zu militärischen Auseinandersetzungen kam, werden diese besser als eine Reihe von Scharmützeln bezeichnet. In keinem Fall kann man die Handlungen als Kriegshandlungen von großem Umfang bezeichnen, weil die Kräfteverhältnisse der Eroberer und der Eroberten auf diesen Inseln sehr ausgeglichen waren.

Anmerkung: Ein Schelm wer hier parallelen zur heutigen Zeit und der herrschenden Despoten sieht. Die russischen Kriegsherren scheinen sich sehr alter Techniken zu bedienen.

Das traf auch auf die mit der Unterwerfung verbundene Christianisierung zu. Selbst wenn die Einwohner einer Insel getauft waren, waren sie häufig, besonders durch mangelnde Information, weit entfernt von einer christlichen Lebensweise. In den ersten Jahren beschränkte sich die Herrschaft der Señores oder ihrer Gouverneure in vielen Fällen auf die Gruppe der europäischen Siedler und auf Gebiete im näheren Umfeld der Befestigungsanlagen. Den Herren oblag die Verbesserung der Infrastruktur, sie waren Patrone aller Gemeindekirchen, sie zogen für den König die Zölle und Steuern ein, sie besetzten die Stellen in den neu geschaffenen Verwaltungen und an den Gerichten und sollten die Inseln gegen Angriffe von außen verteidigen.

Anmerkung: Auch die heiligen Herren der Kirchen hatten hier mitgespielt. Wie immer gings um Geld und Macht. Nicht nur der Kurie sondern auch Geld und Macht den kirchlichen Herrschern.

Eroberung der Insel Teneriffa

Nachdem Alonso Fernández de Lugo in den Jahren 1492 und 1493 die Bevölkerung der Insel La Palma unterworfen hatte, einigte er sich mit der Krone von Kastilien auf die Bedingungen der Eroberung der Insel Teneriffa. Die Einzelheiten wurden in den Capitulaciones de Zaragoza festgelegt, die Königin Isabella und König Ferdinand im Dezember 1493 ausstellten. Alonso Fernández de Lugo gründete eine Gesellschaft mit einer Reihe von Geldgebern aus Sevilla und Militärpersonen, die durch den zu erwartenden Gewinn der Aktion entschädigt werden sollten.

Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus machte auf der Insel La Gomera seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, mit der er aber, wie bekannt, Amerika erreichte.

Die kleine Flotte von Kolumbus hielt sich zuvor fast vier Wochen zwischen den Inseln Gran Canaria und La Gomera auf, wobei sie technische und logistische Unterstützung von den Inseln erhielt. Die Karavelle La Pinta hatte einen schweren Ruderschaden und leckte. Kolumbus ließ auch die Takelung dieses Schiffes und möglicherweise die der Karavelle La Niña ändern. Diese Reparaturen wurden auf Gran Canaria durchgeführt, wahrscheinlich in der Bucht von Gando, wo heute der Flughafen Gran Canaria liegt.

So ähnlich machen wir das aktuell auch. Wir haben nicht auf Gran Canaria, sondern auf Teneriffa einen Stützpunkt, bei dem wir die aktuellen Aufgaben mit der üblichen Bordhektik erledigen: Frühstück bis 13:00, arbeiten bis 17:00 und dann Zubereitung des Abendessens. Ich vermute Kolumbus war hier fleissiger, daher konnte er das Ganze auch in vier Wochen erledigen. Wir haben vor, in Radazul in Summe fast zwei Monate - bis 20.12. - liegen zu bleiben.

Wir haben danach aber nocht nicht vor die 7 Inseln der Kanaren in Richtung "Indien" zu verlassen. Das wollten wir erst zum Jahreswechsel 2023/2024 machen. Unser "Indien" wird dann "Brasilien" heissen. Solange geniessen wir die Schönheiten der Inselwelten im Süden. Ab 2024 wird der Weg gen Süden immer kälter werden, statt wir bislang immer wärmer. Zumindest zwischen Recife und Patagonien. Wenn wir ums Kap Hoorn rum sind, dann könnten wir - zumindest theoretisch - tatsächlich Indien entdecken. Wollen wir aber nicht. Kolumbus hat's ja auch nicht geschafft :-))

Die Eroberung Teneriffas durch die BELUGA

Wir werden uns die historischen „Vorbilder“ nicht zu Herzen nehmen. Wir rauben mit der Kamera und Steuern treiben wir nicht ein, sondern bezahlen diese im Rahmen unserer Einkäufe. Wahrscheinlich deswegen haben wir nicht das Zeug zu grossen Despoten … und darauf sind wir stolz ! Auf einigen unserer Eroberungszügen konnten wir sehr schöne Fotos machen und die Stimmungen einfangen. Einige davon seht ihr in diesem Blog. Die gesamten Aufnahmen findet ihr wie immer im „Verklicker“ der vergangen Monaten Oktober und November.

„Good Bye“ in Porto de La Cruz

Sehr gute Freunde von uns waren auf Teneriffa. 14 Tage in einer Ferienwohnung. Ihre Tochter lebt in Santa Cruz. Familien und Enkelbesuch ...
So war es uns eine grosse Freude von Lanzarote nach Teneriffa zu segeln, um nahe Santa Cruz eine Marina zu finden. Diese ist Radazul. Wie bereits berichtet sehr verschlafener Ort und sehr ruhig. Wir liegen hier wie in Abrahams Schoss und haben dennoch lediglich 15Min bis Santa Cruz. Die Freunde reisten am vergangenen Wochenende wieder ab in die Heimat. So war es uns eine Ehre sie nochmals hier auch Teneriffa zu besuchen und nutzen dies für eine Expedition per Bus nach Purto de la Cruz.

 

Uns erinnerte Puerto de la Cruz sehr an Mallorca: Sehr viele Deutsche und noch mehr Tourismus Angebote. Eine Kneipe reiht sich an die Andere. Nur einen Balneario (Ballermann) haben wir vermisst … oder auch eher nicht. An unserem Besuchstag war es recht windig. Der kommt auf den Kanaren in den meisten Fällen aus Norden. Die NW-Seite ist daher für Wellen sehr exponiert. Wir waren froh hier von Land aus Fotos zu machen und nicht an der Küste entlang segeln zu müssen. Wellenhöhen von 2-4 Meter steilen sich an der Küste auf. Das führte zu einem Badeverbot an den sehr sauberen Stränden. Ein El Dorado für Surfer ? Wir konnten sehr gepflegte Parkanlagen, sehr saubere Strassen und kaltes Bier finden ... Lasst Euch gerne von den Bildern beeindrucken.

In mehreren Tagen haben wir Santa Cruz und einige Vorstädte erkundet. LIDLs, MERCADONNAs und Carrefours gefunden. Media Markt scheint hier ebenfalls sehr gut vertreten zu sein. Fast wie zu Hause. Zum Glück nur „fast“. Wir haben hier tagsüber immer mehr als 20°C und bei Nacht nicht weniger als 16°C und immer windig. Perfektes Wetter also.

 

 

Weitere Eroberungen geplant

Teneriffa scheint ein El Dorado für Wanderer zu sein. Viele Wanderwege. Vorbildlich sind diese alle per Öffis=Bus zu erreichen. Die Busse sind hier im Vergleich mit Deutschland sehr günstig. Zahlen wir für 2 Personen von Radazul nach Santa Cruz für 10km insgesamt 2,8€. Zum Vergleich: Der Zug zwischen Friedrichshafen und Meckenbeuren (ebenfalls 10km) kostet für eine Person bereits über 4€. Mögliche Wanderungen führen zwischen 1h und 8h durch sehr bergiges Gelände. Es gibt auf Teneriffa halt nur zwei Richtungen: AUF oder AB !

In der, von uns gar nicht so empfundenen, Vorweihnachtszeit haben wir also noch reichlich zu tun. Auch wird die Liste der Wünsche für Arbeiten an der BELUGA immer lang genug sein, um auch mal einen regnerischen Tag überbrücken zu können. Zwischenzeitlich besteht unsere „Open Items“ Liste zum Glück nur noch aus „Kann“ Aufgaben. Einfaches Projektmanagement also …

In eigener Sache

Was wir bereits selbst wahr genommen haben ist, dass unsere Website recht lange Ladezeiten zu haben scheint. Erste Analysen ergaben, dass die ersten 7 bis 10 Sekunden gar nichts passiert. Erst dann wird die Website aktiv. Woran das liegen kann, versuche ich derzeit mit Hilfe des Providers heraus zu finden. Ich hoffe, bald Besserung verkünden zu können.

Bleibt uns gewogen

Sabine & Ralph

 

Samstag, 12 November 2022 09:32

Eine gute Woche Santa Cruz

Bereits seit dem 1. November sind wir in Radazul. Wir haben den kleinen Ort lieben gelernt. Sehr ruhig gelegen und nahe an allen, für uns wichtigen Plätzen. Mit dem spanischen ÖPNV sind wir in Handumdrehen in der Hauptstadt Teneriffas, in Santa Cruz. Auf dem Weg finden sich jede Menge Supermärkte, Baumärkte und Elektronikmärkte. Für die „hartnäckig deutschen“ gibt’s auch jede Menge LIDL Filialen. Wir haben es sogar geschafft, Brezeln und Laugenweckle zu beschaffen.

Zwischenzeitlich hat uns die VOYAGE in Radazul besucht. Gemeinsam unternehmen wir Ausflüge nach und rund um Santa Cruz. Gestern war unser zweiter Santa Cruz Ausflug. Diesmal stand Sightseeingtour auf dem Programm. Wir haben uns die grosse Markthalle angesehen. Auf mehreren Stockwerken gibt Lebensmittel satt zu kaufen. Von A, wie Avocado bis Z, wie zappelnde Fische gibt hier alles. Schweine- und Rindfleisch, Würste alle Arten, einheimischen Käse und auch fremden bis hin zu allem was im Meer zu kriegen ist. Das Ganze schließt um 14:00 daher haben wir den Besuch zuerst gemacht. Zum Glück hatten wir erst kurz zuvor gefrühstückt.

Danach gings quer durch die Innenstadt von Santa Cruz zum Hafen. Auf dem Weg liegt ein künstlicher See, unter dem sich ein Museum befindet. Hier sind neben vielen geschichtlichen Fakten auch Teile der Stadtmauer zu bestaunen und … wie überall auch Relikte kriegerischer Vergangenheit. Kanonen, Uniformen und Waffen.

Schließlich am Hafen angelangt, können wir „Fred Olsen“ beobachten. Hier fahren von besagter Firma jede Menge Schnellfähren, meiste Katamarane, von Insel zu Insel. Ankommen, ausladen, einladen und weg hier … so scheint das Programm der Fähren. Schnellstmöglich von Insel zu Insel ist ihr Auftrag und den erfüllen „Fred Olsen“ und „ARMAS“ recht gut. So beobachten wir das bunte Treiben rund um die Schnellfähre.

 

 

 

 

 

 

 

Danach geht’s per ÖPNV zurück nach Hause auf die BELUGA und VOYAGE. Die spanischen Busse, sowohl an Festland als auch hier, sind zuverlässig, verständlich im Fahrplan und preislich sehr attraktiv. Für ca. 1,5€/p.P fahren wir die knapp 10km lange Strecke von Radazul bis Santa Cruz, für knapp 6€ fuhren wir einmal die Insel längs (ca. 50km). Bei diesen sehr moderaten Preisen ist auch nachvollziehbar, warum die Busse angenommen werden.

Am Abend gehen wir in einem der Marina-Restaurants essen. Lecker Fleisch und Salat. Soll ja sehr gesund sein, lecker ist's allemal.

 

 

Falls es Euch interessieren sollte: Aktuell haben wir nächtliche Mindesttemperaturen von knapp unter 20°C, tagsüber Höchsttemperaturen von ca. 25°C. Das Wasser, in welchem man noch problemlos baden kann hat derzeit ca. 26°C.

 

 

Samstag, 12 November 2022 09:20

Gender*innen (m/w/d)

Der Schutz von Intressen scheint in der deutschen Sprache bzgl. des genderns Einkehr zu finden. Aus meiner Sicht jedoch ein wenig zu theatralisch, zu medienhaschend und auch viel zu undifferenziert. Was meine ich damit: Jeder TV-Sprecher und Zeitungsschreiber muss, wenn er was auf sich hält, aktiv gendern und das möglichst sichtbar und hörbar. ICH KANNs AUCH !

 

Überlieferte Ausdrücke, welche es seit velen Jahren gibt, werden zu "non grata" verurteilt. Wir dürfen kein Zigeunerschnitzel mehr haben, keine Mohrenköpfe, keine Negerküsse, ... aber als gute Deutsche behalten wir unseren „Führerschein“ ! :-))


In Deutschland – vermutlich auch in anderen Ländern – müssen Männlein und Weiblein gleich gestellt werden.

Seit einiger Zeit gibt’s hier auch den Mensch namens „Divers“. Weder männlich noch weiblich ? oder bezeichnet „Divers“ männlich und weiblich ? Vergisst man z.B. bei einer Stellenausschreibung eines der 3 Geschlechter zu erwähnen, kann dies zu empfindlichen Strafen führen. Unvorstellbar scheint beispielsweise die legale Suche nach einem dunkelhäutigen, männlichen Hauptdarsteller :-) oder ?

Hier auf Teneriffa haben wir (mit einem fetten Schmunzeln) die Krönung der Interessenvertetung gefunden.

Die Diversen aus Macaronesien haben ein "Clubheim" ?

Müsste man das in Deutschland nicht eher

Beziehungsoffene

Macaronesian M/W/D

formulieren ?? Ansonsten wäre es doch eine Abgrnzung der m und w wink

Oder sind die diversen aus den guten französischen Macarons hergestellt ? Oder haben wir die Sache grundsätzlich falsch Verstanden ? oder falsch verstehen wollen ? zum Glück ist UK aus der EU ausgetreten, denn sonst müssten sie mglw. ihre Sprache zur Unmissverstädnlichkeit in der EU ihre Sprache anpassen. Jede Wette: der Antrag käme aus DE ? Wir wollens am Ende des Tage dann doch nicht so genau herausfinden und belassen es bei diesem Foto !

innocentKlarstellung:

Ich Ralph, der Autor, bin absolut für die Gleichberechtigung von Menschen; egal welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Gesinnung ! Ich hab nur Mühe zu verstehen, warum das Thema Gleichberechtigung, speziell in Deutschland,  derart auf die Spitze getrieben werden muss – by the way – ohne es wirklich ernsthaft umzusetzen. Über derart viel wirkungsloses Getöse scheint uns die Sprache nicht das Allerwichtigste zur Etablierung einer echten Gleichberechtigung zu sein.

Andererseits liebe ich Wortspiele und dieses hat sich förmlich aufgedrängt :-)

In diesem Sinne nehmt diesen Beitrag mit Humor !

Freitag, 04 November 2022 09:56

Teneriffa at its best

Das letzte mal hatten wir unseren lieben Freund Jochem von der VOYAGE in Vigo gesehen. Dort wollte er verständlicherweise nicht 7 Wochen warten, bis unser Schanzkleid auch soweit wäre. Er entschloss sich dann, schweren Herzens wegen der schönen gemeinsamen Zeit, dennoch weiter zu fahren. Absolut nachvollziehbar …

… nach fast 4 Monaten treffen wir uns auf Teneriffa. Ein großes Wiedersehen. Wir wollten uns in die Marina nach Sao Miguel einbuchen. Das dortige Personal scheint bei der Ausbildung von Bürokraten eine führende Rolle zu haben: Nachdem wir Ihnen alle üblichen Papiere zukommen ließen, wollten sie den Personalausweis per Mail. Was ich auf ungesichertem Mailweg verweigerte. Ich wurde dann gezwungen, entweder Personalausweis vorab oder kein Liegeplatz. Mit einer gekennzeichneten Kopie meines Ausweises ging die Mail unter Androhung von Konsequenzen in die Marina, mit der Bitte nun doch bitte bis 14:00 zu antworten. Um 16:00 lief unsere Option in einer anderen Marina ab … und spanisches 14:00 wird gerne auch mal ne Stunde später.

Am nächsten Tag um 16:00 erreichte uns eine Mail der Marina aus San Miguel, sie hätten zwischenzeitlich festgestellt, dass sie kein Dokument hätten, welches die Breite der BELUGA beinhaltet. Stimmt ! Kann ich verstehen … diese Info wurde doch nun mal schon vor mehr als 3 tagen versendet. Dass man sich daran nicht erinnert, kann ich nachvollziehen.

Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir bei dem Ausmaß an Hirnleistung in der Marina nicht mithalten können und buchen die Alternative in der Marina Radazul. Diese hat den Vorteil sehr viel näher bei Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, zu sein. Knapp 10 Minuten mit dem Bus, nachdem wir zuvor gefühlte 1000 Höhenmeter hinter uns bringen mussten. Radzul liegt an einer steilen Festküste. Die Straßen sind sehr steil gebaut. Eine Bushaltestelle ist 1,5km von der Marina bergauf zu finden … sind wir „Seeleute oder Bergziegen“ höre ich mich sagen. Da war selbst Vigo eine Tiefebene dagegen. Anbei findet ihr einige Bilder aus dem Hafen von Radazul. Wir finden es sehr schön hier. Ruhig, familiär, freundlich. Wir werden hier mindestens für 10 Tage liegen.

Eine weitere Bushaltestelle, welche uns empfohlen wurde, liegt auf gleicher Höhe wie die Marina. Daher einfacher zu erreichen und auch noch direkt am öffentlichen Strand gelegen ! Uns wurde erzählt, dass der einzige Bus alle 30 Minuten nach Santa Cruz zum ZOB fährt. Super ! Wir laufen dorthin und warten, warten, warten, warten … nach ca. 40 Minuten beschliessen wir die andere (höher gelegene) Bushaltestelle zu suchen, da wir befürchten mussten, dass diese Bushaltestelle wohl nicht von allen Bussen angefahren wird. Alle 30 Minuten müsste ja mindesten einmal nach 40 Minuten erreicht worden sein ? Oder ? … sich sollte für diese Rechnung vielleicht in San Miguel um Unterstützer bitten ? :-))

Lange Rede, gar kein Sinn: Wir fuhren mit dem Bus nach erfolgreicher „Bergwanderung“ bis Santa Cruz. Linie 138. Von dort ging es mit einem anderen Bus (Linie 111) bis San Miguel. Dort hatten wir nämlich eine Einladung von der VOYAGE. Es sollte einheimische und davon auch noch ausgesuchte Leckerigkeiten geben. Ab 14:00 ! Daher starteten wir bereits um 10:00 in Radazul um zum Bus zu kommen. Gegen 14:30 waren wir dann auch schon da ! Ging aber mal schnell für die 50km. Grund: Der Bus 111 fährt von Santa Cruz bis Los Gigantes im Süden, hält aber an jeder Milchkanne. Zu allem Überfluss hatten dann auch noch 2 britische Touristinnen den Bus zu 20 Minuten Startverspätung gebracht. Naja, seit YANMAR wissen wir ja, was Geduld bedeutet. Hier waren ja nur Minuten. Bei YANMAR waren es dann Monate dank der Yacht werft dann ein Jahr. Solange hatten wir jedoch nicht vor, in einem Bus auf Teneriffa zu verbringen :-)) Kleine Anekdote am Rand: Sabine und ich rätseln welche Fabrikat der Bus wohl sei. Da ging bei strahlendem Sonnenschein plötzlich der Scheibenwischer an. Sabine und ich waren uns sofort einig, das muss ein Mercedes sein. Dieses Phänomen hatten wir bislang bei allen Mercedes Fahrzeugen ebenso erlebt. Beim Aussteigen ein Blich aufs Typenschild: Ein Mercedes !

Nach wenigen Metern Fußmarsch waren wir dann am Ziel. Die VOYAGE hatte nicht zu viel versprochen ! Eine Leckerigkeiten nach der nächsten. Bei jedem Gang ein spezieller Wein, kredenzt von einem Kenner: Stephane ! Von ½ Drei bis 6 Uhr durften wir schlemmen und schnacken. Eine sehr gelungene Veranstaltung ! Was für ein Wiedersehen mit der VOYAGE.

Gegen Mitternacht waren wir dann wieder auf der BELUGA zurück. Glücklich, immer noch satt und zufrieden. Dieses Erlebnis wird uns sicherlich noch lange in (Geschmacks-) Erinnerung bleiben.

Gestern (Donnerstag, 3.11.) haben wir dann „kleines Programm“ gemacht. BELUGA runter waschen um sie vom Salz zu befreien, war alles für was wir uns begeistern konnten. Nun strahlt die BELUGA wieder, wie üblich. Heute (Freitag, 4.11.) werden wir uns noch um einige Verbesserungen auf der BELUGA kümmern. So soll beispielsweise unsere Be-und Entlüftung des Maschinenraums nicht nur via Temperatur, sondern auch via Nachlauf, 30 Minuten nach abstellen der YANMAR Maschine ebenfalls ausschalten. Ist nicht lebenswichtig spart aber unterwegs einiges an Strom. Solche und andere „Stromsparer“ wollen wir heute mal angehen.

 

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

Mittwoch, 02 November 2022 09:59

5000 - 30 - 20

Am Montag, dem 31.10 2022 haben wir die Marina Rubicon in Playa Blanca auf Lanzarote gegen 13:30 verlassen. Es waren sehr schöne und erholsame 10 Tage hier. Wir haben die Insel zum Teil erkundet und viele schöne Plätze gefunden. Auch wenn die Insel Lanzarote von See aus eher nach einem "verlassenen Steinhaufen" aussiehet, die Insel hat ihren eigenen Charme. Lanzarote hat es verdient erkundet zu werden und wir haben uns geschworen, hier waren wir nicht das letzte mal !

Sicherlich wird sich der eine oder andere fragen, was das für eine seltsame Zahlenkombination sein soll ! Anbei die „Gebrauchsanweisung“ für diese Zahlen:

 

 


 5000

Wir sind mit der BELUGA zwischenzeitlich über 5000 nautische Meilen (NM) unterwegs. Um genau zu sein, sind es 5.923NM. Für die metrischen Statistiker unter unseren Lesern sind das 10.969 Kilometer. Ist dann schon einiges an Strecke.

 

 


 

30

Als wir gestern auf Teneriffa in der Marina Radazul festgemacht hatten, durften wir das glasklare und saubere Wasser bestaunen. Die Wassertemperatur wurde hier im Hafen dann mit 30°C angezeigt. Wenn das nicht mal zum baden und schwimmen einlädt.

Bei unserer Überfahrt von Lanzarote nach Teneriffa steigerte sich die Wassertemperatur von 28°C auf eben diese 30°C. Was wir sehr beeindruckend fanden. Wir fragen uns, ob das schon immer so war, oder ob das eine Folge einer klimatischen Veränderung sein kann ?!? Wir werden versuchen das herauszufinden und hier zu berichten


 20

Hier in der Marina von Radazul liegen wir sehr behütet. Rundum steile Felsmauern und die einzige offene Seite ist mit einer sehr hohen Hafenmauer gesichert. Die Einfahrt ist so versteckt, wir haben diese fast nicht gefunden. Wie sollen sich da Wellen zurecht finden ? In diesem sehr sicheren Hafen werden wir für die nächsten 20 Tage liegen bleiben. Wir haben vor das Dorf zu erkunden. Ist eigentlich eher was für Bergziegen. Sehr steile Straßen und wohnen an der Felswand sind die Konsequenzen einer, durch steile Berge sehr geschützten Lage. Wie überall im Leben so auch hier: Alles hat eben 2 Seiten …


 Angriff aus dem Nichts

Wenige Meilen vor unserem Zielhafen Radazul haben die Teneriffaner (oder wie immer sie genannt werden sollen) einiges an Entertainment geboten. Auf Sportbooten, welche eine moderne Elektronik betreiben (NMEA 2000) kann man für viele Zustände und Ereignisse sog. Alarme setzen. Dann erscheint im Cockpit eine Textmeldung und – ja nach Einstellung – auch ein AIS Alarmton. Für Nicht-Segler in Kürze: AIS (Automatic Identification System) ist ein System bei dem Schiffe sich gegenseitig erkennen können. Das funktioniert mit UKW auf eine Entfernung von über 50km.

Unsere Einstellung erzeugt einen AIS Alarmton, bei einer Begenung in weniger als30 Minuten und einem Abstand von weniger als 1 nautischen Meile (knapp 2 km). Zugegeben das ist eher sehr vorsichtig eingestellt, gibt uns aber den Spielraum in aller Ruhe zu suchen, wo sich der „Gegner“ versteckt hat. So geschehen am Morgen des 1.11.2022 kurz nach 07:00. Kurzer Blick auf den Kartenplotter, um zu erkennen, wo sich der Gegner befindet. „Das kann doch gar nicht sein !“ stelle ich (Ralph) fest. AIS zeigt eine Fähre mit einer in dieser Schriffsgrösse eher unrealistischen Geschwindigkeit. Das muss einer der kanarischen Schnellfähren sein. Mein suchender Rundblick kann kein Objekt erkennen. Die Fähre war aktuell nicht am Horizont zu finden, sollte aber in weniger als 20 Minuten in 0,3NM an uns vorbei gehen. Na da bin ich mal gespannt … und siehe da, wie vorhergesagt: Wenige Minuten nach meinem ersten erfolglosen Blick erscheint ein kleiner Objekt, was rasend größer wird. Rasend im wahrsten Sinne des Wortes. Nach ca. 220 Minuten geht ein großer Fährkatamaran vor uns vorbei. Ich stelle mir die Ausweichmanöver auf deren Brücke echt anspruchsvoll vor. Das stelle ich mir ähnlich anspruchsvoll vor, als mit einer F16 Vollgas durch das befahrene Gotthard Tunnel zu fliegen. Die kommen mit brachialer Geschwindigkeit und -pfeilen wenige Meter vor uns – und auch anderen – schnurgerade vorbei. Ich denke, dass bei der Geschwindigkeit schnelle Kursänderungen nicht möglich sind. Also hängt alles von der Einschätzung der Situation ab. Die Katamaranfähren haben (nicht wie am Bodensee) keinen Vorrang, sondern müssen als „Motorfahrzeug“ jedem Segler und Fischer ausweichen. Nicht schlecht … weiterhin gute Fahrt meine liebe Fähre ….


Wale !

Kurz nachdem wir Santa Cruz, die Hauptstadt von Teneriffa, hinter uns gelassen hatten, schreckt Sabine auf. „DA, DA, DA !“ war zu hören. Macht meine Sabine in müden Zustand nun Werbung für TRIO ? Oder was will sie mir mitteilen ?

Ich schaue in Richtung ihrer zeigenden Hand. Eine Finne im Wasser … und gemächlich kommt der unter der Finne befestigte „Fisch“ auch hinterher. Delfine sind das mal sicher nicht. Die sind eher 10mtr lang und wirken sehr behäbig in ihrer Bewegung. Die Kopfform und Schnauze sind eher rundlich. Das sind WALE ! Nachdem wir aus einem Gebiete kommen, das wegen durchgeknallter Orcas zweifelhaften Ruhm erlangte, schießt uns sofort der „Orca → achte auf Dein Ruderblatt → und nun schon auf Teneriffa“ Gedanke durch den Kopf. Aber Orcas sind das nicht ! Die sind durchweg schwarz und sehen anders aus. Orcas gehören zu Familie der Delfine und sehen daher eher delfinartig aus. Anders als diese. Ralph zückt den Foto um Bilder zu machen … bis dieser jedoch eingeschaltet und scharf gestellt hatte, waren nur noch Wellen auf dem Bild. Vielleicht kann Ralph noch ein Bild nach hinten machen. Ralph geht zum Heck mit Kamera im Anschlag. Plötzlich ein erschreckendes Geräusch … einer der Wale geht im Abstand von weniger als 5mtr quer am Heck vorbei. Er zeigt sich uns … möglicherweise bedeutet das auf walisch „Hau ab, das sind unsere Fische da unten“. Hatten wir eh vor, daher fällt es uns leicht dem Wunsch nachzukommen. Nur eben Fotos gab keine … leider.

Bleibt gesund ihr lieben Wale und nehmt Auch von Schnellfähren in Acht.

In diesem Sinne: Viele Grüße von Teneriffa und

Bleibt uns gewogen !

 

Sabine & Ralph

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